Cover-Bild Bonnie Propeller
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Kurzgeschichten
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 64
  • Ersterscheinung: 02.12.2020
  • ISBN: 9783455011616
Monika Maron

Bonnie Propeller

Erzählung

"Diese meisterhafte Erzählung über einen Hund sagt alles über uns Menschen."
- Ulrich Wickert

„Ich saß verloren in meiner Wohnung und fragte mich, was ich hier eigentlich sollte. Mein Hund war gestorben und hatte mich in die Einsamkeit entlassen. Ich brauchte einen neuen Hund.“

Die unvergessliche Geschichte von Bonnie Propeller, dem Hund mit den zwei Namen, handelt von unerfüllbaren Erwartungen und unverhofftem Glück; von Freude, Liebe – und von der selbstverordneten Notwendigkeit, dreimal am Tag das Haus zu verlassen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2020

Die Halbdackelin

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Die Ich-Erzählerin hat sich die letzten Jahre schon von zwei Hunde begleiten lassen. Zuerst kam Bruno und nach dessen Tod Momo. Die wackeren Rüden, nahmen ihr oft das Gefühl der Einsamkeit. Auch nachdem ...

Die Ich-Erzählerin hat sich die letzten Jahre schon von zwei Hunde begleiten lassen. Zuerst kam Bruno und nach dessen Tod Momo. Die wackeren Rüden, nahmen ihr oft das Gefühl der Einsamkeit. Auch nachdem das zweite Tier gestorben ist, will sie nicht ohne tierischen Weg-Begleiter sein.

Über Umwege kommt sie an die Mischlingshündin Propeller. Der Name erschließt sich zuerst niemandem und so bekommt das struppige Fellnäschen einen Beinamen, Bonnie. Bonnie Propeller erfüllt die Erwartung ihrer Besitzerin in keiner Weise. Erst langsam gewöhnt sich die fast achtzigjährige an die Hündin.

Die Geschichte liest sich so einfach. Dennoch habe ich zwischen den Zeilen vieles wahrgenommen, was offen unausgesprochen bleibt. Da ist die Einsamkeit welche die Ich-Erzählerin immer wieder an die seelische Bindung zu einem Tier regelrecht drängt. Denn sobald das eine verstorben ist, rückt schon das nächste nach. Interessant fand ich den Bezug, den sie zur gefühlten ländlichen Freiheit herstellt. In Mecklenburg-Vorpommern steht ein Haus, in das sie sich auch während des Corona-Lockdowns zusammen mit Bonnie Propeller zurückzieht. In der idyllischen Umgebung kommt das kluge und sensible Tierchen mehr aus sich heraus, was die Zuneigung ihrer Halterin ihr gegenüber wachsen lässt.

Mir ist Bonnie Propeller auch ans Herz gewachsen.

Veröffentlicht am 11.08.2021

Nicht nur für Hundefreunde

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Was für eine einfühlsame tolle kleine Erzählung! Ganz anders, als die Bücher, die man sonst von der Autorin kennt, aber nicht weniger eindringlich geschrieben. Eine Geschichte, die durchaus nicht nur etwas ...

Was für eine einfühlsame tolle kleine Erzählung! Ganz anders, als die Bücher, die man sonst von der Autorin kennt, aber nicht weniger eindringlich geschrieben. Eine Geschichte, die durchaus nicht nur etwas für Hundeliebhaber ist, beschreibt sie doch auch viel Zwischenmenschliches und Innenansichten der Protagonistin.

Für mich, die selber Hunde hat, war es, als hätte die Autorin in das Innere meiner Hunde oder in meines geschaut. Eine leise Geschichte über Freundschaft und Beziehung in einer lauten Zeit.

Sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Nicht nur für Hundefreunde

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Große Romane mit vielen Seiten oder sogar Zyklen sind en vogue, aber manchmal sind kleine Bücher wie "Warten auf Bojangles" von Olivier Bourdeaut besondere Perlen. In diese Kategorie zählt für mich auch ...

Große Romane mit vielen Seiten oder sogar Zyklen sind en vogue, aber manchmal sind kleine Bücher wie "Warten auf Bojangles" von Olivier Bourdeaut besondere Perlen. In diese Kategorie zählt für mich auch die während der aktuellen Corona-Pandemie spielenden, autofiktionale Novelle "Bonnie Propeller" von Monika Maron, in der es um eine alte Frau geht, die sich nach dem Tod ihres Hundes einen neuen anschafft, und die nur 64 Seiten umfasst.

Worum es geht
Die mittlerweile fast 80jährige Ich-Erzählerin hat in den letzten Jahren schon zwei Hunde besessen: Bruno und nach dessen Tod Momo. Die beiden stattlichen Rüden halfen ihr oft über das Gefühl der Einsamkeit hinweg. Daher möchte sie, nachdem auch das zweite Tier gestorben ist, einen neuen Hund. Auf Umwegen kommt sie an die Mischlingshündin Propeller, die aus einem Tierheim in Ungarn stammt. Der merkwürdige Name erschließt sich zuerst niemandem und so bekommt sie den Beinamen Bonnie. Bonnie Propeller erfüllt jedoch die Erwartung ihrer Besitzerin in keiner Weise, zumal sie das Tier hässlich findet. Das Tier ist ihr peinlich, sie sagt Freunden und Passanten, sie werde es wieder abgegeben. Nur langsam kann die freundliche Hündin ihre Sympathie gewinnen.

Kritik
Die unaufgeregte Erzählung hat irgendwie einen vorweihnachtlichen, besinnlichen Touch. Und auch wenn das Ende − das vermeintlich Abstoßende entpuppt sich als besonderer Schatz − vorhersehbar ist, trifft das Thema der inneren Einkehr, die Beschäftigung mit sich sich selbst in einer Situation, in der man gezwungen ist, weitgehend zu Hause zu bleiben, den Zeitgeist.

Glücklicherweise vermeidet es Monika Maron, in eine kitschige Mensch-Tier-Liebesgeschichte abzurutschen. Ihr Stil ist lakonisch, manchmal zynisch und wirkt authentisch. Ihre Hauptfigur ist einem auf den ersten Blick eher unsympathisch; sie ist eine Pragmatikerin, die den Leser an ihren Macken und Sturheiten teilhaben lässt. Nur wenige Tage nach dem Verlust ihres Haustiers, wenn das tägliche Füttern und Spazierengehen nicht mehr erforderlich sind, entgleitet ihr jegliche Alltags-Struktur und sie schlurft antriebslos bis mittags unangezogen durch ihre Wohnung. Daher ist ihr ganz unromantisch schnell klar, dass ein Ersatz her muss. Leider ist der neue Hund, den sie über das Internet gefunden hat, nicht so perfekt, wie es es gewohnt ist.

Schonungslos hält die Autorin uns einen Spiegel vor: Die Protagonistin ist zunächst oberflächlich nur auf Äußerlichkeiten bedacht, der Hund ein Statussymbol. Was danach geschildert wird, ist die langsame Annäherung zwischen Mensch und Tier. Bonnie zeigt ihre sensible Intelligenz und entwickel Stück für Stück eine eigene Identität, mit der sie sich gegen die emotionalen Erinnerungen an ihre Vorgänger etabliert.

Fazit
Die Grundaussage, nicht nur nach dem Äußeren sondern nach dem Charakter und den Handlungen eines Wesens zu urteilen, ist nicht neu. Doch die herzerwärmende, aber trotzdem unsentimentale und humorvolle Geschichte wird nicht nur Hundefreunden gefallen. Störend ist allenfalls der hohe Preis für ein so dünnes Buch.

Mein Dank gilt NetGalley für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Punktsieg für den Hund

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In einer Kurzerzählung schildert die 1941 geborene namenlose Icherzählerin, wie sie nach dem Tod ihres Hundes einen Nachfolger sucht, heftig enttäuscht wird und sich nur schwer mit dem zu kurz geratenen ...


In einer Kurzerzählung schildert die 1941 geborene namenlose Icherzählerin, wie sie nach dem Tod ihres Hundes einen Nachfolger sucht, heftig enttäuscht wird und sich nur schwer mit dem zu kurz geratenen "hässlichen Entlein" arrangiert.

Auf nur 64 Seiten wird das Zueinanderfinden von Mensch und Hund von der Autorin Monika Maron erzählt. Der Schreibstil ist einfach und gut lesbar.

Die ersten Sätzen hätten aber fast schon dazu geführt, das Buch aus der Hand zu legen.

"Es ist das Bündnis von zwei Kreaturen mit dem einzigen Zweck, einander Freude und Beistand zu sein. "
Für mich ist ein Hund ein Familienmitglied, kein Dienstleister. Auch wenn ich verstehen kann, dass die alte Dame nicht lange allein sein möchte, ist die Suche im Internet per Bild und Video m. E. nicht der richtige Weg. Der persönliche Kontakt zum Tier ist sehr wichtig, man kauft doch keinen Gegenstand. Die Vermittlung erfolgt dann über eine Fundhund-Organisation, die sogar eine Möglichkeit zum Umtausch einräumt, weil der Hund unerwartet hässlich ist.

Was macht das mit dem Tier, wenn es wie ein Wanderpokal herumgereicht wird? Warum werden die Hunde mitten in der Nacht auf einem Parkplatz abgegeben? Ich empfinde das als falsch verstandene Tierliebe.

Der Protagonistin kann ich keine Sympathie abgewinnen. Der Hund muss perfekt sein. Darf nicht bellen, muss ruhig, aber nicht langweilig sein. Das Aussehen stört sie enorm.

"Dieses kleine, unschöne Tier sollte nun mein letzter Hund sein ...."

Da hilft auch nicht, das Tier mit teuren Accessoires auszustatten.

Erst als der Hund durch Kunststückchen und Freundlichkeit die Aufmerksamkeit anderer Menschen gewinnt, ist die Besitzerin auch mit dem Tier zufrieden.

Hält die Autorin uns den Spiegel hin. Seht her, selbst die Tiere müssen perfekt sein. Gebt den Außenseitern eine Chance. Oder schildert sie nur ihre eigene Geschichte? Das wäre sehr schade, denn Bonnie Propeller hat einen liebevollen Besitzer verdient.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Traurige Hundegeschichte..

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Die Erzählung handelt von der Sicht einer Hundebesitzerin, die zuvor 2 Hunde hatte, die mittlerweile verstorben sind und die unbedingt einen weiteren Hund braucht als eine Art Selbsttherapie, um einen ...

Die Erzählung handelt von der Sicht einer Hundebesitzerin, die zuvor 2 Hunde hatte, die mittlerweile verstorben sind und die unbedingt einen weiteren Hund braucht als eine Art Selbsttherapie, um einen Grund zu haben, das Haus zu verlassen und ihrem Leben Inhalt zu geben. So in etwas beschreibt sie dies auch auf den ersten Seiten. Für mich klang das weniger nach Liebe zum Tier als die Anschaffung des Tieres fürs eigene Ego. Und ungefähr so lesen sich auch Teile der Erzählung. Sie vergleicht Bonnie, die neu zu ihr kommt, immer wieder mit den Vorgängerhunden und sieht zunächst das Negative in ihr, will sie anfangs wieder zurückgeben. Erst nach und nach sieht sie auch Bonnies Vorzüge und behält ihn. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und die Beschreibungen von Bonnie haben mein Herz berührt. Ich habe das Buch in einer knappen Stunde in einem Rutsch gelesen. Allerdings bin ich mit der Erzählering überhaupt nicht warm geworden und ihre Gefühle konnte ich leider nicht nachvollziehen, eher tat mir Bonnie leid, dass sie den überzogenen Erwartungen ihrer neuen Besitzerin gegenüberstand, die sie nicht einfach so akzeptieren wollte, wie Bonnie ist. Den angepriesenen Humor und das "Warme" in der Erzählung habe ich leider vermisst und auch das Ende fand ich nicht besonders gelungen. Daher kann ich leider nur 2 Sterne vergeben.

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