Mein Name ist Mary. Mein Haar hat die Farbe von Milch. Und dies ist meine Geschichte.
Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.
Es ist das Jahr 1830 – Mary lebt mit ihrer Familie auf einem Bauernhof. Ihr Leben ist hart und entbehrungsreich. Wenn sie nicht tut, was der Vater sagt, wird sie verprügelt. Als die Pfarrersfrau krank ...
Es ist das Jahr 1830 – Mary lebt mit ihrer Familie auf einem Bauernhof. Ihr Leben ist hart und entbehrungsreich. Wenn sie nicht tut, was der Vater sagt, wird sie verprügelt. Als die Pfarrersfrau krank wird, kommt Mary ins Pfarrhaus, um sie zu pflegen. Mit ihrer aufrichtigen Art erobert sie schnell deren Herz. Doch dann stirbt die Frau des Pfarrers und der fühlt sich einsam.
Mary lernt bei ihm lesen und schreiben und schreibt sich ihre Geschichte von der Seele.
In sehr einfachen Worten ist das Buch gehalten, fast wie ein Schulaufsatz. Aber nichtsdestotrotz sehr bewegend und einfühlsam. Denn Mary hatte kein leichtes Leben. Und sie schreibt auf, wie es ihr in dem Jahr im Pfarrhaus erging. Denn auch dort war es nicht einfach für sie. Das Eingewöhnen in ein völlig neues Umfeld, sich in ihren Äußerungen zurückzuhalten. Aber auch: lesen lernen.
Die Geschichte von Mary wirkt sehr realistisch. Man kann sich als Leser sehr gut in ihre Verhaltensweisen einfühlen und erlebt mit ihr auch die Mühen, die es kostet, einen Tag lang ein Feld zu roden oder Steine zu klauben. Marys Geschichte ist keine Einfache, denn was sie im Pfarrhaus erlebt ist schwer zu verdauen. Auch das Ende des Buches hat es in sich! Denn Mary hat etwas Schlimmes getan. Sie will aber, dass der Leser nicht schlecht von ihr denkt und schreibt deshalb, schonungslos, ihre Geschichte auf.
Fazit: Zwar kurz und prägnant geschrieben, aber überaus lesenswert.
Mary ist im Grunde genommen ein total fröhliches Mädchen und freut sich so ziemlich über alles in ihrem Leben. Obwohl sie körperlich anders ist, als ihre Schwestern, arbeitet sie nicht weniger hart auf ...
Mary ist im Grunde genommen ein total fröhliches Mädchen und freut sich so ziemlich über alles in ihrem Leben. Obwohl sie körperlich anders ist, als ihre Schwestern, arbeitet sie nicht weniger hart auf dem Hof ihrer Eltern. Leider findet sie nie die Anerkennung ihres Vaters und auch die ihrer Mutter nicht, nichts desto trotz verliert Mary nie ihre gute Laune, die sie mit ihrem Großvater teilt.
Als Marys Vater vom Pfarrer der Gemeinde erfährt, dass dieser Hilfe in seinem Haus benötigt, um seine kranke Frau zu pflegen, ist für ihn gleich klar, dass Mary diesen Job übernehmen muss. Diese Nachricht ist ein Schock für Mary, Mary möchte nicht vom Hof ihrer Eltern weg und getrennt sein von ihrer Familie, aber ihr bleibt nichts anderes übrig als widerwillig die Arbeit im Pfarrershaus zu übernehmen.
Dort angekommen, ist Mary ziemlich überrascht von dem völlig anderen Lebensstil, der dort herrscht und sie so natürlich nicht kennt. Alles ist in ihren Augen so luxuriös und pompös. Überall stehen Bücher, wo Mary sich doch gar nicht vorstellen kann, dass jemand diese lesen kann.
Mary arbeitet von nun an im Pfarrershaus mit Edna, die sich schon länger um die Familie kümmert. Zu Marys Hauptaufgaben gehört es, sich um die kranke Frau des Pfarrers zu kümmern. Diese schließt Mary mit ihrer offenen Art gleich in ihr Herz und genießt die Anwesenheit von ihr sichtlich. Leider geht es der Hausherrin zunehmend schlechter und sie verstirbt.
Von nun an ist nichts mehr wie es war. Mary darf nicht, wie erwartet wieder zurück auf den Hof ihrer Familie, sondern muss bleiben. Edna hingegen wird entlassen und so ist Mary nun allein mit dem Pfarrer und die Einsamkeit des Pfarrers treibt ihn dazu, Mary mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als ihr lieb ist.
Die Geschichte der kleinen Mary hat mich sehr traurig gemacht. Der Schreibstil ist anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber man kommt dann doch schnell in die Geschichte hinein. Die Charaktere waren leider allesamt unsympathisch bis auf Mary, ihr Großvater sowie die Pfarrersfrau. Ihre Schwestern kann man nicht so recht einschätzen und man hat manchmal das Gefühl, auch sie machen sich insgeheim lustig über ihre Schwester bzw. nehmen sie nicht sonderlich ernst.
Mary ist ein so fröhliches Mädchen, das aus allem etwas positives ziehen kann, umso trauriger macht es mich, wie sie von ihrer Familie behandelt wird. Da erscheint es Anfangs wie ein Lottogewinn im Pfarrershaus zu arbeiten. Der Pfarrer und dessen Frau sind so nett zu ihr, obwohl Mary als mal ein wenig frech daherredet, allerdings ist dies Marys Art und das scheint trotz allem zu gefallen. Leider wendet sich das Blatt als die Pfarrersfrau stirbt und sogar die fröhliche Mary langsam und schrittweise nichts positives mehr an ihrem Leben sieht und daher nur noch einen einzigen Ausweg findet.
Das Buch hat mich sehr erschüttert, man möchte zwischendrin einschreiten und laut rufen, was sie machen soll und wie sie sich verhalten soll, aber auch das hätte nichts gebracht, den es waren damals eben andere Zeiten und man kam nicht so einfach als Mädchen aus manchen Situationen heraus, wie es heutzutage der Fall ist.
Mir hat das Buch für zwischendurch sehr gefallen, obwohl es eine traurige Geschichte war, aber es kann eben nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen sein. Von daher ist das Buch weiterzuempfehlen, als eine etwas andere Lektüre zur Abwechslung.
Die Geschichte an sich fand ich ganz interessant. Allerdings ist der Schreibstil sehr besonders, was manchmal ein bisschen schwerer war zu lesen. Für mich war es kein Must read, aber man konnte es ganz ...
Die Geschichte an sich fand ich ganz interessant. Allerdings ist der Schreibstil sehr besonders, was manchmal ein bisschen schwerer war zu lesen. Für mich war es kein Must read, aber man konnte es ganz gut durchlesen
Für mich war es erstmal schwierig überhaupt in die Geschichte reinzukommen. Das lag vor allem am Schreibstil.
Denn diese Geschichte wird von Mary selbst erzählt bzw. geschrieben. Und sie schreibt so wie ...
Für mich war es erstmal schwierig überhaupt in die Geschichte reinzukommen. Das lag vor allem am Schreibstil.
Denn diese Geschichte wird von Mary selbst erzählt bzw. geschrieben. Und sie schreibt so wie sie es hört... Und alles
ohne Punkte und Komma. Und da sie das Schreiben erst gelernt hat, ist es sehr holprig und machte mir das Lesen schwer. Es wird zwar später etwas besser, aber dieser Schreibstil zieht sich durch das ganze Buch.
Die Geschichte selbst ist auch nicht wirklich neu. Und durch den Klappentext wurde mir eigentlich schon viel zu viel
verraten. Also falls ihr das Buch noch lesen wollt, dann lest Nicht! den Klappentext (deswegen zeige ich euch diesen hier auch nicht) Es ist also sehr vorhersehbar.. leider.
Die Protagonisten sind interessant geschrieben und Mary muss man eigentlich ziemlich schnell mögen. Sie hat eine süße und unschuldige Art. Auch die Nebencharaktere sind gut beschrieben, sodass man sich alle gut vorstellen konnte.
❗️❗️Die Farbe von Milch war leider nicht meins, da ich mit dem Schreibstil nicht zurecht kam. Aber vielleicht ist es für euch ja trotzdem etwas, denn die Protagonisten sind absolut gut beschrieben. Lest selbst!❗️
„Die Farbe von Milch“ wurde zu seinem Erscheinen unglaublich „gehyped“, weshalb auch ich dazu verführt wurde, es mir ins Regal zu holen. Jetzt habe ich es nach vier Jahren aus diesem befreit – und verstehe ...
„Die Farbe von Milch“ wurde zu seinem Erscheinen unglaublich „gehyped“, weshalb auch ich dazu verführt wurde, es mir ins Regal zu holen. Jetzt habe ich es nach vier Jahren aus diesem befreit – und verstehe den Hype nicht, denn auf mich konnte das Buch keinen Wow- oder gar Schock-Effekt ausüben. Ich wurde nicht überrascht und habe vergeblich auf einen Twist gewartet, da in manchen Rezensionen von einem oder gar mehreren die Rede war.
Meiner Meinung nach nimmt der Klappentext einiges vorweg, ohne es explizit auszusprechen. Wie könnte er auch nicht? Nur so kann er den potenziellen Leser neugierig machen, denn mit sehr viel mehr kann die Geschichte schließlich nicht aufwarten. Dadurch habe ich genau das gelesen, was ich schon von Anfang an erwartet habe, um dann auch sehr früh eine weitere Ahnung zu entwickeln, wie das Ganze enden könnte, die dann auch genau so gekommen ist. Kein Wow. Kein Aha. Nichts dergleichen.
Aufgrund dessen habe ich die Handlung die meiste Zeit als vor sich hinplätschernd erlebt, auch wenn es ab einem gewissen Punkt unvermeidlich war, dass ich mich beim Lesen etwas angespannt habe. Ich habe mit Mary mitgefühlt, aber eigentlich nicht, weil der Schreibstil besonders berührend gewesen wäre, sondern weil das die Handlung selbst erzwungen hat.
Der Schreibstil ist nämlich – trotz Ich-Perspektive – sehr distanziert. Und daran habe ich mich weit mehr gestört als an seiner viel kritisierten Ungewöhnlichkeit. Ja, der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, weil er fast vollständig auf Zeichensetzung verzichtet und durch einen sehr einfachen, eintönigen Satzbau geprägt ist. Da liest man Sätze wie „Und dann ging ich in die Küche und dann machte ich Tee und dann brachte ich den Tee ins Arbeitszimmer und dann …“, um Authentizität herzustellen, denn Mary hat gerade erst Lesen und Schreiben gelernt und kann sich folglich nicht sehr wortgewandt ausdrücken. Das wirkt zu Beginn abschreckend (wobei ich mich mehr noch an der fehlenden Kommasetzung gestört habe), aber irgendwie gewöhnt man sich dran. An die Distanziertheit der Protagonistin aber nicht.
Mary ist sehr nüchtern. Nicht bloß in Gedanken, auch in ihren Äußerungen, die sie als Charakter aber auch interessant machen. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, sondern äußert stets das, was sie gerade denkt. Das macht sie und die Dialoge unterhaltsam. Aber eben diese trockene Abgebrühtheit ist es auch, die eine Barriere zwischen ihr und mir als Leserin aufgebaut und es verhindert hat, dass ich voll in ihre Gefühlswelt eintauchen konnte. Die Handlung ist keine leichte Kost, aber sie wird nie erdrückend, nie niederschmetternd, weil der Schreibstil Marys Gefühle bloß touchiert. Und damit fehlte mir etwas sehr Entscheidendes, denn letztendlich suche ich leider immer noch das wirklich Lesenswerte an der Geschichte.
Fazit
Für mich leider ohne Wow-Effekt, plätschert lange vor sich hin, um dann schwerere Kost zu behandeln, die jedoch distanziert erlebt und erzählt wird. Das Mitfühlen gründet einzig auf der Charakteristik der Handlung und nicht auf der Gefühlswelt der Protagonistin. Damit ist das Buch leider unteres Mittelmaß für mich – 2,5 Sterne.