Wann kennen wir jemanden wirklich?
Catherine ist tot. Und ihr Mann Sean steht nun vor den Trümmern seines Lebens. Wie soll er ohne die Liebe seiner Frau weiter existieren? Schließlich kann er sich nach dreißig Jahren Ehe kaum noch an eine ...
Catherine ist tot. Und ihr Mann Sean steht nun vor den Trümmern seines Lebens. Wie soll er ohne die Liebe seiner Frau weiter existieren? Schließlich kann er sich nach dreißig Jahren Ehe kaum noch an eine Zeit ohne Catherine erinnern. Und nach einer so langen Zeit kennt man den anderen nun einmal in- und auswendig – oder doch nicht? Denn Catherine hat Sean eine Kiste voller Fotos und Geständnisse hinterlassen, die ihn daran zweifeln lassen, ob er seine Frau überhaupt jemals wirklich kannte. Je mehr er über die Wahrheit hinter ihrer Ehe erfährt, desto mehr droht Sean an ihr zu zerbrechen. Wird die Liebe zu seiner toten Frau stark genug sein, um auch ihre Fehler zu verzeihen?
Neunundzwanzig Kassetten, von Catherine besprochen, und neunundzwanzig Fotos warten auf Sean. Jede Woche soll er sich ein Tonband anhören. Neunundzwanzig Wochen, in denen Sean wieder uns Leben finden muss. Neunundzwanzig Kapitel, in denen Sean und Catherine einen Dialog führen, in dem die eine den anderen nicht mehr hören kann und Sean jedes Gefühl mit sich allein ausmachen muss. Neunundzwanzig Kapitel, die mich von der ersten Seite gepackt haben!
Eigentlich verirre ich mich selten in den Bereich der Herzschmerz-Bücher. Doch hier hatte mich Titel und Buchcover sofort angesprochen und auch der Klappentext klang vielversprechend. Und ich wurde nicht enttäuscht – und ich möchte „Zweimal leben mit dir“ auch nicht mehr als Herzschmerz-Buch bezeichnen. Am Anfang hatte ich die Befürchtung, dass die Geschichte ins Melodramatische abrutschen könnte und Sean in Selbstmitleid versinkt. Zum Glück kommt es aber nicht so! Das Buch erzählt eher eine Liebesgeschichte, von der man das traurige Ende schon kennt. Doch die Geschichte der beiden Liebenden selbst, über dreißig Jahre mit ihren Höhen und Tiefen, ist so oft voller Zuversicht, Hoffnung und eben Liebe, dass am Ende doch ein positives Gefühl bleibt. Denn es ist wie im Leben: natürlich werden wir alle irgendwann sterben. Doch wie wir unsere Zeit bis dahin verbringen, das ist doch das Entscheidende! Und genau diese Kernaussage des Buches bleibt haften.