Zeitgemäßes Endzeitszenario
Inhalt: Die 14-jährige Mhairi ist bereit alles zu tun, um zu überleben. Ganz allein hat sie sich auf die lange Reise von Khartum nach Schottland gemacht. Immer mit dem Ziel vor Augen ein neues und sicheres ...
Inhalt: Die 14-jährige Mhairi ist bereit alles zu tun, um zu überleben. Ganz allein hat sie sich auf die lange Reise von Khartum nach Schottland gemacht. Immer mit dem Ziel vor Augen ein neues und sicheres Leben zu haben. Dann trifft sie kurz vor dem Ziel auf einen kleinen, stummen Jungen, der keine lebensnotwendigen Papiere besitzt. Und bald muss sich das Mädchen entscheiden, ob sie bereit ist etwas für diesen fremden Jungen zu riskieren, denn Gefahren lauern überall.
Meinung: „Davor und Danach: Überleben ist nicht genug“ ist eine gelungene Dystopie und ein bedrückendes Endzeitszenario. Aber gleichzeitig geht’s um sehr zeitgemäße Themen wie Flucht, Auffanglager und Überleben.
Im Mittelpunkt steht die gerade mal 14-jährige Mhairi. Sie ist bereits viele Kilometer alleine unterwegs und nach und nach erfährt der Leser immer mehr von ihrer Geschichte. Mhairi ist taff und traut niemanden. Sie ist sehr stark und bereit alles zu tun, um zu überleben. Stehlen ist für sie genauso normal geworden wie hungern.
Ohnehin ist die ganze Welt sehr lebensfeindlich. Es gibt zu wenig von allem und so ist sich praktisch jeder selbst der nächste. Überall sind Auffanglager und Drohnen. Außerdem noch viele andere Gefahren, die auf die Reisenden lauern.
Es geht sogar so weit, dass man mit 74 Jahren getötet wird. Als Strafe für ein Vergehen ist dies sogar schon vorher möglich.
Die Autorin schafft es eine düstere und bedrückende Stimmung zu verbreiten und alles sehr realistisch wirken zu lassen.
Außerdem fragt man sich unwillkürlich, wie man selbst in einigen Situationen reagieren würde.
Natürlich ebenfalls im Bezug auf den kleinen Jungen, dem Mhairi auf ihrer Reise begegnet. Die aufkeimende Bindung zwischen diesen beiden Charakteren wird sehr gut dargestellt und gerade der Junge ist total süß.
Die Geschichte ist auf jeden Fall mal was anderes und für Fans von Endzeitromanen und Dystopien zu empfehlen. Aber auch Leser, die sich für Geschichten mit Flüchtlingen interessieren, werden hier auf ihre Kosten kommen.
Allerdings muss ich sagen, dass mir das Ende etwas zu plötzlich kam. Hier hätte ich mir noch ein paar abschließende letzte Seiten gewünscht.
Fazit: Zeitgemäßer Endzeitroman, der einen zum Nachdenken bringt und nebenbei noch gut unterhalten kann.