Inhalt:
Zunächst beginnt das Buch mit einem Prolog, bei dem es sich um einen Albtraum zu handeln scheint. Doch von wem, darüber bleiben wir im Unklaren und gleich darauf beginnt das erste Kapitel 40 Stunden vor dem Prolog.
Wir begleiten Nick an seinem ersten Tag als Traumdesigner bei der Firma „DREAM ON Entertainment“, an den er durch einen alten Familienfreund kommt. Dabei macht die Firma sofort einen sehr dubiosen Eindruck: das Gebäude liegt mitten in der Wüste bei Las Vegas, ist extrem gesichert und wird von Wächtern mit Maschinenpistolen bewacht. Auch die Begrüßung von Nick kann man als vieles bezeichnen aber sicher nicht als einladend, wobei er meines Erachtens alles sehr naiv hinnimmt und wenig hinterfragt.
Nikolas Stoltz hat die Einführung des Lesers in die Welt von DREAM On geschickt gelöst, indem wir Nick bei seiner Einarbeitung, der Führung durch die Firma und seinem ersten Besuch in der „DREAMSPHERE“ (= die fiktive Traumwelt) begleiten. Zudem werden die Träume durch kursive Schrift von der Realität unterschieden, sodass man als Leser immer genau weiß wo man gerade ist.
Schon an seinem zweiten Tag bei DREAM ON passieren die ersten komischen Sachen und mit dem Mord und dem Beginn der Ermittlungen des FBIs nimmt die Geschichte langsam an Fahrt auf.
Dabei bekommt Nick von verschiedenen Kollegen Hilfe, von deutlich mehr Personen werden ihm aber Steine in den Weg gelegt und so bleibt es bis zum Schluss spannend, ob Nick seinen Widersacher in die Knie zwingen kann.
Fazit:
DREAM ON ist für mich ein absolut gelungener Thriller, der sich auf futuristische Weise mit dem Thema des gläsernen Bürgers auseinandersetzt. Der Leser wird gut an die Thematik und die Traumwelt herangeführt, sodass alles nachvollziehbar und vor allem vorstellbar bleibt. Dabei wird vor allem die DREAMSPHERE sehr malerisch beschrieben, was einen als Leser regelrecht darin eintauchen lässt.
Obwohl mir relativ schnell klar war wer der Gegenspieler von Nick sein muss, konnte mich Stoltz mit dem Schluss doch noch überraschen. Außerdem fügen sich viele Details am Ende zu einem großen Gesamtbild zusammen, sodass alles schlüssig und in sich stimmig ist.
Einziger größerer Minuspunkt für mich sind die Charaktere. Diese sind mir einfach zu
klischeehaft gezeichnet und ihr Handeln will teilweise nicht so ganz zu der Geschichte passen. Da hätten wir zum Beispiel Nick, der Versager der noch nichts im Leben erreicht hat, immer nur Mist baut und dementsprechend von allen Vorgesetzten gehasst wird. Oder Lena, die FBI-Agentin die versetzt wurde, es als Frau mit ihrem Macho-Partner natürlich extrem schwer hat und alles alleine machen muss. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei fast allen Charakteren, was ich schade finde, da sie zwar sehr detailliert beschrieben sind, dadurch aber trotzdem eher lieblos wirken. Zudem wird es Nick manchmal zu einfach gemacht. Immer wieder wird betont er kann keinem trauen, komischerweise findet er aber fast immer auf Anhieb die richtigen Helfer und seine Pläne scheinen auch immer zumindest einigermaßen zu funktionieren.
Da dies mein einziger Kritikpunkt ist und mich die Handlung an sich absolut packen und überzeugen konnte, kann ich für dieses Buch eine klare Leseempfehlung aussprechen. Aktuell arbeitet der Autor am zweiten Teil, auf den ich schon sehr gespannt bin. Denn am Ende wurde zwar einiges aufgelöst, aber auch schon vieles angedeutet das vermutlich im nächsten Band behandelt wird. Ich bin noch etwas skeptisch, ob in diesem die Spannung ebenfalls durchweg hoch sein wird, den anhand des ersten Teils und den Andeutungen kann ich mir gut vorstellen, dass man die Geschichte auch in einem Buch hätte abhandeln können, das dafür etwas dicker gewesen wäre. Hier lasse ich mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen!