Appetit machender Krimi
Es ist der heißeste August seit langem. Selbst für uns Kreter, denkt Kommissar Michalis Charisteas mit einem mitleidigen Blick auf seine deutsche Freundin Hannah, die das erste Mal im Hochsommer in der ...
Es ist der heißeste August seit langem. Selbst für uns Kreter, denkt Kommissar Michalis Charisteas mit einem mitleidigen Blick auf seine deutsche Freundin Hannah, die das erste Mal im Hochsommer in der Hafenstadt Chania zu Besuch ist. Bis er selbst bei 40 Grad im Schatten ermitteln muss.
In der bekannten Samaria-Schlucht wurde eine junge Frau ermordet aufgefunden. Ein Eifersuchtsdrama, wie es scheint, und schnell ist ein Verdächtiger ohne Alibi verhaftet. Zu schnell für Michalis’ Geschmack. Doch spätestens als es einen weiteren Toten gibt, dieses Mal im beschaulichen Paleochora, wird klar, dass sich auf der Insel etwas ganz anderes in tödlicher Gewalt entlädt.
„Kretischer Abgrund“ von Nikos Milonás ist der zweite Band seiner griechischen Krimireihe um Michalis Charisteas. Die Bücher spielen auf Kreta und lassen trotz des Genres richtig Urlaubsfeeling aufkommen.
Der Autor verknüpft den Kriminalfall gekonnt mit den eigenwilligen Kretern, dem Konflikt zwischen Moderne und Tradition und dazu noch mit einer Menge leckerem Essen.
Der Fall ist spannend, auch wenn das Thema drumherum an sich nicht unbedingt mein Ding wäre. Trotzdem hat der Autor es so gut verpackt, dass ich drangeblieben bin und immer weiterlesen wollte.
Die Figuren sind wieder einmal richtig gut gelungen. Besonders Michalis und sein Partner Koronaios hauchen der Geschichte richtig viel Leben ein. Sie sind ein starkes Team und liefern nicht nur eine gute Ermittlung ab, sie bringen auch zum Schmunzeln.
Dazu gibt es jede Menge Lokalkolorit und tolle Beschreibungen von Land, Leuten und Küche.
Ich finde, die Mischung macht das Buch zu einem richtig tollen Krimi!