Cover-Bild Vaters Wort und Mutters Liebe
(26)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 22.06.2020
  • ISBN: 9783453272873
Nina Wähä

Vaters Wort und Mutters Liebe

Roman
Antje Rieck-Blankenburg (Übersetzer)

Ein Hof im finnischen Tornedal ist das Zuhause der vierzehnköpfigen Familie Toimi. Siri, die Mutter, ist eine sanftmütige Person, der das Wohl ihrer Kinder am Herzen liegt. Ganz im Gegensatz zu Pentti, dem herrischen Vater, um den alle lieber einen Bogen machen. Einige der zwölf Kinder haben bereits Reißaus genommen und sind nach Stockholm, Helsinki oder sogar Zypern gezogen, doch das Band und die Liebe zwischen den Geschwistern und der Mutter ist so stark, dass sie immer wieder zurückkehren. So auch diesmal, als die Geschwister zu einem Familientreffen nach und nach zu Hause ankommen, voller Erwartung und Vorfreude auf das Wiedersehen. Doch ein erster Zwischenfall trübt bald die Stimmung.

Ein vielschichtiges und brillant erzähltes Familienepos, das den Leser packt und verzaubert und eindrücklich zeigt, wie auf Loyalität der Verrat und auf Liebe die Enttäuschung folgen kann.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2020

Die Geschicke einer Familie

0

Inhalt übernommen:

Ein Hof im finnischen Tornedal ist das Zuhause der vierzehnköpfigen Familie Toimi. Siri, die Mutter, ist eine sanftmütige Person, der das Wohl ihrer Kinder am Herzen liegt. Ganz im ...

Inhalt übernommen:

Ein Hof im finnischen Tornedal ist das Zuhause der vierzehnköpfigen Familie Toimi. Siri, die Mutter, ist eine sanftmütige Person, der das Wohl ihrer Kinder am Herzen liegt. Ganz im Gegensatz zu Pentti, dem herrischen Vater, um den alle lieber einen Bogen machen. Einige der zwölf Kinder haben bereits Reißaus genommen und sind nach Stockholm, Helsinki oder sogar Zypern gezogen, doch das Band und die Liebe zwischen den Geschwistern und der Mutter ist so stark, dass sie immer wieder zurückkehren. So auch diesmal, als die Geschwister zu einem Familientreffen nach und nach zu Hause ankommen, voller Erwartung und Vorfreude auf das Wiedersehen. Doch ein erster Zwischenfall trübt bald die Stimmung.

Ein vielschichtiges und brillant erzähltes Familienepos, das den Leser packt und verzaubert und eindrücklich zeigt, wie auf Loyalität der Verrat und auf Liebe die Enttäuschung folgen kann.

Meine Meinung:

Ich muss zugeben, dass es einige Zeit gedauert hat, bis mich die Geschichte einfangen konnte. Zu Anfang hatte ich große Probleme mit den finnischen Namen,das beigefügte Register war hier eine große Hilfe. Dazu kam der außergewöhnliche Schreibstil, welcher ständig übergangslos zwischen den Zeiten wechselte,was äußerste Konzentration beim Lesen erforderte.
Dann jedoch sprang der Funke über und ich vermochte das Buch kaum aus der Hand zu legen.
Mit wieviel Geschick die Autorin der Vielzahl der Protagonisten ihren eigenen Rahmen und ein großes Maß an Aufmerksamkeit gab, nötigte mir großen Respekt ab. Ihr ist es gelungen, mir als Leserin einen tiefen Einblick in ihre Seelen zu geben.
Indem ich die Großfamilie Toimi ein Stück weit begleiten durfte,durchlebte ich ein Wechselbad der Gefühle.

Fazit:

Ein Familienroman,der sich nicht mit normalen Maßstäben messen lässt,den ich jedoch sehr empfehlen kann.

Veröffentlicht am 22.08.2020

Der Rattenkönig

0

Vaters Wort und Mutters Liebe - Nina Wähä

Im Norden Finnlands in den frühen 80ern, kurz vor Weihnachten. Annie kehrt zu einem Besuch nach Hause zurück, ins finnische Tornedal. Sie hat ein ungutes Gefühl, ...

Vaters Wort und Mutters Liebe - Nina Wähä

Im Norden Finnlands in den frühen 80ern, kurz vor Weihnachten. Annie kehrt zu einem Besuch nach Hause zurück, ins finnische Tornedal. Sie hat ein ungutes Gefühl, Angst, dass ihre Herkunft die Krallen in sie schlagen wird und nicht wieder loslässt. Die Familie ist groß, Annie hat 13 Geschwister, 11 lebende und 2 tote. Annie ist früh von zuhause ausgezogen, um dem jähzornigen, seine Familie tyrannisierenden Vater Pentti zu entkommen. Die Bindung zur ruhigen, duldsamen Mutter Siri und vielen der Geschwister ist trotz allen Reibereien und Entbehrungen stark, "als wären sie unsichtbar miteinander verknüpft. Wie ein Rattenkönig an den Schwänzen verknotet." (Klappentext)
Nun kehrt Annie also zurück und merkt schnell, dass alles beim Alten ist und auch wieder nicht. Etwas liegt in der Luft, etwas wird passieren.
Viele der Geschwister gingen früh fort und suchten das Weite. Und doch kommen sie immer wieder zurück. Bei diesem Besuch wird nun deutlich, dass Pentti untragbar geworden ist, das Leid der Mutter ein Ende haben muss. Es muss etwas passieren.

Die Autorin macht sich tatsächlich an das ehrgeizige Unterfangen, sämtliche! Familienmitglieder vorzustellen und zwar ausführlich. Es entstehen einzigartige, sehr intensive Charaktere. Wähä schaut ihren Figuren tief in die verletzten Seelen und ermöglicht das auch ihren Lesern. Tatsächlich empfand ich für fast alle Mitglieder dieser zerrissenen Familie Mitleid. Am wenigsten für diejenigen, die unleugbar Vaters Gene geerbt haben. Wir erfahren, mit welchen Eigenschaften jeder einzelne geboren wurde und wie ihn diese spezielle Kindheit geprägt hat. Wie werden wir zu dem, was wir sind und welche Rolle spielt dabei die elterliche Liebe? Kann man überhaupt 14 Kinder lieben und alle gleichbehandeln?
Spannende Fragen, großartig aufbereitet, höchstens manchmal etwas ausufernd, aber absolut faszinierend.

Gleichzeitig ist dies ein Coming-of-Age Roman. Ziemlich jeden einzelnen Darsteller begleiten wir vom Übergang von der Kindheit zum Erwachsenen. Sie tun sich alle schwer damit, müssen alle allein damit zurechtkommen. Nicht wenige der ersten sexuellen Erfahrungen sind in erster Linie traumatisierend.
Es ist ein hartes und einsames Leben im Norden Finnlands, viele der Geschwister entfliehen dem einsamen Elternhaus und dem brutalen Vater sobald sie können. Trotzdem zieht es sie immer wieder zurück, vor allem wegen der Mutter. Wirklich glücklich werden die meisten von ihnen wohl nirgendwo. Soviel Traumata, soviel ungünstige Verwicklungen, vieles verursacht vom gewalttätigen Vater, der offensichtlich nicht fähig ist zu lieben.
Schließlich erfahren wir auch die Hintergründe der Mutter, Siri und des Vaters, Pentti. Auch sie ehemals zwei Kinder, die sich vergebens nach Liebe gesehnt haben und diese auch in der Ehe nicht finden konnten. So traurig, sehr intensiv.

Bei den vielen Figuren war ich sehr dankbar für das Personenverzeichnis am Anfang mit den kurzen Beschreibungen. Damit war das machbar. Ein eigener eindringlicher Schreibstil. Die Geschichte fesselnd und tiefsinnig. Alles in allem eine berührende Familiengeschichte, die ich mit sehr guten 4 Sternen bewerte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2020

Praller Familienroman voller Leben

0

Die Beziehungen zwischen Geschwistern, das weiß jeder, der kein Einzelkind ist, ist etwas Besonderes. Ganz egal, wie konfliktreich, wie sehr man sich streitet, um die Aufmerksamkeit der Eltern konkurriert, ...

Die Beziehungen zwischen Geschwistern, das weiß jeder, der kein Einzelkind ist, ist etwas Besonderes. Ganz egal, wie konfliktreich, wie sehr man sich streitet, um die Aufmerksamkeit der Eltern konkurriert, Futterneid entwickelt - am Ende sind die Geschwister, die uns besser kennen, als so ziemlich jeder andere Mensch, oder wissen, wie wir zu denen wurden, die wir sind. In Nina Wähäs Familienroman "Vaters Mord und Mutters Liebe" geht es um besonders viele dieser Geschwisterbeziehungen, denn immerhin umfasst die Familie Toimi 12 überlebende Geschwister, insgesamt hat Mutter Siri 14 Kinder geboren. Eine Bauernfamilie im Norden Finnlands, mit der sanften, duldsamen Mutter Siri und Vater Pentti, der mit seinem zornigen Wesen, seiner Unfähigkeit Liebe zu zeigen, seiner Härte nicht nur der Familientyrann ist, sondern auch immer abseits zu stehen scheint.

Wähä, eigentlichlich Schauspielerin, inszeniert ihren vielschichtigen Familienroman ein bißchen wie ein elisabethanisches Bühnenstück oder einen Moritatenerzählung mit dem allwissenden Erzähler am Anfang jedes Kapitels, in den nächsten Akt, das nächste Bild einführend. Am Ende, so heißt es schon frühzeitig, steht ein Mord. Oder vielleicht auch nicht. Aber passieren werde was. Demnächst jedenfalls.

Denn die Autorin nimmt sich viel Zeit, um in die Familie, die Geschwisterkonstellationen, die Familiengeschichte einzuführen. Eigentlich ist fast jedes Kapitel ganz besonders einem der Geschwister gewidmet, erlaubt dem Leser, über die Schultern der Großfamilie zu schauen, von Anfang an, wenn Anni, die älteste Tochter, von Stockholm in den hohen Norden reist. Nicht nur, um der Familie von ihrer Schwangerschaft zu berichten, sondern vor allem, um Bewegung ins Spiel zu bringen.

Die junge Frau, die so schnell wie möglich den heimischen Bauernhof verlassen hat, um ihr eigenes Leben zu führen, versucht nun einen ähnlichen Befreiungsschlag für die Mutter. Auch mit 56 Jahren soll es für sie noch nicht zu spät sein, ein anderes Leben als das in der lieblosen Ehe zu führen. Und die jüngsten Geschwister, vier und acht Jahre alt, sollen anders aufwachsen, als Anni und die anderen der älteren Kinder. Erst überzeugt sie ihre Geschwister, dann konfrontiert der Geschwisterrat Siri: Sie soll sich scheiden lassen,noch einmal einen Neubeginn wagen. Klar, dass Pentti das überhaupt nicht komisch findet.

Wähä schildert diese Familiengeschichte sowohl episch als auch als Mikrokosmos, viele kleine Porträts, das Ganze eingebettet in die Geschichte Kareliens von den Dreißiger bis zu den Achtziger Jahren. Auch die Geschwisterfront ist keineswegs geschlossen, es gibt Einzelinteressen, auch Egoismen und keineswegs jedes der Kinder ist ein Sympathieträger. Es geht um die schwierigen Jahre der Pubertät, Selbstentdeckung und Selbstverleugnung, die Suche nach Chancen und das Akzeptieren von Schicksal, um Liebe und Entfremdung.

Nicht zuletzt nimmt das Buch seine Leser mit in eine ziemlich archaische, isolierte Gesellschaft - es gibt zwar Nachbarn und eine Kleinstadt in der Nähe, doch all das bleibt ziemlich vage, Und auch die Familienidee erinnert eher an das 19. Jahrhundert als an die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es ist wirklich eine Welt, die ganz weit entfernt ist von vielen heutigen Familien, in denen Kinder teils überbehütet, teils maßlos mit Materiellem überhäuft werden. Die große Familie entspricht weniger dem Wunsch, als der Notwendigkeit, sind die Kinder doch kostenlose Arbeitskräfte im Stall und auf dem Feld. Nein, romantisch ist dieses Landleben überhaupt nicht,, aber trotz eines Endes, das dann doch noch ein paar Fragen offen ließ, ein praller Roman voller Leben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.07.2020

Familie, wohin man blickt!

0

Wie sollte es auch anders sein bei einer zweistelligen Zahl von Kindern/Geschwistern. Die Familie von Pentti und Siri hat sich im Nachkriegsfinnland entwickelt, die Kinder sind in einer Zeitspanne von ...

Wie sollte es auch anders sein bei einer zweistelligen Zahl von Kindern/Geschwistern. Die Familie von Pentti und Siri hat sich im Nachkriegsfinnland entwickelt, die Kinder sind in einer Zeitspanne von etwa 30 Jahren geboren, nicht alle haben überlebt.

Eine Familie voller Eigenarten, voller unterschiedlicher Charaktere und Interessen - die Autorin widmet sich jedem Mitglied, auch den beiden jüngsten, die noch im Grund- und Vorschulalter sind.

Schnell zeigt sich: kompliziert und unversöhnbar ist Pentti, der Vater. Nur wenige Kinder stehen ihm einigermaßen nahe, die meisten sind ganz klar ihrer Mutter Siri zugewandt. Denn schnell wird deutlich: dies ist eine Familie mit Fronten. Die sich zwar von Zeit zu Zeit verschieben, immer jedoch klar sind. Der Zusammenhalt der ganzen Riesenfamilie, der ist irgendwann, vor langer Zeit, verschütt gegangen.

Autorin Nina Wähä hat einen ganz eigenen Stil, der mal eher locker flockig, dann wieder ernsthaft ist - sie hat ihren Roman strukturiert wie einen Kriminalfall oder ein Bühnenstück, spricht die Leser durchaus auch mal direkt an und zeigt ganz deutlich, dass sie selbst im Hier und Jetzt verwurzelt ist. Nichtsdestotrotz gibt sie jedoch einen tiefen Einblick in die Vergangenheit Finnlands - auch das in einem eher leichtfüßigen Stil.

Inhaltlich allerdings ist dieses Buch alles andere als oberflächlich. Schon jetzt bin ich überzeugt, dass dies eines der Bücher sein wird, an die ich mich mein Leben lang erinnern werde, auf das ich mich beziehen bzw. verweisen werde. Gewissermaßen eine Perle, wenn auch eine mit ein paar unebenen Stellen. Aber hier schreibt eine Autorin, die ihren eigenen Weg geht und hoffentlich auch noch mehrfach gehen wird, soviel ist mal sicher!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.05.2021

Ein intelligent erzählter Roman über Familie, Herkunft und das Leben selbst.

0

Beschreibung

Siri und Pentti Toimi haben mit ihren zwölf (noch lebenden) Kindern eine wahre Großfamilie gegründet und sind auf einem Hof im finnischen Tornedal zu Hause. Die Mutter ist eine gutmütige ...

Beschreibung

Siri und Pentti Toimi haben mit ihren zwölf (noch lebenden) Kindern eine wahre Großfamilie gegründet und sind auf einem Hof im finnischen Tornedal zu Hause. Die Mutter ist eine gutmütige Person, die ihre Kinder liebt, wenn auch nicht alle im gleichen Maße, während der herrischen Vater ein Klima von Angst und Schrecken verbreitet. Die meisten der zwölf Kinder sind bereits erwachsen und haben schon früh ihr Elternhaus verlassen, um ihr Leben im weit entfernten Stockholm oder sogar Helsinki zu führen. Doch die starke Verbindung zu ihrer Mutter zieht sie immer wieder nach Hause, so auch an diesem Weihnachten, nach dem sich alles verändern soll…

Meine Meinung

Die schwedische Autorin Nina Wähä hat mit »Vaters Wort und Mutters Liebe« einen faszinierenden Familienroman geschrieben, der auf mich eine unheimliche Sogkraft ausgeübt hat. Die Geschichte handelt von einer Familie mit zwölf Kindern, die im finnischen Tornedal auf einem Bauernhof leben, und stellt insbesondere die Beziehung der Geschwister untereinander, deren teilweise toxisches Verhältnis zu ihren Partner*innen und die Verbindung der Eltern in den Fokus.

Das Cover ziert nicht, wie man von weitem vermuten könnten, romantische Blumen, sondern durch ihre Schwänze verknotete Ratten. Dieses Phänomen gibt es tatsächlich in der Natur, man nennt es »Rattenkönig«.

Liest man den Roman wird der Bezug von Kapitel zu Kapitel deutlicher, und dann ist da auch noch die älteste Tochter Annie, die zum Großteil durch die Geschichte führt und sich und ihre Geschwister als Rattenschar beschreibt, die vom Rattenkönig gerufen wird.


Nina Wähä räumt in ihrem Roman tatsächlich alle Protagonisten Platz ein und zeichnet damit ein detailliertes Gesamtbild der Mikrosphäre Familie. Gerade zu Beginn verliert man leicht den Überblick über die zahlreichen Familienmitglieder, sodass die abgedruckte Dramatis Personae zu Beginn sowie das beiliegende Lesezeichen von großem Nutzen sind. Die Geschichte trägt sich vor allen Dingen in den 1980er Jahren zu, ausgehend von einer großen Familienzusammenkunft und einem schweren Unfall des jüngsten Toimi-Sprösslings, der die Dinge ins Rollen bringt. In den geschickt eingeteilten Kapiteln sind die Übergänge kaum spürbar und es werden schonungslos alle Seiten des Lebens zutage gebracht, egal ob es sich um Sexualität, Gewalt, Tierquälerei, Alkoholmissbrauch oder die durchweg kaputte Psyche der Protagonisten handelt. Aber auch die Vergangenheit der einzelnen Kinder sowie die Geschichte ihrer Eltern, die bis zum Krieg und dem elenden Hunger in dieser Zeit zurückreicht, wird beleuchtet.

Als Einzelkind war es für mich besonders spannend die Entwicklung zwischen den Geschwistern zu verfolgen, die sich durch ihren (teilweise) ziemlich großen Altersunterschied zu Bündnissen zusammenschließen, eine dementsprechend mehr oder weniger innige Beziehung zueinander haben, und es wird zudem dargestellt wie sich die Bindungen und Loyalitäten im Laufe der Zeit verändern oder einen Bruch erleiden können.


Bei den zahlreichen authentisch gezeichneten Charakteren kristallisierte sich Mutter Siri als meine Lieblingsprotagonistin heraus und ich habe wirklich mit ihr mitgefiebert und so sehr für sie gehofft, dass sie Ausbrechen und zu neuen Ufern aufbrechen kann. Ihr sanftes und unerschütterliches Gemüt, das die ganze Familie zusammenhält, hat mich tief beeindruckt. Ebenso prägend wie Siris Persönlichkeit ist die Herkunft und das Aufwachsen auf einem Hof weit weg von der städtischen Gesellschaft, welche eine deutliche Nuance in der Geschichte einnimmt und ganz nebenbei zusätzlich Wissen über den Norden vermittelt.

»Vaters Wort und Mutters Liebe« ist ein komplexes Familienepos das sich gut weglesen lässt und packende Momente bereithält, zwischendurch jedoch auch die ein oder andere Länge mit sich bringt.

Fazit

Ein intelligent erzählter Roman über Familie, Herkunft und das Leben selbst.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 24.08.2020

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere