Cover:
----------------
Die Farben des Covers leuchten dem Betrachter bereits auf der Abbildung des Buches entgegen. Hält man das reale Buch in Händen,wirken sie noch intensiver. Passend zum Titel wird damit das Leben mit all seinen bunten Facetten ausgedrückt. Auffallend sind die hellen, fröhlich stimmenden Farben, keine dunklen Braun- oder Grautöne. Es wirkt sehr lebensbejahend und vermittelt mir die Botschaft, dass das Leben einem viel Positives geben kann (wenn man es lässt). Rundum gelungen!
Inhalt:
----------------
Janica ist eine lebensbejahende Person, sie feiert und genießt jeden einzelnen Tag ihres Lebens mit allen Farben, die er zu bieten hat. Durch einen Zufall begegnet sie Steffen und bewahrt ihn vor einer Dummheit. Durch ihn lernt sie schließlich Thomas kennen, der verschlossen ist und das Gegenteil von ihr darstellt. Dennoch entwickelt sich nach und nach eine tiefe Liebe zwischen den beiden, die leider nach kurzer Zeit schon auf eine harte Probe gestellt wird.
Mein Eindruck:
----------------
Dieser Roman ist der erste, den die Schriftstellerin Elisabeth Büchle unter dem Pseudonym Noa C. Walker veröffentlicht hat. Da ich bisher viel positives über die Autorin gehört, aber bis dato noch kein Buch von ihr gelesen hatte, war ich sehr gespannt und wurde nicht enttäuscht!
Bereits der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen. Eigentlich bin ich jemand, der keine Liebesromane oder Romane mit viel Gefühl und viel Landschaftsbeschreibungen liest. Meistens sind mir diese zu langatmig oder laufen schnell Gefahr, kitschig zu werden.
Hier war es anders: Obwohl von der Handlung her anfangs relativ wenig passiert und in längeren Passagen die Landschaft und die Gefühle der Leute sehr ausführlich beschrieben werden, konnte ich hier nicht einfach querlesen, wie ich das sonst oft tue. Mir gefiel die Art der Beschreibung mit vielen bildhaften Vergleichen und Adjektiven sehr gut, die die Fantasie anregen und man sich alles sehr gut vorstellen kann. Die Farben spielen im ganzen Roman eine tragende Rolle, auch im übertragenen Sinne für Lebenseinstellungen und Gefühle der Personen. Die Gefühle der Personen und deren Entwicklung sind daher auch der entscheidende Teil, von dem der Roman lebt. Mich konnte schon lange kein Autor mit Beschreibungen so fesseln, wie es hier geschehen ist.
Positiv überrascht war ich auch von der Entwicklung der Liebesgeschichte. Sie ist schön und authentisch beschrieben, Thomas und Janica nähern sich langsam einander an. Es ist kein Verliebtsein Knall auf Fall und es ist auch nicht von Beginn an klar, dass die beiden zusammengehören. Die Liebe schleicht sich nach und nach in beider Leben und mit jedem Schritt öffnet sich Thomas, aber auch Janica ein bisschen mehr.
Der Roman ist sehr gefühlvoll und intensiv, ohne kitschig zu werden. Das ist die große Kunst, die die Autorin hier wunderbar gemeistert hat: die optimale Balance zwischen allen Gefühlen herzustellen und heitere Szenen mit schwereren zu vermischen. Man lacht, man weint, fühlt mit, denkt nach, hat Angst und freut sich wieder. Ich bin beim Lesen mehrfach in die Achterbahn der Gefühle eingestiegen und habe mit Janica und Thomas alle Farben (auch die dunklen) erleben dürfen. An einigen Stellen musste ich schwer schlucken. Wer eher nah am Wasser gebaut ist, sollte sich Taschentücher bereithalten.
Obwohl es hier um ein schweres Thema (Krebs) geht, kann ich das Buch auch als Mutmachbuch empfehlen. Es enthält viele kleine Botschaften, über die es sich nachzudenken lohnt und am Ende stand für mich ganz klar die Botschaft im Vordergrund, die Janica gelernt hat: Das Leben bietet Höhen und Tiefen, aber jede Phase hat ihren Sinn und es lohnt sich, das Leben jeden Tag so intensiv wie möglich zu genießen.
Fazit:
----------------
Gefühlvoll und bewegend, ohne kitschig zu sein - Einfach toll, unbedingt lesen!