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Veröffentlicht am 16.07.2023

Das Bildnis der Dolores Claiborne

Dolores
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Seit dreißig Jahren arbeitet Dolores bereits als Haushälterin bei der bettlägrigen Vera Donovan und wird nun beschuldigt, die alte Dame umgebracht zu haben. Beim Polizeiverhör legt sie ihre Lebensbeichte ...

Seit dreißig Jahren arbeitet Dolores bereits als Haushälterin bei der bettlägrigen Vera Donovan und wird nun beschuldigt, die alte Dame umgebracht zu haben. Beim Polizeiverhör legt sie ihre Lebensbeichte ab, die nicht nur schonungslos ist, sondern auch den Horror freilegt, den Dolores stets verschlossen hielt.

Meine Meinung:
Es ist lange her, dass ich einen King gelesen habe, aber es war jetzt einfach wieder die Zeit dafür. Dolores ist mir beim Stöbern meiner Bücher aufgefallen und mein Bauchgefühl riet mir zu diesem Roman von Stephen King, welches auch verfilmt wurde. Ich kannte die Geschichte bisher gar nicht und war gespannt, wie sie mir zusagen würde, da seine Geschichten auch immer ein wenig speziell sind und ich den Kopf dafür frei haben muss. Es ist nicht mein Lieblingsbuch von ihm, aber "Dolores" ist definitiv ein kleines Meisterwerk, was mich so sehr in seine Geschichte zog und mich fesselte. Zwar hat es auch einige Längen, aber dafür wurde ich mit einer vielschichtigen und interessanten Handlung belohnt, bei der sich mir auch die Nackenhaare aufstellten. Bitte beachtet, dass die der

Das Cover bei der neuen Ausgabe ist sehr schlicht und zeigt auf dem weißen Hintergrund lediglich einen braunen Schaukelstuhl. Es ist zwar recht einfach, sagt aber im Grunde auch alles aus. Passend dazu wurde auch der Titel des Buches in braun gehalten, was mir aber nicht so zusagte, weil es einfach nicht mit dem Autorennamen und dem Gesamtbild harmonierte. Dennoch gefällt mir das Cover als ganzes sehr gut.

Da ich nicht spoilern möchte, werde ich mich kurz und bedeckt halten. Lediglich zu dem Inhalt, den Figuren und dem Schreibstil werde ich oberflächlich eingehen, weil ich sonst zu viel verraten könnte.

Als ich das Buch begann hatte ich große Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen. Zwar las es sich durchaus flüssig und ich fand auch die Art und Weise, wie King sie erzählte sehr interessant, aber ich konnte keinen Bezug dazu herstellen. Man wurde mit vielen, sehr vielen Infos zu Dolores, ihrem Leben und ihrer aktuellen Situation konfrontiert, so dass es mir etwas schwer viel durchzublicken. Vor allem, weil sehr viele Personen auftauchten und unzählige Handlungsstränge angerissen wurden, egal, ob sie nun etwas mit der Haupthandlung zu tun hatten oder nicht. Ich schätze Kings ausufernden Schreibstil, aber ich hatte wie gewohnt anfangs leichte Probleme damit, weil es eben auch ein Weilchen her war, dass ich zuletzt etwas von ihm las.

Aber schon hier bot das Buch etwas besonderes für mich, da sich die Handlung nur in einem Raum abspielte und die eigentliche Geschichte als Erzählung von Dolores ablief. Und es war auch keine Geschichte im herkömmlichen Sinne, weil hier das Vernehmungsprotokoll von der Polizeistation wieder gegeben wurde. So gab es keine Kapitel, keinen direkten Spannungsbogen oder einen Anfang und ein Ende im klassischen Sinn, nur gelegentliche Absätze. Ansonsten war es ein fortlaufender Text, eine Mitschrift eines gesprochenen Dialoges und sowas hatte ich auch nicht in der Art gelesen, aber mir gefiel es sehr gut.

King ließ seine Hauptfigur Dolores erzählen, wie es zu dem Tod von Vera kam und inwiefern sie damit zu tun hatte. Aber eigentlich ging es um etwas ganz anderes, etwas, was weitaus spannender, interessanter und tragischer war, nämlich Dolores Leben, welches definitiv nicht einfach ablief. Sie erzählte von ihrer Jugend, ihrer Ehe mit Joe, von ihren Kindern und wie es war, unter Vera Donovan zu arbeiten. Diese Erzählung nimmt auch einen großen Teil des Buches ein und es ging um Schikane, Drohungen, Angst und im Grunde auch Freundschaft. Ich fand es teils sehr schockierend und heftig, was sie erlebte und King sparte keinesfalls an Details, obwohl ich es mir bei der einen oder anderen Szene durchaus gewünscht hätte, weil meine Vorstellungskraft zu gut funktionierte. Allerdings muss ich auch sagen, dass er eine gute Balance hielt und es nicht zu eklig oder übel wurde. Er erzählte alles relativ nüchtern, aber gerade das machte es umso eindringlicher und emotionaler für mich. Wie er mit Worten jongliert und sie für sich seine Geschichte einsetzt, fasziniert mich immer wieder aufs Neue, so auch hier.

Meine Augen klebten förmlich an den Seiten und ich bangte mit Dolores mit, vor allem, als sie einige Dinge über ihr Familienleben herausfand, die mir den Boden unter den Füßen rissen. Mir gefiel es auch hier, dass es nicht aufgebauscht wurde, sondern zum Fortgang der Geschichte und ihres Handelns beitrug. Ich durchlebte beinahe die komplette Palette der Gefühle und es war trotz dieser Nüchternheit eine Achterbahn. Vor allem als sie ihren Plan umsetzte und das Ende ihrer Erzählung begann, fieberte ich mit. Es war sehr spannend, heftig, grausam und ich hoffte trotz allem, dass es für Dolores gut ausgehen würde, weil sie mir einfach nur Leid tat, auch wenn ihr Handeln heftig war. Die kleinen Zeitungsschnipsel zum Schluss passten klasse rein und rundeten das Buch sehr gut ab.

Unten werde ich noch eine kleine Triggerwarnung als Spoiler verpacken, wenn man sich unsicher ist, ob dieses Buch etwas für einen ist, aber man vorher schon wissen möchte, was auf einen zukommen könnte.

Die Charaktere handelten hier nur in der Erzählung von der Hauptfigur. So erfuhr man auch nur, was die Polizistin oder die Stenografin sagten oder taten, wenn Dolores es noch einmal aussprach oder Andeutungen machte, wo sich der Leser dann ein eigenes Bild machen musste. Die eigentlichen Figuren sind relativ niedrig gehalten und handelten oder sprachen eben durch Dolores . Aber dennoch fand ich sie sehr vielschichtig und interessant, da auch immer wieder Dingen passierten, die Vera, Joe oder Dolores in einem anderen Licht erschienen ließen. Hier wurde ich immer wieder überrascht und musste meine bisherige Meinung zu dem jeweiligen Charakter neu überdenken. Nur bei Joe war die Abneigung relativ schnell gefestigt und ich fand sein Auftreten und seine ganze Art widerlich und abstoßend.

Der Schreibstil ist für mich wieder ein Meisterwerk und entweder man mag ihn oder nicht. Ich liebe es, wie King mit den Worten spielt, wie er Szenarien erschaffte und mir mit unter eine kräftige Gänsehaut bescherte. Ich fieberte, litt, bangte mit, wurde wütend, war verwirrt, und war einfach nur begeistert. Und trotz der vielen Infos und Handlungsstränge, die erst am Ende einen vernünftigen Sinn ergaben, ließ es sich sehr flüssig lesen.

Fazit:
Ein sehr eigenwilliges Buch mit einer starken Hauptfigur, das mich sehr nachdenklich machte und absolut fesselte. King ist und bleibt für mich ein Meister der Worte und auch, wenn er vor nichts zurückschreckte, behielt er eine gute Balance. Sein Stil war nüchtern, ging aber auch gleichzeitig unter die Haut, weil er so viele Emotionen losließ. Die Figuren agierten nur in der Vergangenheit von Dolores Erzählung, wirkten aber sehr lebendig, als wenn es gerade passieren würde. Ich empfehle es nach "Das Spiel" zu lesen, weil beide Romane einige Verknüpfungen haben und es zu Spoilern kommen kann. "Dolores" ist ein Buch, was mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird und von seiner besonderen Art lebt.















Triggerwarnung:

• Gewalt

• Sexueller Missbrauch

• Alkoholabhängigkeit

• Mord

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.07.2023

Tolle Historical Romance

In den Armen des Windes
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Ich liebe Historical Romance, aber meistens ist es leider immer dasselbe Schema, was ich dann irgendwann durchaus Leid bin. Da war der Roman von Caroline Roth eine Willkommene Abwechslung, die mir sehr ...

Ich liebe Historical Romance, aber meistens ist es leider immer dasselbe Schema, was ich dann irgendwann durchaus Leid bin. Da war der Roman von Caroline Roth eine Willkommene Abwechslung, die mir sehr gut gefallen hat.

Inhalt:
Es geht um Fleur und Pierce, die nicht nur in völlig anderen Welten leben, sondern eigentlich auch verfeindet sind, da die Engländer mit den Franzosen Krieg führen. Nach dem Tod ihre wesentlich älteren Mannes soll Fleur seinen Freund auf einer Plantage in der Karibik heiraten und gerät auf der Überfahrt in die Fänge des berüchtigten Piraten Kapitän Pierce Blackhurst, der im Dienst der Majestät plündert.

Meine Meinung:
Als ich den Klappentext las, war ich nicht sonderlich begeistert und dacht mir, dass es mal wieder nach dem üblichen Schema ablaufen und sehr viel Erotik eingesetzt würde, ohne wirklich auf die damaligen Begebenheiten zu achten. Denn das hatte ich schon zu genüge.

Daher war ich umso überraschter, dass es in eine ganz andere Richtung lief. Klar, Eorik kommt auch hier vor, aber sie wird dezent eingesetzt und lebt von der Chemie ihres Paares. Zudem hat sich die Autorin darauf konzentriert, eine vernünftige und spannende Rahmenhandlung zu schaffen, die einfach mehr als die üblichen Storyelemente liefert. Im Vordergrund steht Fleur, die sich nicht nur in einem neuen Leben zurecht finden muss, sondern der auch reichliche Steine in den Weg gelegt werden. Ich fand ihren Mut und ihre Stärke bewundernswert und egal, wie schlimm es für sie, ihre Plantage oder ihre Bediensteten stand, sie kämpfte bis zum Schluss und gab nie auf.

Die Geschichte war eher ruhig und trotz einiger dramatischer Situationen wurde sie nie zu schwer oder drüber, sondern hielt eine relativ gute Balance. Mir gefiel es auch, dass die damalige Zeit sehr im Vordergrund stand und nicht als Mittel zum Zweck diente. Ich bin jetzt kein Experte, fand aber, dass Roth hier super recherchiert hat und die Begebenheiten authentisch wieder gab. Manches machte mich wütend oder traurig, aber man musste sich Erinnerung rufen, dass es leider damals so ablief.

Zum Schluss war ein wenig die Luft raus, aber das störte mich nicht zu sehr, da es doch ein rundes Happy End für Pierce und Fleur gab und es sich durchaus spannend las. Ich finde nur, dass ein paar Seiten weniger der Geschichte gut getan hätte.

Die Charaktere gefielen mir echt gut, auch wenn so mancher Inselbewohner mich wütend machte oder anekelte. Aber sie passten alle super in die Geschichte rein und wirkten nicht überzeichnet.

Fleur fand ich an ein paar Stellen leicht anstrengend, weil sie etwas naiv wirkte, aber mir gefiel ihre Wandlung sehr. Mir gefiel es, dass sie für ihre Leute kämpfte und sich nicht brechen ließ, egal, was auch passierte.

Pierces Verhalten mochte ich vor allem anfangs überhaupt nicht und ehrlich gesagt fand ich ihn widerlich und grob. Erst im Laufe der Geschichte änderte sich meine Meinung. Er wirkte geläutert und ich mochte seine ruhigere Seite, auch wenn er ein alter Verführer blieb.

Mit dem Schreibstil musste ich anfangs erst warm werden, weil vieles auch gehetzt wirkte. Aber vor allem die Zeit auf der Insel wurde super beschrieben und ich fand ihn spannend und interessant. Die erotischen Szenen wurden nicht zu viel eingesetzt und wirkten vor allem später sinnlich.

Fazit:
Für mich ist es auf jeden Fall eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Die Geschichte wurde nach leichten Anlaufschwierigkeiten schön spannend. Ich mochte es, dass die üblichen Klischees und Handlungsstränge ausgelassen wurden und die Autorin sich auf eine interessante und spannende Rahmenhandlung konzentrierte, die auch von der Anziehung ihres Paares lebte.

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Die armen Römer.....

Asterix 10
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Im zehnten Band der Asterix Comicbücher melden sich Asterix und Obelix freiwillig bei der römischen Legion, um für Falballa ihren Verlobten Tragicomix zu befreien. Obelix lernt „liebenswürdig“ zu sein ...

Im zehnten Band der Asterix Comicbücher melden sich Asterix und Obelix freiwillig bei der römischen Legion, um für Falballa ihren Verlobten Tragicomix zu befreien. Obelix lernt „liebenswürdig“ zu sein und die beiden räumen kräftig bei der Legion auf.

Meine Meinung:
Ein Abenteuer voll mit Römern, „Liebenswürdigkeit“ und dem Zusammentreffen vieler Nationen ? Mich hat es sehr amüsiert. Es war einfach zu herrlich, wie jeder irgendwie jeden anbrüllte oder irritierte und irgendwie taten mir der Zenturio und der Koch sehr Leid, vor allem ihr Nervenkostüm, was doch arg strapaziert wurde. Die Ausbildung von Asterix und Obelix, sowie ihr Einsatz war amüsant und es gab einige Stellen, wo ich lachen oder breit grinsen musste.

Meine Highlights sind aber immer noch die Übersetzungen der Fremdsprachen und Obelix Kampf für die Liebe, dieser alte Romantiker! Es war turbulent und absolut komisch, aber irgendwie reichte es für mich aber nicht zu einem Lieblingsband. Da gibt es einfach andere Bände, die mich mehr begeistern konnten.

Der Zeichenstil ist wie gewohnt klasse und ich liebe die kleinen Details, die man immer wieder entdecken konnte. Vor allem die Übersetzungen der „Schimpfwörter“ waren klasse.

Fazit:
Es ist kein Lieblingsband, aber mich hat dieses Abenteuer bei den Römer sehr gut unterhalten und ich liebe die kleinen Details und Anspielungen.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Viel Potenzial verschenkt..

Isola
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„Komm schon“, Milky legte Pearl die Hand auf den Arm. „Es ist doch letzten Endes nur ein Spiel. Hier wird ja schließlich niemand erstochen oder abgeknallt.“
//S.98//

Inhalt:
In "Isola" geht es um zwölf ...

„Komm schon“, Milky legte Pearl die Hand auf den Arm. „Es ist doch letzten Endes nur ein Spiel. Hier wird ja schließlich niemand erstochen oder abgeknallt.“
//S.98//


Inhalt:
In "Isola" geht es um zwölf Jugendliche, die für einen Realityfilm auf einer unbewohnten Insel drei Wochen zusammen wohnen sollen, aber schnell läuft es aus dem Ruder und sie müssen um ihr Überleben kämpfen.

Meine Meinung:
Der Klappentext machte richtig Lust auf das Buch und ich malte mir schon einige Szenarien aus und war sehr gespannt, ob das Geschehen in eine dieser Richtungen gehen würde oder man mich völlig überraschen könnte. Irgendwie hat es die Autorin auch geschafft, aber nicht so, wie ich es mir wünschte.

Das Buch begann beinahe schon mittendrin und mir gefiel es, dass es nicht zu viel Vorlauf gab, sondern es gleich schon mit der Reise zu dieser Insel und dem Projekt losging. Man lernte beinahe alle Charaktere mit einem Schlag kennen und auch, wenn es für mich beinahe schon zu viel Information auf einen Schlag war, behielt ich die Übersicht. Zwar waren mir die Jugendlichen bereits hier nicht sonderlich sympathisch und vor allem Elfe und Pearl konnte ich nicht leiden, aber ich hatte die Hoffnung, dass es sich noch ändern würde, wenn ich erst richtig drinnen wäre.

Die Zeit auf der Insel war langweilig, richtig öde und im Grunde passierte eigentlich nicht wirklich etwas. Es wurden Szenen an Szenen gereiht, die irgendwie miteinander in Verbindung standen, aber keine wirkliche Geschichte erzählten. Immer wartete ich darauf, dass es mal richtig losgehen würde, aber das passierte in meinen Augen erst zum Schluss, wobei dieser auch sehr schräg war.

Die Sache mit dem Spiel bot so viel Potenzial, vor allem, wenn man dann alle Hintergründe kannte, aber das wurde einfach kaum genutzt. Ja, es hat durchaus ein paar nette Mystery-Vibes, aber meistens dröpelte es vor sich hin und kam einfach nicht in die Gänge und selbst die Stellen, die wohl spannend und heftig sein sollten, ließen mich eher kalt. Selbst, als es dann ernst wurde, konnte es mich nicht mitreißen und manches wurde mir zu schnell abgecancelt.

Die "Liebesgeschichte“ zwischen Joy alias "Vera“ und Raphael alias "Solo“ fand ich komisch und unpassend. Die Szenen mit ihnen fügten sich kein Stück in die Handlung mit ein und wirkten zu schräg. Es gab zwar für alles am Ende eine Erklärung, die ich auch in Ordnung fand, aber die Szenen selbst waren einfach surreal, zumal ich dann aber auch andere Dinge in dem Zusammenhang nicht verstehen konnte.

Es gab für alles, was auf dieser Insel geschah, eine Erklärung, die okay war, aber davor war es mir oft zu langweilig oder zu schräg. Ich meine, ich mag solche Geschichten ja, weil ich gerne selber mit rätsel, aber irgendwie lud mich dieses Buch nicht so wirklich dazu ein, weil ich es auch nicht spannend fand oder ein roter Faden wirklich erkennbar war. Ein Buch, wo ich dann am Ende mir denken würde: ´Alles klar, wie genial oder so´. Die Dramen zwischen den Jugendlichen waren zwar schon plausibel, mir meist aber einfach zu drüber und wirkten öfters eher wie Seitenfüller.

Generell sprachen mich die Charaktere auch nicht sonderlich an. Mir fiel es sehr schwer, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen, da sie mitunter recht unsympathisch waren und die Streits und Dramen von ihnen mich ehr kalt ließen.

"Vera" alias Joy fand ich in Ordnung, wobei ich kaum Verbindung zu ihr aufbauen konnte und sie eher wie eine Statistin wirkte. Ihre Hintergrundgeschichte war durchaus interessant, aber mir fiel es schwer, sie zu verstehen. Ihre Handlungen, Gedanken und Gefühle fand ich nicht immer plausibel erklärt und ehrlich gesagt wird sie mir wohl nicht im Gedächtnis bleiben.

Genauso sieht es mit Raphael alias "Solo" aus, den ich schon zu Beginn unheimlich fand. Seine ganze Art blieb mir zu rätselhaft und vor allem zum Ende konnte ich ihn nicht verstehen. Seine Hintergrundgeschichte war auch interessant, wurde mir aber schon zu aufgebauscht und verlor Potenzial.

Die Nebencharaktere, die irgendwie auch Hauptcharaktere waren, blieben für mich blass und eigentlich kann ich mich nur noch gut an Joker, Elfe und Neander erinnern, die ich aber auch nicht gut fand. Vor allem Elfe nervte mich ziemlich mit ihrer vorlauten und penetranten Art.

Der Schreibstil ließ sich flüssig lesen, ließ mich aber als Leser außen vor. Jedenfalls hatte ich hier das Gefühl, obwohl es sogar aus der Ich-Perspektive von Joy geschrieben wurde, aber mir fiel es schwer, richtig in die Geschichte einzutauchen. Ab und an war es mysteriös, aber streckenweise sehr langweilig. Die Autorin schaffte es einfach nicht, dass ich mit den Figuren mit fieberte oder mit rätselte und auf die Auflösung gespannt war.

Fazit:
Nach „Whisper“ sprach mich auch dieses Buch von Isabel Abedi nicht an und ich bin ehrlich gesagt schon enttäuscht darüber, dass das Potenzial nicht gut genutzt wurde. Zwar blitzte zum Ende hin Spannung auf, aber die verpuffte bei dem Drama auch wieder. Die Charaktere fand ich sehr unsympathisch und mit "Vera" bin ich leider nie warm geworden. Ich mag solche Geschichten an sich sehr gerne, aber diese war mir dann doch zu wirr und sie blieb eindeutig unter ihren Möglichkeiten. Von mir gibt es:

2 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 09.07.2023

GZSZ in Gallien

Asterix 15
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Klappentext:
Mit dem Römer Tullius Destructivus zieht geballte Zwietracht in das Dorf von Häuptling Majestix ein.Egal, wo er in Erscheinung tritt, ob in Cäsars Zweitresidenz, auf der römischen Galeere, ...

Klappentext:
Mit dem Römer Tullius Destructivus zieht geballte Zwietracht in das Dorf von Häuptling Majestix ein.Egal, wo er in Erscheinung tritt, ob in Cäsars Zweitresidenz, auf der römischen Galeere, vor den Piraten, im Lager Aquarium oder im gallischen Dorf, mit ihm sind Lüge, Neid und Verleumdung präsent.Mit der Auszeichnung von Asterix zum 'wichtigsten Mann im Dorf' und den darauf einsetzenden Verdächtigungen bringt er die Gemeinschaft der Gallier an den Rand des Abgrunds.

Meine Meinung:
Herrlich, einfach nur zu herrlich ! Der 15. Band der Asterix-Reihe ist für mich ein besonderer, weil er zeigt, was für eine Wirkung Worte haben können, wo dann selbst der starke Zusammenhalt der Gallier bröckelt, die zwar stets ihre Streitereien haben, aber die nichts entzweien konnte. Intrigen, falsche Worte und Missverständnisse können sehr starke Waffen werden, wie Asterix, Obelix und Miraculix feststellen müssen.

Ich hatte definitiv sehr viel Spaß an diesem Band. Die Geschichte fokussierte sich zwar auf einen Schauplatz, bot aber eine sehr interessante und spannende Geschichte mit klasse Anspielungen und vielen kleinen Details, die mich amüsierten. Vor allem die traurige Szene in der Mitte beim Bankett und die großen Versöhnungen von Asterix und Obelix fand ich zu herrlich.

Meine Highlights sind aber die findigen Intrigen, die nicht bei den Galliern gut fruchteten, die Römer und Piraten, die ihr Fett weg bekamen, wobei mir die Crew ja schon ein wenig Leid tat, sie wollten doch nichts weiter als plündern und richteten sich wieder selber zu Grunde. Das Ende war süß und selbst Troubadix durfte dabei sein, wenn auch nicht so, wie er es sich dachte.

Der Zeichenstil ist wie gewohnt klasse und ich fand die Idee mit den grünen Sprechblasen echt super.

Fazit:
Ein ganz toller Band, der ein einfach, aber auch wichtiges Thema hatte und super unterhaltsam war. Ich liebe die kleinen Anspielungen und die Details. Hier habe ich nun wirklich nichts zu meckern und ich fand es klasse, wie auch der Leser ein wenig gefoppt wurde. Von mir gibt es:

4,5 von 5 Sterne

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