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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2021

Ein selbsternannter mörderischer Künstler

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Der Blutkünstler hinterlässt seine Opfer als Kunstwerke, so setzt er sie in Szene. Davor mussten seine Opfer allerdings lange leiden, ja, ihm ist es wichtig, dass sie so lange wie möglich trotz der Schmerzen ...

Der Blutkünstler hinterlässt seine Opfer als Kunstwerke, so setzt er sie in Szene. Davor mussten seine Opfer allerdings lange leiden, ja, ihm ist es wichtig, dass sie so lange wie möglich trotz der Schmerzen bei Bewusstsein bleiben. Tom Bachmann ist auf der Jagd nach Psychopathen in jeder Form. Aus seiner ehemaligen Tätigkeit beim FBI hat er vieles gelernt, was ihm von Nutzen ist. Nun ist er auf der Jagd nach dem Blutkünstler.

Tom Bachmann vom BKA hat selbst einige schwere Jahre als Kind erlebt. Was damals geschah, bevor er in eine liebevolle Pflegefamilie kam, hilft ihm heute bei der Jagd nach Psychopathen: diesmal nach dem Serientäter, der sich selbst als Künstler sieht – ein Künstler, der mit Blut und Fleisch seine Bilder und Skulpturen gestaltet. Blutrünstig sind seine Taten, manchmal meint man beim Lesen, das Blut würde aus den Seiten des Buches herausquellen. Vieles ist sehr detailliert beschrieben, zwischendrin war es mir sogar zu dick aufgetragen. Andererseits gibt das Buch einen guten Einblick in die Gedanken von Tom, der die Überlegungen von Psychopathen sehr gut nachvollziehen kann und ihnen so auf die Spur kommt. Wer diesmal hinter den blutigen Taten steckt, bleibt sehr lange unbekannt, auch wenn so mancher verdächtig erscheint. Das heizt die Spannung zusätzlich an, der Spannungsbogen ist von Anfang bis zum Ende immer hoch.

Das Buch ist der Auftakt einer Reihe um Tom Bachmann. Mich hat dieser Thriller neugierig gemacht auf weitere Fortsetzungen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Konnte mich nicht überzeugen

Liebe auch an Regentagen
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Seit den Anfangstagen ihrer Ehe leidet Lauren unter ihrem herrschsüchtigen Ehegatten. Doch sie erträgt alle Schikanen, um ihren beiden Töchtern ein Leben in einer intakten Familie zu ermöglichen. Nach ...

Seit den Anfangstagen ihrer Ehe leidet Lauren unter ihrem herrschsüchtigen Ehegatten. Doch sie erträgt alle Schikanen, um ihren beiden Töchtern ein Leben in einer intakten Familie zu ermöglichen. Nach 24 Ehejahren jedoch beschließt sie die Scheidung. Das wird nicht einfach, denn ihr Ehemann will seine perfekte Ehefrau zurück. Lauren erobert sich Stück für Stück ihr Leben zurück. Sie lernt Beau kennen, der sich zur selben Zeit wie sie aus einer unglücklichen Ehe kämpft.

Es ist eine Geschichte wie aus dem Lehrbuch: Laurens unglückliche Ehe ist kein Zuckerschlecken, umso mehr als ihr Mann ein bekannter und geachteter Arzt ist. Dass er eine dunkle Seite hat, scheint kaum einer zu bemerken. Sogar eine der beiden Töchter will nicht glauben, dass ihre Mutter die Wahrheit endlich aussprechen möchte. Sowohl Laurens Ehemann wie auch Beaus Ehefrau kämpfen mit unlauteren Mitteln, um ihren Ehepartner wieder zurückzubekommen. Leider bleiben die Figuren in meinen Augen nur sehr blass, als diente ihr Schicksal lediglich dazu, die verschiedenen Stadien der Lehrbuch-Geschichte einer unglücklichen Scheidung aufzuzeigen. Es fiel mir deshalb sehr schwer, mit Lauren oder mit Beau mitzufiebern, so richtig überzeugen konnten mich die vielen Schwierigkeiten nicht, die sich immer wieder neu auftürmten.

Diese Geschichte konnte das Thema nicht überzeugend umsetzen. Es fällt mir deshalb schwer, das Buch weiter zu empfehlen. Ich vergebe knappe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Bizarre Mordfälle und schrullige Ermittler

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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1893 kommt der junge Inspektor Leopold von Herzfeldt nach Wien zur Polizei. Auch wenn er mit vielen innovativen Ideen überzeugen möchte, ist sein Einstieg nicht der allerbeste. Mehrere Dienstmädchen wurden ...

1893 kommt der junge Inspektor Leopold von Herzfeldt nach Wien zur Polizei. Auch wenn er mit vielen innovativen Ideen überzeugen möchte, ist sein Einstieg nicht der allerbeste. Mehrere Dienstmädchen wurden ermordet, jede von ihnen brutal gepfählt. Hilfe bei seinen Ermittlungen erhält Leo von Herzfeldt vor allem bei einem Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs.

Ein äußerst intelligenter Inspektor ist Leopold von Herzfeldt, leider allerdings schafft er es sehr schnell, sich Feinde zu machen bei seinen neuen Kollegen. Interessant sind die neuen Ermittlungsmethoden, die er einbringen möchte, hier zeigt der Autor Oliver Pötzsch die Anfänge der Kriminalistik. Neben diesem hochintelligenten Ermittler schillert der schrullige, aber hochgebildete Totengräber, der einiges über die Hintergründe der Taten erzählen und dabei Zusammenhänge herstellen kann. Der flüssige Schreibstil des Autors und der straffe Spannungsbogen lassen die Seiten dahinfliegen, man fiebert schnell auf die Auflösung hin, die mich übrigens sehr überraschen konnte. Die düstere Atmosphäre und die bizarren Mordfälle überzeugen auf der ganzen Linie. Gut eingefangen ist das Wien der Jahrhundertwende.

Dieser Auftakt einer neuen Reihe hat mich von der ersten Seite an fesseln können, so dass ich mich auf eine Fortsetzung freue und das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Im Schatten des berühmten Bruders

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe (Ikonen ihrer Zeit 4)
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Die junge Maria Anna Mozart ist die ältere Schwester von Wolfgang Amadeus. Beide Kinder sind sehr musikalisch. Maria Anna, liebevoll Nannerl genannt, ist eine begnadete Pianistin, vermutlich die beste ...

Die junge Maria Anna Mozart ist die ältere Schwester von Wolfgang Amadeus. Beide Kinder sind sehr musikalisch. Maria Anna, liebevoll Nannerl genannt, ist eine begnadete Pianistin, vermutlich die beste ihrer Zeit. Doch sie steht zunehmen im Schatten ihres berühmten Bruders.

In diesem Buch steht Nannerl im Fokus der Geschichte, während Wolferl, das musikalische Wunderkind, ihr den Vortritt lassen muss. In der Realität war es so, dass Nannerls musikalische Begabung hinter Wolferls Ausnahmetalent verblassen musste. Doch Nannerl fand ihre eigene Nische, mit der sie sehr lange gut zurechtkam. Was es jedoch bedeutete zurückzustecken, das zeigt dieser Roman sehr deutlich. Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben, schon von den ersten Seiten an fiebert der Leser mit Nannerl mit und hofft auf eine strahlende Karriere und eine wundervolle Liebesgeschichte für sie. Der Ausflug in die Welt des 18. Jahrhunderts ist gut gelungen, man merkt die sorgfältige Recherche der Autorin zu Nannerl Mozart und der Welt, in der sie lebte. Die fiktiven Anteile dieses Romans sind gut in die Geschichte eingebunden.

Das Buch bietet einen guten Einblick in das Leben von Nannerl Mozart, die stets im Schatten ihres berühmten Bruders stehen musste. Sehr gerne empfehle ich die Geschichte weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Interessanter Plot, schwerfällige Umsetzung

Im Reich der Schuhe
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Der 26jährige Alex Cohen soll die Schuhfabrik seines Vaters in China übernehmen. Das ist nicht einfach, denn das Verhältnis zwischen den beiden ist nicht das beste. Alex entwickelt eine Zuneigung zu einer ...

Der 26jährige Alex Cohen soll die Schuhfabrik seines Vaters in China übernehmen. Das ist nicht einfach, denn das Verhältnis zwischen den beiden ist nicht das beste. Alex entwickelt eine Zuneigung zu einer der Arbeiterinnen aus der Fabrik, Ivy. Durch sie lernt er das Leben in China und die jüngere Geschichte des Landes kennen. Alex‘ Vater sieht das Verhältnis zu Ivy gar nicht gern…

Es ist niemals einfach, eine Firma an den Nachfolger weiterzugeben. Doch im Fall von Alex ist das besonders schwer, denn sein Vater ist in vielem sehr eigen. Dazu kommt noch, dass die Schuhfabrik sich in China befindet – da werden zwar billige Löhne gezahlt, doch das Land hat auch seine eigene Geschichte, die in die Produktion mit hineinspielt. Das ist sehr eindrücklich beschrieben: Auch wenn die Erzählung manchmal etwas schwerfällig daherkommt, konnte ich einen guten Eindruck der chinesischen Arbeiter wie auch der Produktionsfirma gewinnen. Viele Themen werden hier in der Geschichte verarbeitet, hier hatte ich immer wieder das Gefühl, weniger wäre mehr gewesen. Alex selbst erscheint dabei recht naiv, noch sind ihm die Schuhe seines Vaters als Eigentümer der Schuhfabrik noch zu groß. Einen richtigen roten Faden habe ich erst in der zweiten Hälfte des Buches entdecken können, was das Lesen in der ersten Hälfte sehr erschwert hat.

Dieses Buch zu beurteilen finde ich gar nicht so einfach. Einerseits finde ich den Plot sehr interessant, man merkt dem Autor an, dass er sich gut auskennt in den Hintergründen zu seiner Geschichte. Doch mit der Umsetzung habe ich mich immer wieder schwer getan. Ich vergebe knappe 4 von 5 Sternen.

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