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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2018

Mir fehlen die Worte

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
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„April, du darfst dich nicht verschwenden.
Es gibt dich noch nur einmal.“ (S. 63)

Es gibt Bücher, die sind super schwer zu rezensieren, weil ich alle Worte, die ich dazu sagen möchte, gar nicht richtig ...

„April, du darfst dich nicht verschwenden.
Es gibt dich noch nur einmal.“ (S. 63)

Es gibt Bücher, die sind super schwer zu rezensieren, weil ich alle Worte, die ich dazu sagen möchte, gar nicht richtig greifen kann. Dieses Buch gehört dazu. Da stehen so viele Worte drin, so viele tolle Sätze, die berührend sind, sich in dein Herz bohren und es nie wieder verlassen, und trotzdem ersticke ich an diesen Worten.

Dieses Buch ist die Geschichte von April und Phoebe, und was passiert, wenn Eltern ein Lieblingskind haben. Es geht um zwei Schwestern, die sich verzweifelt aneinander klammern, weil niemand sie versteht. Die eine ist lebensfroh und eine Wortgewalt, die andere stirbt und ist verstummt. Es ist eine Geschichte über zwei wundervolle Mädchen und wie die Gesellschaft, in Form von Eltern, Lehrern, Verwandten, alles kaputt macht. Und ein bisschen ist es auch eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache. Oder Sprache allgemein.

Phoebes Schwester April ist in einer Klinik und Phoebe hat begonnen ihr Briefe zu schreiben. Obwohl sie keine Antwort erhält, schreibt sie immer weiter und schickt fast jeden Tag einen Brief los. In den Briefen beschreibt sie alles, was sie erlebt, und der Leser lernt Phoebe als eine Erwachsene im Körper eines Grundschulkindes an. Oder eher ein ziemlich weitsichtiger, weiser Mensch im Körper eines Kindes. Diese Weitsicht, diese Worte, die so viel Wahrheit enthalten, machen ihren Eltern Angst.
April ist in einer Klinik und hat den Willen zu leben schon lange verloren. Einzig ihre Schwester hat sie verstanden, wahrgenommen und wirklich gesehen.

Ich will eigentlich gar nicht mehr zu dem Inhalt schreiben, denn Phoebe und April können ihre Geschichte immer noch am besten erzählen. Und auch wie sie ihre Geschichte erzählen, nicht nur die Briefform, sondern auch die Worte, die sie wählen, ist etwas ganz besonderes. Ich möchte dieses Buch nur noch halten und lieb haben, denn Phoebe und April sind mir sehr ans Herz gewachsen. Dabei sind die Umstände, warum die beiden getrennt voneinander sind, eher nebensächlich, denn die Ursachen dafür sind viel viel spannender. Und herzzerreißender. Wenn dann alle Tränen getrocknet sind, schaffe ich es vielleicht, in Worte zu fassen, was das Buch mit mir angestellt hat.

Veröffentlicht am 04.03.2018

Faszinierend diese Welt

Die Dämonenkriege
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Die Schwebenden Reiche sind faszinierend. Nicht nur der Aufbau, sondern auch die Völker. Von Anfang an habe ich mich gefragt, warum diese Inseln die Schwebenden Reiche genannt werden. Zum Glück wird das ...

Die Schwebenden Reiche sind faszinierend. Nicht nur der Aufbau, sondern auch die Völker. Von Anfang an habe ich mich gefragt, warum diese Inseln die Schwebenden Reiche genannt werden. Zum Glück wird das auch erklärt.
Die einzelnen Protagonisten sind auf ihre Weise sehr spannend und ich kann gar nicht sagen, wen ich eigentlich lieber habe. Den Dämonenjäger, den Prinzen, die Assassine oder doch die Halbdämonin? Sie ergeben auf jeden Fall eine gute Mischung und es wird definitiv nicht langweilig.
Natürlich haben alle irgendwie das selbe Ziel: Die Schwebenden Reiche vor dem Krieg zu schützen. Und vor Dämonen. Für diese Ziele hat jeder seine eigenen Methoden und jeder kommt auf seine ganz eigene Art in die Geschichte rein. Ein wenig erinnert mich das Buch an Game of Thrones: Viele Charaktere an vielen Orten.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Beschreibungen sind sehr detailliert, aber nicht so sehr, dass es langweilig wird. Von Langatmigkeit keine Spur, denn ständig passiert irgendetwas und dem roten Faden kann man ohne Probleme folgen. Alles in allem sehr spannend und ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Veröffentlicht am 10.02.2018

Aufreibend

Mein Geheimnis bist du
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„Du hast nicht versagt. Eine Scheidung muss nicht bedeuten, dass man versagt hat, und wenn, dann ganz bestimmt nicht nur einer von beiden.“ (S.58)

Viktor steht ganz kurz davor, zum Partner seiner Kanzlei ...

„Du hast nicht versagt. Eine Scheidung muss nicht bedeuten, dass man versagt hat, und wenn, dann ganz bestimmt nicht nur einer von beiden.“ (S.58)

Viktor steht ganz kurz davor, zum Partner seiner Kanzlei ernannt zu werden. Er muss sich nur noch um einen Fall kümmern. Doch genau dieser Fall bringt ihn zum Zweifeln, denn die Frau, die er vertritt, ist nicht nur die Tochter seines Chefs, sondern auch eine längst vergangene Affäre. Wenn die Wahrheit ans Licht kommt, ruiniert das seine ganze Karriere. Doch er kann Nicole einfach nicht widerstehen.

Dieses Buch ist so aufreibend. Wie so oft wären manchmal einige Probleme nicht existent, wenn man vernünftig miteinander reden würde. Victor und Nicole haben sich schon vor ihrer Ehe mit dem Filmstar Gabe kennen gelernt und hatten ein Techtelmechtel, welches Victor für seine Karriere beendet hat. Das hat Nicole geradewegs in Gabes Arme getrieben. Doch jetzt muss Victor sich um Nicoles Scheidung kümmern und alle Gedanken und Gefühle kommen wieder zum Vorschein. Und die treiben nicht nur Victor in den Wahnsinn, sondern auch Nicole.
Beide Charaktere sind sehr selbstständig, stark und wissen, was sie wollen. Vor allem Nicole wirkt, als bräuchte sie einen Ritter in strahlender Rüstung, doch eigentlich möchte sie nur jemanden haben, der hinter ihr steht und nicht ihr Leben bestimmt. Ein zusätzlicher Stressfaktor sind die Paparazzi, die Nicole auf Schritt und Tritt verfolgen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, erzählt wird abwechselnd aus Victors und Nicoles Sicht, die Charaktere sind sehr lebhaft beschrieben und alles in allem ist es ein schöner Liebesroman mit einigen Wendepunkten. Vor allem alte Bekannte wiederzutreffen, also Estelle und Oliver, oder Jensen und Mia, finde ich immer besonders schön.

Dinge, die mich stören. Achtung Spoiler!
Victor kann nicht mit Nicole zusammen sein, solange sie seine Mandantin ist. Und doch können sie sich nicht so ganz voneinander fern halten. Und dann beendet Victor diese Heimlichkeiten und schleppt eine Blondine als Freundin für die Presse an. Und Nicole versucht darauf hin krampfhaft Ersatz für Victor zu finden. Hier mein Meckerpunkt: Warum reden sie nicht miteinander? Warum sagt Victor nicht, was er wirklich fühlt und dass Nicole nur die Scheidung hinter sich haben muss und dann legt er ihr die Welt zu Füßen? Warum reden sie nicht wie Erwachsene miteinander, sondern machen immer nur so merkwürdige Andeutungen und hoffen der andere versteht? Ich bin von diesem Hin und Her irgendwie genervt.
Der Sex zwischen Victor und Nicole. Unrealistisch? Vielleicht. Oder Victor hat die krasseste Selbstbeherrschung während Nicole von einem Orgasmus nach dem anderen überrollt wird. Und dann diese „derbe“ Sprache. Beim ersten Mal ist es noch ganz nett und aufregend, doch wenn es dann beim nächsten Mal genauso ist, ist es irgendwie unpassend und langweilig. Also zumindest geht es mir so. Hat die Autorin versucht bei dem FSOG-Hype mitzumachen? Denn so wirklich gepasst hat es meiner Meinung nach nicht. Oder sehe nur ich das so?

Veröffentlicht am 04.02.2018

Was für ein Finale!

Die Sagen der Alaburg
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Achtung, Spoiler zu Die Chroniken der Âlaburg (Band 3)!

Es gibt so Bücher, speziell Reihen, die fühlen sich an wie Zuhause. Sei es Harry Potter oder Skulduggery Pleasant, ich lese ein paar Zeilen und ...

Achtung, Spoiler zu Die Chroniken der Âlaburg (Band 3)!

Es gibt so Bücher, speziell Reihen, die fühlen sich an wie Zuhause. Sei es Harry Potter oder Skulduggery Pleasant, ich lese ein paar Zeilen und bin schon wieder drin. Die Farbseher-Saga gehört definitiv dazu. Die vier Freunde Leik, Morla, Filixx und Ulyer heißen mich auch immer willkommen.

Was für ein Finale! So viele Wendungen, Zufälle, knappe Rettungen. Dieses Buch ist wie ein Rausch. Einmal in Razuklan angekommen, kann man es gar nicht mehr verlassen. Krieg überzieht Razuklan und überall wird fleißig gegen die Übermacht der Vonynen gekämpft. Auch Ulyer, Leik, Morla und Filixx stellen sich dem Feind. Der Leser ist an allen Fronten dabei, fiebert mit jedem mit und hofft auf einen Sieg.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, fast schon mitziehend. Es geht teilweise so rasant zu, dass man sich instinktiv duckt, wenn ein Pfeil geflogen kommt, aus Angst man könnte tatsächlich getroffen werden.

Ich kann zum Abschluss nur eins sagen: Hui!
Jeder, der die Farbseher-Saga nicht kennt, sollte dies schleunigst nachholen. Die Vernunftbegabten magischen Völker nehmen jeden in ihren Reihen auf, also traut euch!

Veröffentlicht am 25.01.2018

Phantastisch

Cenuşă - Asche zu Asche
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„Es wurden schon immer Kriege gefochten und solange es Menschen gibt, werden sie etwas oder jemanden finden, den sie bekämpfen können. Das ist ihre Natur.“ (S.53)

Gestern ist noch eine Novelle im Art ...

„Es wurden schon immer Kriege gefochten und solange es Menschen gibt, werden sie etwas oder jemanden finden, den sie bekämpfen können. Das ist ihre Natur.“ (S.53)

Gestern ist noch eine Novelle im Art Skript Phantastik Verlag erschienen und dieses Büchlein ist ebenso hübsch, die Der Hain hinter dem Herrenhaus. In die Gestaltung wird so viel Liebe investiert, dass es sich schon allein deswegen lohnt, sich das Programm mal näher anzuschauen.


Darja ist eine wirklich aufregende Persönlichkeit, da sie eine Begabung hat, die sehr selten ist. Sie wendet ihre Magie an, um den Krieg zwischen Maschinisten und Teslanern zu verhindern. Dass der Tod ihr auf der Spur ist, hält sie nicht davon ab, die Welt retten zu wollen. Im Gegenteil, es spornt sie sogar noch etwas mehr an.
Die Welt, in der Darja lebt, ist mehr als phantastisch. Diese Mischung aus Steampunk und Teslapunk, Magie und Natur ist einfach berauschend. Ich weiß gar nicht, was ich noch dazu sagen könnte, außer: Lesen! Ich liebe diese Novelle, denn sie hat viel Potenzial für mehr. Ich hoffe, die Autorin träumt noch etwas mehr von dieser Welt, weil ich doch mit vielen offenen Fragen zurück geblieben bin. Das Buch ist trotzdem Cliffhanger-frei, also keine Angst.