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Veröffentlicht am 05.03.2020

Wer ein Faible für Highlander und Schottlandromances hat, kann hier durchaus mal einen Blick ins Buch riskieren, meiner Meinung nach.

Begehrt von einem Highlander
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Lady Davina Montgomery hat ein brisantes und gefährliches Geheimnis. Ein Geheimnis, dass Feinde des Landes auf den Plan ruft, die ausgezogen sind, um sie zu töten. Viele Jahre glaubte sich Davina sicher ...

Lady Davina Montgomery hat ein brisantes und gefährliches Geheimnis. Ein Geheimnis, dass Feinde des Landes auf den Plan ruft, die ausgezogen sind, um sie zu töten. Viele Jahre glaubte sich Davina sicher im Kloster verwahrt, doch eines Tages stehen plötzlich feindliche Truppen vor den Klostermauern und greifen ihre tapferen Bewacher und die wehrlosen Nonnen an. Nur dem Eingreifen von zufällig vorbeiziehenden Highlandern unter dem Kommando ihres Anführers Rob MacGregor ist es zu verdanken, dass Davina in letzter Minute gerettet wird. Und wie dankt sie es Rob? In dem sie ihn mit einem Pfeil verwundet, der jedoch keine schwere Verletzung nach sich zieht.

Sie ist hin und hergerissen darüber, ob sie Rob MacGregor vertrauen kann, doch zunächst schweigt sie sich ob ihre Herkunft und ihres Geheimnisses lieber aus. Ein englischer Vetrauter, der auch bereits im Kloster zu ihren Verteidigern gehörte, hat das Massaker am und im Kloster ebenfalls überlebt und stößt im Laufe ihrer Reise zu ihnen. Auch er warnt Rob eindringlich davor, sich in Davina zu verlieben und in ihr mehr zu sehen, als eine Lady in Not, doch dafür ist es längst zu spät…

Nachdem ich vor einiger Zeit bereits zwei Teile der „Risande“ Familien Reihe von Paula Quinn las, hatte ich eigentlich vor, nie wieder etwas von der Autorin lesen zu wollen, denn die Romane damals, fand ich schlichtweg grausig. Als mir beim Einkauf zufällig auf einem Remittendenwühltisch „Begehrt von einem Highlander“ ins Auge stach, waren es eigentlich nur zwei Gründe, die mich dazu bewegten, der Autorin doch noch eine Chance zu geben. Der günstige Preis für das Buch und die Tatsache, dass es eine Highlanderstory war, die mich hier laut Klappentext erwartete. Und dennoch, lange Zeit ließ ich diesen historischen Liebesroman auf meinem SUB versauern, bis ich mir erst knapp zwei Jahre nach Erscheinen endlich ein Herz fasste und ihn las. Positiv fand ich es vor allem, dass sich der Schreibstil der Autorin seit ihrer „Risande“ Reihe eindeutig verbessert hat und sie auch viele historische Details und politisches Hintergrundwissen in ihre Story integriert hat.

Ebenfalls gut gefallen hat mir der neckende, aber liebevolle Unterton der zwischen Rob und seiner Familie vorherrscht, wenn sie sich miteinander austauschen. Apropos Familie. Hier gab es leider auch einen kleinen Wermutstropfen zu vermelden. Es war mir schlichtweg unmöglich alle Verbindungen zwischen den Familienangehörigen zu begreifen, weil es einfach zu viele Personen mit ähnlich klingenden Namen sind. Zwar spart die Autorin nicht damit Informationen über die Akteure einzustreuen, die zum Teil dann in den Folgebänden ebenfalls ihre eigenen Geschichten bekommen, doch muss ich zugeben, dass diese Infos mich einfach nur verwirrten.

Die Story über Rob und Davina dagegen ist recht simpel gestrickt. Sie muss vor ihren Feinden fliehen, er rettet und beschützt sie und dann verlieben sie sich ineinander, trotz ihres Geheimnisses, das in der zweiten Hälfte des Romans gelüftet wird. Und ich muss sagen, dass es gerade dieses Geheimnis war, dass mein Leseinteresse zunächst schürte. Ab dem Moment, wenn man es als Leser jedoch erfährt, entwickelt sich der Storyverlauf allzu vorhersehbar und auch das Showdown gegen Ende der Geschichte, konnte mich spannungstechnisch gesehen dann auch nicht mehr so wirklich erreichen.
Dennoch liegen zwischen der ersten von mir gelesenen Serie der Autorin und diesem 1. Teil der aktuellen MacGregor Heirs Reihe Welten, da die Love Story zwischen dem Paar eigentlich ganz süß und romantisch geschrieben wurde. Zwar erscheint die Heldin schon streckenweise recht naiv, doch bekommt man ja dafür einen recht plausiblen Grund geliefert. Sie wuchs abgeschottet in einem Kloster auf. Rob wird als loyal seinen Freunden und seiner Familie gegenüber beschrieben, ist ein starker, erbarmungsloser Kämpfer, wenn er einem Feind gegenüber steht und zeigt in Maßen auch typische Alpha-Männchen Attribute, was ich in diesem erwähnten Rahmen aber völlig in Ordnung fand.

Kurz gefasst: Zwar fand ich, dass sich die Story ein wenig zieht beim Lesen, doch ist „Begehrt von einem Highlander“ kein schlechtes Buch. Wer ein Faible für Highlander und Schottlandromances hat, kann hier durchaus mal einen Blick ins Buch riskieren, meiner Meinung nach.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Na ja... nicht der beste Quick Roman

Liebe um Mitternacht
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Adam Hardesty; ein durch einen ihm wohl gesonnenen Gönner zur oberen Gesellschaftsschicht aufgestiegener Gentleman, möchte die Beweise seiner wirklichen Herkunft aus Rücksichtnahme seines Gönners gegenüber, ...

Adam Hardesty; ein durch einen ihm wohl gesonnenen Gönner zur oberen Gesellschaftsschicht aufgestiegener Gentleman, möchte die Beweise seiner wirklichen Herkunft aus Rücksichtnahme seines Gönners gegenüber, der ihn nachträglich als Verwandten und Erben eingesetzt hat, sicherstellen. Das ist nicht so einfach, da das Tagebuch, in dem die verfänglichen Informationen niedergeschrieben wurden, gestohlen wurde. Die Besitzerin bzw. die Erpresserin, die das Buch in Verwahrung hatte, wird ermordet, bevor Adam sie zur Rede stellen kann. Bei der ermordeten Frau, ein sogenanntes Medium, die angeblich mit Toten aus dem Jenseits Verbindung hatte, findet Adam einen Zettel mit Namen derer, die an ihrer letzten Seance teilgenommen haben.

Caroline Fordyce, eine Schriftstellerin, die aus Recherchegründen an dieser Seance teilgenommen hat, staunt nicht schlecht, als Adam sie zu Hause aufsucht und ihr unterstellt, sie könnte etwas mit dem Mord an dem Medium zu tun haben. Caroline ist schockiert. Zwar ist sie unschuldig, doch leider hat sie vor einiger Zeit einen Skandal überstehen müssen und war daher in Folge dessen gezwungen ein neuen Namen anzunehmen und den Wohnort zu wechseln. Noch mal möchte sie keinesfalls im Mittelpunkt eines neues Skandals stehen und daher bietet sie Adam mutig ihre Hilfe bei der Aufklärung des Falles an. Außerdem fasziniert sie dieser geheimnisvolle Mann zu sehr - sieht sie ihn doch insgeheim als Inspiration für ihren beliebten Fortsetzungsroman; als den Schurken Also versuchen beide den Mörder zu fassen und verlieben sich natürlich währenddessen auch ineinander. Doch hat ihre Liebe eine Zukunft?

Ich war, nachdem mit der letzte Roman von Amanda Quick (Geheimnis der Nacht) so gut gefallen hat, schon ziemlich gespannt auf dieses neue Werk. Obwohl die Protagonisten einigermaßen sympathisch waren, fand ich das Buch leider nicht so gut. Die Kriminalgeschichte war leider zu leicht durchschaubar und wurde dadurch schnell unspannend. Die sich anbahnende Romanze zwischen Caroline und Adam hätte noch einiges herausreißen können, wenn sie nicht so lieblos und ohne den sonst so üblichen Quick-Humor geschrieben worden wäre. Der Schwerpunkt bei diesem Roman liegt meiner Meinung auch zu sehr auf der Kriminalgeschichte, was, wenn es anders und vor allem spannender umgesetzt worden wäre, ja kein Grund ist, bemängelt zu werden. Gerade bei diesem Buch fällt es auf, dass die Autorin sich wohl nicht ganz entscheiden kann, welches Genre sie lieber schreiben möchte. Den Krimi oder den historischen Liebesroman. Die Gradwanderung zwischen den beiden Genres ist bei diesem Buch leider gescheitert. Bei der Einschätzung tendiere ich eigentlich eher zu 2 als zu 3 Bewertungspunkte. Grund für die höhere Bewertung ist eigentlich nur Quicks gewohnt guter Schreibstil.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Humoriger, charmanter aber streckenweise auch etwas zäher Auftaktband um die Rokesbyfamilie. Für Bridgertonfans jedoch eigentlich ein Muss!

Rokesby - Der Earl mit den eisblauen Augen
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Sybilla Bridgerton, von allen nur kurz Billie genannt, ist seit Kindesbeinen an gut befreundet mit den Kindern der Nachbarsfamilie Rokesby. Auch ihre Eltern pflegen einen sehr freundschaftlichen Kontakt ...

Sybilla Bridgerton, von allen nur kurz Billie genannt, ist seit Kindesbeinen an gut befreundet mit den Kindern der Nachbarsfamilie Rokesby. Auch ihre Eltern pflegen einen sehr freundschaftlichen Kontakt miteinander und so sehen sich Billie und George sehr oft. Und geraten sich stets in die Haare. Mit Andrew versteht sich Billie besser, da er einfach mehr Humor besitzt, als der nüchtere George. Zumindest glaubt Billie das. Als sie sich eines Tages in einer Notlage befindet, weil sie eine Katze, die auf einem Baum saß, befreien wollte, ist es ihr fast egal, wer zu ihrer Rettung eilt, denn sie hat sich bei dem Sturz vom Baum, der sie direkt auf ein benachbartes Scheunendach beförderte, den Knöchel verstaucht und kann nicht mehr laufen. Als George dann seines Weges kommt, kann er einen gewissen Spott nicht unterdrücken, doch ganz Gentleman, versucht er Billie natürlich vom Dach zu holen. Doch auch George ist nicht gerade vom Glück begünstigt. Die rettende Leiter stürzt plötzlich um und so findet, der bald darauf erscheinende Andrew, seien Bruder und Billie zusammen auf dem Dach vor. Andrew, der gerade eine Armverletzung auskuriert, amüsiert sich königlich, es gelingt ihm aber trotz Handicap, den beiden zu helfen.

In den darauf folgenden Wochen, sehen sich George, Andrew und Billie noch öfter als sonst und kommen plötzlich ganz ohne den üblichen Streit miteinander aus, was sowohl Billie, als auch George verwundert. Das sich George jedoch in Billie verlieben könnte, hätte er selbst nie für möglich gehalten, da sie so völlig anders ist, als andere Frauen ihres Alters. Billie liebt es in Hosen herumzulaufen auf dem Gut, sie kümmert sich um sämtliche anfallende landwirtschaftliche Belange und die Pächter und liest sich sogar durch staubtrockene Literatur zum Thema. Dafür hat sie nicht übrig für Putz und Pomp und möchte, seit einem Fiasko bei ihrer Einführung in die Gesellschaft, nie wieder London unsicher machen, geschweige denn einen Gecken von dort ehelichen. Aber genauso geht es auch Billie, die dachte, sie würde eines Tages einmal einen von Georges Brüdern heiraten. Doch nicht den ernsten, sie stets tadelnden George…

Mit „Der Earl mit den eisblauen Augen“ legt die Autorin Julia Quinn nicht nur den ersten Teil ihrer neuen Rokesby Reihe vor, sondern verbindet diese dazu mit einer ihrer beliebtesten Familienserien. Wir sprechen dabei über die Bridgertons. Zugegeben, ich musste, weil bereits seit Erscheinen der Reihe einige Jahre ins Land gegangen sind, zunächst nachschauen, wie Billie denn nun genau verwandt ist mit den Bridgertons, Jahre später.

Des Rätsels Lösung- Billie ist die ältere Schwester von Edmund Bridgerton, der dann seine Violet heiratete und mit dieser Anthony, Benedict, Colin, Daphne, Eloise, Francesca, Gregory und Hyacynth zeugte, bevor er relativ früh und plötzlich verstarb.
Billie ist eine recht burschikose, ungekünstelte Frau, die sich wohler auf dem Lande fühlt.
Sie ist unsicher auf dem gesellschaftlichen Parkett und da sie sich in London fehl am Platze fühlt, lassen sie ihre Eltern zunächst gewähren. Doch eigentlich wünschen sie sich, dass eines ihrer Kinder, ein Mitglied der Rokesbyfamilie heiratet. Besonders Lady Rokesby hat die Hoffnung diesbezüglich noch nicht aufgegeben.
Es ist in großen Teilen ein Zwei-Personen-Stück, das die Autorin uns hier anbietet. Die Liebesgeschichte zwischen Billie und George entwickelt sich ohne großartige Überraschungen und zieht sich ehrlich gesagt, so leid es mir auch tut, ganz schön in die Länge. Es liegt nicht an den Akteuren, die sind schon sympathisch gestrickt, auch wenn Billie zuweilen ein kleiner Sturkopf ist. Und auch die Dialoge der beiden sind humorig geraten, doch die Handlung tritt einfach zu lange auf einer Stelle. Bis die Story endlich an Fahrt aufnimmt, vergehen gut und gerne fast 200 Seiten, in denen lediglich amüsantes Wortgeplänkel auf diverse Veranstaltungen auf dem Lande trifft. Und auch der Nebenplot um Georges verschwundenen Bruder Edward, der für die Krone im Einsatz ist, gestaltete sich eher etwas belanglos und unglaubwürdig (ab dem Moment, als George angeworben werden sollte). Dazu endet er offen.

Ich bin mir ein wenig unschlüssig darüber, wie ich diesen Roman bewerten soll, denn Julia Quinns humorige Ader kommt diesmal gut zur Geltung und ich mochte auch die übrigen Familienmitglieder, allen voran Andrew sehr. Diverse Längen machen mir eine Bestbewertung aber unmöglich. Ich schwanke zwischen 3.5 und 4 von 5 Punkten, vergebe aber doch vier Punkte, weil die Autorin einfach gut schreiben kann und selbst Julia Quinns mäßige Romances noch besser sind, als der anderer Autorinnen die in diesem Genre schreiben.

Kurz gefasst: Humoriger, charmanter aber streckenweise auch etwas zäher Auftaktband um die Rokesbyfamilie. Für Bridgertonfans jedoch eigentlich ein Muss!

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Ein romantischer, prickelnder, herzerwärmender Liebesroman- so kann man es gut verschmerzen, dass der Roman ansonsten etwas handlungsarm ist.

Rokesby - Tollkühne Lügen, sinnliche Leidenschaft
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Der schwer verwundete, wochenlang ins Koma gefallene Captain Edward Rokesby, glaubt seinen Augen nicht zu trauen als er im Lazarett erwacht. An seinem Bett sitzt eine schöne, junge Frau, die er sogleich ...

Der schwer verwundete, wochenlang ins Koma gefallene Captain Edward Rokesby, glaubt seinen Augen nicht zu trauen als er im Lazarett erwacht. An seinem Bett sitzt eine schöne, junge Frau, die er sogleich als Schwester seines besten Freundes und Kameraden Thomas, erkennt. Denn Thomas pflegte stets eine Miniatur von Cecilia mit sich zu führen, seitdem beide in den amerikanischen Kolonien stationiert waren. Cecilia behauptet nun an Edwards Bett, sie hätten geheiratet. Da Edward, der bei einem Kampf einen kräftigen Schlag auf den Kopf bekommen hatte, seit dem Erwachen unter Gedächtnislücken leidet, glaubt er Cecilias Behauptung, obwohl es ihm schon etwas seltsam vorkommt, dass sie angeblich durch eine Ferntrauung den Bund fürs Leben schlossen. Aber Edward weiß auch, dass er in den vielen Monaten, die er in den Kolonien verbringen musste, Cecilias Briefen an Thomas regelrecht entgegenfieberte, denn ihr Witz und ihre Warmherzigkeit spiegelten sich auch in ihren geschriebenen Worten wieder und halfen ihm und ihrem Bruder durch schwere Zeiten.

Als Edward erfährt, dass Cecilia auch den weiten Weg über Meer aus England wagte, weil sie beunruhigende Post vom Militär bekam, in der stand, dass Thomas schwer verwundet wurde, ist Edward alarmiert. Mehr noch, als Cecilia ihm mitteilt, dass Thomas Verwundung im örtlichen Lazarett, wo er sich eigentlich hätte befinden müssen, gar nicht notiert wurde. Es ist, als sei er vom Erdboden verschwunden. Edward, dem es insgeheim gefällt, dass Cecilia nun seine Frau ist, verspricht ihr alle möglichen Hebel in Bewegung zu setzen, um Thomas zu finden. Doch zunächst muss er wieder zu Kräften kommen. Beide beziehen eine kleine Soldatenwohnung und obwohl Cecilia sich geschworen hatte, Edward über ihr brisantes Geheimnis gleich nach dessen Erwachen aufzuklären, fehlt ihr so recht der Mut. Zudem mag sie Edward bereits sehr…

Nachdem im Sommer 2017 der erste Band der „Rokesby“ Reihe von Julia Quinn erschien, in dem Billie Bridgerton, die ältere Schwester von Edmund Bridgerton ( der mit seiner Frau später Violet, Anthony, Benedict, Colin, Daphne, Eloise, Francesca, Gregory und Hyacynth zeugte und früh verstarb) hat sich der CORA Verlag sehr viel Zeit mit der Veröffentlichung des zweiten Teils gelassen. Doch nun ist er endlich zu haben und wir Leser dürfen endlich die Liebesgeschichte von Billies Schwager Edward Rokesby lesen. Bridgerton Fans werden sich sicherlich freuen, dass Billie nicht nur erneut kurz Erwähnung findet, sondern auch einen kleinen Auftritt hat in diesem Band. Doch abgesehen von den wenigen Zeilen, ist „Tollkühne Lügen, sinnliche Leidenschaft“ ein Zwei-Personen-Stück. Die Autorin nimmt sich viel Zeit damit, das Heldenpaar bekannt miteinander zu machen. Viele gemeinsame Gespräche untermauern ihre Zuneigung füreinander und ja, ich fand ihre Dialoge teils amüsant aber auch anrührend. Dennoch könnte ich Kritiker verstehen, die der Meinung sind, dass in diesem Roman einfach zu wenig geschieht. Das ist streng genommen tatsächlich der Fall. Allerdings wird man meiner Meinung dafür mit einer süßen, romantischen Liebesgeschichte belohnt- zudem hat Julia Quinn das Schreiben nicht verlernt und verleiht ihrem aktuellen Roman eine gewohnt leichte, beschwingte Note. Zwar hätte ich mir in einem Punkt gewünscht, dass die Autorin anders entschieden hätte, ( darf ich an dieser Stelle leider nicht erwähnen/ Spoiler!) doch hat mir „Tollkühne Lügen, sinnliche Leidenschaft“ sogar noch besser gefallen, als der erste Band, was vor allem auch daran lag, dass ich Cecilia und Edward so sympathisch fand. Edward ist einfach ein toller, sensibler Romanheld! Und selbst wenn Cecilia ihr Geheimnis eine Spur zu lang für sich behält, mochte ich sie dennoch. Ein wenig erinnerte mich die Handlung in groben Zügen an den romantischen Film „Während Du schliefst“, wenn auch in stark abgeänderter Form, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Romantikfaktor ist hier reichlich vorhanden, untermalt von prickelnden Liebesszenen und wem es lediglich um eine toll geschriebene Liebesgeschichte geht, wird hier voll auf seine Kosten kommen!

Kurz gefasst: Ein romantischer, prickelnder, herzerwärmender Liebesroman- so kann man es gut verschmerzen, dass der Roman ansonsten etwas handlungsarm ist.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Erotischer Contemporary, der seine Leser in die Welt des schwedischen Finanzwesens und der Reichen und Schönen entführt

Die Erbin
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Natalia, Spross einer reichen Adelsfamilie mit schwedisch- russischen Wurzeln, ist ein ziemlicher Workaholic. Aber sie ist dazu auch sehr clever, tough und besitzt einen Job als Unternehmensberaterin. ...

Natalia, Spross einer reichen Adelsfamilie mit schwedisch- russischen Wurzeln, ist ein ziemlicher Workaholic. Aber sie ist dazu auch sehr clever, tough und besitzt einen Job als Unternehmensberaterin. Sehr zum Verdruss ihres Vaters, der recht altmodische Einstellungen bezüglich der Stellung der Frau in der Gesellschaft vertritt. Überhaupt ist das Familienoberhaupt der de la Grips ein ziemlich unsympathischer, snobistischer und vor allem rassistischer Geselle, der selbst davor nicht zurückschreckt, seine weiblichen Mitarbeiterinnen in der Firma so lange zu schikanieren, bis sie von selbst ihre Arbeit wieder kündigen. Natalias Bruder Peter, der das Firmenimperium erben soll, macht gute Miene zum bösen Spiel, denn er will sich seine Chancen nicht verbauen, jedoch ist sein Familienleben alles andere als glücklich zu nennen, seit er vor vielen Jahren eine unverzeihliche Tat begangen hat, an der er seelisch immer noch zu knabbern hat. Dagegen gilt Natalias Bruder Alexander als attraktiver Luftikus- es steckt jedoch viel mehr hinter seiner Fassade, als alle glauben.

Eines Tages tritt der unverschämt reiche und in Geschäftsdingen als äußerst skrupellos geltende David Hammar in Natalias Leben. Was aus einem nüchternen Geschäftsessen zwischen den beiden erwächst, hätte wohl anfangs keiner von ihnen für möglich gehalten, denn eigentlich fällt die äußerlich unscheinbar wirkende Natalia nicht unbedingt ins Beuteschema des attraktiven Risikokapitalgebers. Vielmehr hat er sie lediglich um ein Date gebeten, um herauszufinden, ob ihre Familientreue tatsächlich so unverbrüchlich ist, da er plant, das Familienimperium der de la Grips zu stürzen und zu übernehmen, weil er mit der Familie noch eine Rechnung offen hat. Natalia wundert sich zwar, wieso David nach dem ersten Essen immer wieder ihre Nähe sucht, kann es jedoch trotz gewisser Skrupel, die sie bezüglich seiner Person hegt, nicht verhindern, dass sie sich in David verliebt. Und auch Natalia wächst David sehr ans Herz: Zu sehr, um seine Pläne letztendlich zu verwirklichen?

„Die Erbin“ von Simona Ahrstedt ist der erste Teil einer dreiteiligen Serie, die in der Welt der schönen und reichen schwedischen Oberschicht angesiedelt wurde. Im Fokus dieses ersten Teils stehen die, wie ich fand, sehr starke und smarte Natalia und der reiche Geschäftsmann David. Wer nun glaubt, es handle sich bei „Die Erbin“ um einen rein erotischen Roman im Stile der „50 Shades of Grey“ Romane, irrt. Zwar finden sich in diesem ersten Teil der Trilogie durchaus zahlreiche, explizit geschriebene Liebesszenen, denen man auch in erotischer Literatur begegnet, doch sind Natalia und David auch schon rein charakterlich völlig anders gestrickt. Zugegeben, beide tragen gewisse seelische Altlasten mit sich herum, doch bewältigen sie diese letztendlich durch viele gemeinsame Gespräche miteinander und Offenheit, die jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt zum Tragen kommt, da David Natalia ja eine gewisse Sache vorenthält.

Simona Ahrstedts Schreibstil ist sehr eingängig und ungekünstelt, sodass die Dialoge der Akteure in dieser Geschichte sehr lebhaft und lebensecht wirken. Diese manches Mal ein wenig reduziert wirkende Art zu schreiben, empfand ich sowohl als Segen (wenn ich an die lebhaften Dialoge denke) als auch als Fluch, denn manchen Nebenfiguren hätte ein wenig mehr charakterliche Tiefe; bzw. mehr Ecken und Kanten nur gut getan. Doch auch hier ist es leider so, dass die Figuren ein wenig schablonenhaft beschrieben sind. Etwa als Beispiel Natalias Vater, der als ein echtes Ekelpaket beschrieben wird und der scheinbar nicht eine gute Eigenschaft besitzt. Oder Peters Ehefrau, die belanglos alles nachplappert, was ihr von der Männerwelt in den Mund gelegt wurde.

Dafür hat die Autorin sich in Bezug auf Natalia und David sehr viel Mühe mit deren Charakterisierung gegeben. Zwar fand ich die Art und Weise, wie schnell sich Natalias unscheinbares Äußeres, in Davids Augen, hin zu einer schönen Hülle wandelt, etwas abrupt und unglaubwürdig inszeniert, doch konnte mich Simona Ahrstedt zumindest danach davon überzeugen, dass ihr Heldenpaar sich nicht nur rein körperlich voneinander angezogen fühlt, sondern auch seelisch auf einer Ebene ist und viele Gemeinsamkeiten besitzt, denn beide, sowohl Natalia als auch David sind trotz ihres Erfolges im Berufsleben immer Einzelgänger und Außenseiter gewesen, was sie verbindet. Und auch besonders Davids dunkles Geheimnis hat es in sich. Man leidet als Leser, sobald man erfährt was ihm einst widerfuhr, mit und hofft, dass er seine seelische Pein überstehen mag.
Zwar fand ich, dass man die Geschichte durchaus mindestens um 150-200 Seiten hätte kürzen können, doch verging dennoch, dank des unkomplizierten Schreibstils, die Lesezeit wie im Fluge.

Kurz gefasst: Erotischer Contemporary, der seine Leser in die Welt des schwedischen Finanzwesens und der Reichen und Schönen entführt.

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