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Veröffentlicht am 24.07.2018

Leichte Unterhaltungslektüre, mit bildhaften und malerischen Ortsbeschreibungen, der es leider jedoch an Tiefgang mangelt. Leider nicht so gut, wie Janne Mommsens frühere Romane

Mein wunderbarer Küstenchor
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Britta lebt seit vielen Jahren in dem kleinen, beschaulichen Küstenörtchen Klütz in Mecklenburg. Dorthin hat es sie einst verschlagen, nachdem sie näheren Kontakt zu ihrer Tante Sybille gesucht hatte, ...

Britta lebt seit vielen Jahren in dem kleinen, beschaulichen Küstenörtchen Klütz in Mecklenburg. Dorthin hat es sie einst verschlagen, nachdem sie näheren Kontakt zu ihrer Tante Sybille gesucht hatte, die mittlerweile schon das stolze Alter von dreiundachtzig Jahren erreicht hat. Sybille und Brittas Leidenschaft ist das Singen. Im ortsansässigen Chor sind sie schon seit Jahrzehnten dabei, doch ausgerechnet kurz bevor es gen Finnland geht, wo der Chor vor großem Publikum singen soll, scheint alles vorbei zu sein. Ausgerechnet Chorleiter und Dirigent springen ab.

Händeringend suchen Britta und die Mitglieder des Chors Verstärkung in letzter Minute, doch alle Bewerber, die sich bei ihnen zum Casting sehen lassen, sind menschliche Vollkatastrophen. Was tun? Zufällig lernt Britta den Musiker Jasper kennen, der den Chor von nun an nicht nur am Piano begleitet, er sucht scheinbar auch immer wieder Brittas Nähe. Britta ist hin und hergerissen, denn seitdem sie vor zwei Jahren Schluss gemacht hat mit Olli, hatte sie ihren Kopf noch nicht wirklich frei für einen neuen Mann. Und Jasper ist dazu auch noch jünger. Als Jasper der perplexen Britta vorschlägt, sie solle doch in Zukunft den Chor leiten und dirigieren, hält sie Jaspers Idee zunächst für einen Scherz, doch eigentlich ist seine Idee gar nicht so schlecht. Das finden vor allem die Chormitglieder, die Britta unterstützen. Doch ohne männliche, gesangliche Verstärkung fällt die Reise nach Finnland flach. Wo sollen die Chormitglieder bloß neue Mitglieder finden?

Greift man zu einem Roman von Janne Mommsen, weiß man, dass man es zumeist mit einem leichten, unterhaltenden Roman zu tun bekommt, der reichlich maritime Atmosphäre verströmt. Obwohl der Chor, der Romanheldin Britta, in dieser Geschichte im Fokus steht, versäumt es der Autor dennoch nicht, in dieser Hinsicht vorzusorgen. Überhaupt beschreibt er das Örtchen Klütz, sehr bildhaft und malerisch, so dass man als Leser schnell vom Reisefieber gepackt wird.
Man merkt, dass Janne Mommsen weiß, wovon er erzählt, denn man spürt die Liebe zum Singen, deutlich heraus, zwischen den Zeilen, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.
Warum also nur 3.5 von 5 Punkten?

Man muss wissen, dass sich diesmal sehr viele Nebenfiguren in diesem Roman tummeln, die zwar durchaus für lebhafte Dialoge sorgen und rein optisch in großer Ausführlichkeit beschrieben werden, jedoch im Großen und Ganzen recht blass bleiben. Mir fehlt an allen Ecken und Kanten mehr Tiefgang. Ob nun bei Britta, der Romanheldin, die praktisch das ganze Buch über lediglich versucht, neue Chormitglieder aufzutreiben und die dafür sogar zu einer schnell zu durchschauenden Lüge greift, die sie nicht gerade sympathisch wirken lässt oder beim musizierenden Jasper. Mir fehlt das Knistern, das gewisse Etwas zwischen den beiden genauso, wie mehr gemeinsame Dialoge, die ihre sich anbahnende Liebe füreinander untermauern. So kommt die Liebe mehr Knall auf Fall und viele Romanpassagen werden nur noch aus dem Off geschildert, was auf mich etwas lieblos erzählt wirkt. (Hiermit beziehe ich mich auf das Ende der Story.) Alles bleibt diesmal sehr an der Oberfläche, leider und selbst wenn ich die leichten Unterhaltungsromane des Autors an sich sehr schätze, muss ich zugeben, dass mir „Mein wunderbarerer Küstenchor“, genauso wie auch der vorletzte Roman von Janne Mommsen, „Die kleine Inselbuchhandlung“, nicht so gut gefallen hat und ich sehr hoffe, dass sein nächster Roman wieder so überzeugend wird, wie frühere Romane des Autors.

Kurz gefasst: Leichte Unterhaltungslektüre, mit bildhaften und malerischen Ortsbeschreibungen, der es leider jedoch an Tiefgang mangelt. Leider nicht so gut, wie Janne Mommsens frühere Romane.

Veröffentlicht am 20.07.2018

Beschaulicher, Cosy Krimi, der mit einem sympathischen Heldenpaar punkten kann, vor der wildromantischen Kulisse Cornwalls. Falls weitere Bände über Francis und Daphne folgen sollten, würde ich mich darüber freuen.

Post für den Mörder
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Daphne Penrose, ortsansässige Postzustellerin in dem kleinen, malerisch gelegenen Örtchen Fowey, liebt ihre Heimat, Cornwall, über alles. Genauso geht es auch Daphnes Mann Francis. Beide haben eine, bereits ...

Daphne Penrose, ortsansässige Postzustellerin in dem kleinen, malerisch gelegenen Örtchen Fowey, liebt ihre Heimat, Cornwall, über alles. Genauso geht es auch Daphnes Mann Francis. Beide haben eine, bereits erwachsene Tochter, die allerdings nicht mehr bei ihnen lebt.
Dank eines adligen Cousins, der letzte in der Ahnenreihe, bewohnen Daphne und Francis den Adelssitz der Familie, ohne blaublütige Allüren versteht sich und sehen zu, dass alles in Schuss bleibt.

Als ausgerechnet ein Freund von Francis, der Reeder Edward Hammett, als Leiche an eine Boje gekettet, aufgefunden wird, ist das Ehepaar entsetzt. Ausgerechnet in ihrer schönen, bislang friedlichen Gemeinde, geschieht ein solch schrecklicher Mord. Denn ein Mord ist es auf alle Fälle. Selbst der, aus dem fernen London hinzugezogene Chief Inspector James Vincent, glaubt daran, obwohl dieser zu gerne alles andere anzweifelt, was aus Daphnes Mund kommt. Denn Daphne und James waren vor langer, langer Zeit einmal für kurze Zeit ein Liebespaar- bis Daphne James Schwächen entdeckte, die sie nicht tolerieren konnte. James Blasiertheit hat in den Jahren kaum nachgelassen und eigentlich erscheint es ihm beinahe fast wichtiger zu sein, den baldigen Besuch eines Mitglieds der Königsfamilie durchzuplanen, denn James ist mit dafür verantwortlich, dass dann auch alles glatt „über die Bühne“ geht. Und James hat einfach eine Schwäche für höhergestellte Persönlichkeiten; vorzugsweise des Adels.

Da Daphne und Francis denken, dass der Fall in James Händen allein, nicht gut aufgehoben ist, beschließen sie selbst heimlich zu ermitteln, doch ihr detektivischer Spürsinn, bringt beide sehr schnell in Lebensgefahr. Der Mörder von Edward Hammett, hat nämlich nicht nur zwei weitere Bewohner von Fowey auf dem Gewissen; sondern fürchtet zudem, dass Daphne womöglich etwas gesehen hat, das ihn überführen könnte. Doch die unerschrockene Daphne lässt sich von Morddrohungen nicht abhalten; genau wie auch ihr Mann…

Die schöne, malerische Covergestaltung, hat mich zunächst aufmerksam werden lassen, auf diesen Cornwall-Krimi von Thomas Chatwin, der, laut Nachwort, sehr gut befreundet ist, mit der Schriftstellerin Rosamunde Pilcher. Beide verbindet die Liebe zu Cornwall und tatsächlich legt der Autor in seinem Krimi einen dermaßen bildhaften Schreibstil an den Tag, dass man ein cornisches Kopfkino, par excellence, geboten bekommt, denn Thomas Chatwin beschreibt auf sehr liebevolle, detailreiche Weise sein Cornwall.

Dieser Punkt hat mir beim Lesen besonders gut gefallen, doch auch sein Heldenpaar ist sympathisch und clever gestrickt, wie einst Miss Marple und Mr. Stringer. Natürlich sind Daphne und Francis noch etwas jünger und gehören zu den festen Stützen ihrer Gemeinde.
Da Fowey dermaßen beschaulich ist und sehr wenige Einwohner besitzt, bekommt man sehr schnell ein gutes Bild der Bewohner des Örtchens und kann sich die Menschen gut vor seinem geistigen Auge vorstellen. Daphne hat auch noch ein paar Freundinnen und Vertraute, die den Krimi, durch ihre schrullige Art ein wenig auflockern. Überhaupt ist dieser Krimi nicht unbedingt etwas für Leser, die es höllisch spannend und nervenzerfetzend lieben. Eher ist es ein Cosy-Krimi, der zwar nur ein gemächliches Tempo entwickelt, doch sehr lesenswert geraten ist. Wer diese Art von ruhigeren Krimis liebt, kommt hier auf seine Kosten. Allerdings habe ich einen Punkt abgezogen bei meiner Bewertung, weil ich einfach fand, dass „Kommissar Zufall“, Daphne und Francis ein bisschen zu oft in die Karten spielte.
Abgerundet wird dieser Cornwall-Krimi von interessanten Tipps zu Örtlichkeiten und Sehenswürdigkeiten, vom Autor selbst zusammengestellt.

Kurz gefasst: Beschaulicher, Cosy Krimi, der mit einem sympathischen Heldenpaar punkten kann, vor der wildromantischen Kulisse Cornwalls. Falls weitere Bände über Francis und Daphne folgen sollten, würde ich mich darüber freuen.



Veröffentlicht am 13.07.2018

Es ist nicht alles Schwarz oder Weiß- Subtiler Thrill mit unerwarteten Wendungen, der diesem Roman durchaus zu einem Pageturner macht. Allerdings bleiben die Akteure recht blass und unsympathisch

Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit
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Februar 2016:

Die attraktive Francesca, hat ihrem Heimatort an der Küste, schon viele Jahre zuvor den Rücken gekehrt. Sie arbeitet im Hotelgewerbe; es ist ihr gelungen, die Hotelkette ihrer Eltern zum ...

Februar 2016:

Die attraktive Francesca, hat ihrem Heimatort an der Küste, schon viele Jahre zuvor den Rücken gekehrt. Sie arbeitet im Hotelgewerbe; es ist ihr gelungen, die Hotelkette ihrer Eltern zum Florieren zu bringen. Dennoch ist sie beruflich sehr eingespannt. Besonders, als ihr Vater ins Krankenhaus muss und es sehr schlecht um ihn steht.
Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt, holt sie ihre Vergangenheit wieder ein. Sie bekommt einen Telefonanruf. Daniel, der ältere Bruder von Francescas damaliger bester Freundin Sophie ist dran, der ihr eröffnet, dass fast zwanzig Jahre nach dem Verschwinden von Sophie, ein Fuß mit einem Turnschuh an Land gespült wurde. Die Behörden glauben, dass es sich dabei um sterbliche Überreste von Sophie handeln könnte, die das Meer plötzlich freigegeben hat.

Daniel, der noch nie an einem Unglücksfall glaubte, bittet Francesca zurückzukehren, damit sie zusammen mit ihm alte Freunde und Bekannte von damals befragt. Francesca ist hin und hergerissen. Einerseits hat sie sich damals geschworen, nie wieder zurückzukehren, außerdem geht es ihrem Vater so schlecht, andererseits möchte sie Daniel auch nicht vor den Kopf stoßen. So reist Francesca noch einmal zurück an den Ort, wo sie einst ihre beste Freundin verlor. Doch es scheint im Ort auch jemanden zu geben, der es auf Francesca abgesehen hat. Plötzlich bekommt sie anonyme Botschaften zugestellt, sieht Dinge, die sie an ihren Verstand zweifeln lassen und vor allem hat sie das Gefühl, dass alle Personen in ihrem Umfeld Geheimnisse vor ihr verbergen. Francesca bekommt es mit der Angst zu tun und würde am liebsten gleich wieder abreisen. Doch sie will Daniel nicht enttäuschen. Er möchte unbedingt, dass sie dabei ist, wenn er Sophies Fuß und Schuh identifizieren muss. Wie könnte Francesca ihm das abschlagen?

„Missing- Niemand sagt die ganze Wahrheit“, ist mein erster Roman der Autorin Claire Douglas, der im Vorfeld sehr viel beworben wurde. Normalerweise bin ich bei solchen Titeln mittlerweile immer etwas vorsichtig geworden; vor allem aber, wenn sie mit anderen Bestsellern wie etwa „Girl on the Train“ oder „Gone Girl“, verglichen werden. Dennoch hat mich der Klappentext neugierig werden lassen auf den Roman und nun, nach dem Lesen, kann ich schon mal vorweg nehmen, dass die Story keinesfalls unspannend war. Sie wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal folgt man Francescas Erlebnissen in der Gegenwart und denen Sophies, diese allerdings sind in Form von Tagebucheinträgen verfasst und umfassen die Geschehnisse zwanzig Jahre zuvor.

Sophie und Francesca wurden beste Freundinnen, ab dem Zeitpunkt, als Sophie Francescas neue Klassenkameradin wurde. Obwohl Francesca zu den beliebten Mädchen in der Schule gehörte und Sophie damals noch eher unscheinbar war, mochten sich die Mädchen sehr. Das blieb viele Jahre so, beide vertrauten sich viele vertrauliche Dinge an. Doch dann kamen sie in die Pubertät, begannen sich für Jungs zu interessieren und schließlich gab es einen Jungen, den beide Mädchen mochten. Ein Umstand, der zu einer Verkettung tragischer Umstände führte, die es von nun an zu verheimlichen galt. Die besten Freundinnen wurden zu Verschworenen. Doch dann trennten sich die Wege der beiden Mädchen, da Francesca auf eine höhere Schule gehen musste.

Als erwachsene, immer noch junge Frauen, treffen sie sich dann, Jahre später, in ihrem Heimatort wieder. Und erneut ist es ein Mann, der beiden Frauen gefällt, der sich jedoch nur für Sophie interessiert.

So viel zum Inhalt, man erfährt also vorweg viel über die Freundschaft der beiden Frauen, die Geschichte entfaltet sich eher gemächlich und man weiß anfangs nicht so wirklich, was man von den Romanheldinnen halten soll, da beide nicht unbedingt wahnsinnig sympathisch auf mich wirkten. Aber gibt man der Autorin die Chance und bleibt am Ball, wird man vor allem in der zweiten Hälfte für sein Durchhaltevermögen belohnt. Denn der Romantitel ist Programm. Jede Figur in diesem Buch verbirgt dermaßen viele Geheimnisse vor den anderen, dass man der Auflösung regelrecht entgegenfiebert. Zugegeben, man entwickelt im Laufe der Zeit eine gewisse Ahnung, doch manches überrascht einen dann doch und dank des eingängigen Schreibstils, würde ich diesen Thriller durchaus als Pageturner bezeichnen. Es ist sicherlich kein nervenzerfetzender Roman; kann aber dennoch mit Wendungen aufwarten, die Spannung erzeugen. Man sollte allerdings keine „blutige Schlachterplatte“, a la Karin Slaughter erwarten, da der Thrill in „Missing“ eher auf ruhige, subtile Art daher kommt.
Mir hat die Storyentwicklung sehr gut gefallen, dafür verleihe es vier von fünf Punkten. Einen Punkt abgezogen habe ich bei meiner Bewertung, weil ich fand, dass Haupt und Nebenfiguren teils ein wenig blass blieben und keiner von ihnen sympathisch wirkte.

Kurz gefasst: Es ist nicht alles Schwarz oder Weiß- Subtiler Thrill mit unerwarteten Wendungen, der diesem Roman durchaus zu einem Pageturner macht. Allerdings bleiben die Akteure recht blass und unsympathisch.

Veröffentlicht am 11.07.2018

Der 3. Teil der MacIan Reihe, kann mit viel Ernsthaftigkeit und charakterlich sehr gefestigten Akteuren punkten.

Das feurige Herz des Schotten
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Die Nordstaatlerin Rose, reist in einer lebenswichtigen Mission gen Schottland, denn sie will ihre Schwester und deren Tochter, vor der drohenden Armut retten. Weil Roses Schwager, ein Südstaatler, lieber ...

Die Nordstaatlerin Rose, reist in einer lebenswichtigen Mission gen Schottland, denn sie will ihre Schwester und deren Tochter, vor der drohenden Armut retten. Weil Roses Schwager, ein Südstaatler, lieber in den Krieg gegen die Nordstaaten ziehen wollte, anstatt die so wichtige Baumwollernte einzuholen, fühlte sich Rose verpflichtet einzuschreiten. Mit vereinter Hilfe gelang ihr das auch und so hofft sie, nun in Schottland angekommen, besagte Baumwolle für einen guten Preis an Duncan MacIain verkaufen zu können, der ein entfernter Verwandter von Roses Schwager Bruce ist.

Von der Reise völlig entkräftet, bricht Rose, kaum in Duncans Stadthaus angelangt, bewusstlos zusammen. Duncans Familie kümmert sich rührend um sie, glaubt allerdings, dass Rose Bruces Witwe sei. Rose, die verzweifelte Gründe für ihre Maskerade hat, lässt alle in dem Glauben, auch Duncan. Duncan ist bezaubert von der jungen Verwandten. Bislang dachte er stets, er wäre ein eher ruhiger Vertreter der Gattung Mann, der nur schwer in Leidenschaft entbrennen würde. Doch als er Rose näher kennen lernt, begreift er, dass er vieles noch nicht von sich wusste.
Als Rose ihm die Baumwolle anbietet, sagt er erfreut zu, denn wegen des tobenden Krieges und der Blockade, ist diese Ware heiß begehrt. Allerdings gibt es einen Haken an der Sache. Duncan muss sich die Ware selbst abholen aus dem fernen Amerika. Und Rose will unbedingt auf dem gleichen Schiff zurückreisen. Obwohl Duncan sie eigentlich viel lieber in Schottland in Sicherheit gewusst hätte, gelingt es Rose dennoch, ihn zu überrumpeln.
Die Reise ist nicht ungefährlich, denn gewisse Landsleute von Rose, würden sich das Schiff, auf dem Duncan reist, nur zu gerne zu Eigen machen…

Nach den ersten beiden, wie ich fand, grandiosen Teilen der MacIan Reihe, erzählt Karen Ranney in „Das feurige Herz des Schotten“, nun Duncans Story. Duncan ist auf den ersten Blick kein typischer Liebesromanheld. Dafür ist er zu ruhig, abgeklärt, vernünftig und sanftmütig. Auch äußerlich ist er eher durchschnittlich geraten, wie er glaubt. Doch die mitfühlende und zupackende Rose, die im fernen Charleston auf der Baumwollplantage ihres Schwagers durch die Hölle ging, weil sie dessen Sklaven half und dafür von Bruce regelmäßig bestraft wurde, weckt eine bislang unentdeckte Seite in Duncan. Ich fand es besonders schön beschrieben, wie sehr Duncan im Laufe der Zeit lernt, aus sich herauszugehen. Dabei ist er keinesfalls schüchtern; ihm fehlt es anfangs lediglich an Temperament. Rose, die immer sagt was sie denkt, geradeheraus ist und große Risiken aufnimmt, für ihre Familie, verkörpert dabei das perfekte Gegenstück. Ich mochte die Liebesgeschichte von Rose und Duncan sehr, allerdings fand ich schon; daher auch der halbe Punkt Abzug, dass die Story zwischenzeitlich in sehr ruhigen Bahnen verläuft. Rose und Duncan sind dermaßen vernünftige, reife Protagonisten, dass ich mir hier und da ein wenig mehr Reibungspunkte gewünscht hätte.

Abgesehen von besagtem Punkt, konnte mich aber auch „Das feurige Herz des Schotten“ überzeugen.

Karen Ranney hat ihrem Heldenpaar, wie man es von ihr gewohnt ist, tiefschürfende Dialoge auf den Leib geschrieben, welche die Liebe füreinander, glaubhaft untermalt. Dazu sind sowohl Rose, als auch Duncan sehr sympathisch und Roses Erlebnisse auf der Baumwollplantage ihres grausamen Schwagers, gehen einem sehr unter die Haut. Besagte Passagen rühren zu Tränen und machen betroffen und wütend zugleich.
Wer auf der Suche sein sollte, nach einem Liebesroman, der etwas mehr Ernsthaftigkeit und Substanz zu bieten hat, sollte den Romanen der Autorin unbedingt eine Chance geben. Die Liebesszenen könnten zwar durchaus ein wenig länger geschildert sein; romantisch sind sie jedoch allemal.

Kurz gefasst: Der 3. Teil der MacIan Reihe, kann mit viel Ernsthaftigkeit und charakterlich sehr gefestigten Akteuren punkten.

MacIan Reihe:

1. Teil: Sterne der Heimat, Feuer der Hoffnung
2. Teil: Solange das Begehren brennt
3. Teil: Das feurige Herz des Schotten

Veröffentlicht am 05.07.2018

Leichte Sommerlektüre und unterhaltsamer Selbstfindungsroman in einem, der jedoch so manches Mal leider nur an der Oberfläche kratzt, was das Thema Selbstfindung angeht

Hello Sunshine
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Sunshine Mackenzie scheint auf den ersten Blick alles zu haben. Einen tollen Mann, mit dem sie bereits viele Jahre zusammen ist und einen Job, um den sie von vielen Menschen beneidet wird.

Was als Youtubekochvideo ...

Sunshine Mackenzie scheint auf den ersten Blick alles zu haben. Einen tollen Mann, mit dem sie bereits viele Jahre zusammen ist und einen Job, um den sie von vielen Menschen beneidet wird.

Was als Youtubekochvideo den Anfang nahm, steigerte sich im Laufe der Zeit zu einem regelrechten Hype um Sunshines Tätigkeit. Plötzlich waren Sunshines Kreationen, in aller Munde. Ihre zahlreichen Follower auf Twitter, Facebook & Co, verliehen ihr ein Gefühl von Ruhm und Geldsorgen, die Danny und Sushine einmal hatten, gehörten von nun an der Vergangenheit an. Das brachte natürlich auch Veränderungen mit sich. So erfand Sunshines Entdecker, eine völlig neue Vita, um seinen neuen Star ins rechte Licht zu rücken.
Sunshine, die zwar schon immer ein gutes Näschen für gutes Essen besessen hatte, aber es nie gelernt hatte, wirklich zu kochen, geschweige denn, neue Gerichte zu kreieren, wurde zur Kochikone stilisiert und der Erfolg gab diesem inszenierten Schwindel recht. Im Laufe der Zeit wurde aus Sunshine eine Frau, die es gelernt hatte, die vorgegebenen Lügen zu tolerieren.
Mehr noch, sie lebte diese Lügen und glaubte, sie wäre glücklich.

Ausgerechnet an ihrem Geburtstag ändert sich innerhalb weniger Stunden alles. Ein anonymer sms- Schreiber, kündigt Sunshines baldiges Karriereende an.
Sunshine glaubt an einen Bluff, doch schon bald muss sie erkennen, dass es leider alles andere als das ist. Beweise tauchen auf, die sie, des Ehebruchs bezichtigen und mehr noch, aufdecken, dass Sunshine in Wirklichkeit Rezepte einer anderen Frau, als die ihrigen ausgegeben hat.
Nicht nur ihre Produktionsfirma lässt sie fallen, auch ihre geplanten Kochbücher werden nicht verlegt. Dazu macht Danny Schluss mit Sunshine und so bleibt der Frau nichts anderes übrig, als dorthin zurückzugehen, wo sie einst herkam. Doch Sunshines Schwester ist nicht begeistert…

Das fröhliche, sommerliche Coverbild, hat mich eigentlich zunächst auf Laura Daves Roman aufmerksam gemacht und der Klappentext klang dazu für mich ganz interessant. Ich erhoffte mir eine leichte, unterhaltsame Lektüre, die ich auch bekommen habe. Laura Daves Geschichte, über die Selbstfindung einer jungen Frau, die es verlernt hat, die Wahrheit zu sagen, fand ich fesselnd erzählt; vor allem aber nimmt die Story Wendungen, die man eigentlich so gar nicht erwartet. Besonders gut geschrieben, fand ich die Romanpassagen, die sich mit dem schönen Schein in den sozialen Netzwerken, beschäftigen, welcher Tür und Tor für Manipulationen jeglicher Art fördert.
Und auch die Dialoge zwischen Sunshine und ihrer Nichte, mochte ich sehr. Übrigens auch die humorigen Romanpassagen, in denen sich Sunshine und ihr knorriger Meisterkochchef miteinander austauschen.

Warum also nur 4 von 5 Punkten?

Nun, ich fand einfach, dass Sunshines Selbstfindung zu schnell vonstatten ging. Viele aussagekräftige Aussprachen mit Familienmitgliedern, Freunden oder dem bisherigen Lebenspartner, fand man leider nicht in dieser Geschichte vor und obwohl der Roman keine typische Happy Ending Lektüre darstellen will, entwickelt er sich doch in eine gewisse Richtung, da Sunshine keine großen Anstrengungen unternehmen muss, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Ob es um gewisse Schwierigkeiten mit ihrer Schwester geht oder etwa um einen neuen Job bei einem Starkoch; Sunshine meistert alles und obwohl sie durchaus aus ihren Fehlern gelernt haben möchte, bleibt sie doch am Ende ein Stück weit manipulativ. Dieser Punkt hinterließ einen leicht schalen Beigeschmack bei mir. Zwar fand ich es prima, dass man es hier diesmal mit einer Romanheldin zu tun bekommt, die Ecken und Kanten hat, doch hätte ich mir gewünscht, dass Sunshines Werdegang/Selbstfindung noch etwas mehr in die Tiefe gegangen wäre. Zwar liegt in der Kürze durchaus oft die Würze, doch hier hätte der Roman gut und gerne hundert Seiten länger sein dürfen um sämtliche Konflikte überzeugend zu lösen.

Kurz gefasst: Leichte Sommerlektüre und unterhaltsamer Selbstfindungsroman in einem, der jedoch so manches Mal leider nur an der Oberfläche kratzt, was das Thema Selbstfindung angeht.