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Veröffentlicht am 13.10.2024

Vielschichtiger Thriller

Lupus
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»Lupus« ist nach "Der Wald" der zweite Wissenschaftsthriller von Tibor Rode. Auf dem Cover sieht man dann auch den Namensgeber der Geschichte mit einer übertrieben furchteinflößenden Fratze. Dadurch war ...

»Lupus« ist nach "Der Wald" der zweite Wissenschaftsthriller von Tibor Rode. Auf dem Cover sieht man dann auch den Namensgeber der Geschichte mit einer übertrieben furchteinflößenden Fratze. Dadurch war ich mir zunächst nicht ganz sicher, ob das Ganze zu blutig für meinen Geschmack wird, die Thematik hat mich dann aber doch interessiert.

Die Handlung beginnt damit, dass der Vater der Tierärztin und neuen Wolfsbeauftragten des Landkreises Jenny Rausch verschwunden ist. Es wird in Betracht gezogen, dass er bei der Jagd einem Wolfsangriff zum Opfer gefallen ist, da in der Gegend aktuell anscheinend recht aggressive Wölfe unterwegs sind. Ein KI gesteuerter Wildschutzzaun hat zudem sehr seltsame Daten aufgezeichnet. Jenny begibt sich zusammen mit Staatsanwalt Bach auf die Suche nach den Wölfen und auch nach ihrem Vater und stößt dabei auch auf einige Geheimnisse aus dessen Vergangenheit.

Ich fand die Wolfsthematik sehr interessant, da dieses Thema ja seit Jahren die Gemüter von Landwirt:innen und Politiker:innen erhitzt. Auch die KI-gesteuerten Zäune sind nicht nur Fiktion, zumal sie ja auch nicht ausschließlich dazu benutzt werden können, Tiere abzuhalten. Besonders spannend fand ich auch den Zusammenhang zwischen der aktuellen Story und der DDR-Vergangenheit mit der Forschungsanstalt auf der Insel Riems, die eine Welt für sich war und auch heute noch quasi Sperrgebiet ist. Insgesamt war mir die Auflösung am Ende dann jedoch etwas zu konstruiert und unrealistisch. Der Schreibstil des Autors war aber gut lesbar und so, dass man als Laie dennoch alle technischen und naturwissenschaftlichen Zusammenhänge verstehen konnte.

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Veröffentlicht am 13.10.2024

Spannender Rhön-Krimi

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
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Bei "Glutmoor" handelt es sich um den zweiten Teil einer Rhön-Krimi-Reihe mit Kriminalhauptkommissar Janosch Janssen und Kriminaloberrätin Diana Quester als Ermittler:innen. Janosch Janssen ist mittlerweile ...

Bei "Glutmoor" handelt es sich um den zweiten Teil einer Rhön-Krimi-Reihe mit Kriminalhauptkommissar Janosch Janssen und Kriminaloberrätin Diana Quester als Ermittler:innen. Janosch Janssen ist mittlerweile der Schwiegersohn der Kriminaloberrätin und künftiger Vater ihres Enkelkindes, was sie aber dennoch nicht davon abhält oder sie gerade noch bestärkt, besonders streng mit ihm umzugehen.

Beim aktuellen Fall werden in einem Einfamilienhaus die Leichen von Großeltern, Sohn und Enkelkind brutal erschossen aufgefunden. In der gleichen Nacht wurde ein Gedenkstein für einen bei der Flucht über die nahe deutsch-deutsche Grenze Getöteten beschmiert und es könnte sein, dass ein Zusammenhang zwischen beiden Fällen besteht, es gibt aber auch eine Reihe weiterer Spuren, denen Janosch und Diana nachgehen müssen.

Ich fand den Fall sehr spannend, da es eine Vielzahl verschiedener Spuren gab und man lange nicht wusste, worauf alles nun endgültig herauslief. Neben dem eigentlichen Fall bot auch das Verhältnis der Ermittelnden untereinander einiges an Konfliktpotential. Dass die besondere Lage des fiktiven Rhönortes nahe der damaligen deutsch-deutschen Grenze und damit verbunden verschiedene Fluchtschicksale ebenfalls eine Rolle spielten, hat mir ebenfalls gut gefallen. Der Schreibstil war dabei gut lesbar und ich freue mich schon auf weitere Fälle aus der Rhön.

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Humorvoller Allgäu-Krimi mit aktuellen Themen

Lückenbüßer (Kluftinger-Krimis 13)
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Dies ist mein erster Kluftinger-Krimi, auch wenn die Reihe schon aus einer Menge an Bänden besteht. Dennoch fiel es mir nicht schwer, in das Geschehen hineinzufinden. Das Cover hatte direkt mein Interesse ...

Dies ist mein erster Kluftinger-Krimi, auch wenn die Reihe schon aus einer Menge an Bänden besteht. Dennoch fiel es mir nicht schwer, in das Geschehen hineinzufinden. Das Cover hatte direkt mein Interesse geweckt, mit dem Wald und den Tieren darauf und grundsätzlich der Art der Gestaltung.
Kluftinger ist aktuell Interims-Polizeipräsident, anscheinend, ohne sich so wirklich um den Posten gerissen zu haben. Außerdem hat er sich bereit erklärt, bei der Gemeinderatswahl auf dem hintersten Listenplatz zu kandidieren, damit die Liste voll wird. Auch diese Aufgabe führt er zunächst recht unmotiviert aus, entwickelt aber nach und nach plötzlich Ehrgeiz, um seinem Konkurrenten Doktor Langhammer eins auszuwischen. Zunächst stirbt aber ein Polizist bei einer von Kluftinger geleiteten großen Übung in den Bergen und er und sein Team müssen Herausfinden, ob es ein Unfall war oder doch etwas ganz Anderes dahinter steckt.

Für mich war der Krimi eine gute Mischung aus Kriminalfall, einer ordentlichen Dosis Humor, aber auch ernsthaften Themen, die die aktuelle Zeit prägen. So ging es auch um die konsequent Unzufriedenen und die Querdenkerszene. Auch ordentlich Lokalkolorit und zuweilen etwas Kritik an den unguten Auswüchsen des Tourismus waren vorhanden. Sowohl die Hauptperson Kluftinger als auch die verschiedensten Nebenfiguren waren überzeugend ausgestaltet. Ich konnte mir Kluftinger mit seiner pragmatischen Art sehr gut vorstellen. Aber auch die Lokal- und Ex-Bundespolitiker wurden sehr gut getroffen und die "Feinheiten" der Lokalpolitik etwas auf die Schippe genommen, ohne, dass es zu sehr in Klamauk ausartete. Etwas Spannung, was die Auflösung des Kriminalfalls angeht, war natürlich ebenfalls vorhanden.

Besonders kann ich bei diesem Allgäu-Krimi das Hörbuch empfehlen, da es einfach noch einmal einen Unterschied macht, wenn der Allgäuer Dialekt von Kluftinger authentisch wiedergegeben wird.

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Humorvoller Allgäu-Krimi mit aktuellen Themen

Lückenbüßer (Ein Kluftinger-Krimi 13)
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Dies ist mein erster Kluftinger-Krimi, auch wenn die Reihe schon aus einer Menge an Bänden besteht. Dennoch fiel es mir nicht schwer, in das Geschehen hineinzufinden. Das Cover hatte direkt mein Interesse ...

Dies ist mein erster Kluftinger-Krimi, auch wenn die Reihe schon aus einer Menge an Bänden besteht. Dennoch fiel es mir nicht schwer, in das Geschehen hineinzufinden. Das Cover hatte direkt mein Interesse geweckt, mit dem Wald und den Tieren darauf und grundsätzlich der Art der Gestaltung.
Kluftinger ist aktuell Interims-Polizeipräsident, anscheinend, ohne sich so wirklich um den Posten gerissen zu haben. Außerdem hat er sich bereit erklärt, bei der Gemeinderatswahl auf dem hintersten Listenplatz zu kandidieren, damit die Liste voll wird. Auch diese Aufgabe führt er zunächst recht unmotiviert aus, entwickelt aber nach und nach plötzlich Ehrgeiz, um seinem Konkurrenten Doktor Langhammer eins auszuwischen. Zunächst stirbt aber ein Polizist bei einer von Kluftinger geleiteten großen Übung in den Bergen und er und sein Team müssen Herausfinden, ob es ein Unfall war oder doch etwas ganz Anderes dahinter steckt.

Für mich war der Krimi eine gute Mischung aus Kriminalfall, einer ordentlichen Dosis Humor, aber auch ernsthaften Themen, die die aktuelle Zeit prägen. So ging es auch um die konsequent Unzufriedenen und die Querdenkerszene. Auch ordentlich Lokalkolorit und zuweilen etwas Kritik an den unguten Auswüchsen des Tourismus waren vorhanden. Sowohl die Hauptperson Kluftinger als auch die verschiedensten Nebenfiguren waren überzeugend ausgestaltet. Ich konnte mir Kluftinger mit seiner pragmatischen Art sehr gut vorstellen. Aber auch die Lokal- und Ex-Bundespolitiker wurden sehr gut getroffen und die "Feinheiten" der Lokalpolitik etwas auf die Schippe genommen, ohne, dass es zu sehr in Klamauk ausartete. Etwas Spannung, was die Auflösung des Kriminalfalls angeht, war natürlich ebenfalls vorhanden.

Besonders kann ich bei diesem Allgäu-Krimi das Hörbuch empfehlen, da es einfach noch einmal einen Unterschied macht, wenn der Allgäuer Dialekt von Kluftinger authentisch wiedergegeben wird.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Steh zu dem, was du damals getan hast!

Stalker – Er will dein Leben.
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Bei "Stalker" handelt es sich um den neuesten Thriller des deutschen Autors Arno Strobel. Das Cover ist in einem ähnlichen Stil gestaltet, wie vorangegangene Bücher des Autors und die Gestaltung passt ...

Bei "Stalker" handelt es sich um den neuesten Thriller des deutschen Autors Arno Strobel. Das Cover ist in einem ähnlichen Stil gestaltet, wie vorangegangene Bücher des Autors und die Gestaltung passt sehr gut zu einem Thriller.

Eric Sanders ist Schauspieler an einem Münchener Theater, hat nun aber auch eine erste TV-Rolle ergattert und durfte im Münchener Tatort mitspielen, was bei den Zuschauer:innen gut ankam. Plötzlich erhält er viel Zuspruch auf Social Media, in Form von Nachrichten und neuen Followern. Bald darauf taucht aber auch ein gefälschtes Profil auf, das seinem zum Verwechseln ähnlich ist und er bekommt Drohnachrichten, in denen er aufgefordert wird, einen lange zurückliegenden Mord zu gestehen. Er kann sich jedoch nicht erinnern, jemanden ermordet zu haben.

Ich fand die Thematik mit dem gefälschten Social-Media-Profil sehr aktuell und spannend, da es heutzutage immer einfacher ist, Inhalte auf Social Media zu faken und es auch erst einmal recht schwierig ist, sich wirksam dagegen zur Wehr zu setzen, da das Internet nichts vergisst. Der Zusammenhang zwischen dem Identitätsfälscher und der Geschichte mit dem angeblich begangenen Mord war für meinen Geschmack aber etwas zu unrund, weil Ersteres eigentlich gar nicht unbedingt notwendig für die Erpressung bezüglich des Mordgeständnisses war. Und auch bei der Aufklärung der Zusammenhänge am Ende hätte ich mir dann teilweise noch etwas mehr wissenschaftlichen Background gewünscht, damit mich all das wirklich überzeugt. Eric als Protagonist hat meine Sympathien nicht so recht gewinnen können, aber das war vielleicht auch so beabsichtigt. Die Erzählweise war, wie von Arno Strobel gewohnt, gut lesbar und spannend, inklusive einer überraschenden Wendung.

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