Der Hochzeitsschmuck von Herzogin Hedwig
AllerheiligenIch habe bereits einige historische Romane von Herrn Dübell gelesen und war deswegen schon sehr gespannt auf seinen ersten Kriminalroman.
Und auch hier bleibt er seinem Interesse an geschichtlichen Ereignissen ...
Ich habe bereits einige historische Romane von Herrn Dübell gelesen und war deswegen schon sehr gespannt auf seinen ersten Kriminalroman.
Und auch hier bleibt er seinem Interesse an geschichtlichen Ereignissen treu und konstruiert einen Kriminalfall, der in der Gegenwart spielt, dessen Wurzeln allerdings 500 Jahre zurückreichen.
Hauptfigur ist Peter Bernward, der gemeinsam mit seiner Kollegin Flora Sander das Ermittlerduo der Landshuter Kripo bildet. Neben ihrer beruflichen Zusammenarbeit haben die beiden auch eine komplizierte private Beziehung, die sich noch weiter verkompliziert, als Floras Exmann Harald auftaucht. Dieser ist der Leiter einer Sonderkommission, deren Ziel es ist, einen mit dem Spitznamen „Blofeld“ belegten gefährlichen Kriminellen zu fassen, dem ein spektakulärer Museumsraub sowie zwei Morde zur Last gelegt werden. Nun besteht der Verdacht, dass Blofeld es auch auf eine Ausstellung auf der Landshuter Burg Trausnitz abgesehen hat, wo der Hochzeitsschmuck von Herzogin Hedwig gezeigt werden soll. Doch Peter hat den Verdacht, dass Harald den Landshuter Kollegen nicht die ganze Wahrheit über den Fall sagt ...
Das Buch ist mit viel Lokalkolorit gespickt, man merkt, dass der Autor sich gut in Landshut und Umgebung auskennt und das auch dem Leser zeigen möchte.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive verschiedener Personen erzählt, wodurch die Handlung eine interessante Dynamik bekommt. Man erfährt so auch Stück für Stück mehr darüber, wer Blofeld in Wirklichkeit ist und was die wahren Motive für seine Taten sind. Für meinen Geschmack wird die Identität des Bösewichts allerdings etwas zu früh verraten, es wäre spannender gewesen, mit dieser Enthüllung bis zum Schluss zu warten.
Dennoch gelingt es dem Roman, den Leser zu fesseln. Das liegt vor allem an den interessant und vielschichtig ausgearbeiteten Protagonisten, die es einem leicht machen, sich in sie hineinzuversetzen und ihr Gefühlsleben nachzuvollziehen. Es werden Dinge wie unerfüllte Liebe oder die oftmals schwierigen Beziehungen zwischen Vätern und Söhnen dargestellt, die wohl viele Leser schon selbst in der einen oder anderen Weise erlebt haben.
Auch wenn am Ende einige lose Fäden bleiben – wodurch die Hoffnung auf eine Fortsetzung geweckt wird – ist dies insgesamt doch ein in sich stimmiger und lesenswerter Krimi, den ich nur weiterempfehlen kann.