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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2021

Ganz nett, aber mehr nicht

Maultaschenmambo
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Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: Emons Verlag (25. Juni 2020)
ISBN-13: 978-3740807740
Preis: 12,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ganz nett, aber mehr nicht

Inhalt:
Dora Fuchs und ihr Mann Tom sind neu ...

Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: Emons Verlag (25. Juni 2020)
ISBN-13: 978-3740807740
Preis: 12,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ganz nett, aber mehr nicht

Inhalt:
Dora Fuchs und ihr Mann Tom sind neu im schwäbischen Örtchen Goldthal. Er ist Kriminalkommissar, sie übernimmt die Leitung der örtlichen Bücherei, die der vorherige Leiter ziemlich heruntergewirtschaftet hat. Als Dora im Lager eine Leiche findet, nimmt sie selbst die Ermittlungen auf und bringt sich damit in große Gefahr.

Meine Meinung:
Die Story ist ganz nett zu lesen, aber wirklich vom Hocker reißen konnte sie mich nicht. Sie ist recht bunt und vielfältig und dadurch ganz unterhaltsam, doch die Figuren wirken wenig glaubwürdig. Es werden etliche Verdächtige aufgestellt, aber als gewiefter Krimileser ahnt man bald, wohin der Weg führt.

Am besten gefiel mir Tante Marlies, die in breitestem Schwäbisch ihre Weisheiten an den Mann und an die Frau bringt. Hier konnte ich von Zeit zu Zeit schmunzeln. Für manche Leser*innen könnten die nicht übersetzten Dialoge aber teilweise unverständlich sein.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 25.03.2021

Über Menschen oder Zeiten wie diese

Über Menschen
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Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Luchterhand Literaturverlag (22. März 2021)
ISBN-13: 978-3630876672
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Über Menschen oder Zeiten wie diese

Inhalt:
Bracken, ...

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Luchterhand Literaturverlag (22. März 2021)
ISBN-13: 978-3630876672
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Über Menschen oder Zeiten wie diese

Inhalt:
Bracken, ein kleines, fiktives Dorf irgendwo in Brandenburg, Frühjahr 2020. Die sechsunddreißigjährige Dora entflieht Berlin und damit ihrem Freund Robert, den sie immer weniger versteht. Ihr neues Heim ist kein Schmuckstück, sondern eher eine Lebensaufgabe, der sich Dora ziemlich unvorbereitet und ganz allein stellt. Und dann muss sie auch noch den Schreck verarbeiten, dass ausgerechnet ihr direkter Nachbar sich als glatzköpfiger Rechter erweist, der eine klare Ansage macht, was er von Dora und ihrer kleinen Hündin hält.

Meine Meinung:
Ich habe nun schon einige Romane von Juli Zeh gelesen und bin jedes Mal aufs Neue begeistert. So schlage ich inzwischen bei Neuerscheinungen dieser Autorin blind zu, ohne zu wissen, worauf ich mich einlasse. Ich muss zugeben, dass ich dieses Mal mit dem Anfang meine Probleme hatte. Das Thema „Corona“ nimmt hier einen großen Raum ein, bietet mir aber nichts Neues, keine neuen Informationen, keine neuen Denkanstöße. Alles was zu diesem Thema hier gesagt wird, erlebe ich Tag für Tag selbst bzw. habe ich mit Freunden und Familie zur Genüge hin und her diskutiert. In diesem Punkt hat die Realität den Roman definitiv überholt.

Doch im weiteren Verlauf konnte Juli Zeh mich auf jeden Fall wieder überzeugen. An der Seite von Dora habe ich mich in das kleine Dorf Bracken eingelebt, habe dessen bunte Bewohnerschar nach und nach kennen- und in gewisser Weise auch lieben gelernt. Juli Zeh verleiht den Figuren eine enorme Tiefe, brilliert durch präzise, detaillierte Beobachtungen, die das Kopfkino in Gang setzen. Sie erweckt die Menschen und die Landschaft zum Leben, lässt sie fast unmerklich sich verändern und entwickeln. Am Schluss kann man sich fragen, wie man eigentlich an diesen Punkt gelangt ist, wo die Ausgangslage doch eine ganz andere war. Die Antwort liegt in vielen kleinen Taten, die uns zu Menschen machen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 24.03.2021

Spannend und komplex

Mörderisches Ufer
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Broschiert: 464 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (6. April 2017)
ISBN-13: 978-3462047370
Originaltitel: I sanningens namn
Übersetzung: Dagmar Lendt
Preis: 14,99 €
auch als E-Book erhältlich


Spannend und ...

Broschiert: 464 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (6. April 2017)
ISBN-13: 978-3462047370
Originaltitel: I sanningens namn
Übersetzung: Dagmar Lendt
Preis: 14,99 €
auch als E-Book erhältlich


Spannend und komplex

Inhalt:
Beim Segelcamp auf der Schäreninsel Lökholmen verschwindet ein Kind. Thomas Andreasson und sein Team suchen fieberhaft nach ihm.

Staatsanwältin Nora Linde hat einen wichtigen Prozess vor sich und will in einer Woche heiraten. Da muss Jonas kurzfristig nach Thailand fliegen.

Meine Meinung:
Dieser 8. Band der Reihe hat mir extrem gut gefallen. Er lässt sich wie die anderen Bände auch ohne Vorkenntnisse lesen. Schöner ist es aber natürlich, wenn man das Privatleben der Protas verfolgt hat.

Sehr geschickt verwebt Viveca Sten hier verschiedene Verbrechen, aktuelle, alte und fingierte. Für die Polizei ist es nicht leicht, hier den Durchblick zu erhalten, für die Lesenden schon eher, da sie natürlich Einblick von verschiedenen Seiten erhalten. Trotzdem ist die Story sehr spannend aufgebaut. Die Zusammenhänge werden nur Stück für Stück offenbart. Kleine Cliffhanger am Ende der 144 kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man immer weiter lesen will.

Fazit:
Einer der spannendsten und besten Teile dieser Reihe!

Die Fälle von Thomas Andreasson:
1. Tödlicher Mittsommer
2. Tod im Schärengarten
3. Die Toten von Sandhamn
4 .Mörderische Schärennächte
5. Beim ersten Schärenlicht
6. Tod in stiller Nacht
7. Tödliche Nachbarschaft
8. Mörderisches Ufer
9. Flucht in die Schären
10. Das Grab in den Schären

★★★★★

Veröffentlicht am 22.03.2021

Unterhaltsamer Tirol-Krimi

Veilchens Show
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Taschenbuch: 328 Seiten
Verlag: Haymon Verlag (6. August 2018)
ISBN-13: 978-3709979075
Preis: 9,95 €
auch als E-Book erhältlich

Unterhaltsamer Tirol-Krimi

Inhalt:
In der Fernseh-Show „Bauerlorette“, ...

Taschenbuch: 328 Seiten
Verlag: Haymon Verlag (6. August 2018)
ISBN-13: 978-3709979075
Preis: 9,95 €
auch als E-Book erhältlich

Unterhaltsamer Tirol-Krimi

Inhalt:
In der Fernseh-Show „Bauerlorette“, buhlen fünf Männer um eine Frau. Dem Sieger winken zusätzlich eine Million Euro. Kurz nach Drehbeginn der Liveshow sind zwei der Kandidaten tot. Aber die Show muss weitergehen, und die Zuschauerzahlen steigen durch die Unglücke sogar noch. Wird es noch ein drittes Opfer geben?

Meine Meinung:
„Veilchens Show“ ist zwar schon der 5. Band der Veilchen-Reihe, lässt sich aber problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Für mich war es der erste Veilchen-Krimi. Dagegen kenne ich alle drei bisher erschienen Bände der Arno-Bussi-Reihe. Wenn ich beide Reihen vergleichen soll, würde ich sagen, Veilchen wirkt eher wie ein konventioneller Regionalkrimi, allerdings mit einigem Humor. Dagegen verströmt Arno Bussi Humor am laufenden Band und nebenbei gibt es einen Krimi. Beides hat seinen Reiz, aber da Fischlers Humor genau auch der meine ist, kann er mich mit Arno Bussi noch mehr begeistern.

Nichtsdestotrotz ist auch „Veilchens Show“ sehr unterhaltsam. Das Gespann aus den Ermittlern Valerie „Veilchen“ Mauser und Manfred Stolwerk harmoniert perfekt. Der Schwiegersohn in spe Sven Schmatz ist das i-Tüpfelchen.

Der Krimi beginnt gemächlich, um die Spannung Richtung Schluss enorm zu steigern. Manches ist vorhersehbar, das meiste jedoch überraschend. Die Auflösung des Falles ist vollständig und logisch, sodass man das Buch am Ende zufrieden zuklappen kann.

Die Reihe:
1. Veilchens Winter
2. Veilchens Feuer
3. Veilchens Blut
4. Veilchens Rausch
5. Veilchens Show

★★★★☆

Veröffentlicht am 19.03.2021

Wer bin ich?

Ypsilons Rache
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Gebundene Ausgabe: 289 Seiten
Verlag: Unken-Verlag (28. Februar 2021)
ISBN-13: 978-3949286001
auch als E-Book erhältlich

Wer bin ich?

Inhalt:
Professor Dr. Kristian Starck, Mitte fünfzig, Pathologe, ...

Gebundene Ausgabe: 289 Seiten
Verlag: Unken-Verlag (28. Februar 2021)
ISBN-13: 978-3949286001
auch als E-Book erhältlich

Wer bin ich?

Inhalt:
Professor Dr. Kristian Starck, Mitte fünfzig, Pathologe, geschieden, aber immer noch freundschaftlich verbunden mit seiner Ex-Frau und seinen erwachsenen Töchtern, nimmt sich eine Auszeit. In einem Sabbatjahr will er eine Reise machen, ein Buch schreiben und vor allem sich darüber klarwerden, was er weiterhin mit seinem Leben anfangen will. Kris fühlt sich in seinem männlichen Körper nicht zu Hause. Ob er aber ganz als Frau leben will und kann, weiß er auch nicht.

Zu Beginn des Sabbatjahrs erhalten Kris’ Pläne erst mal einen Dämpfer, als bei einem Routinecheck Prostatakrebs diagnostiziert wird. Nun gilt es, sich für eine Therapieform zu entscheiden. Naiv wie ich bin, dachte ich, kein Problem, als Frau braucht Kris doch eh keine Prostata, also Radikal-OP, und gut ist es. Weit gefehlt! Offensichtlich ist es schwer, bei einer geschlechtsangleichenden OP ohne die Prostata auszukommen. Und so bedroht ausgerechnet ein Körperteil, das Kris für sich als unpassend empfindet, sein Leben.

Meine Meinung:
Glücklicherweise findet das Thema Transidentität bzw. Diversität allgemein immer häufiger Eingang in die Literatur. „Ypsilons Rache“ bereichert die Palette der diesbezüglichen Werke ungemein. Denn anders als in anderen Romanen, die ich zu diesem Thema bereits gelesen habe, ist sich Kris nicht ganz sicher, wie viel Frau in ihm steckt. So wird während des ganzen Romans auch das Pronomen „er“ verwendet, wenn Kris in männlichem Outfit unterwegs ist, und nur wenn er als Frau erscheint, heißt es „sie“. Das sind jedoch eher wenige Ereignisse, da kaum jemand über Kris’ „Transtendenzen“ Bescheid weiß. Auf seiner Reise quer durch Deutschland besucht er verschiedene Menschen, Familienmitglieder und alte Freunde, mit der Absicht, sich endlich zu outen.

Da Kris als Ich-Erzähler auftritt, werden seine Gedanken, seine Hoffnungen, Zweifel und Ängste auf direktem Weg zur Leserschaft transportiert. Es fällt leicht, sie nachzuvollziehen und zu verstehen. Kris ist ein überwiegend sympathischer Mensch, den man gerne auf seiner Reise zu seinem neuen Ich begleitet. Er überlegt, ob er den Weg der Geschlechtsangleichung gehen muss und ob sie für ihn unbedingt vollständig sein muss, um ein zufriedenes Leben führen zu können.

So unterschiedlich wie Kris’ Gedanken und Empfindungen sind auch die Reaktionen auf sein Coming-out. Dies alles wird sehr realistisch dargestellt.

Lou Bihl erzählt Kris’ Geschichte auf interessante Weise. Sie lässt die Leser*innen Anteil nehmen an einem fremden Leben und berührt einen im Innersten. Lediglich die Wortwahl konnte mich nicht begeistern. Zwar mochte ich den subtilen Humor und die (Selbst-) Ironie in Kris’ Worten, aber insgesamt war mir die Sprache etwas zu gestelzt. Ich habe nichts gegen Fremdwörter, aber bitte in Maßen. Ich liebe auch originelle Wortneuschöpfungen, aber nicht um jeden Preis. Hier war mir das definitiv zu viel und manchmal auch unpassend. Aber das ist mein persönliches Empfinden und sollte niemanden von der Lektüre abhalten, denn dieser Roman ist auf jeden Fall lesenswert.

★★★★☆