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Veröffentlicht am 25.10.2024

5 Brüder aus der Hölle

The Monet Family – Shine Bright Like a Treasure
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Familiengeschichten lese ich immer gerne, besonders wenn es Geheimnisse zu lüften gibt. „The Monet Family“ ist zwar der Auftakt einer Young Adult Trilogie, aber der Klappentext hat mich einfach neugierig ...

Familiengeschichten lese ich immer gerne, besonders wenn es Geheimnisse zu lüften gibt. „The Monet Family“ ist zwar der Auftakt einer Young Adult Trilogie, aber der Klappentext hat mich einfach neugierig gemacht.

Und es geht direkt tragisch los. Die 15-jährige Hailie verliert auf einen Schlag Mutter und Oma durch einen Unfall und soll von nun an bei ihren 5 älteren Brüdern leben, von denen sie bisher keine Kenntnis hatte. Kaum Zeit das Erlebte zu verarbeiten, geht es von England nach Amerika. Dort leben die sehr verschiedenen Brüder im Reichtum. Doch Liebe erfährt Hailie hier keine. Es herrschen strenge Regeln und die neue Familie scheint in Machenschaften verwickelt zu sein, die Gefahr bedeuten. Gefahr auch für Hailie, wie sie bald feststellen muss.

Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mich so wütend gemacht und frustriert hat.
Nicht ohne Grund gibt es eine Reihe von Triggerwarnungen auf der letzten Seite.

Ich habe sehr mit Hailie gelitten und musste mir immer wieder vorstellen wie es ist, plötzlich seine Mutter zu verlieren. Ich habe mich miserabel gefühlt.
Hailie fand ich sehr authentisch. Sie weint viel, was verständlich ist. Sie verhält sich häufig schüchtern und naiv, wie es viele 15-jährige sind. Auch wenn ich schon lange aus dem Alter raus bin, konnte ich sie sehr gut verstehen.

Nicht alle der 5 Brüder sind komplett daneben, aber nur einer macht sich Mühe Hailie etwas Trost zu spenden. Ansonsten wird erwartet, dass sich „das kleine Mädchen“ strikt an alle Regeln hält und zwar ohne Wiederworte.
2 der Brüder haben extreme Aggressionsprobleme und scheinen besonders Spaß daran zu haben Hailie in unangenehme Situationen zu bringen und sie zu schikanieren. Gefühle werden nur widerwillig gezeigt.

Und keiner klärt Hailie (und uns) darüber auf, warum sie so beschützt werden muss bzw. in welche Geschäfte die Familie verwickelt ist. Ja, das erfahren wir in diesem Roman nicht. Es folgen zwar noch 2 Teile, aber es gibt nicht mal einen Hinweis.

Mein Interesse an einer Fortsetzung ist zwar geweckt, aber es ist ein schwacher Auftakt mit vielen roten Flaggen.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Märchen ohne Happy End

Der verborgene Garten
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Einst meine absolute Lieblingsautorin, habe ich mir das aktuellste Buch von Kate Morton immer noch nicht zugelegt. Irgendwie hat mich die Story nicht so sehr angesprochen, also warte ich auf die Taschenbuch ...

Einst meine absolute Lieblingsautorin, habe ich mir das aktuellste Buch von Kate Morton immer noch nicht zugelegt. Irgendwie hat mich die Story nicht so sehr angesprochen, also warte ich auf die Taschenbuch Ausgabe.
In der Zwischenzeit wollte ich mir aber mal wieder den allerersten Roman zu Gemüte führen, den ich von ihr gelesen habe.
„Der verborgene Garten“ hatte ich sehr gut in Erinnerung und mehrmals gelesen, aber das letzte mal ist auch schon wieder Jahre her, also wurde es höchste Zeit.

Als Cassandras Großmutter Nell stirbt, erbt sie von ihr ein kleines Cottage in England. Nie hat Nell einen solchen Besitz erwähnt und es war auch nicht ihr einziges Geheimnis. Einst als Findelkind nach Australien gekommen und erst spät von ihrer Herkunft in Kenntnis gesetzt, suchte Nell verzweifelt nach ihrer echten Familie.
Cassandra will nun die Lücken schließen und reist nach England. Ihr Weg führt sie auf das Anwesen Blackhurst, wo einst die schöne Rose Mountrachet mit ihrer Cousine Eliza in inniger Freundschaft lebte. Doch das Schicksal der beiden Frauen war tragisch wie rätselhaft. Sind sie der Schlüssel zu Nell‘s wahrer Identität? Aufschluss darüber geben nicht nur Tagebücher und Märchen, sondern auch ein verborgener Garten direkt hinter Cassandra‘s Cottage.

„Der verborgene Garten“ hat mit endlich wieder gezeigt, was ein wahres Lieblingsbuch ausmacht. Von allen meinen bisherigen Rereads habe ich dieses hier am meisten genossen. 100 Seiten vergingen wie in Flug und obwohl ich weiß wie es ausgeht, konnte ich es immer nicht erwarten weiterzulesen.

Sei das das England des frühen 20. Jahrhundert, das Thema Märchen oder ein englisches Herrenhaus als Schauplatz. Der Roman bietet einfach alles was ich liebe. Auch ein melancholisches Ende, von dem ich mittlerweile kein so großer Fan mehr bin und mir so sehr wünschte, es wäre anders ausgegangen.

Meine absoluten Lieblinge in dem Roman sind Eliza und Nell.
Die alte Nell mag etwas barsch und wenig sympathisch wirken, aber ich war immer wieder beeindruckt von ihrer Stärke und Entschlossenheit. Wie sie das Leben trotz Rückschlägen gemeistert hat und scheinbar keine Angst vorm Alleinsein hatte.
Doch keiner kommt ran an Eliza! Ich glaube eine meiner liebsten Romanheldinnen überhaupt. So mutig, aufopferungsvoll, fantasievoll und einfach anders. Ich habe so ein lebhaftes Bild von ihr vor Augen, auch von Rose und Nathaniel. Manchmal sind Figuren im Roman gesichtslos, aber die drei sehe ich klar vor mir.

Es gab auch Dinge, die mir erst jetzt nach dem x-ten mal lesen aufgefallen sind.
Sei es die fast romantisch anmutende Beziehung zwischen Rose und Eliza.
Oder Rose‘ bösartige Ader, die sie schon als Kind besessen hat. Schwer zu erkennen hinter der kränklichen, liebreizenden Fassade, aber da.
Und schließlich das inzestuöse Verlangen von Lord Mountrachet nach seiner Schwester. Kurz dachte ich, er wird doch nicht der Vater der Zwillinge sein, aber das habe ich dann wieder verworfen.

Schließlich sind es auch immer wieder die Parallelen von Elizas Märchen zu wahren Ereignissen, die das Gesamtbild des Romans abrunden. Kate Morton sollte ein Märchenbuch schreiben, denn Elizas Geschichten fand ich einfach fantastisch.

Das Ende des Vergangenheits-Parts ist leider alles andere als märchenhaft und auch wenn ich solch bittersüße Ende ja mag, ist dieses hier ein wirklich harter Brocken. Eines wo mal beim wiederholten Lesen hofft: Vielleicht geht‘s ja diesmal anders aus? Vergeblich…

Tja nun, eine viel zu lange Rezension, aber notwendig um all die Liebe auszudrücken, die ich für diesen Roman empfinde. Ich glaube es ist wirklich mein Nr. 1 Lieblingsroman und was kann ich da anderes geben als natürlich 5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Gute Schwester, böse Schwester

Die dreizehnte Geschichte
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„Die dreizehnte Geschichte“ ist zusammen mit „Der verborgene Garten“ einer meiner Top-Favoriten überhaupt. Wohl auch, weil sich die beiden Romane in einigen Punkten zum verwechseln ähnlich sind. Man könnte ...

„Die dreizehnte Geschichte“ ist zusammen mit „Der verborgene Garten“ einer meiner Top-Favoriten überhaupt. Wohl auch, weil sich die beiden Romane in einigen Punkten zum verwechseln ähnlich sind. Man könnte fast sagen, „Die dreizehnte Geschichte“ ist die dunkle Schwester und um Schwestern geht es hier auch...

Buchhändlerin Margaret bekommt aus heiterem Himmel den Auftrag die Biografie der Bestseller Autorin Vida Winter zu schreiben. Nicht ohne Grund, hat Margaret doch ein besonderes Gespür für Zwillinge, denn sie selbst ist einer, genau wie Vida. Die Geschichten beider Frauen sind von Tragik überschattet, doch während Margaret über ihren Zwilling lieber schweigt, möchte die todkranke Vida ihre wahre Geschichte offenbaren. Die von Adeline, wie sie eigentlich heißt, und Emmeline, ihrer Zwillingsschwester. Von Angelfield, dem zur Ruine verfallenen Herrensitz der gleichnamigen Familie. Und von dem Feuer, welches es zerstörte, sowie dem Ende und dem Anfang ihres neuen Lebens.

Wenn es nach mir ginge, könnte ich bis an mein Lebensende nur solche Romane wie diesen lesen. Verfallene Herrenhäuser, die skandalumwitterten Familien die in ihnen lebten, dunkle Geheimnisse und nicht selten Zwillinge. Was braucht es mehr für eine richtig gute Geschichte? Ach ja, einen Twist! Und dieser Roman bietet einen der besten die ich je gelesen habe. Genau genommen gibt es zwei, aber dazu später.

Zunächst einmal geht es etwas holprig los, denn nach wie vor finde ich unsere Erzählerin Margaret total nervig. Vermutlich sollte man sich mit ihr identifizieren und Mitleid für sie empfinden. Aber ihre Obsession mit Büchern fand ich völlig übertrieben und das ständige Rumgeheule wegen ihrer Zwillingsschwester ging mir einfach nur auf den Keks.

Zum Glück geht es zügig zu Vida Winter, deren Geschichte von Anfang an fesselt. Auch wenn ich natürlich schon weiß wie es ausgeht, ist es jedes mal wieder eine Freude die Geschichte aufs neue zu entdecken und manchmal macht man Entdeckungen, die einem vorher nicht aufgefallen sind….

Auch wenn der Großteil der Rätsel gelüftet wird, lässt die Autorin ein paar Dinge unklar. Unter anderen eine Identität, die, je nach dem wie man es betrachtet, mir einen schrecklichen Schauer über den Rücken gejagt hat. Ich dachte all die Jahre, die Identität dieser Person wäre eindeutig. Aber jetzt stelle ich fest, dass sie vielleicht die grausamste Enthüllung des Romans darstellt.

Ich habe jetzt verschiedene Theorien dazu gelesen und es scheint, als habe ich die Wahrheit wirklich erst jetzt erkannt! Das führt zu einem sehr dunklen Ausgang der Geschichte, aber irgendwie macht sie das noch besser. Auch wenn die Sache mit der Schatzkiste, vermutlich bewusst, Zweifel lässt.

Von mir gibt es eine 100%ige #Leseempfehlung!
Und lasst euch nicht die Verfilmung entgehen (ganz wichtig, erst hinterher schauen), denn ich finde sie ist bis auf ein paar Kleinigkeiten sehr gut gelungen.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Fantastische Meereswesen und wo sie zu finden sind

Verborgene Fabelwesen der Meere
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Schon „Fast verschwundene Fabelwesen“ hat mich mit seinem güldenen Cover sofort in seinen Bann gezogen. Leider bin ich bisher nicht dazu gekommen, es zu kaufen. Aber dank @vorablesen darf ich den zweiten ...

Schon „Fast verschwundene Fabelwesen“ hat mich mit seinem güldenen Cover sofort in seinen Bann gezogen. Leider bin ich bisher nicht dazu gekommen, es zu kaufen. Aber dank @vorablesen darf ich den zweiten Band mein Eigen nennen. Wider Erwarten handelt es sich dabei nicht um ein herkömmliches Sachbuch, sondern um einen Forschungsbericht, der noch dazu wundervoll gestaltet ist.

Wir begleiten wie wohl auch schon im ersten Teil Konstantin O. Boldt und seinen Tatzelwurm Archibald (süß!), sowie eine Reihe von Wissenschaftlern, die das Team komplettieren. Ziel der Operation ist es herauszufinden, was die gestiegene Zahl von Seeungeheuer Angriffen verursacht.
Hierfür geht es an Bord der Nautilus und tief unter den Meeresspiegel, wo gewaltige Kreaturen wie Riesenkraken, Serra oder Seeteufel warten. Nicht alle sind der Nautilus und ihrer Besatzung milde gestimmt und auch an Bord bilden sich erste Konflikte, welche das gesamte Projekt gefährden könnten.

Es ist kein Muss den ersten Teil zu kennen, auch wenn es ein paar Verweise gibt und man definitiv neugierig wird, steh die Operation Bathys für sich allein.

Die Aufmachung mit seinen zahlreichen Zeichnungen, Fotografien und unterschiedlich gestalteten Einträgen ist ein richtiges Schmuckstück, jedes umblättern ein Highlight.

Von den Meereswesen sind einige bekannt, aber auch viele für mich neue Arten dabei. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es für jedes eine „reale“ Grundlage gibt oder ob einige eine Erfindung für das Buch darstellen.

Die Vermischung von Realität und Fantasy fand ich auch sehr gelungen. Das ganze spielt 1865, Bismarck ist kurz Teil der Handlung, die Expedition hat einen ernsten Charakter und es scheint, als hätten wir hier einen realen Bericht aus einer Parallelwelt vor uns.

Die Geschichte selbst verschnauft kaum und weiß durchweg zu unterhalten. Nur das Ende um Elin habe ich nicht ganz verstanden.

Das Schlusswort hält die Möglichkeit eines weiteren Teils bereit, wobei ich mich frage, worum es da dann gehen soll, nach Fabelwesen über und unter dem Meer.

In jedem Fall werde ich mir jetzt noch den ersten Teil zulegen.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Beiß mich, König

The Queen Will Rise
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Nachdem der 1. Teil leider nicht meinen Geschmack getroffen hat, ich den 2. aber schon hier liegen hatte, habe ich mich gleich daran gesetzt, um es gewissermaßen hinter mich zu bringen.

Nachdem Florence ...

Nachdem der 1. Teil leider nicht meinen Geschmack getroffen hat, ich den 2. aber schon hier liegen hatte, habe ich mich gleich daran gesetzt, um es gewissermaßen hinter mich zu bringen.

Nachdem Florence als Attentäterin aufgeflogen ist, sitzt sie im Tower ein. Vom liebevollen Benedict ist keine Spur mehr, ihm ist ein gefühlskaltes Monster gewichen.
Mit Mühe und Not kann er doch noch überzeugt werden, dass man in Zusammenarbeit mit Florence vielleicht mehr erreichen kann. Schließlich gilt es mit dem Roten Regen und dem Widerstand gleich zwei feindliche Lager zu bekämpfen. Letzterer lässt sich aber nur schwer überzeugen und so greift Florence zu einer Geheimwaffe: Ihrem inhaftieren Bruder Valerian.

Manchmal geschieht es eben doch, dass einem der 2. Teil einer Reihe besser gefällt.
Ja, ich habe mich auch hier wieder sehr schwer getan mit den explizit beschriebenen Szenen zwischen Florence und Benedict, aber wenigstens bietet die Handlung dieses mal mehr als das Liebesspiel der beiden.

Es wird an Strategien gefeilt, es werden Kompromisse gemacht, sogar der französische Vampirkönig lässt sich blicken. Aber es bleibt eben alles sehr flach.
Mittelpunkt der Handlung bleibt weiterhin die Beziehung zwischen Florence und Benedict, alles andere ist Nebensache.

Ich weiß, dass es eine große Fanbase von Romanen dieser Art gibt, aber mir ist es einfach zu wenig Handlung und zu viel...Bettaction.

Entweder war ich blind oder es wurde zur wenig darauf hingewiesen, dass es eine Romantasy Reihe ist. Oder eher Erotasy, wenn ihr mich fragt, denn unter Romantik verstehe ich was anderes.
Ansonsten hätte ich nämlich die Finger davon gelassen.

Ich will daher mal nicht zu streng sein, denn Fans dieses Genre kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten und erwarten bestimmt auch nicht mehr.

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