Königinnen der Nacht
Stunden des AufbruchsWir begeben uns in Jahr 1951 nach Berlin. Der Krieg liegt zwar schon einige Zeit zurück, aber die Folgen sind immer noch spürbar. Berlin ist durch die Alliierten besetzt. Wohnraum ist knapp. Jeder möchte ...
Wir begeben uns in Jahr 1951 nach Berlin. Der Krieg liegt zwar schon einige Zeit zurück, aber die Folgen sind immer noch spürbar. Berlin ist durch die Alliierten besetzt. Wohnraum ist knapp. Jeder möchte nun von dem Wirtschaftswunder profitieren. Es ist eine Zeit des Aufbruchs und der Zuversicht, aber auch eine Zeit voller Zwänge und Enge.
Hier treffen wir auf die Kriegswaise Charlotte, die bei ihrer Tante und ihrem Onkel untergekommen ist. Sie arbeitet hart in der Textilfabrik und ist gezwungen den größten Teil ihres Verdienstes abzugeben. Nur ein kleines Taschengeld bleibt ihr, gleichzeitig muss sie sich vor den Avancen ihres Onkels schützen. In ihrer Not läuft sie von zu Hause weg und trifft auf den Militärpolizisten Timothy DeWindt, der ihr eine Stelle im Midnight, einem Tanzsaal, verschafft.
Vera, Inhaberin vom Midnight, kämpft ums über Leben für ihre Bar und hat sich auf einen skrupellosen Schwarzmarkthändler eingelassen. Die beiden unterschiedlichen Frauen freunden sich an. Charlotte lernt bei Vera endlich zu leben und das Gefühl stark zu sein. Gemeinsam wollen sie es allen zeigen und werden zu Königinnen der Nacht.
Nina Konstantin hat einen flüssigen unkomplizierten Schreibstil, der sich angenehm lesen lässt. Die Handlung dieses Buches umfasst die Zeit von Januar bis Dezember 1951. Die herrschende Aufbruchsstimmung ist spürbar, gleichzeitig tritt langsam das beginnende Selbstbewusstsein der Frauen hervor. Swing und Jazz hatten sich in den Besatzungszonen weiterentwickelt, gleichzeitig waren auch Korruption und Schwarzmarkt noch vorhanden.
Vermisst habe ich etwas über die Vergangenheit von Vera und Charlotte zu erfahren. Es wird nur angedeutet, dass Vera ein Geheimnis hat und auch über Charlotte weiß man nicht, weshalb sie zu ihrer Verwandtschaft gekommen ist. Hier hätte ich gern mehr Hintergrundinformationen erhalten.
Ein interessanter und durchaus unterhaltsamer Blick auf die Berliner Nachkriegszeit, der aber auch ein paar Schwächen aufzeigt.