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Veröffentlicht am 23.05.2024

Dem Geheimnis auf der Spur

Die Blumentöchter (Die Blumentöchter 1)
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Rose feiert gemeinsam mit ihrer Familie ihren 85. Geburtstag, zum ersten Mal ohne ihren Mann Albert. Sie liebt ihre Gärtnerei Blooming Hall und ihre fünf Kinder haben alle Namen von Blumen erhalten. Rose ...

Rose feiert gemeinsam mit ihrer Familie ihren 85. Geburtstag, zum ersten Mal ohne ihren Mann Albert. Sie liebt ihre Gärtnerei Blooming Hall und ihre fünf Kinder haben alle Namen von Blumen erhalten. Rose hat es in ihrer Kindheit und Jugend nicht leicht gehabt. Sie musste gegen Widerstände ankämpfen. Doch ein Geheimnis belastet sie. Wird sie es ihren Kindern mitteilen? Eine ihrer Enkelinnen ist Dalia, die in Cornwall aufgewachsen ist und ihre Großeltern ersetzten ihr Mutter und Vater, da ihre Mutter bei der Geburt verstorben war und ihren mexikanischen Vater hat sie nie kennengelernt. Nach dem plötzlichen Tod ihrer Großmutter Rose kommen die Familienangehörigen in der Gärtnerei zusammen und machen in den Unterlagen eine überraschende Entdeckung. Sie finden einen Brief ihres vermeintlich unbekannten Vaters Ricardo. Dieser Brief ändert für Dalia alles. Sie entschließt sich nach Mexiko zu reisen, um ihren Vater zu suchen, denn sie will wissen, wo ihre Wurzeln liegen. Wird Dalia ihren Vater finden?

Das Cover ist wunderschön gestaltet und passt in die Sommerzeit sowie zur Handlung.
Ich liebe Bücher in denen ich einem Familiengeheimnis auf die Spur komme. Da Rose und Albert fünf Kinder hatten, ist der Stammbaum zu Anfang sehr hilfreich, um die Kinder und Enkelkinder richtig einordnen zu können. Von der Geschichte war ich sehr angetan, schon die ersten Seiten haben mich gefesselt. Sie ist gut recherchiert und erstklassig geschrieben. Hauptsächlich findet die Handlung in der Gegenwart statt, aber es gibt einige Perspektivwechsel, die in der Vergangenheit spielen. Der Schreibstil der Autorin gibt mir das Gefühl dabei zu sein, denn die Protagonisten sind detailliert skizziert, so dass sie entsprechend lebensnah wirken. Das mexikanische Flair zieht sich durch die Geschichte. Ich habe einiges über die Kunst, Kultur und die Maya-Stätten erfahren. Das Buch ist in sich abgeschlossen, macht aber Lust auf die weiteren Bände dieser Reihe.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Die Anfänge der Semperoper

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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Die Kunst stand in Dresden an erster Stelle und man feiert die Eröffnung des königlichen Hoftheaters. Die Spielmanns waren eine Musikerfamilie, jedes der vier Kinder musizierte oder sang. Die Mutter Amalie ...

Die Kunst stand in Dresden an erster Stelle und man feiert die Eröffnung des königlichen Hoftheaters. Die Spielmanns waren eine Musikerfamilie, jedes der vier Kinder musizierte oder sang. Die Mutter Amalie hatte ihr Talent an alle Kinder vererbt und auch der Vater hatte sich als Violinist in Dresden einen Namen gemacht. Ihre älteste Tochter Elise spielt Violine und brennt für die Musik, doch für Frauen war eine musikalische Ausbildung nicht vorgesehen und da ihre Hochzeit in einigen Monaten bevor stand, wäre es mit der Musik vorbei. Für Elise ist das Opernhaus ein verzauberter Ort, hier werden den Besuchern schöne Träume verkauft, doch hinter den Kulissen haben die Menschen mit ihren Problemen zu kämpfen.

Der Roman führt uns nach Dresden in das Jahr 1841. Hauptaugenmerk wird in diesem Buch auf Elise und ihre Familie gelegt. Im Klappentext wird noch die Primaballerina, die Requisiteurin und die Kostümschneiderin erwähnt, die aber in diesem Band nur eine Nebenrolle übernehmen. Mir war im Vorfeld nicht bewusst, dass es sich hier um den ersten Teil einer Reihe handelt. Der Schreibstil von Anne Stern ist sehr flüssig. Durch ihre bildhafte Sprache kann man sich alles sehr gut vorstellen. Durch Andeutungen auf politische Ereignisse wird einen die damalige Zeit näher gebracht.

Für mich zog sich die erste Hälfte des Buches, so dass ich versucht war, Seiten zu überspringen und es plätscherte alles so dahin. Die Geschichte fand ich interessant, mir fehlt aber die Lebendigkeit und das Tempo in der Erzählung, die ich von Anne Stern gewohnt war. Mich konnte der historische Roman nicht ganz überzeugen.

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Veröffentlicht am 16.05.2024

Familiengeheimnisse kommen ans Licht

Das Licht der Fjorde
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Der neue Norwegenroman von Christine Kabus spielt auf zwei Zeitebenen und wechselt zwischen 1941 und 1970.
1941 wollten sich die Norweger von den Besatzern fern halten, doch in Stavanger waren besonders ...

Der neue Norwegenroman von Christine Kabus spielt auf zwei Zeitebenen und wechselt zwischen 1941 und 1970.
1941 wollten sich die Norweger von den Besatzern fern halten, doch in Stavanger waren besonders viele Deutsche stationiert und boten gut bezahlte Arbeitsplätze an, so dass es ihnen schwer fiel. Die 19jährige Solveig arbeitet bei den Besatzern als Schreibkraft und Übersetzerin. Als sie den jungen Roar kennenlernt, schließen sich beide den Widerstand an. Eine gefährliche Sache zur damaligen Zeit.

1970 war Roger Cole von seinem Arbeitgeber, einer Ölbohrfirma, von Amerika nach Norwegen versetzt worden. Seine Frau und die beiden Kinder Chris und Lizzy waren nicht begeistert. In Norwegen erfährt Lizzy, dass ihr Vater norwegisch spricht und als junger Erwachsener seine Heimat Norwegen verlassen hatte. Welches Geheimnis hat er bisher seiner Familie verschwiegen?

Christine Kabus hat es wieder geschafft mich auf eine Reise nach Norwegen mitzunehmen. Die historischen Begebenheiten und Beschreibungen sind wieder sehr gut recherchiert und detailliert beschrieben, teilweise hätten sie für mich weniger sein können. Mir gefallen die Bücher, die auf zwei verschiedenen Zeitebenen spielen, die aber irgendwie miteinander verbunden sind. Beide Geschichten sind interessant und es macht Spaß sie zu lesen. Es passieren immer wieder unerwartete Dinge, die das ganze sehr abwechslungsreich gestalten. Durch den ständigen Wechsel hatte ich ständig das Gefühl weiterlesen zu müssen, um zu sehen wie sich das Geschehen weiterentwickelt.

Wer gern Bücher über Norwegen liest und auch historisch interessiert ist, wird mit diesem Roman bestimmt schöne Lesestunden verbringen.

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Veröffentlicht am 10.05.2024

Hervorragende Urlaubslektüre

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Sabine hat ihren Abschluss als Hauswirtschafterin in der Tasche und die ersten Bewerbungen verschickt. Ihr Bruder Rolf und sein bester Freund Gino, für den Sabine heimlich schwärmt, wollen in den Sommerferien ...

Sabine hat ihren Abschluss als Hauswirtschafterin in der Tasche und die ersten Bewerbungen verschickt. Ihr Bruder Rolf und sein bester Freund Gino, für den Sabine heimlich schwärmt, wollen in den Sommerferien mit dem Auto vierzehn Tage Urlaub am Gardasee machen. Sabine und ihre Freundin Rita wären gern mit dabei. Als die Eltern ihre Zustimmung geben, sind beide Mädchen überglücklich. Doch dann erreicht sie ein Schreiben ihrer Tante Ebba aus St. Peter, die um Unterstützung bei den Fremdenzimmern bittet. Der Traum vom Urlaub am Gardasee ist geplatzt. Sabine reist an die Nordsee, um ihrer Tante zu helfen. Zum ersten Mal hat sie das Gefühl wichtig zu sein und kann zeigen, was in ihr steckt. Schnell gewöhnt sie sich an St. Peter, der endlose Strand vermittelt ihr ein Gefühl von Freiheit. Als sie dann noch den Musiker Tom trifft, scheint ihr Leben perfekt, doch dann muss sie wieder zurück nach Gelsenkirchen zu ihren Eltern.

Der Schreibstil von Tanja Janz ist wie gewohnt flüssig und flott. Durch die bildhafte Sprache kann man sich sehr gut alles vorstellen und fühlt sich versetzt in das Jahr 1959. An der See war es damals selbstverständlich, dass die Bewohner ihre Zimmer räumten, um Platz für die Feriengäste zu haben. Viele wohnten in Gartenhäusern oder im Keller, um sich ein wenig Geld zu verdienen. Die Figuren wirken authentisch und lassen eine fast perfekte Atmosphäre aufkommen.

Der Titel und das Cover sind wieder typisch für die Bücher von Tanja Janz, die in St.-Peter-Ording spielen. Sie laden sofort zum Lesen, Abschalten und Träumen vom Strand ein. Auch dieses Buch macht wieder Lust auf mee(h)r und eignet sich hervorragend als Urlaubslektüre.

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Veröffentlicht am 10.05.2024

Spannend und gut geschrieben

Flucht in die Schären
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Nora Linde, Chefanklägerin der Behörde gegen Wirtschaftskriminalität, leitet die Ermittlungen gegen Andreis Korvac wegen Steuerbetrugs. Aufgrund anonymer Insiderinformationen hat sie genügend Material, ...

Nora Linde, Chefanklägerin der Behörde gegen Wirtschaftskriminalität, leitet die Ermittlungen gegen Andreis Korvac wegen Steuerbetrugs. Aufgrund anonymer Insiderinformationen hat sie genügend Material, um ihn anzuklagen, denn auf Grund fehlender Beweise kann er nicht bezüglich seiner kriminellen Aktivitäten im Drogenbereich belangt werden. Mina Korvac, seine Frau, wird von Andreis nicht zum ersten Mal krankenhausreif geschlagen. Gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn Lukas flieht sie vor ihrem Mann. Nora Linde organisiert ihr einen Platz im Frauenhaus und versucht sie zu überreden gegen Andreis auszusagen, so dass sie auch noch wegen häuslicher Gewalt ermitteln kann. Doch wird Mina Korvac wirklich gegen ihren Mann aussagen oder wieder einen Rückzieher machen?

Thomas Andreasson hat mit anderen Problemen zu kämpfen. Umstrukturierungsmaßnahmen bei der Polizei in Nacka stehen an und gleichzeitig macht ihm die Trennung von seiner Frau Pernilla zu schaffen. Aber er warnt Nora vor Andreis, wenn sie seine Frau Mina mit hineinzieht, denn Andreis scheut keine Mittel, um seinen Willen durchzusetzen. Als im Naturschutzgebiet eine Leiche auftaucht, wird Thomas in den Fall hineingezogen.
Dieses ist der neunte Fall um Thomas Andreasson und Nora Linde. In den vorherigen Bänden, die ich gelesen habe, hatte Nora Linde immer eine Nebenrolle inne, doch dieses Mal trat Thomas Andreasson mehr in den Hintergrund. Dieser Wechsel hat mir gefallen.
Viveca Sten hat einen wunderbaren Schreibstil, so dass sich ihre Bücher schnell lesen lassen und man von dem Inhalt gefangen ist. Durch die ständigen Perspektivwechsel und die kurzen Kapitel wird die Spannung stets hochgehalten und man verliert nie den Anschluss bei den unterschiedlichen Protagonisten. Oft endeten die Kapitel mit einem Cliffhanger, so dass man unbedingt wissen wollte, wie der jeweilige Handlungsstrang weitergeht. Zwischendurch gibt es noch kurze Rückblicke in das Jahr 1992 nach Bosnien aus dem Heimatort von Andreis. Auf diese Rückblenden hätte ich verzichten können, da sie meine Neugier auf das Geschehen in der Gegenwart etwas bremsten.
Trotzdem ein spannender Krimi, der den Leser in seinen Bann zieht.

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