Gut recherchiert, jedoch sehr zweidimensionale Protagonisten
Die Herrin der Lettern„Für einen Moment war Magdalena ganz allein. Sie hörte das leise Klicken der Buchstaben hinter sich, das Rascheln des Papiers, das nun befeuchtet wurde, und das Aufschnüren der Fäden, die das Manuskript ...
„Für einen Moment war Magdalena ganz allein. Sie hörte das leise Klicken der Buchstaben hinter sich, das Rascheln des Papiers, das nun befeuchtet wurde, und das Aufschnüren der Fäden, die das Manuskript zusammenhielten. Sie schloss die Augen. Der Moment war gekommen. Jetzt musste sie zeigen, was in ihr steckte.“ S. 371
In diesem Buch begleitet man eine interessante Persönlichkeit: die Buchdruckerin Magdalena Morhart. Eine Frau, die sich nicht hat unterkriegen lassen. Die Geschichte von ihr ist wirklich bemerkenswert, das Buch jedoch konnte mich nicht so begeistern.
Die Autorin hat viele historische Fakten einfließen lassen, sogar Situation explizit geschaffen, damit weitere Fakten einfließen konnten. Das hat an manchen Stellen zu gewollt gewirkt und war für meinen Geschmack etwas zu viel.
Auch wenn ich verstehen kann, dass die Autorin sich versucht hat möglich nah an den Geschehnissen und dem Leben zu orientieren, hat genau das viel dem Buch genommen. Denn es hat sich hierdurch eher wie eine Auflistung der Geschehnisse lesen lassen, als einer wirklich dynamischen Handlung. Gerade da die Protagonisten sehr zweidimensional waren.
Im Großen und Ganzen fand ich die Geschichte der Buchdruckerin und die vielen Fakten sehr interessant. Durch den Erzählstil hat es nicht so ganz meinen Geschmack getroffen. Es ist eine solide Geschichte für Zwischendurch.