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Veröffentlicht am 10.01.2024

Unbekannte Sage - neu erzählt

Atalanta
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Ein sehr schönes Retelling einer eher unbekannten Sage - zumindest in Teilen. Obwohl ich mich in griechischer Mythologie als ziemlich bewandert einschätzen würde, kann ich mich nicht erinnern, in Verbindung ...

Ein sehr schönes Retelling einer eher unbekannten Sage - zumindest in Teilen. Obwohl ich mich in griechischer Mythologie als ziemlich bewandert einschätzen würde, kann ich mich nicht erinnern, in Verbindung mit den Argonauten von ihr gehört zu haben. Dass sie eine "gefallene" Gefährtin von Artemis war und die Sache mit dem Wettlauf und den Äpfeln war so ziemlich das Einzige, was mir halbwegs bekannt vorkam.
Das hat es zum Großteil zu einer sehr spannenden Erzählung gemacht, dennoch gab es ein paar Längen und für meinen Geschmack eindeutig zuviele Wiederholungen. Zwar ist Atalanta eine sehr kluge und sympathische Frau, die ich gerne kennengelernt habe, aber dadurch, dass sie immer wieder- und wiederholen musste, wie toll sie ist, kam sie auch ziemlich versnobt rüber.
Auch sonst gibt es viele Namen, die man wiedererkennen kann (z.B. Jason und Medea, Herakles oder auch Peleus). Leider beschränkt sich auch bei ihnen die Erwähnung immer wieder auf bestimmte Eigenschaften, die unermüdlich wiederholt werden, als wäre das der einzige Teil ihrer Persönlichkeit. Das ist sicherlich für die Geschichte gewollt, um sie von Atalanta abzuheben, machte die Lektüre für mich aber etwas zäher, als ich es mir gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Ein echter Kuhlmann!

Die graue Stadt
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Auch wenn es dieses Mal kein Mäuseabenteuer ist, ist dieses Buch eins, was sehr typisch für den Stil von Torben Kuhlmann ist. Die Illustrationen sind wie immer großartig. Ich liebe es, wie filigran sie ...

Auch wenn es dieses Mal kein Mäuseabenteuer ist, ist dieses Buch eins, was sehr typisch für den Stil von Torben Kuhlmann ist. Die Illustrationen sind wie immer großartig. Ich liebe es, wie filigran sie gestaltet sind - es ist fast wie bei Wimmelbildern, soviele Details kann man darauf erkennen. Und das funktioniert sogar, obwohl das Buch in Großteilen in Graustufen illustriert ist!
Die Geschichte hat ebenfalls - wie immer bei ihm - einen wissenschaftlichen Kern, in diesem Fall geht es um die verschiedenen Arten der Farbmischung. Dazu gibt es einen Anhang, der kindgerecht die Arten der Farbmischung erklärt.
Aber auch die Handlung der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es gibt recht viel Text für ein Bilderbuch, was es eher zu einer Vorlesegeschichte für ältere Kinder (empfohlen wird es für 8+) macht.
Ich liebe ganz besonders die Botschaft, die dieses Buch vermittelt, über ein mutiges Mädchen, dass für sich und ihre Freunde einsteht und der Welt mit den Farben auch die Fröhlichkeit zurückbringt. Hier kann man ganz ohne erhobenen Zeigefinger lernen, dass es manchmal wichtig ist, sich nicht immer einfach nur anzupassen und dass man auch als Einzelne(r) die Welt verändern kann. Eine Botschaft, die sicher auch den vorlesenden Erwachsenen guttut.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Mehr Sittenbild als Handlung

Das Vogelmädchen von London
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Ein Buch, das sich nicht schlecht liest, aber elende schleppt. Nach über 250 Seiten war immer noch nicht mehr passiert, als nicht eh schon im Klappentext stand!
Als Sittengemälde des alten London ist das ...

Ein Buch, das sich nicht schlecht liest, aber elende schleppt. Nach über 250 Seiten war immer noch nicht mehr passiert, als nicht eh schon im Klappentext stand!
Als Sittengemälde des alten London ist das Buch nicht schlecht (wobei es es auch viele ausgedachte Teile gibt, wie z.B. Birdlands und das Volk, das dort mit den Vögeln lebt... ich würde jetzt nicht so weit gehen und es wie andere Rezensenten deswegen bei Fantasy einordnen, weil da gibt es andere Kaliber, die mich mit richtigen Fantasyanteilen abgeschreckt haben), aber ich hatte einen spannenden Roman erwartet und kein Sachbuch. Deswegen war es eher enttäuschend.
Ich muss gestehen, dass ich das Buch deswegen nach reichlich der Hälfte abgebrochen habe, einfach weil ich vermute, dass auch nicht viel mehr passieren wird.

Was ich ebenfalls als ziemlich unangemessen empfand, waren die Sexszenen. Die waren für mich sehr komisch zu lesen, da es ja angeblich um Kinder bzw. jüngere Teenager geht, wie immer wieder betont wurde. Auch fand ich sie a) nicht gut geschrieben und b) zuviele gemessen an der Menge des Textes, den ich gelesen habe.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Eher durchschnittlich

Schneesturm
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Nach dem Klappentext dachte ich noch: Klingt wie die Kurzbeschreibungen von mindestens einem halben Dutzend weiterer Thriller. Aber dann wurde das Buch als perfekte Lektüre für Tana-French-Leser:innen ...

Nach dem Klappentext dachte ich noch: Klingt wie die Kurzbeschreibungen von mindestens einem halben Dutzend weiterer Thriller. Aber dann wurde das Buch als perfekte Lektüre für Tana-French-Leser:innen beworben, also musste ich es doch lesen. ;)
Leider hat es - außer Irland als Setting - nicht viel von Tana French. :(

Tatsächlich ist es die reichlich durchschnittliche Thrillerhandlung, die ich nach dem Klappentext erwartet habe.
Das Setting im Schneesturm auf einer von der Außenwelt abgeschnittenen Insel ist - wie immer - überzeugend spannend. Solche Locked Room Mysteries bekommen mich immer zum Lesen, auch wenn immer wieder das Gleiche ist.

Allerdings wird bereits auf dem Cover mit "Eine irische Insel. Sechs Freunde. Einer ist tot. Einer ist der Mörder." geworben und das engt den Kreis der Verdächtigen von 900 Inselbewohnern sehr klar auf nur vier Verdächtige ein (denn einer aus der Freundegruppe ist ja das Opfer und eine die ermittelnde Polizistin). Eigentlich sogar nur drei, ohne jetzt allzusehr spoilern zu wollen. Das erfährt man aber wirklich sehr SEHR schnell und dafür hätte es keine fast 400 Seiten gebraucht.
Tatsächlich tauchen weitere Inselbewohner auch immer nur am Rand auf, was sie als Täter ausschließt - sofern es nicht ein total an den Haaren herbeigezogenes Ende werden sollte, bei der jemand als Täter präsentiert wird, den man bis dahin gar nicht kannte, sodass hier viel Spannung verloren geht.

Auch fand ich die Übersetzung ein wenig holperig. So wird z.B. immer wieder davon geschrieben, dass auf der Insel Irisch gesprochen wird. Irisch ist aber nur ein reines Adjektiv, Irland betreffend. Korrekter wäre wohl irisches Gälisch oder Irisch-Gälisch. Vielleicht auch noch irische Sprache, obwohl das auch nicht schön klingt?

Fazit: Es ist eine ganz nette Unterhaltung für zwischendurch, aber nicht das außergewöhnliche Buch als das es beworben wird. Man kann sehr schnell dahinterkommen, wie alles zusammenhängt, was mich als Ermittlerkrimileserin, die gerne rätselt, enttäuscht hat. Als reiner Spannungsthriller etwas besser, vielleicht 3,5 Sterne. Aber definitiv nicht auf dem Niveau einer Tana French!

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