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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2024

Zeit ist unser größtes Gut

Hast du Zeit?
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Als Krankenschwester Conny sich durch einen Stalker bedroht fühlt, bittet ihre Kollegin und Freundin Michelle ihren Vater, einen Ex Bundestagspolizisten darum, ein Auge auf Conny zu haben. Allerdings wird ...

Als Krankenschwester Conny sich durch einen Stalker bedroht fühlt, bittet ihre Kollegin und Freundin Michelle ihren Vater, einen Ex Bundestagspolizisten darum, ein Auge auf Conny zu haben. Allerdings wird Grotheer selbst für den Stalker gehalten und zum Verhör mitgenommen. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt schlägt der Täter bei Conny zu. Grotheer kann sich nicht verzeihen und beginnt auf eigene Faust zu forschen. Dabei trifft er auf Lilly, deren Lebensgefährtin Felicitas vor kurzem aus ihrem eigenen Fahrzeug entführt wurde, während sie mit ihr telefonierte. Gemeinsam stoßen sie auf immer mehr Entführungsopfer.

Andreas Winkelmann ist schon seit Jahren auf meiner must read Liste und so habe ich mich sehr auf sein neues Buch gefreut. Der Schreibstil ist einfach absolut flüssig und mitreißend und Winkelmann gelingt es immer wieder, mit Worten subtile Spannung zu erzeugen.
Schon der Einstieg gelingt mühelos, denn der Prolog ist bereits spannend und bietet Gänsehaut. Wer hat nicht angst vor einer Situation, in der man gerade wehrlos ist und genau dann überfallen wird? Das allerdings ist bereits vier Jahre her und nach dem Prolog springt man in die Gegenwart. Somit war der erste Gedanke: handelt der Täter bereits seit vier Jahren? Was natürlich auch Sinn ergibt, da die Polizei im Falle von Erwachsenen nur wenig Ermittlungen durchführt.
Winkelmann schafft damit die perfekte Grundlage für einen spannenden Fall, der auf dem ersten Blick völlig verworren klingt. Auch die dargestellten Opfer haben, ebenfalls auf den ersten Blick, nicht miteinander gemein. Das hält natürlich gleich zu Beginn die Spannung hoch und Winkelmann gelingt es, diese Spannung auch beinahe konstant aufrecht zu halten.
Was mich ein wenig gestört hat, waren die Sprünge zwischen den Perspektiven. Da wäre die des Täters, die der Suchenden Grotheer und Lilly und auch die der Opfer. Gerade die Perspektive des Täters zeigt eindeutig, in welcher Verfassung sich dieser befindet. Auch scheinen seine Gedanken rund um eine Wand keinen Sinn zu ergeben. Doch all das wird nach und nach aufgeklärt.
Ein wichtiger Aspekt ist das Thema Zeit, diese, die uns als einziges Gut von Beginn an gegeben wurde. Wie oft fiel bei dir schon der Satz – ich habe keine Zeit? Damit schafft Winkelmann neben der Spannung auch nachdenkliche Momente, denn unsere Zeit läuft ab, immer.
Die Charaktere, vor allem Grotheer, sind äußerst interessant gezeichnet. Er ist hartnäckig und hat ein wirklich gutes Gespür. Ich würde mich freuen, in weiteren Büchern über ihn zu stolpern und mehr zu erfahren. Auch Lilly fand ich sehr sympathisch und konnte ihre Verzweiflung nahezu spüren.
Neben den beiden erfährt man auch recht viel über den Täter, zwar scheint all das zunächst verworren, ergibt aber durchaus Sinn, wie realistisch dieser ist, sei dahingestellt. Spannend war es alle mal. Die weiteren Charaktere haben oftmals nur wenig Raum, was hier aber absolut passt.

Mein Fazit: Hast du Zeit für einen neuen Thriller? Dann solltest du dieses Buch unbedingt lesen. Mir hat das Buch spannende Lesestunden bereitet. Wer allerdings schwache Nerven hat, könnte hier schnell an seine Grenzen geraten. Wer Tempo und Spannung mag, kommt hier auf seine Kosten.

Veröffentlicht am 06.07.2024

Ich habe es geliebt

Three Tides to Stay (Breaking Waves 3)
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Einst waren sie zu fünft, fünf junge Frauen, die sich jeden Sommer auf der Insel Harbour Bridge zum Surfen trafen. Eine von ihnen ist Odina Bianchi, die mit ihrer Familie von Italien nach Amerika ausgewandert ...

Einst waren sie zu fünft, fünf junge Frauen, die sich jeden Sommer auf der Insel Harbour Bridge zum Surfen trafen. Eine von ihnen ist Odina Bianchi, die mit ihrer Familie von Italien nach Amerika ausgewandert ist. Ihre Freundschaft zu Avery und Isabella ist wieder erwacht und nachdem die beiden bereits davon erzählt haben, was sie zum Verschwinden von Josie wissen, ist nun Odina an der Reihe. Doch diese hat sehr viele Geheimnisse und einfach den Zeitpunkt verpasst, sich zu öffnen. Als Averys jüngerer Bruder Noah ebenfalls auf die Insel zurückkehrt, ist Odina verwirrt, denn der Kleine ist groß geworden und weckt in ihr Gefühle, die sie längst nicht mehr zu haben glaubte, doch ob sie nach der schlechten Erfahrung mit ihrem Ex noch einmal Vertrauen kann?

Three Tides to stay ist der dritte Band der Breaking Waves Reihe und wird dieses Mal Odina ins Zentrum rücken. Ich liebe den Schreibstil der Autorin Kristina Moninger, die Bilder im Kopf entstehen lässt und mit ihrer Geschichte zu fesseln weiß. Man spürt förmlich den Sand zwischen den Zehen und kann die salzige Meerluft schmecken.

Das Setting ist natürlich ein Traum, diese kleine Insel, die aber viel mehr verbirgt, als man vermutet. Wie schon zuvor erleben wir eine Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart und das in der Ich-Perspektive.

Ich fand es unheimlich spannend und habe das Buch innerhalb eines Tages verschlungen. In Odinas Geschichte stecken nämlich mehr Geheimnisse, als man zuvor erahnen konnte. Hier spielen Lügen und Vertrauen und sich auf andere verlassen können eine sehr große Rolle.

Ich mochte Odina unheimlich gerne, auch wenn man ihr Verhalten für anstrengend halten könnte, aber ich gestehe, mit ihr vieles gemeinsam zu haben. Um Hilfe bitten ist schwer und Odina mag es gar nicht, anderen zur Last zu fallen, gefühlt zumindest. Aufgrund all ihrer Erfahrungen kann ich ihr Verhalten sehr gut verstehen. Noah ist ein wundervoller Charakter, der einfach in jeder Hinsicht perfekt ist. Es sollte leicht fallen, ihm zu vertrauen, doch es spielt hier so viel Unsicherheit von Odinas Seite rein.

Ich liebe es, wie die Autorin ihre Charaktere zum Leben erweckt, das Zusammenspiel zwischen ihnen passt in jeder Hinsicht zusammen und man würde gerne mit ihnen zusammen sein.

Mein Fazit: Für mich ein absolut spannendes Leseerlebnis, ich habe mit Odina gelitten, Angst gehabt, mich verliebt und mich wohl gefühlt. Dabei kreiste permanent die Frage nach Josies Verschwinden im Kopf. Ich bin froh, dass der nächste Band bereit liegt und reise nun zurück nach Harbour Bridge und endlich der Auflösung entgegen, was mit Josie wirklich passiert ist. Spannende, gefühlvolle Geschichte vor traumhafter Kulisse.

Veröffentlicht am 06.07.2024

Schöne Lovestory

Two Wrongs make a Right
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Eigentlich sind Partys so gar nicht Beas Ding, denn sie verbringt ihre Zeit nicht gerne unter Menschen. Aber zur Maskenparty der Zwillingsschwester Jules muss sie wohl auftauchen. Hier lernt sie den arroganten ...

Eigentlich sind Partys so gar nicht Beas Ding, denn sie verbringt ihre Zeit nicht gerne unter Menschen. Aber zur Maskenparty der Zwillingsschwester Jules muss sie wohl auftauchen. Hier lernt sie den arroganten Jamie Westenberg, West, kennen, der der Mitbewohner von Jules Freund ist. Während die beiden sich scheinbar gar nicht leiden können, sind Jules und ihr Freund der Meinung, sie seien ein Traumpaar und versuchen die Beiden mit einem Trick zu verkuppeln. Jamie und Bea kommen ihnen schnell auf die Schliche und beschließen, sich an den Beiden zu rächen und faken eine Beziehung. Dabei kommen sie sich aber viel näher als gedacht.

Wie eigentlich immer war es auch hier das tolle Cover, das mich auf den ersten Blick ansprach und zum Buch greifen ließ. Auch der Einstieg gelingt mühelos und dank des wirklich guten und recht bildhaften Schreibstils wurde das Kopfkino schnell lebendig.
Aus wechselnden Perspektiven erzählen sowohl Bea als auch West in der Ich-Form. Schnell lernt man beide Charaktere kennen und verstehen, denn sowohl West als auch Bea haben Gründe für ihre Handlungen. Während Bea kreativ und lebhaft ist, kämpft West mit Unsicherheiten, was ihm als Arroganz dargelegt wird. Was aber wirklich in ihnen vorgeht, wissen Außenstehende nicht.
Insgesamt fand ich die Story wirklich süß, die Art des Umgangs zwischen Jamie und Bea, war wirklich niedlich. Dabei kommt die Geschichte mit relativ wenig Drama aus, zumindest was die Lovestory zwischen Bea und Jamie betrifft, denn diese zeigen, dass es auch mal mit gegenseitigem Respekt und ohne Vorurteile, bzw. mit Reden über solche Vorurteile geht. Was mich dabei aber etwas störte, war, dass Momente, die mehr Spannung hätten bieten können, mehr oder weniger zu einfach abgehandelt worden sind. So plätscherte die Story hin und wieder zu sehr vor sich hin und brachte für meinen persönlichen Geschmack etwas zu wenig Abwechslung.
Dafür setzt die Autorin hier den Fokus deutlich auf ihre Charaktere, die wirklich in jeder Hinsicht bunt und facettenreich waren. Inwieweit z.B. das Thema Neurodiversität hier richtig dargestellt wurde, kann ich zwar nicht beurteilen, hat mir aber in der Form gut gefallen und da die Autorin selbst neurodivers ist, denke ich, dass sie weiß, was sie schreibt.
Die Protagonisten haben mir beide gut gefallen und waren mir sympathisch, sie sind halt Charaktere mit Ecken und Kanten und wurden dadurch absolut authentisch. Ich konnte mir beide sehr gut vorstellen und die Chemie zwischen den Beiden war absolut toll. Auch die Nebencharaktere boten ein breites Spektrum an facettenreichen Menschen, von denen man aber eher nur am Rande etwas mitbekam. Am meisten erfährt man hier noch über Zwillingsschwester Jules, die wohl in einem weiteren Band eine Protagonistinnenrolle bekommen wird.

Mein Fazit: Insgesamt konnte mich die Geschichte von Jamie und Bea gut unterhalten. Eine süße Lovestory, die auch mal auf neurodiverse Menschen eingeht und damit absolut punkten kann. Für mich hätten durch Konflikte, wie z. b. mit Jamies Eltern oder Ex-Freundin gerne etwas mehr Spannung erzeugt werden können, doch im Großen und Ganzen war es eine tolle Geschichte, die ich gerne empfehle.

Veröffentlicht am 27.06.2024

Toller Auftakt

Vengeance (Academy of Dream Analysis 1)
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Nemesis von Winther ist eine Lucide, sie gehört einer Familie von Luciden an, die mit ihrem außergewöhnlichen Talent anhand ihrer Träume die Realität beeinflussen können. Ihre Familie ist etwas Besonderes, ...

Nemesis von Winther ist eine Lucide, sie gehört einer Familie von Luciden an, die mit ihrem außergewöhnlichen Talent anhand ihrer Träume die Realität beeinflussen können. Ihre Familie ist etwas Besonderes, denn sie gehören zu den Schlafwandlern. Nun ist es für Nemesis so weit, denn sie soll an der Academy of Dream Analysis ausgebildet werden. Doch die Ausbildung wird durch ein schreckliches Ereignis der Vergangenheit überschattet, denn Nemesis Bruder starb an der Akademie. Nemesis hat nur einen Wunsch, Rache, denn sie weiß, wer ihren Bruder getötet hat. Aber sie rechnet nicht mit Mercury, Mercy, der ebenfalls Schüler der Akademie ist und der Neffe der Direktorin. Die beiden kommen sich näher und Nemesis muss immer mehr darüber nachdenken, ob ihr Wunsch nach Rache wirklich alles ist
Mich verlockte der wirklich ungewöhnliche Klappentext und das Cover zum Kauf des Buches. Der Einstieg gelingt hier problemlos, denn Autorin Ruby Braun fesselt von Beginn an mit ihrem leichten Schreibstil, der sofort Bilder im Kopf entstehen lässt.
Der Hintergrund der Geschichte empfand ich als extrem spannend. Dark Academia ist ja im Moment viel auf dem Markt zu finden, doch oftmals geht es da um Fabelwesen. Ganz im Gegenteil zu Vengeance, in dem sich Ruby Braun den Träumen widmet. Interessant ist auch, wie es den Luciden unter anderem gelingt zu träumen, denn Schlafmohn, der beim Schlafen unterstützen soll, ist nicht so harmlos wie es scheint.
Richtig gut gefallen hat mir, dass sich die Perspektive zwischen den Protagonisten Nemesis und Mercy abwechseln. In der Ich-Perspektive lernen wir beide Protagonisten intensiv kennen. Nemesis ist eine starke Protagonistin, mit Herz und Verstand und man spürt, dass vieles in ihrer Vergangenheit auch heute nicht verarbeitet ist. Natürlich kommt da noch der Wunsch nach Rache oben drauf, doch trotzdem oder gerade dadurch konnte ich mich in sie hineinversetzen und ihre Handlungen nachvollziehen. Mercy fand ich ebenfalls richtig toll, nicht der typische Bad Boy, sondern durchweg loyal und eher nachdenklich. Beide versuchen die Mauer, hinter der sie sich verstecken, nicht einreißen zu lassen, was gar nicht so leicht ist.
Auch die Nebencharaktere fand ich hier absolut gelungen und vorstellbar und vor allem auch gut gezeichnet, natürlich je nach Wichtigkeit.
Mein Fazit: Ein durchweg gelungener Einstieg in die Dilogie, der Lust auf mehr macht. Toller Schreibstil, stark gezeichnete Charaktere und eine interessante, eher ungewöhnliche Idee lassen Vengeance zu einem Pageturner werden, den man nicht aus der Hand legen kann. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.06.2024

Leider nicht meins

Hooked
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James Hook ist reich, düster und gefährlich und aufgrund seiner Vergangenheit getrieben von dem Wunsch nach Rache an seinem Feind Peter Michaels. Als ausgerechnet dessen Tochter Wendy mit ihren Freundinnen ...

James Hook ist reich, düster und gefährlich und aufgrund seiner Vergangenheit getrieben von dem Wunsch nach Rache an seinem Feind Peter Michaels. Als ausgerechnet dessen Tochter Wendy mit ihren Freundinnen in Hooks Club auftaucht, kann er nur noch daran denken, Wendy zu verführen und somit endlich Rache zu nehmen. Doch Wendy, die völlig abgeschottet wurde ihrem Vater, weckt in Hook noch ganz andere Wünsche und während sie sich näherkommen, droht ihnen Gefahr aus Hooks Mitte, denn einer seiner Leute spielt ein falsches Spiel.
Dieses Cover sprach mich auf den ersten Blick an und da ich Retellings rund um Peter Pan und Hook einfach toll finde, hat mich auch das Dark Romance nicht gleich abgeschreckt, dabei mag ich dieses Genre eigentlich gar nicht.
Der Einstieg fällt dank eines sehr flüssigen Schreibstils wirklich leicht, doch schnell dachte ich, dass die Gemeinsamkeiten zwischen der ursprünglichen Geschichte und dieser hier nur die Namen betrifft. Somit hatte diese Geschichte erstmal nichts mit dem Ursprung gemeinsam und dieses ganze angebliche Retelling hat in mir völlig andere und somit falsche Erwartungen geschürt.
Was die Spannung angeht, so war diese Geschichte wirklich mit gutem Tempo geschrieben. Auch an Grausamkeiten mangelt es dem nicht und selbst ich, als hartgesottener Thrillerleser, fand manches wirklich eklig, also nichts für schwache Nerven.
Ansonsten ist die Geschichte recht vorhersehbar, reicher, gefährlicher, schöner Mann trifft naives, kleines Mädchen und sind einfach nur verrückt nacheinander.
Gut fand ich das man hier beide Perspektiven erlebt, sowohl die von Wendy als auch die von Hook. Ansonsten ging mir Wendy mächtig auf die Nerven. Ich wünschte, dass in solchen Geschichten einfach auch mal starke Frauencharaktere zu Wort kämen und nicht immer diese Schäflein. Auch sonst waren die Protagonisten so voller Klischees und für mich ist es einfach unverständlich, wie man sich zu einem Charakter wie Hook hingezogen fühlen kann. Gut, das sind wohl meine Antigene dem Genre gegenüber. Ich hätte es besser wissen und es gleich bleiben lassen sollen. So blieb es durchweg eher seicht, der Fokus auf dem Spice und voller Klischees. Was wirklich gut passte zum Buch ist der Titel hooked – süchtig, damit ist die Geschichte gut beschrieben.
Mit Hook habe ich noch einmal einen Versuch ins Dark Romance Genre gewagt. Der Protagonist war mehr als morally grey, die Protagonistin unglaublich naiv. Insgesamt gab es nur wenige Überraschungen und die Geschichte vorhersehbar. Schade, es hätte durchaus spannend werden können, wenn bei der Geschichte mehr Handlung gewesen wäre. Für mich war es leider nicht die richtige Geschichte.