Profilbild von Suska

Suska

Lesejury Profi
offline

Suska ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Suska über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2018

Spannend, mit einigen unerwarteten Wendungen

The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
0

Nach einem traumatischen Erlebnis lebt Anna allein in ihrem großen Haus in New York. Sie leidet unter Agoraphobie und kann das Haus nicht verlassen. Um sich die Zeit zu vertreiben, beobachtet sie ihre ...

Nach einem traumatischen Erlebnis lebt Anna allein in ihrem großen Haus in New York. Sie leidet unter Agoraphobie und kann das Haus nicht verlassen. Um sich die Zeit zu vertreiben, beobachtet sie ihre Nachbarn. Eines Tages ziehen nebenan neue Nachbarn ein: die Russels. Zu dem Sohn Ethan und der Frau Jane baut Anna schnell ein inniges Verhältnis auf. Bis sie eines Nachts ein schreckliches Verbrechen beobachtet. Doch am nächsten Tag scheint es, als sei nichts passiert. Niemand will ihr glauben. Hat Anna sich den Überfall im Alkohol- und Tablettenrausch tatsächlich nur eingebildet? Welche Geheimnisse verbergen die Russels?

Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. In klassischer Thriller-Manier wird Annas Vergangenheit und der Grund für ihre psychische Störung nur nach und nach enthüllt. Das gepaart mit den recht kurzen Kapiteln erhöht die Spannung und die Lesegeschwindigkeit ungemein. Schnell findet man sich auch in Annas Psyche wieder, weiß irgendwann selber nicht mehr, was man glauben soll. Es gelingt dem Autor sehr gut, den Leser in die Irre zu führen, zweifeln und rätseln zu lassen und vor allem irgendwann jeden, auch Anna, irgendwie in Verdacht zu haben.

Ein kleines Gimmick im Buch: Anna liebt alte Schwarz-Weiß Filme, insbesondere Hitchcock Filme, die oft zitiert werden und Parallelen zur Handlung aufweisen. Für mich als absoluter Nicht-Kenner dieser Filme war das zwar eher anstrengend, für alle Leser, die sich damit identifizieren können, kann das durchaus eine Bereicherung der Handlung sein.

Das Debüt des Autors hat mich gut unterhalten, mich an der einen oder anderen Stelle überrascht, manchmal auch etwas zu viele Längen gezeigt. Alles in allem ein kurzweiliger Lesegenuss mit etwas Thrill.

Autor: A. J. Finn

Veröffentlicht am 13.08.2018

Eine schöne Familiengeschichte mit Fernwehgarantie

Drei Schwestern am Meer
0

Katharina arbeitet als Ärztin in Berlin. Endlich hat sie Urlaub, und den möchte sie mit ihrem Freund bei ihrer Oma auf Rügen verbringen, bei der sie aufgewachsen ist. Doch schnell ist nichts mehr, wie ...

Katharina arbeitet als Ärztin in Berlin. Endlich hat sie Urlaub, und den möchte sie mit ihrem Freund bei ihrer Oma auf Rügen verbringen, bei der sie aufgewachsen ist. Doch schnell ist nichts mehr, wie es war. Ihr Freund Daniel macht ihr einen Antrag, und dann bricht ihre Oma auch noch zusammen und muss ins Krankenhaus auf die Intensivstation. Katharina und ihre Schwestern Pia und Jana machen sich Sorgen um ihre Oma und decken nebenbei ein lange gehütetes Familiengeheimnis auf.

Sommer, Rügen und Meer. Das Setting des Buches hat mich sofort angesprochen, denn was kann es schöneres geben? Und auch die Geschichte um Katharina, ihre Schwestern und ihre Oma hat mir sehr gut gefallen. Anne Barns schreibt angenehm und leicht, arbeitet die einzelnen Charaktere gut heraus und schenkt dem Leser eine angenehme Reise auf die schöne Insel an der Ostsee. Die Geschichte wird geradlinig und gefühlvoll aus Sicht von Pia erzählt, mit vielen kleinen Details und der einen oder anderen Wendung. Es ist toll zu erleben, wie die drei Schwestern zusammenhalten, sich gegenseitig analysieren, necken und stützen. Einen wichtigen Stellenwert im Buch haben auch Omas leckere Rezepte, bis einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Als kleine Überraschung findet man am Ende die Rezepte aus dem Buch zum Nachkochen. Eine schöne Idee, denn beim Lesen kommt in der Tat Lust auf Ofenfleisch, Haselnusspaste und Karamellbonbons auf.

Auch wenn mir das Ende dann etwas zu schnell und zu glatt kam, hatte ich wunderbare Lesestunden gemeinsam mit Katharina und ihren Schwestern. Sehnsucht nach Meer, nach Rügen und Sonnenschein sind nach diesem Buch garantiert.

Veröffentlicht am 13.08.2018

Grace and Fury

Iron Flowers – Die Rebellinnen
0

Die beiden Schwestern Nomi und Serina leben in einer Gesellschaft, in der die Rechte der Frauen unterdrückt werden, ja quasi nicht vorhanden sind. Sie dürfen nicht lesen lernen, keine Meinung haben, nicht ...

Die beiden Schwestern Nomi und Serina leben in einer Gesellschaft, in der die Rechte der Frauen unterdrückt werden, ja quasi nicht vorhanden sind. Sie dürfen nicht lesen lernen, keine Meinung haben, nicht frei entscheiden. Häufig müssen sie als Arbeiterinnen ihr Leben fristen. Der einzige Ausweg scheint zu sein, als Grace auserwählt zu werden und in Prunk und Glamour dem Regenten zu dienen. Für Serina ist das ihr Lebenstraum, und sie ist auf einem guten Weg dahin. Für ihre Schwester Nomi ist das der absolute Alptraum. Und so kommt es, wie es kommen muss, Nicht Serina sondern Nomi wird zur Grace gewählt, während Serina auf die Insel des Verderbens in den sicheren Tod geschickt wird. Für beide Schwestern beginnt nun ein Kampf gegen die Gesellschaft und für ein besseres Leben.



„Iron Flowers“ ist der Auftakt einer dystopischen Trilogie, die uns eine Welt zeigt, in der die Frauen keine Rechte haben. Grundsätzlich fühlt man sich ein wenig an Panem erinnert, was allerdings nach dem großen Erfolg dieser Serie in der Natur der Sache liegt. Denn Dystopien folgen immer einem Schema: Eine zukünftige Welt, eine Gesellschaft, die auf die eine oder andere Art unterdrückt wird, und ein Held, der sich dagegen auflehnt. Genau das finden wir auch hier. Die Grundidee des Buches hat mir gut gefallen und auch die Umsetzung, auch wenn es ein paar Schwächen hat. Die Geschichte liest sich flüssig, die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Nomi und Serina geschildert, was für mich den Lesefluss nicht stört, aber die Geschwindigkeit erhöht. Denn wenn es bei der einen Schwester spannend wird, wechselt man die Sicht. Mir gefällt sowas. Zwischendurch wird es sehr brutal und blutig, was mich bei einem Jugendbuch doch etwas gewundert hat.



Da die Grundidee der Dystopie verfolgt wird, sind die Ereignisse und Wendungen nicht mehr sonderlich überraschend, wenn man bereits einige Dystopien gelesen hat. Trotzdem freue ich mich auf die Fortsetzung, die im Herbst erscheinen soll, denn das Ende von Band 1 ist vielversprechend.

Veröffentlicht am 13.08.2018

Drei starke Frauen ermitteln

Yasemins Kiosk
0

Die suspendierte Polizistin Nina kehrt in ihre Heimat Bielefeld zurück, um Abstand zu gewinnen und sich um ihre Mutter zu kümmern. Durch ihre neue Wohnung freundet sie sich schnell mit der jungen Kioskbesitzerin ...

Die suspendierte Polizistin Nina kehrt in ihre Heimat Bielefeld zurück, um Abstand zu gewinnen und sich um ihre Mutter zu kümmern. Durch ihre neue Wohnung freundet sie sich schnell mit der jungen Kioskbesitzerin Yasemin und ihrer Vermieterin Dorothee an. Nina will Yasemin dabei helfen, ihren Stalker dingfest zu machen. Als die Frauen eine Leiche im Altpapiercontainer finden, beginnt eine abenteuerliche Spurensuche.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die drei Frauen waren mir sofort sympathisch, jede der drei Frauen ist auf ihre Art einzigartig. Zusammen ergeben sie ein super Trio, bei dem aber auch mal die Fetzen fliegen können.

Ab und an bekommt der Leser die Sicht des Mannes, der die Leiche im Container entsorgt hat, zu lesen. Das macht den Fall spannend und abwechslungsreich. Auch wenn bald klar ist, wer der Täter war, ist die Geschichte spannend und humorvoll bis zum Schluss.

Eine klasse Lektüre für zwischendurch!

Veröffentlicht am 13.08.2018

Ein denkwürdiger Sommer

Schwestern für einen Sommer
0

Die Halbschwestern Cassie und Julie waren früher ein Herz und eine Seele. Jeden Sommer haben sie gemeinsam im Haus ihrer Großmutter in den Hamptons verbracht und hatten hier die Zeit ihres Lebens. Denn ...

Die Halbschwestern Cassie und Julie waren früher ein Herz und eine Seele. Jeden Sommer haben sie gemeinsam im Haus ihrer Großmutter in den Hamptons verbracht und hatten hier die Zeit ihres Lebens. Denn abseits vom Sommer-Traum war ihre Kindheit alles andere als rosig. Beide haben denselben Vater – Cassie ist die gemeinsame Tochter mit der Ehefrau, die ihren Frust in Tabletten und Alkohol zu ertränken versucht, Julie ist das Produkt mit einer Geliebten, die ihren Vater zwar regelmäßig sieht, der aber bewusst ist, dass ihr Dad noch eine andere Familie hat. Nach einem dramatischen Ereignis trennen sich die Wege der Schwestern. 14 Jahre später sollen sie wieder einen gemeinsamen Sommer verbringen, der letzte Wunsch ihrer Großmutter. Werden die Schwestern es schaffen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen? Was ist damals wirklich passiert? Und bekommen die beiden ihr derzeitiges Leben in den Griff?

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht von Cassie und Julie geschildert. Das mag ich immer sehr, denn es bringt Abwechslung und verschiedene Perspektiven in eine Geschichte. Sehr positiv fand ich, dass die sehr unterschiedlichen Charaktere der beiden Schwestern im Schreibstil sehr gut herausgearbeitet waren – manche Autoren schaffen es nicht so gut, den einzelnen Perspektiven einen differenzierten Charakter einzuhauchen. Schnell wird beim Lesen klar: hier gibt es einiges aufzuarbeiten, und es macht Spaß, die Schwestern bei dieser doch sehr emotionalen Reise zu begleiten.

Auch wenn es zwischendurch etwas langatmig wird, so entschädigt doch das Ende für alles. Und ganz nebenbei gibt es noch etwas Fernweh gratis dazu, denn wer hätte nicht Lust auf einen Sommer in den Hamptons? Mit diesem Buch kann man ihn zumindest in der Fantasie erleben.