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Veröffentlicht am 23.01.2025

Thriller ohne Thrill, langatmig und weitestgehend spannungslos

Die Schanze
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Ich lese viel und gerne Bücher, die dem Genre Krimis und Thriller zuzuordnen sind. Dieses Buch wurde wie folgt beworben: „Ein Thriller wie eine unaufhaltsame Lawine, die alles und jeden mitreißt“. Da ich ...

Ich lese viel und gerne Bücher, die dem Genre Krimis und Thriller zuzuordnen sind. Dieses Buch wurde wie folgt beworben: „Ein Thriller wie eine unaufhaltsame Lawine, die alles und jeden mitreißt“. Da ich auch den Klappentext nicht uninteressant fand und schon einige sehr spannende Thriller mir vorher unbekannter Autoren gelesen habe, griff ich zu, als es im NetGalley Adventskalender als Rezensionsexemplar angeboten wurde.

Ellen Roth ist Ärztin und lebte die letzten Jahre in Hamburg, ca. 800 km von ihrem Heimatort entfernt. Letzteren verließ sie aufgrund eines schrecklichen Ereignisses kurz nach dem bestandenen Abitur. Nun hat sich ihr Freund getrennt und sie sucht einen Neuanfang. Ihre Schwester Saskia überredete Sie, die Praxis des in Rente gehenden Hausarztes zu übernehmen. Kaum angekommen findet sie einen Toten und alles, was sie seit ihrem damaligen Weggang überwunden glaubte, bricht erneut über sie herein…

Das Buch ist in der dritten Person aus den Perspektiven von verschiedenen Charakteren verfasst. Es beginnt mit einem Prolog, in dem ein zunächst anonym bleibender Mörder sein erstes Opfer quält und anschließend tötet. So passiert es im Genre ja häufiger. Aber obwohl die Tat an sich durchaus grausam ist, war ich schon hier vom inflationär bildhaften und spannungskillenden Schreibstil des Autors genervt. Ich mag bildhafte Vergleiche grundsätzlich eigentlich gern. Aber hier war mir das schon am Anfang deutlich zu viel und nicht wenige davon empfand ich wirr sowie sich auch widersprechend.

Leider wurde das auch dann, als der Autor seine Protagonisten einführte nicht besser. Diese Phase hätte ohne die vielen, teils widersprüchlichen, bildhaften Vergleiche deutlich gestrafft werden können. Außerdem nervten sie mich nicht nur, sondern verhinderten auch, dass ich mir die Charaktere gut vorstellen konnte und, dass mir die Hauptfiguren wirklich sympathisch wurden. Auch über das schreckliche Ereignis damals schwafelte der Autor lange Zeit nur herum, allerdings war mir schnell klar, was Ellen damals passiert ist.

So passierten in diesem Buch zwar viele wirklich schlimme Dinge und trotzdem empfand ich kaum Spannung. Der Autor versuchte auch, falsche Spuren auszulegen, aber keine zündete bei mir. Den Täter hatte ich bereits bei seinem ersten Auftauchen auf dem Schirm und insgesamt war für mich sehr vieles vorhersehbar. Die beginnende Romanze empfand ich ebenfalls nur als eher hilflos zurechtkonstruiert. Selbst beim Showdown verspürte ich nicht die sonst bei Thrillern erlebte Hochspannung.

Alles wurde, meiner Meinung nach, vor allem durch die teilweise nicht passenden oder überflüssigen bildhaften Vergleiche zerredet. Hätte ich mir dieses Buch selbst gekauft, hätte ich es bereits im ersten Drittel abgebrochen. So quälte ich mich bis zum Ende und war froh, als ich es endlich fertiggelesen hatte. Für mich war dieses Buch nicht das, was ich mir nach der Werbung von diesem Thriller versprochen hatte. Mitgerissen hat mich hier leider nichts.

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Veröffentlicht am 22.01.2025

Wieder ein sehr atmosphärischer Island-Krimi, aber nicht das, was ich erwartet hatte

Verlassen
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Der prominente Snæberg-Clan hat für ein Familienfest ein supermodernes Smarthotel in den Lavafeldern Westirlands gemietet. Die Hotelangestellte Irma war deswegen bereits im Vorfeld mächtig aufgeregt. Verfolgte ...

Der prominente Snæberg-Clan hat für ein Familienfest ein supermodernes Smarthotel in den Lavafeldern Westirlands gemietet. Die Hotelangestellte Irma war deswegen bereits im Vorfeld mächtig aufgeregt. Verfolgte sie doch schon lange alles, was in den verschiedensten Medien über Mitglieder dieser berühmten Familie berichtet wird. Während bei allen Aktivitäten der Familie der Alkohol in Strömen fließt, zieht ein Schneesturm auf. Einer der Gäste verschwindet und am nächsten Tag wird am Fuße der Klippen ein Leichnam gefunden…

"Verlassen" ist bereits der vierte Teil der Krimi Reihe Mörderisches Island der Autorin. Die drei Vorgänger habe ich voriges Jahr gelesen. Während mir die ersten beiden Teile richtig gut gefielen, empfand ich den dritten Teil als etwas schwächer, aber immer noch interessant genug, dass ich die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen wollte. Das Cover dieses Buches passt hervorragend zu den drei Vorgängern.

Allerdings wunderte ich mich bereits bei der Inhaltsangabe, dass dort kein Wort von Elma stand. Die Ermittlerin, ihre Familie und ihr Team habe ich in den ersten drei Teilen sehr liebgewonnen und am Ende des dritten Teils hatte ich nicht das Gefühl, dass ihre private Geschichte schon zu Ende erzählt ist. Beim Lesen wurde mir dann jedoch schnell klar, dass Elma in diesem Buch nicht als Protagonistin vertreten ist und die Handlung – im November 2017 - zu einer Zeit vor ihrer Rückkehr nach Akranes spielt.

Erst war ich darüber ein bisschen enttäuscht, denn ich hätte sehr gern gewusst, wie es mit ihr nach den letzten Ereignissen im vorherigen Teil weitergeht. Trotzdem zog mich aber der sehr bildhafte Schreibstil der Autorin schnell in die neue alte Geschichte hinein. Wie ich es von ihren anderen Büchern bereits gewohnt bin, schritt die Handlung auch hier eher gemächlich voran. Dennoch fühlte ich sehr bald wieder eine atmosphärische Grundspannung, die mich immer weiterlesen ließ.

Erzählt wird größtenteils in der ersten Person, abwechselnd aus den Perspektiven der Hotelangestellten und einigen Mitgliedern der Familie Snæberg. Lediglich für die Perspektiven des Ermittlers Sævar (er und sein Vorgesetzter Hörður ermitteln) wird die dritte Person verwendet. Im Gegensatz zu den vorherigen Büchern spielt dessen Privatleben aber nur eine zu vernachlässigende Rolle. Bei den Erzählungen der anderen Figuren wird schnell klar, dass es innerhalb der zwar reichen, aber deswegen nicht unbedingt glücklichen großen Familie so einige dunkle Geheimnisse gibt, die erst nach und nach ans Licht kommen.

Auch aus der Identität des relativ früh in der Geschichte gefundenen Leichnams machte die Autorin lange Zeit ein Geheimnis. Da die Wechsel der Perspektiven jedoch immer ziemlich geschickt gesetzt sind, verlor ich nie das Interesse an der Geschichte, verspürte nur selten minimale Längen und konnte mit der Geheimniskrämerei ganz gut umgehen, ohne mich dabei zunehmend genervt zu fühlen. Die Auflösung überraschte mich und obwohl dieser vierte Teil der Reihe nicht die von mir erhoffte Fortsetzung der bisherigen Teile ist, empfand ich ihn insgesamt als sehr gelungen.

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Veröffentlicht am 20.01.2025

Fesselnd und erschütternd, für mich war das ein sehr guter Thriller

Allein gegen die Lüge
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Thriller gehören zu meiner Lieblingslektüre. Dieser hier wurde von einer meiner sehr gern gelesenen Autorinnen aus dem Genre hoch gelobt. Das, in Verbindung mit dem mir ebenfalls sehr zusagenden Klappentext, ...

Thriller gehören zu meiner Lieblingslektüre. Dieser hier wurde von einer meiner sehr gern gelesenen Autorinnen aus dem Genre hoch gelobt. Das, in Verbindung mit dem mir ebenfalls sehr zusagenden Klappentext, veranlasste mich zu einem Spontankauf des E-Books.

Matt Pine erhält vom FBI die schreckliche Nachricht, dass seine Eltern und seine beiden jüngeren Geschwister tot sind. Sie wurden in ihrem Ferienhaus in Mexiko tot aufgefunden. Die örtliche Polizei behauptet zwar, dass es sich um einen schrecklichen Unfall handelte, weigert sich allerdings die Ermittlungsergebnisse an die US-Behörden weiterzugeben und macht auch Schwierigkeiten wegen der Rückführung der Toten.

Das FBI ist involviert, da die Todesfälle Matts Familie erneut in den Focus der landesweiten Medien rücken. Eine beliebte Netflix-Doku erweckte vor einiger Zeit den Eindruck, dass Matts älterer Bruder Danny seit 7 Jahren zu Unrecht wegen Mordes im Gefängnis sitzt. Und obwohl jedes Gnadengesuch bisher abgelehnt wurde, suchten vor allem sein Vater und seine Schwester noch immer weiter nach Beweisen für Dannys Unschuld.

Matt, der bislang der einzige in der Familie war, der an Dannys Unschuld zweifelte, gerät plötzlich in gefährliche Situationen. Und auch die FBI-Agentin Sarah Keller vermutet schon bald eine Verbindung zwischen dem rätselhaften Tod der Familie und Dannys Fall…

Leicht und flüssig konnte ich diese in der dritten Person aus den Perspektiven verschiedener Charaktere geschriebene und für mich extrem spannende Geschichte über einen Justizirrtum und dessen Folgen für die Familie Pine lesen. Als Leser erfuhr ich bereits im Prolog vom Tod der Familie und bin erschüttert. Dann lernte ich situationsbezogen nach und nach die handelnden Charaktere kennen, sowohl die Lebenden, in Rückblenden aber auch die Toten. Zudem werden zwischenrein auch immer mal wieder Szenen aus der Netflix Dokumentation geschildert.

Die Wechsel zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Dokumentation empfand ich als geschickt gesetzt, so, dass ich eine permanente Grundspannung verspürte und beim Lesen des Buches auch keinerlei Längen empfand. Die FBI Agentin mochte ich sehr, was nicht zuletzt auch den Einblicken in ihr Privatleben geschuldet war. Matt hatte meine Sympathien, vor allem wegen seines schweren Verlustes, von Anfang an. Aber auch seine Familie wurde mir durch die Schilderungen der Geschehnisse vor ihrem Tod aus ihren Perspektiven immer sympathischer. So, dass mich das gleichzeitige Wissen um ihren Tod ebenfalls schmerzte, mich aber auch die Geheimnisse trafen, die mir als Leser dabei enthüllt wurden.

Es gab zwar schon eine geraume Zeit vor dem Showdown einen Punkt, an dem ich ahnte, wie alles zusammenhängen könnte. Dennoch war ich mir bis zum Schluss da nicht hundertprozentig sicher und dass ich letztendlich recht behalten habe, empfand ich nicht schlimm. Für mich als Leser blieben am Ende keine Fragen offen. Gut gefiel mir, dass der Autor trotz der Grausamkeit, die der Familie wiederfuhr noch etwas Tröstliches mit einbaute und ein Geheimnis vor den Überlebenden der Familie verborgen blieb. Insgesamt hat mir dieser Thriller ausgesprochen gut gefallen und ich hoffe, in Zukunft von diesem Autor noch mehr in deutscher Übersetzung lesen zu können.

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Veröffentlicht am 14.01.2025

Insgesamt durchaus nett zu lesen, aber der Gegenwartsstrang nervte mich ziemlich oft

Das Vermächtnis der Apfelblüte
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Eliza arbeitet in einem Auktionshaus als Historikerin und ist ziemlich ausgebrannt. Da erreicht sie ein Brief ihrer Großtante Mildred, die sie vor ihrem Ableben unbedingt noch einmal sehen möchte und ihr ...

Eliza arbeitet in einem Auktionshaus als Historikerin und ist ziemlich ausgebrannt. Da erreicht sie ein Brief ihrer Großtante Mildred, die sie vor ihrem Ableben unbedingt noch einmal sehen möchte und ihr gleichzeitig für einen Besuch ein interessantes Rätsel verspricht. Eliza, die vor 10 Jahren ihre Heimat Appleton Valley in Virginia Hals über Kopf zusammen mit ihrer Mutter verließ, folgt dem Ruf, nichtsahnend, dass sie dort sofort auf ihre Jugendliebe Harrold trifft. Auch dieser wurde von seiner Großmutter Agatha – Mildreds bester Freundin - unter einem Vorwand herbeizitiert. Gemeinsam sollen sie ein Rätsel um ihre Vorfahren lösen. Doch natürlich geht es den beiden alten Damen nicht wirklich um die Familiengeschichte…

Dieser Roman ist in der dritten Person aus den Perspektiven verschiedener Protagonisten in zwei Handlungssträngen geschrieben. Der eine erzählt die Geschichte in der Jetztzeit, der andere spielt im Jahr 1920 und erzählt vor allem die Geschichte von Elizas Urgroßmutter Josephine. Die Idee die Familiengeschichte in der Jetztzeit als Rätsel mit Hilfe von Josephines Bettelarmband zu ergründen, gefiel mir eigentlich ganz gut.

Während ich die Sprache im Handlungsstrang von 1920 der Zeit als sehr gut angepasst empfand, wirkte diese in der Jetztzeit auf mich oft altbacken. So, dass ich deswegen beim Lesen manchmal das Gefühl hatte, noch in der Vergangenheit festzustecken. Lediglich die Kapitelüberschrift und die Namen, die ich las, zeigten mir dann, wo ich gerade bin. Aber in der Jetztzeit gab es eben immer einige Aussagen oder Gedanken der Hauptfiguren, die für mich dann nicht zu dieser Sprache passten und deswegen auch ziemlich eigenartig auf mich wirkten.

Aber nicht nur die Sprache im Gegenwartsstrang stieß mir auf, sondern ich fand auch häufig die Gründe aus denen die beiden Hauptfiguren ein Drama machten, an den Haaren herbeigezogen. So folgte ich der Geschichte von Josephine immer sehr gespannt und regelrecht begeistert, während Eliza und Harrold mich doch ziemlich oft nervten und ihre Geschichte mehr als vorhersehbar war. Trotzdem konnte ich das Buch insgesamt sehr flüssig lesen und das Ende gefiel mir dann auch in der Gegenwart ganz gut.

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Veröffentlicht am 13.01.2025

Bei diesem Buch dauerte es eine ganze Weile, bis bei mir richtig Spannung aufkam

Letzte Worte
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Die Bücher der US-amerikanische Autorin Karin Slaughter gehören seit mehr als 15 Jahren zu meinen Lieblingen im Thriller-Genre. Sowohl ihre Grant County Reihe, als auch die ersten 5 Teile ihrer Georgia ...

Die Bücher der US-amerikanische Autorin Karin Slaughter gehören seit mehr als 15 Jahren zu meinen Lieblingen im Thriller-Genre. Sowohl ihre Grant County Reihe, als auch die ersten 5 Teile ihrer Georgia Reihe, habe ich schon einmal als Print-Exemplare gelesen. Dann hatte ich eine krankheitsbedingte, sich über fast 6 Jahre hinziehende Leseflaute.

Nach dieser bevorzugte ich dann Ebooks, weil man in denen die Schrift größer stellen kann. In den letzten beiden Jahren habe ich die Georgia Reihe fortgesetzt. Ich hatte zwar durchaus großen Lese Spaß damit, merkte aber auch, dass mir von den Handlungen der früheren Bücher das Meiste entfallen war. Daher startete ich im vorigen Jahr einen Reread der beiden Reihen als Ebooks. Letzte Worte ist nun der 4. Teil der Georgia Reihe und ich bekam ihn von NetGalley als Rezensionsexemplar.

Vier Jahre nach Jeffreys Tod besucht Sara Linton zu Thanksgiving erstmals wieder ihre Familie in Heartsdale. Kurz vor ihrer Ankunft wurde eine junge Frau ermordet und der Verdächtige – ein geistig zurückgebliebener junger Mann – hat bei Detective Lena Adams ein Geständnis abgelegt. Kaum im Haus ihrer Eltern angekommen, wird Sara durch verschiedene Anrufe in den Fall hineingezogen. Von Frank, der seit Jeffreys Tod der Interims Chief des Grant County ist, lässt sie sich überreden mit dem vermeintlichen Mörder, der ehemals ihr Patient war, zu sprechen.

Doch als Sara auf dem Polizeirevier ankommt, hat sich der junge Mann das Leben genommen. Sara ist felsenfest davon überzeugt, dass er unschuldig war und von Lena, die sie auch für Jeffreys Tod verantwortlich macht, dazu getrieben wurde. Sie schäumt vor Wut und damit Lena diesmal nicht davonkommt, ruft Sara Amanda Wagner vom GBI an und bittet um Hilfe bei der Aufklärung dieses Selbstmords in Polizeigewahrsam. Amanda schickt mit Will Trent sofort ihren besten Special Agent. Schnell stößt Will auf Widersprüche bei den Ermittlungen, doch ist es wirklich Lena allein, die dafür verantwortlich ist?

Obwohl mir auch in diesem Buch den Schreibstil der Autorin durchaus wieder sehr gut gefiel und ich mir dank der einfachen, aber bildhaften Sprache das Geschehen wieder problemlos vorstellen konnte, empfand ich bis ca. zur Hälfte des Buches einige Längen. Die Geschichte beginnt mit dem Mord an der jungen Frau. Da konsternierten mich die vielen deprimierenden Gedankengänge bevor sie getötet wurde und im Gegensatz zu allen anderen von mir gelesenen Teilen der Reihe, empfand ich in diesem hier den Einstieg etwas langatmig.

Auch nach diesem Mord konnte mir lange Zeit nicht recht erklären, wie sich aus dem Gelesenen irgendwann mal ein Gesamtbild ergeben soll und empfand weitere Längen. Die detaillierten, teils sehr gesellschaftskritischen Informationen, die ich dabei erhielt und meine in den Vorgängern der Reihe entwickelten Sympathien für die Hauptfiguren, verhinderten zwar, dass ich das Interesse an der Geschichte verlor, aber ich denke, dass häufigere Szenenwechsel besonders in der ersten Hälfte des Buches ein deutliches Mehr an Spannung erzeugt hätten.

Erst ab der Hälfte hatte ich dann das Gefühl, dass die Geschichte endlich richtig Fahrt aufnimmt und von da an klebte ich auch wieder an dem Buch. Es gab mehrere, für mich überraschende Wendungen und einen absolut fesselnden Showdown. Insgesamt fand ich zwar auch diesen Reread wieder sehr unterhaltsam, aber im Vergleich zu den anderen Büchern der Reihe, empfand ich Letzte Worte wegen der empfundenen Längen sowohl schwächer als die Vorgänger, als auch schwächer als die Nachfolger ab Teil 6. Den fünften Teil – Harter Schnitt – lese ich in Kürze noch einmal.

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