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Veröffentlicht am 26.07.2023

Und was kommt danach?

Dem Himmel auf der Spur
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Gibt es ein Leben nach dem Tod? Diese Frage beschäftigt wohl jeden von uns, egal ob mit religiösem Hintergrund oder als Skeptiker. Ich war sehr neugierig auf dieses Buch und auf die Antworten, die der ...



Gibt es ein Leben nach dem Tod? Diese Frage beschäftigt wohl jeden von uns, egal ob mit religiösem Hintergrund oder als Skeptiker. Ich war sehr neugierig auf dieses Buch und auf die Antworten, die der ‚New York Times‘-Bestsellerautor und preisgekrönter Journalist Lee Strobel in seiner Recherche herausgefunden hat.

Den Einstieg in das Buch empfand ich als sehr spannend, denn zweifellos ist das Thema Sterben und was danach kommt, ein Thema, dass die Menschheit seit Urzeiten bewegt. Die Hoffnung, dass kann nicht alles gewesen sein, tragen viele in uns. Auch die Sehnsucht vieler Menschen, dass was von ihnen bleiben soll, der Nachwelt was zu hinterlassen, wenn sie sterben, konnte ich nachvollziehen. Aber wie vergänglich diese Bemühungen sind, sich selber ein Denkmal zu setzen, ist wohl den wenigsten von uns klar.

Das Buch ist über weite Strecken sehr trocken geschrieben. Trotzdem haben mich viele Aussagen zum Nachdenken gebracht und es hat weitere Fragen aufgeworfen. Z. B. ist es tatsächlich so, dass die Angstlosigkeit vor dem Tod auf Verdrängung beruht? Der Autor schreibt von Nahtoderfahrungen, von der Wiedergeburtsvorstellung, auch die Ansichten über die Hölle wurden nicht ausgelassen.

‚Dem Himmel auf der Spur‘ ist kein Buch, das man nebenbei lesen kann. Aber insgesamt war ich doch ein bisschen enttäuscht, ich hatte mir tatsächlich mehr von dem Buch versprochen. Es hat meine Erwartungen nicht erfüllt.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Wenn es sich gut anfühlt, ist es richtig

Durch den Momsun
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Die Influencerin Uschi Bonaparte nimmt in ihrem Buch ‚Durch dem Momsun‘ kein Blatt vor den Mund. Ihr schnoddriger Ton gefällt mir ausnehmend gut. Uschi Bonaparte nimmt ihren Alltag mit Humor. Und was ...



Die Influencerin Uschi Bonaparte nimmt in ihrem Buch ‚Durch dem Momsun‘ kein Blatt vor den Mund. Ihr schnoddriger Ton gefällt mir ausnehmend gut. Uschi Bonaparte nimmt ihren Alltag mit Humor. Und was mir unheimlich gut gefällt, sie beschreibt ihren Alltag ungeschönt.

Wat macht man sich das Leben als Mutter schwer, wa? Recht hat sie, die Uschi. Bei mir ist es ja schon eine Weile her, meine Söhne sind inzwischen erwachsen. Ich glaube Uschis Sichtweise hätte mir in manchen verkrampften Situationen sehr geholfen.

Oh ja, Instagram und das wahre Leben sind zwei Welten. In der ersten sind alle Mamis perfekt und in der zweiten bedauerlicherweise nicht. Im Netz wird gefakt und aufgehübscht was das Zeug hält, leider wenig hilfreich für Mamis, die sich unterstützende Tipps erhoffen. Kommt man sich da nicht als totale Versagerin vor?

Heftig schmunzeln musste ich über: Sturmfrei – Zwei Stunden um? Gott habe ich sie vermisst. Selber erlebt und ich habe mich immer gefragt: Ist mir noch zu helfen?

Auch das rote Kleid entlockte mir ein breites Grinsen. .

Thema Lustlosigkeit. Stimmt, das Sexualleben wird von den Babys bestimmt.

>Wenn ich heute in den Spiegel schaue, sehe ich eine Frau, die sich selten sexy und oft alt fühlt. Doch wenn ich morgens in das Bett mit den drei Männern blicke, spüre ich, dass mein Herz voll ist und darin all die Liebe, die ich mir gewünscht habe. < Danke Uschi, schön gesagt. Warum nicht Uschis Rat befolgen und sich sagen: Heute ist mein Tag! Heute bin ich die Königin.

Auch ein toller Satz: Wenn es sich gut anfühlt, ist es richtig.

In vielen Situationen habe ich mich wiedererkannt. Oh ja, wie mich diese Streitereien der Kids zermürbten. Und wenn ich mit ihnen schimpfte, verstanden sie sich plötzlich und ich war die böse Mami. Oder diese Super-Mamis mit ihren Super-Kids, wie sie sich mit ihnen in Szene setzten und mit ihnen protzten, wie sie sich selbst in die Tasche lügen. Alles auch erlebt.

Mir hat die humorvolle und nicht ganz ernst gemeinte Sichtweise von Uschi Bonaparte sehr gefallen. Uschi schreibt sehr offen über ihren Alltag als Mutter. Sie beschönigt nichts und schreibt doch immer mit einem Augenzwinkern. Schön, dass sie keine von diesen Super-Mamas ist, die immer alles richtig machen, und dass sie zu ihren Fehlern steht. Danke, für dieses unverkrampfte und amüsante

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Veröffentlicht am 15.07.2023

Massaker in den Schären

Refugium
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John Ajvide Lindqvist, der Stephen King des Nordens, hat in Schweden längst Kultstatus erlangt. Sein neuster Thriller »Refugium« ist der Auftakt zu einer großen neuen Spannungstrilogie.
Julia Malmros, ...



John Ajvide Lindqvist, der Stephen King des Nordens, hat in Schweden längst Kultstatus erlangt. Sein neuster Thriller »Refugium« ist der Auftakt zu einer großen neuen Spannungstrilogie.
Julia Malmros, Krimiautorin und Expolizistin, recherchiert zu ihrem neuesten Krimi. Sie soll die erfolgreiche Millenium-Reihe des verstorbenen Stieg Larsson weiterführen. Sie holt sich den Computercrack Kim Ribbing mit ins Boot. Der junge Mann mit den langen schwarzen Haaren ist sehr eigen, er trägt an einem Kindheitstrauma.

In der Mittsommernacht geschieht auf einer Insel in den Schären ein grausames Verbrechen. Zwei vermummte Männer, bewaffnet mit Maschinengewehren, löschen innerhalb von wenigen Sekunden sechs Menschenleben aus. Nur Astrid Helander, die 14jährigeTochter des Gastgebers überlebt. Julia und Kim sind die ersten, die am Tatort eintreffen, da Julia ein Sommerhäuschen auf der Nachbarinsel hat.

Mit den Ermittlungen ist Julias Exmann Johnny betraut. Doch auch Julia und Kim mischen mit. Julia war mit dem Gastgeber Olof Helander seit Kindertagen befreundet.

Völlig unerwartet wird Julias Millenium-Band von der Lektorin abgelehnt. Julia ist am Boden zerstört, in einem Tnterview macht sie ihrem Ärger Luft.

»Refugium« ist spannend zu lesen. Die beiden Protagonisten Julia und Kim sind gut gezeichnet und geben zwei faszinierende Charaktere ab. Kim erinnert schon ein bisschen an Stieg Larssons Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist ist die Vorlage für Julia. Der Hammer ist, in Wirklichkeit wurde dem Autor John Ajvide Lindqvists sein Millenium-Entwurf vom Verlag abgelehnt. So hat er sein Manuskript kurzerhand umgeändert und als Auftakt zu einer eigenständigen Thriller-Trilogie herausgebracht. Komisch ist, ich hatte tatsächlich die ganze Zeit das Gefühl, dass dieses Buch von einer Frau geschrieben wurde. Das hat der Autor gut hinbekommen.

Leider konnte mich das Buch nicht durchgängig fesseln. Ab etwa der Hälfte empfand ich manches als vorhersehbar oder langatmig, dass wurde erst wieder zum Schluss besser. Dennoch ein spannender Einstieg in die Stromland-Triologie.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Ein Buch zum Träumen

Lighthouse Bookshop
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Ich liebe kleine Dörfer, alte Gemäuer und ich liebe Bücher, so war es keine Frage, dass ich mich in dem Leuchtturm zuhause fühlte. Die Autorin Sharon Gosling brachte mich in ihrem ›Lighthouse Bookshop‹ ...

Ich liebe kleine Dörfer, alte Gemäuer und ich liebe Bücher, so war es keine Frage, dass ich mich in dem Leuchtturm zuhause fühlte. Die Autorin Sharon Gosling brachte mich in ihrem ›Lighthouse Bookshop‹ zum Träumen. Der Leuchtturm steht mitten auf dem Festland, nahe einem kleinen Dorf in Schottland. In den dicken Mauern findet sich nicht nur ein Antiquariat, nein hier treffen sich Menschen auch auf einen Kaffee und Shortbread oder auch zum Schachspielen.

Die Autorn Sharon Gosling schreibt sehr gut lesbar, in einem warmen und unaufgeregten Stil. Die gut gezeichneten Protagonisten sind mir ans Herz gewachsen. Im Leuchtturm treffen sich die unterschiedlichsten Charaktere. Rachel hat hier einen Neuanfang gefunden. Ihr Chef Cullen ist ein Arbeitgeber, wie man ihn sich wünscht. Toby, ein ehemaliger Kriegsreporter, findet im Turm die Ruhe zum Schreiben. Und auch Gilly, eine junge Ausreißerin passt hier gut mit rein.

Als Cullen plötzlich verstirbt, ist die kleine Dorfgemeinschaft gefordert zusammenzuhalten, um ihr Idyll zu erhalten. Und dass der Leuchtturm auch noch ein Geheimnis birgt kommt als Überraschung hinzu.

Ein wunderbar leichter Sommerroman, zum Entspannen, Dahinschmelzen und Träumen.

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Familienkonstellationen

Das Licht unserer Tage
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Die Autorin Clarrise Sabard hatte ich bisher noch nicht gekannt. Sie wurde, laut Verlagsinfo, 1984 geboren. Nach einem Schlaganfall beschloss sie, endlich das zu tun, was schon immer ihr Traum war: Schreiben. ...


Die Autorin Clarrise Sabard hatte ich bisher noch nicht gekannt. Sie wurde, laut Verlagsinfo, 1984 geboren. Nach einem Schlaganfall beschloss sie, endlich das zu tun, was schon immer ihr Traum war: Schreiben. Ihr erster Roman, Les Lettres de Rose, gewann den Prix du Livre Romantique 2016 und wurde zum Bestseller. Das Licht unserer Tage ist ihr zweites Buch.

Julia hat ihren Job verloren und nun ist auch noch ihre Mutter gestorben. Der letzte Wunsch der Mutter war, dass sie in Touraine reist uns sich mit ihrem Vater versöhnt.

Der Schreibstil der Autorin ist gut zu lesen. Sie pflegt einen unaufgeregten und ruhigen Stil, der dennoch Spannung erzeugt. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Der erste Strang spielt in der Gegenwart und erzählt von Julia. Im zweiten Strang erfahren wir von ihrer Vorfahrin Eugenie, die mit 18 Jahren, von ihrem Vater nach Paris verbannt wurde. Eugenie hatte nach den damaligen Moralvorstellungen einen unverzeihlichen Fehltritt begangen und ihre Familie in Schande gebracht. Bei der Familie ihrer Tante erwartete Eugenie bitterste Armut. Sie lebten in einem Elendsviertel von Paris, in der sogenannten ‚Zone‘.

Die Geschichte punktet mit ihren gut gezeichneten Protagonisten, selbst die Nebenfiguren kommen sehr authentisch rüber. Besonders Eugenie mochte ich sehr. In welchem Zusammenhang der Prolog zur Geschichte stellt sich erst später heraus.

Mich hat der Roman gut unterhalten.

Fazit: Empfohlen für alle, die spannende Familiengeschichten lieben.

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