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Veröffentlicht am 26.03.2023

Im Gerichtssaal.

Und ich würde es wieder tun
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Mit diesem Buch begleitet man Raquel Erdtmann mit in den Gerichtssaal. Dort trifft man auf die unterschiedlichsten Schicksale, menschliche Abgründe tun sich auf. Dabei geht es um vermeintliche Zuhälterei, ...

Mit diesem Buch begleitet man Raquel Erdtmann mit in den Gerichtssaal. Dort trifft man auf die unterschiedlichsten Schicksale, menschliche Abgründe tun sich auf. Dabei geht es um vermeintliche Zuhälterei, einen Schlepperfamilienbetrieb oder auch die Oma, die vom Opa nach fast 65 Jahren Ehe umgebracht wurde.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich von Raquel Erdtmann bislang wohl noch nichts gehört bzw. gelesen hatte. Das Buch habe ich spontan gekauft, weil mich wahre Fälle doch auch einfach ansprechen und interessieren.

Der Schreibstil liest sich gut und angenehm, manchmal waren es mir zu viele bzw. zu umständlich zusammengefasste Informationen. Ich wollte immer wieder wissen, wie es weitergeht sowie welche weiteren Fälle noch geschildert werden, so ganz vollkommen begeistert hat mich das Buch leider nicht. Das lag eben auch etwas am Schreibstil.

Die Fälle im Buch sind durchaus sehr unterschiedlich. Man trifft auf verschiedene Personengruppen, bei manchen ist es womöglich leider auch ein bisschen ein Klischee, dass oftmals Gewalt und Verbrechen an der Tagesordnung sind. Bei anderen Menschen sind es kurzfristige Taten, weil sie sich womöglich nicht anders mehr zu helfen wussten.

Zum Schluss hin hatte ich etwas das Gefühl, dass es oftmals ähnliche Personen bzw. Fälle waren. Hier war keine große Abwechslung bei der Schilderung da. Das war zumindest mein Eindruck beim Lesen.

Ich mag solche Art von Unterhaltung generell gerne, finde sowas spannend und unterhaltsam zu lesen. Auch wenn es sehr heftig zum Teil ist. Dieses Buch hat mich leider nicht ganz überzeugt.

Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen. Hinsichtlich einer Empfehlung bin ich unentschlossen.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Ein weiterhin lebenswertes Leben mit Demenz

Der Einundzwanzigjährige, der freiwillig in ein Pflegeheim zog und von seinen Mitbewohnern mit Demenz lernte, was Menschlichkeit bedeutet
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Teun Toebes ist gelernter Altenpfleger und hat dementsprechend schon mit Menschen mit Demenz zu tun gehabt. Er möchte näher verstehen, wie es sich für alte Menschen anfühlt im Pflegeheim zu wohnen. Also ...

Teun Toebes ist gelernter Altenpfleger und hat dementsprechend schon mit Menschen mit Demenz zu tun gehabt. Er möchte näher verstehen, wie es sich für alte Menschen anfühlt im Pflegeheim zu wohnen. Also zieht er mit gerade einmal 21 Jahren in eines ein, genauer gesagt auf eine geschlossene Station, auf der Menschen mit Demenz wohnen. Dabei schließt er wunderbare Freundschaften, muss von Mitbewohnern leider auch Abschied nehmen und sieht, was man in der Pflege verbessern könnte.

Ich war auf die Lektüre und vor allem die Ansätze, wie man den Umgang in Pflegeheimen mit Demenzpatienten verbessern kann, echt gespannt. Ich habe selbst im privaten Umfeld schon mit Demenz zu tun gehabt und dadurch eine gewisse Vorstellung, wie Demenz fortschreiten kann und in Deutschland im Pflegeheim damit umgegangen wird. Für mich also kein ganz fremdes Thema, wenngleich ich selbst nicht in der Pflege arbeite.

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, es liest sich angenehm, gut verständlich, manchmal ist es auch echt unterhaltsam, gar lustig. Klar kommen auch Emotionen vor, das bleibt bei einem solchen Thema meiner Ansicht nach auch nicht aus. Gelegentlich erläutert Teun, wie man etwas verbessern könnte bzw. plädiert für einen offeneren, menschlicheren Umgang mit Demenzerkrankten. Mit der Zeit wiederholt er dies immer wieder recht eindringlich, was für mich aber passt.

Es ist wirklich interessant von den Eindrücken zu lesen, die auf Teun so einwirken, während er im Pflegeheim lebt. Er lebt dort ja als Mitbewohner, d.h. er ist kein Altenpfleger, wenngleich er seinen Mitbewohnern manchmal natürlich dennoch hilft. Ich denke auch, dass es einfach schwer ist, sich hier „zurückzuhalten“, wenn man sieht, wie jemandem etwas schwerfällt, etc. Umgekehrt ist es auch toll zu lesen, wie die älteren Menschen an seinem Leben teilhaben, bei seinen Online-Vorlesungen mal zuschauen, etc. Man kann beim Lesen merken, wie sie dadurch teilweise aufblühen.

Seine Ansätze für einen anderen, besseren, ja menschlicheren Umgang mit Demenzpatienten kann ich durchaus nachvollziehen. Leider glaube ich, dass es teilweise schwer umzusetzen ist, v.a. was die Zeit anbelangt, die in einem Pflegeheim ja sehr limitiert ist bzw. dokumentiert werden muss. Ich würde mir wünschen, dass sich hier in den nächsten Jahren einiges ändert und somit verbessert. Im gewissen Maß kann man es mitgestalten, was schon bei Patienten innerhalb der Familie bzw. des Bekanntenkreises anfängt sowie ehrenamtlicher Mitarbeit. Und natürlich sollten auch Kinder hier mit einbezogen werden – wer, wenn nicht Kinder, sind diejenigen, die in unserer Gesellschaft meist mit am offensten im Umgang mit anderen Menschen sind?

Für mich war dies eine wirklich tolle und auch bewegende Lektüre. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Der Kaiser von Youkali.

Des Kaisers neue Kleider
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In dieser modernen Adaption des Märchens geht es natürlich auch um den Kaiser. Der Kaiser von Youkali hat wirklich alles, leckeres Essen an seinem 27 m langen Tisch, unzählige Zimmer voll mit wunderbarer ...

In dieser modernen Adaption des Märchens geht es natürlich auch um den Kaiser. Der Kaiser von Youkali hat wirklich alles, leckeres Essen an seinem 27 m langen Tisch, unzählige Zimmer voll mit wunderbarer Kleidung. Leider hat er keine Freunde. Eines Tages kommen eine Schneiderin und ein Schneider in den Ort und bieten an, dass sie ihm besondere Kleidung machen. Sie geben vor, dass diese Kleidung für diejenigen unsichtbar ist, die nicht die Wahrheit sagen.

Das Märchen von Hans Christian Andersen ist mir natürlich bekannt. Auf diese moderne Variante war ich nun wirklich gespannt, Märchen hatte ich zuletzt wenige (vor)gelesen.

Die Altersempfehlung liegt für dieses Buch bei fünf Jahren, was ich so auch unterschreiben würde. Ich habe das Buch zwar mit Kleinkind angesehen und auch vorgelesen, hierfür ist es aber schon noch sehr lang. Dafür sind die Bilder sehr interessant gewesen.

Die Bilder im Buch sind wirklich absolut gigantisch. Man kann eintauchen in die Welt und die Schilderungen, die im Text beschrieben sind. Für mich wurden diese Beschreibungen absolut genial bildlich umgesetzt. Dennoch gibt es immer wieder etwas, was man noch neu entdecken kann. Es sind wirklich Bilder zum darin versinken und auch träumen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, es liest sich sehr angenehm, unterhaltsam und ebenso lustig. Man darf es nicht so ernst nehmen, es ist auch schon wirklich schön modern geschrieben. Dennoch bringt es eine tolle Aussage mit sich, die ein bisschen abweichend vom Original ist, würde ich so sagen. Je Doppelseite hat man hier schon eine halbe Seite Text. Mir gefällt daran auch, wie fantasievoll der Text ist, welche Dinge man den Kaiser tun lässt. Auffällig ist auch, dass immer wieder nur die Rede von Kaiser ist, hallt von keinem Namen vom Kaiser. Das löst sich aber später auf.

Mir hat diese moderne Adaption des Märchens richtig gut gefallen. Die Bilder im Buch sind wirklich wunderschön, es gibt sehr viel zu entdecken. Der Text ist gut verständlich, lustig, unterhaltsam. Auch die Aussage, die hinter dem Ganzen steckt, ist für mich sehr gut nachvollziehbar und für Kinder auch gut zu verstehen.

Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen. Und natürlich eine absolute Empfehlung.

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Beethoven für Kinder

Mein Klassik-Klangbuch: Das Tier-Orchester spielt Beethoven
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Während einer Bootsfahrt spielt das Tierorchester fünf verschiedene Stücke des berühmten Komponisten Ludwig van Beethoven. So wird man unter anderem mit der fünften Symphonie, dem Violinkonzert oder auch ...

Während einer Bootsfahrt spielt das Tierorchester fünf verschiedene Stücke des berühmten Komponisten Ludwig van Beethoven. So wird man unter anderem mit der fünften Symphonie, dem Violinkonzert oder auch der Ode an die Freude in die Welt der klassischen Musik entführt. Außerdem gibt es auf den einzelnen Seiten viel zu entdecken.

Soundbücher finde ich für Kinder durchaus sehr interessant, wenn gleich manche Eltern davon gelegentlich genervt sind. Bei diesem Buch ist das absolut nicht der Fall, dass man genervt davon ist bzw. wird. Zumindest ist das meine Erfahrung.

Während der Bootsfahrt wird die Lebensgeschichte von Ludwig van Beethoven erklärt. Auf jeder Doppelseite findet man einen Soundknopf (bzw. kleinen Chip), hier steht dabei, welches Stück man hier als Auszug hört.

Die Bilder gefallen mir sehr gut, es ist in Teilen fast ein wenig ein Wimmelbuch, man kann rund um das Orchester viel entdecken und anschauen. Die wunderbaren bunten Bilder laden absolut dazu ein.

Ich mag es hier sehr, welche Musikstücke man hier ausgewählt hat. Es sind natürlich geläufige Stücke von van Beethoven, die ich durchaus gerne mal höre. Manchmal würde ich sie sogar gerne noch etwas länger hören, als die Sequenz im Buch es erlaubt.

Wie ich jetzt auch bei anderen Soundbüchern schon gemacht habe, habe ich auch hier den rückseitigen Lautsprecher erst einmal wieder mit Klebefilm überklebt. Die Musik ist ansonsten meiner Ansicht nach einfach zu laut.

Bei uns kommt das Buch richtig gut an. Es ist toll, wie schon Kinder etwas über diesen berühmten Komponisten erfahren können. Die Informationen bleiben in Teilen sicher auch hängen, wobei das für mich kein Muss ist. Die Musik ist wunderbar anzuhören, in Verbindung mit den tollen Bildern für mich ein absolut gelungenes Buch.

Von uns gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Leckeres Obst wächst am Baum.

Aufgeklappt und viel entdeckt! Das essen wir
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Woher kommt unser Essen? Wie wächst denn eigentlich Reis? Wie wird Fisch aus dem Meer geholt? All solche Fragen werden in diesem Buch beantwortet – mit vielen tollen Klappen, hinter denen man noch mehr ...

Woher kommt unser Essen? Wie wächst denn eigentlich Reis? Wie wird Fisch aus dem Meer geholt? All solche Fragen werden in diesem Buch beantwortet – mit vielen tollen Klappen, hinter denen man noch mehr darüber erfährt.

Ich bin immer wieder begeistert, zu welchen Themen es Kinderbücher gibt. Da das Essen ja ein tägliches Thema ist, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Man lernt ja selbst nie aus und erfährt oftmals auch noch etwas Neues beim Anschauen und Vorlesen.

Auf stabilen Pappseiten geht es zu Beginn des Buches erstmal generell um die Ernährung, bevor man Genaueres darüber erfährt, wo und wie z.B. Getreide wächst. Die Altersempfehlung für dieses Buch liegt bei drei Jahren, was ich sowohl inhaltlich und auch anhand der Klappen (nicht ganz so stabil wie bei einem Babybuch) absolut nachvollziehen und unterschreiben kann.

Hinter den Klappen erfährt man weiteres Wissen über die verschiedensten Lebensmittel. Auch sieht man verschiedene Anbauflächen bzw. Ernteorte. Es werden im Buch sämtliche Nahrungsmittel vorgestellt, vom Obst und Gemüse über Fisch und Fleisch. Es wird aber auch erläutert, dass sich viele Menschen vegetarisch bzw. vegan ernähren. Ebenso wird aber auch auf die vielen Verpackungen hingewiesen bzw. wie man hier selbst etwas machen kann.

Dank der tollen Bilder ist alles wirklich sehr anschaulich und gut verständlich dargestellt. Die Texte tragen natürlich auch dazu bei, dass man alles gut erklärt bekommt.

Mir gefällt dieses Buch unheimlich gut. Kinder können so selbst schon ein bisschen entdecken woher Lebensmittel kommen und erfahren wirklich viel darüber. Dank der Klappen macht das Entdecken auch viel Spaß. Ich finde es toll, wie hier auf verschiedenste Aspekte eingegangen wird, vom Anbau über den Einkauf sowie die Lagerung teilweise. Ebenso sind hier die verschiedensten Menschen abgebildet, eine tolle Vielfalt. Ich mag es sehr, wie hier wichtiges Wissen in gewisser Weise auch spielerisch vermittelt wird.

Von uns gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine absolute Empfehlung.

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