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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2019

Glitzer im grauen Alltag

Glitzer hält auch auf Matschhosen
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Mit viel Humor, aber oft auch nachdenklich beschreibt Karin Engel in ihrem Buch "Glitzer hält auch auf Matschhosen" Episoden aus dem Familienalltag. Als Mutter von sechs Kindern hat sie viel erlebt, was ...

Mit viel Humor, aber oft auch nachdenklich beschreibt Karin Engel in ihrem Buch "Glitzer hält auch auf Matschhosen" Episoden aus dem Familienalltag. Als Mutter von sechs Kindern hat sie viel erlebt, was anderen Müttern sehr bekannt vorkommen dürfte, gerade die Zweifel an sich selbst und dem eigenen Handeln kenne ich auch sehr gut. Oft hält die Autorin inne um nachzudenken und ihre Erlebnisse mit ihrem Glauben in Einklang zu bringen. Warum hat Gott mich in diese Situation gebracht, was will er mir damit sagen? Verhalte ich mich so, wie er es von mir erwartet? Schon am Anfang des Buches wird beschrieben, wie ein winziges Fädchen Glitzerleim auf der schmutzigen Matschhose eines der Kinder die Metapher zu ihrem ganzen Leben bildet. Trotz aller Widrigkeiten zieht sich der Glaube wie ein Glitzerfädchen durch das Leben, den man immer finden kann, wenn man danach Ausschau hält.

Mich hat das Buch sehr berührt, nicht nur dass ich viele Situationen als Mutter selbst erlebt habe, auch die Reflektion zum Glauben hin, die Karin Engel in jeder Episode beschreibt, die Selbstzweifel, die die meisten Mütter gut kennen haben mir das Gefühl gegeben, ein Stück des Weges mit der Autorin mitgegangen zu sein. Die farbige Gestaltung der Buchseiten und die lustigen Begebenheiten, die oft am Ende eines Kapitels beschrieben sind, stimmen fröhlich, das Buch gehört von jetzt an zum Glitzer in meinem Leben und ich kann es nur jedem empfehlen

Veröffentlicht am 19.09.2019

Männerfreundschaft vor und nach dem Mauerfall

Alles richtig gemacht
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Anwalt Thomas Piepenburg beginnt gerade wieder zu arbeiten, nachdem er sich eine Woche Auszeit genommen hatte weil seine Ehefrau mit den beiden Töchtern ganz plötzlich ausgezogen war. Er besucht einen ...

Anwalt Thomas Piepenburg beginnt gerade wieder zu arbeiten, nachdem er sich eine Woche Auszeit genommen hatte weil seine Ehefrau mit den beiden Töchtern ganz plötzlich ausgezogen war. Er besucht einen Mandanten seiner Kanzleipartnerin, danach möchte der Anwalt nur noch nach Hause fahren - doch in seinem Auto sitzt plötzlich Daniel auf der Rückbank, ein langjähriger Freund von Thomas. Damit beginnt die erste Rückblende in die Vergangenheit der beiden, Thomas erinnert sich, wie Daniel neu an seine Schule gekommen ist und wie sie dann lange Zeit später Freunde wurden. Über die ganze Geschichte hinweg erzählt der Autor in zwei Zeiträumen, die Gegenwart der Männer wird immer wieder von Kapiteln unterbrochen in denen ihr früherer Lebensweg beleuchtet wird. Dabei erfährt der Leser nebenbei vieles über die Zeit vor, während und nach dem Mauerfall, denn die Protagonisten haben ihre Jugend in Rostock verbracht.

Sowohl der Titel "Alles richtig gemacht" als auch der Klappentext haben in mir eine andere Vorstellung des Buches erweckt, als der Inhalt dann geboten hat. Dabei hat der Autor Gregor Sander viele Details einfließen lassen, wie das Leben in Ostdeutschland damals für viele war, dennoch konnte mich die Geschichte leider nur mäßig begeistern, sie war nicht langweilig zu lesen, aber eben nur "ganz nett".

Veröffentlicht am 17.09.2019

Bildhafte Abenteuergeschichte

Im Langboot
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Zu Beginn des Buches trifft man den Seemann Alexander Holmes, der im Hafen von Liverpool auf der Suche nach einer neuen Heuer ist. Eine Kneipenbekanntschaft erzählt ihm von einem freien Platz auf der William ...

Zu Beginn des Buches trifft man den Seemann Alexander Holmes, der im Hafen von Liverpool auf der Suche nach einer neuen Heuer ist. Eine Kneipenbekanntschaft erzählt ihm von einem freien Platz auf der William Brown, die demnächst nach Amerika ablegen soll. Trotz seines anfänglich düsteren Gefühls heuert Alexander auf dem Segler an, der bald darauf mit einer Vielzahl armer irischer Auswanderer an Bord den Hafen verlässt. Francis Rhodes, der erste Offizier der William Brown hat ehrgeizige Ziele: um die Passage nach Amerika in Rekordzeit zu schaffen, wählt er eine nördlichere Route und bringt damit das Schiff und alle Menschen darauf in große Gefahr. Nur Alexander Holmes sieht, was sich anbahnt und versucht die Katastrophe zu verhindern....

D.O.Hasselmann hat mit "Im Langboot" ein spannendes Buch geschaffen, das mich sehr schnell ins Jahr 1841 versetzt hat. Der Schreibstil ist mitreißend und hält den Leser fest bis zur letzten Seite, die anschauliche Erzählweise hat mir Bilder der Ereignisse in den Kopf gezaubert. Diese Abenteuergeschichte könnte ich mir auch gut als Kinofilm umgesetzt vorstellen.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Faszination des Schmerzes

Der Geschmack von Schmerz
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Die eigenwillige Isabeau weigert sich, dem Mann zu heiraten, den ihre Eltern für sie ausgewählt haben. Zur Strafe wird sie für ein Jahr zu ihrer strengen Tante nach Paris geschickt, die weder Verständnis ...

Die eigenwillige Isabeau weigert sich, dem Mann zu heiraten, den ihre Eltern für sie ausgewählt haben. Zur Strafe wird sie für ein Jahr zu ihrer strengen Tante nach Paris geschickt, die weder Verständnis noch Zuneigung für die junge Frau aufbringen kann. Gleich nach ihrer Ankunft in Paris trifft Isabeau auf den Marquis de Sade und ist sofort fasziniert von dem düsteren Fremden. Auch der Marquis fühlt sich zu ihr hingezogen und schon bald treffen die beiden wieder aufeinander und in Isabeau erwacht ein Verlangen, das sie noch nie in ihrem Leben verspürt hatte. Zur gleichen Zeit werden immer wieder Leichen von jungen Frauen in der Seine gefunden und nicht nur der verbissene Inspetor Marais ist fest davon überzeugt, dass der Marquis de Sade der kaltblütige Mörder ist.....

Isabeaus Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Cornelia Haller ist in ihrer faszinierenden Erzählung gelungen historische Fakten aus dem Leben des Marquis de Sade mit fiktiven Erlebnissen einer jungen Frau zu verknüpfen. Die Ereignisse und der Alltag im 18. Jahrhundert werden so bildlich dargestellt, dass der Leser tief in diese Zeit eintaucht. Ein Buch, das man nicht wieder weg legen möchte, ehe nicht auch die letzte Zeile gelesen wurde!

Veröffentlicht am 16.09.2019

Zauberhaft!

Green Witch
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Elizabeth Aurora Vermeer, genannt Lizzy ist eine Junghexe. An ihrem zwölften Geburtstag treffen sich ihre verwandten Hexen um zu entscheiden, welche Art der Hexenkunst Lizzy erlernen soll und bei welcher ...

Elizabeth Aurora Vermeer, genannt Lizzy ist eine Junghexe. An ihrem zwölften Geburtstag treffen sich ihre verwandten Hexen um zu entscheiden, welche Art der Hexenkunst Lizzy erlernen soll und bei welcher von ihnen sie ihre Ausbildung erhalten wird. Zum Leidwesen der jungen Hexe sieht es so aus, als ob sich ihre Großtante Camilla als Ausbilderin durchsetzen wird und Lizzy zur Kräuterhexe ausgebildet wird, ob sie selbst darauf Lust hat oder nicht. Bis plötzlich die obercoole Meerhexe Ava auftaucht und ebenfalls darum bittet, die Junghexe ausbilden zu dürfen. Welche Hexenbegabung schlummert wirklich in Lizzy, wird sie es schaffen, ihre magische Begabung vor ihrer besten Freundin Stina geheim zu halten? Und wie wird Rasty, die kuschelige Vogelspinne, Lizzy in ihrer Hexenausbildung zur Seite stehen?
Mit dem Buch "Green Witch" hat Andrea Russo, die sonst unter dem Pseudonym Anne Barns schreibt, eine zauberhafte Geschichte für Kinder ab 10 Jahren geschrieben, die aber auch Erwachsene begeistern kann. Die Abenteuer der jungen Hexe Lizzy haben mich schnell in ihren Bann gezogen, wann immer meine Tochter das Buch mal kurz aus der Hand gelegt hat, habe ich es mir geschnappt und weitergelesen.....wir sind beide gleichermaßen bezaubert von der wundervollen Geschichte.