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Veröffentlicht am 07.08.2024

Fesselndes christliches Jugendbuch

Kamney House
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„...Die Endgültigkeit des Todes hatte sie hinterrücks überfallen und sie zerschlagen zurückgelassen. Mike war tot. Er würde nicht wiederkommen...“

Alysha steht mit dem 9jährigen Jonah am Ufer des Meeres, ...

„...Die Endgültigkeit des Todes hatte sie hinterrücks überfallen und sie zerschlagen zurückgelassen. Mike war tot. Er würde nicht wiederkommen...“

Alysha steht mit dem 9jährigen Jonah am Ufer des Meeres, als ihr diese Gedanken durch den Kopf gehen. Mike war ihre Zukunft, ihre Hoffnung für ein Leben außerhalb des Waisenhauses.
Die Autorin hat einen fesselnden Jugendroman geschrieben. Der Schriftstil sorgt für einen extrem hohen Spannungsbogen, lässt aber auch Raum für tiefgründige Gespräche.
Dr. Kamney ist eine angesehene Persönlichkeit im Ort. Sein Waisenhaus gibt Kindern und jungen Menschen ein Zuhause. Was dort aber wirklich abgeht, wissen nur diejenigen, die davon profitieren.
Im Haus gibt es eine strikte Rangordnung. Die Spitze bilden die Kamney Keys. Der Name ist Programm, denn sie haben einen tätowierten Schlüssel mit einer Nummer auf ihren Arm. Dazu gehören auch Alysha und Jonah. Alysha deswegen, weil sie bei öffentlichen Auftritten und Empfängen zeigen muss, wie gut es den Kindern im Heim geht. Sie aber hat sich einen Blick hinter die Kulissen bewahrt. Sie weiß, dass Gewalt und Angst die wirkungsvollen Mittel sind, mit denen Dr. Kamney herrscht.
Jonah ist hochbegabt. Er kontrolliert für den Leiter die Kassenbücher. Ray bringt ihm außerdem bei, was man normalerweise bei der Computerprogrammierung nicht lernt. Alysha hat Angst um den Jungen. Sie möchte nicht, dass er genauso abstumpft wie die anderen und blind Befehlen gehorcht. Doch das ist schwierig.

„...Der Stolz ließ Jonahs Brust anschwellen und er konnte nicht anders, als breit grinsen. Er hatte Kamney geholfen! Er hatte dazu beigetragen, dass die Geschäfte liefen!...“

Da ist noch Rico. Nach dem Unfalltod seiner Eltern landet er ebenfalls hier. Er freut sich, in die örtliche Gemeinde gehen zu können und dort Halt zu finden. Von dem Geschehen im Heim hält er sich fern. Er wehrt ich auch kaum gegen die Bosheit der anderen. Dann aber werden ihm die Besuche der Gottesdienste verboten. Wie soll er sich verhalten?
Rico will für Alysha und Jonah da sein. Während Jonah den Gesprächen über Gott und Jesus gegenüber offen ist, blockt Alysha ab.

„...Es freut mich, dass du so etwas glauben kannst. Das muss wirklich schön sein. Aber für mich will das keinen Sinn ergeben. Alles, was ich um mich herum sehe, ist Hass, Bosheit, Falschheit, Hinterhältigkeit und Machtmissbrauch...“

Sehr detailliert bekomme ich als Leser mit, welche Geschäfte hier laufen und wer alles geschmiert wird. Dr. Kamney kann sich seiner Sache sicher sein, denn seine Helfer sitzen in jeder Behörde. Dann aber nimmt das FBI die Spur auf. Doch mit Mikes Tod scheint der Kontakt abzubrechen. Werden sie Dr. Kamney trotzdem das Handwerk legen können?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie tiefer Glaube auch unter schwierigen Bedingungen gelebt werden kann. Dabei machen es sich die Protagonisten nicht leicht bei der Abwägung ihrer Handlungen.

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Veröffentlicht am 06.08.2024

biblische Geschichte spannend umgesetzt

Die Löwin von Jerusalem
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„...Schau nur, wie anmutig sie ausschreitet, wie freundlich sie die Leute grüßt, wie fröhlich ihr Lachen nach allen Seiten wirkt! Bathseda heißt sie, bald 16 Sommer alt. Wir kennen sie, und du wirst sie ...

„...Schau nur, wie anmutig sie ausschreitet, wie freundlich sie die Leute grüßt, wie fröhlich ihr Lachen nach allen Seiten wirkt! Bathseda heißt sie, bald 16 Sommer alt. Wir kennen sie, und du wirst sie kennenlernen...“

Diese Zeilen stammen aus dem Prolog des Buches. Er ist einer der Stellen, wo das Geschehen aus der Perspektive des Erzählers mir persönlich vermittelt wird.
Der Autor hat einen spannenden Roman geschrieben. Grundlage sind vor allem die Bücher Samuel aus der Bibel. Bei dem Leben von König David hält sich der Autor weitestgehend an das biblische Vorbild. Die wenigen Zeilen um Bathseba schmückt er mit eigener Phantasie und dem Kenntnis der Zeitverhältnisse aus.
Der Schriftstil ist ungewöhnlich. Nicht nur, dass, wie oben schon erwähnt, die Erzählerperspektive eine Rolle spielt; es gibt auch viele Rückblenden. Im Prinzip werden einige wenige Etappen im Leben von Bathseba und David herausgenommen und das bis dahin Geschehene im Rückblick erzählt.
Wer sich in biblischer Geschichte auskennt, wird Wesentliches zu Davids Leben wieder erkennen. Auch sein Charakter kommt gut zum Ausdruck. Zum einen ist er geprägt durch einen tiefen Glauben, zum anderen ist er aber auch ein Krieger, der mit seinen Gegnern nicht unbedingt human umgeht.
Der Phantasie des Autors entsprungen ist die Szene, wo die 16jährige Bathseba David quasi das Leben rettet. Seit diesem Zeitpunkt ist sie unsterblich in ihn verliebt. Doch das, was sie will, und das, was die Zeitverhältnisse oder ihre Eltern von ihr Erwarten, sind zwei unterschiedliche Seiten einer Medaille. David ist nicht derjenige, der um sie kämpft. Anderes ist ihm wichtiger.
Dann ist Bathseba verheiratet. Ihr Haus steht neben dem des Königs. Als sie badet, wird sie von David gesehen. Hat sie es so gewollt? Der Erzähler formuliert dazu:

„...Viele nennen es Ehebruch, manche nennen es Liebe. Andere sprechen vom Feuer der Leidenschaft, das jeden verzehrt, der nicht schnell genug vor ihm flieht...“

Mit Bathseba hat der Autor eine sehr selbstbewusste junge Frau geschaffen, die es wagt, selbst dem König zu widersprechen. Doch David enttäuscht sie mehr als einmal.
Ein Personenverzeichnis und ein Nachwort ergänzen die Geschichte.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Spannende Geschichte

Das Amulett der Sekhmet
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„...Die Götter haben dir ein seltenes Geschenk gemacht. Viele suchen nach den Geheimnissen der Vergangenheit und nur wenige Auserwählte finden sie….“

Diese Worte hört Mara, eine Ärztin, von Selim. Kennt ...

„...Die Götter haben dir ein seltenes Geschenk gemacht. Viele suchen nach den Geheimnissen der Vergangenheit und nur wenige Auserwählte finden sie….“

Diese Worte hört Mara, eine Ärztin, von Selim. Kennt er ihr Geheimnis? Weiß er, dass sie zwischen den Zeiten reisen kann?
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Es ist der zweite Teil einer Reihe. Obwohl ich Teil 1 nicht kenne, hat ich kein Problem, der Handlung zu folgen. Wichtige Informationen über das vergangene Geschehen sind gekonnt im Text integriert.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Die Geschichte verläuft in zwei Handlungsstränge. Einer spielt in Rom, der anderer im Reich der Parther.
Nachdem Mara Brutus` Leben gerettet hat, zieht sie mit ihm auf eine Weingut in Seleuka am Tigris. Er nennt sich nun Nikatoros Rufus. Durch Labienus lernen sie Prinz Pakoros kennen.

„...Pakoros machte auf Mara den Eindruck, ein freundliches Gemüt zu haben, wenngleich er das Flair eines heißblütigen Temperaments ausstrahlte, das sie schwer einordnen könnte...“

Paakoros weiß, was er will und setzt das gnadenlos durch. Als er Maras Talent als Ärztin erkennt, verpflichtet er sie zur Teilnahme als ärztliches Mitglied des Kommandostabs an seinem Feldzug gegen Rom.
Das Leben in den Städten, auf dem Feldzug und die Kämpfe werden anschaulich beschrieben. Dabei hält sich die Autorin mit der detaillierten Darstellung von Grausamkeiten tunlichst zurück.
Wenn Mara versucht, Brutus die Errungenschaften unserer Zeit zu beschreiben, schleicht sich meist ein Lächeln auf meine Lippen. Mara kann in unsere Zeit reisen und von hier Medikamente und einfache medizinische Gerätschaften mitnehmen. Allerdings muss sie bei der Behandlung aufpassen, dass ihr keiner über die Schulter schaut.
Natürlich werde ich als Leser mit den Gepflogenheiten der Zeit vertraut gemacht.

„...Eine eiserne Regel für Reisende in Wüstengebieten lautet. Lagere niemals in einem Wadi. Wenn es Hadid gefällt, wirst du im Schlaf weggeschwemmt und bist ertrunken, bevor du aufwachst...“

Wie unzufrieden die unterdrückten Völker mit Rom sind, deuten die Gesandten der Nabatäer und von Judäa na.
In Rom kommt es in der Zeit zu Aufständen. Dafür sorgen die ausbleibenden Getreidelieferungen. Was nutzt Geld, wenn man davon nichts zu Essen kaufen kann? Das zwingt Octavius und Antonius, ihren Konflikt zu begraben und sich zu einigen. Mara formuliert das an andere Stelle so:

„...Warum nur müssen Männer Probleme immer mit Gewalt und Blutvergießen lösen, anstatt nach reiflicher Überlegung einfach mal eine Rückzieher zu machen und nachzugeben?...“

Doch auch nachdem die beiden auf einen Nenner gekommen sind, bleibt die Frage: Wie bringt man die Piraten dazu, die Getreideschiffe wieder durchzulassen?
Da Mara in sekundenschnelle zwischen Rom und Parthien wechseln kann, ist sie im Ernstfall an beiden Handlungsorten präsent.
Eiin umfangreiches Glossar schließt das Buch ab.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie zeugt von der intensiven Recherche der Autorin. Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Klasse Sachbuch für Kinder

Von Eintagsfliege bis Grönlandwal
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„...Für einige Geschöpfe bedeutet „Leben“ nur ein paar Wochen oder Monate auf der Erde. Für andere dauert es Hunderte oder sogar Tausende Jahre. Doch ob kurz oder lang: Die Lebensspanne eines Tieres ist ...

„...Für einige Geschöpfe bedeutet „Leben“ nur ein paar Wochen oder Monate auf der Erde. Für andere dauert es Hunderte oder sogar Tausende Jahre. Doch ob kurz oder lang: Die Lebensspanne eines Tieres ist weitgehend genetisch festgelegt...“

Mit diesen Zeilen wird in ein hochwertiges und sehr informatives Kinderbuch eingeführt. Positiv fällt sofort das große Format des Buches auf. Dies lässt Raum für vielfältige Zeichnungen, in denen die Texte gekonnt integriert werden.
Im Buch werden 27 ausgewählte Tiere vorgestellt, geordnet nach ihrer Lebenszeit. Es beginnt mit der Eintagsfliege und endet mit der unsterblichen Qualle. Neben einigen bekannten Tieren wie dem Elefant, der Honigbiene und dem Leistenkrokodil sind auch relativ unbekannte Tiere aufgenommen worden.
Für jedes Tier wird konkret beschrieben, wie es seine Lebenszeit verbringt. Auch auf das Sozialverhalten wird eingegangen. Die Texte sind kindgerecht und allgemeinverständlich. Sie eignen sich gut zum Vorlesen.
Sehr gut gefallen hat mir, dass auch deutlich wird, welche Fragen über das Leben der Tiere noch offen sind.

„...Interessant ist jedoch, dass alle Beuteltiere im Vergleich zu anderen Säugetieren ihrer Größe eine deutlich geringere Lebenserwartung haben – einen Grund kennt die Wissenschaft bislang noch nicht...“

Die farbliche Gestaltung ist sehr gelungen. Zeichnungen und Texte befinden sich in der Regel auf farbigen Untergrund. Dadurch wirkt manche Doppelseite wie ein großes Bild.
Auf der letzten Doppelseite sind nochmals alle Tiere im Bild mit ihrer Lebenszeit zu sehen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Fesselnde Fortsetzung

Wie Spuren am See - Die Rückkehr
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„...Wann immer ich auf den See schaute, füllte sich mein Herz mit dem unbeschreiblichen Gefühl von absoluter Vollkommenheit, und mir wurde bewusst, wie viel Glück mir vergönnt war...“

Mit diesen stimmungsvollen ...

„...Wann immer ich auf den See schaute, füllte sich mein Herz mit dem unbeschreiblichen Gefühl von absoluter Vollkommenheit, und mir wurde bewusst, wie viel Glück mir vergönnt war...“

Mit diesen stimmungsvollen Zeilen beginnt die Geschichte nach dem Prolog. Doch Glück ist zerbrechlich. Und manchmal kommt die Gefahr von einer völlig unerwarteten Seite.
Die Autorin hat einen fesselnden Roman geschrieben. Der Schreibstil ist fein ausgearbeitet. Er sorgt für den hohen Spannungsbogen, zeigt aber auch, dass die Autorin gekonnt mit Metaphern umgehen kann. Eingebunden ist eine Legende vom Bodensee, die dem Geschehen eine Spur Mystik verleiht.
Isabella und Chris genießen ihre Zweisamkeit. Zwar hat Chris etwas Druck, denn sein Buch ist terminiert und sollte bald fertig werden. Auch Isabella hat vor ihrer ersten Ausstellung einiges Lampenfieber. Alles scheint seinen normalen Gang zu gehen.
Da steht eines Tages Gudrun vor der Tür. Die 70jährigr bezeichnet sich als alte Freundin von Ada. Sie will bei ihr Schutz suchen vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Isabella gibt ihr kurzerhand das Gästezimmer.

„...War das Leben nicht ein ewiger Kreislauf von Geben und Nehmen? Hätte ich diese hoffnungslose Frau sich selbst überlassen sollen?...“

Hätte sie, aber das kann sie jetzt noch nicht wissen.
Kurz vor Ausstellungseröffnung erscheinen in der Galerie Käthe Kunze und ihre Schwester. Auch bei ihnen ist eine ältere Dame untergekommen. Zufall? Jedenfalls klimmt in deren Augen Hass, als sie die Bilder von Ada sieht. Außerdem spricht sie von Rache. Käthe schiebt das auf die beginnende Demenz. Isabella fragt Käthe nach Gudrun, doch der Name sagt ihr nichts.
Die Autorin versteht es, die unterschiedlichen Emotionen deutlich zu machen. Bevor Isabellas Leben plötzlich durch dunkle Schatten überlagert wird, genießt sie die Natur.

„...Mein Blick schweifte umher. Ich sog die positiven Schwingungen in mich ein, die von der aufsteigenden Natur ausgingen. Rings um den See blühten Bäume und saftige Wiesen in allen Farbtönen...“

Die Geschichte konfrontiert Isabella wieder einmal mit Ereignissen aus Adas Vergangenheit. Es ist Georg, der dabei eine tragende Rolle spielt. Eine der Protagonistinnen denkt deshalb so:

„...Was hatte sie noch zu verlieren? Die Jugend war dahin, die Liebe zertrampelt, das Herz zerstückelt. Nur der Hass loderte noch so frisch, es wäre er erst gestern entzündet worden...“

Isabella schlittert haarscharf an einer Katastrophe vorbei, weil genau dieser Hass auf sie projiziert wird.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist vielschichtig und spannend.

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