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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2024

Ein monströses Verbrechen

Kein Land in Sicht
0

Zum Inhalt:
Nach einem Filmriss wacht Sarah auf einem Kreuzfahrtschiff auf. Hier arbeitet sie vordergründig als Animateurin, in Wirklichkeit ist sie aber gemeinsam mit Kollegen einem Verbrecherring auf ...

Zum Inhalt:
Nach einem Filmriss wacht Sarah auf einem Kreuzfahrtschiff auf. Hier arbeitet sie vordergründig als Animateurin, in Wirklichkeit ist sie aber gemeinsam mit Kollegen einem Verbrecherring auf der Spur. Als sie realisieren muss, dass ihr engster Kollege verschwunden ist, wächst ihr Misstrauen gegenüber den Kollegen, - und das mit recht.

Mein Eindruck:
Die Autorin Christina Pertl lässt ihre Protagonistin gemeinsam mit den Lesern im Dunkeln tappen. Gemeinsam erforscht man die Tiefe des Auftrags, des Schiffs und die Größe des Verbrechens - und alles erweist sich als ungeheuerlich. Wie Sarah an ihrer Menschenkenntnis zweifeln muss, während gleichzeitig ihr Kollege um sein Leben kämpft, wie abgrundtief verkommen und/oder verzweifelt Figuren sind, gelingt der Autorin wirklich wunderbar darzustellen. Super auch die Wahl von Ort und Zeit: Ein so großes Schiff bietet viele Möglichkeiten, sperrt die Charaktere trotzdem ein; der Zeitdruck durch die Begrenzung der Reisezeit begünstigt die Nervosität beim Lesen. Gelungen ist das Ende mit seinen Seitenhieben zur Vertuschung von Unbill seitens der Kreuzfahrtgesellschaften und der Ohnmacht gegenüber dem organisierten Verbrechen. Es ist eben wie es ist und ein glamouröses Happyend würde dem Thema nicht gerecht werden.

Mein Fazit:
Fast unerträgliche Spannung mit Gefahr, auf das Ende zu spinxen!

Veröffentlicht am 06.10.2024

Die Liebe und der Tod

Agatha Raisin und der tödliche Biss
5

Zum Inhalt:
Agatha hat es nicht leicht. Das neueste Objekt ihrer Begierde beißt unfreiwillig ins Gras - der Gärtner stirbt wenigstens an der frischen Luft. Nichtsdestotrotz kann Agatha bei einem Mord nicht ...

Zum Inhalt:
Agatha hat es nicht leicht. Das neueste Objekt ihrer Begierde beißt unfreiwillig ins Gras - der Gärtner stirbt wenigstens an der frischen Luft. Nichtsdestotrotz kann Agatha bei einem Mord nicht die Finger vom Ermitteln lassen und bei persönlicher Verstrickung schon gleich gar nicht. Dadurch bringt sie sich und auch ihr Team in Gefahr.

Mein Eindruck:
Dieses Buch ist Teil einer Reihe, doch es lässt sich auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen, - mit macht jedoch mehr Spaß. Denn ein großes Pfund des Wohlfühlens in dieser Serie liegt an den vielen über Jahre liebgewonnenen Charakteren, die gemeinsam mit Agatha älter, aber nicht unbedingt weiser werden. So schaut man nicht nur der Detektivin beim Kriminalisieren zu - und das macht diese inzwischen wirklich meisterhaft -, sondern ergötzt sich zusätzlich an den vielen Nickligkeiten, die das Leben ihr und ihrem Team bereitet.
M.C. Beaton hat für dieses Buch ebenfalls sehr viel "tödlichen Biss" ausgepackt. Es gehört definitiv zu den spannenderen der Serie und bietet allerlei Gefahren nicht nur für Agatha, sondern auch für Teile ihres Teams. Doch auch der Humor kommt nicht zu kurz, - dafür sind ihre Sidekicks prädestiniert: Ihr aufgedrehter Ex-Kollege Roy, die besonnene Pfarrersgattin Mrs Bloxby und - last but not least - ihr im wahrsten Sinne "HopOn-HopOff-Lover" Sir Charles. Die Autorin schafft es meisterhaft, die Konstellationen am Schweben zu halten ohne zu nerven und damit perfekt auf den neuen Band anzufüttern.

Mein Fazit:
Es ist immer wieder lustig, es ist immer wieder spannend, es ist immer wieder großartig!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 25.09.2024

Dritter Streich

Mrs Potts’ Mordclub und der tote Bürgermeister
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Zum Inhalt:
Als der allseits beliebte Bürgermeister vergiftet wird, ruft das die drei Hobbydetektivinnen Judith, Suzie und Becks auf den Plan. Dieses Mal werden sie von der ermittelnden Polizistin mit ...

Zum Inhalt:
Als der allseits beliebte Bürgermeister vergiftet wird, ruft das die drei Hobbydetektivinnen Judith, Suzie und Becks auf den Plan. Dieses Mal werden sie von der ermittelnden Polizistin mit der offiziellen Funktion von Beraterinnen ausgestattet und das erleichtert nicht nur das Befragen von Verdächtigen, sondern auch die Zusammenarbeit mit der Polizei und die drei können das machen, was sie am liebsten tun: Ermitteln.

Mein Eindruck:
Da der Konfliktherd "Die Polizei und ihr Umgang mit Bürgern, die sich in ihre Arbeit einmischt" entfällt, kann sich der Autor Robert Thorogood ganz auf den Fall konzentrieren. Diesen entwickelt er gekonnt und streut ebenso geschickt kleine Erläuterungen ein, die seinen Lesern die Möglichkeit schenken, sich - ähnlich den drei Damen - als Hobbydetektiv zu fühlen und selber auf die Lösung zu kommen. Dazu gibt es ein paar skurrile Begebenheiten und eine Schwiegermutter aus der Hölle (spricht der Autor da aus Erfahrung?) zu verkraften. Wie die drei Damen perfekt aufeinander abgestimmt agieren und der Autor die jeweiligen Charaktere weiterentwickelt, macht sehr viel Spaß. Einzig die Polizistin Tanika bleibt blass, da sie kaum Zeilenanteil besitzt.
Christine Prayon spricht wie bei den ersten beiden Malen den Krimi, sorgt mit ihrer Stimme insbesondere für einen hohen Wiedererkennungswert der Hauptcharaktere und verhilft damit zu einem entspannten und gut gelaunten Hörerlebnis.

Mein Fazit:
Mögen die Damen noch lange kriminalisieren

Veröffentlicht am 22.09.2024

Golden Girls mit krimineller Spürnase

Der Rommé-Club ermittelt
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Zum Inhalt:
Als der Verbandsbürgermeister stirbt, ist man im Eifelörtchen Himmelrath höchst überrascht - galt er doch als allseits beliebt. Vier Freundinnen, die gemeinsam Rommé spielen, mischen sich ein, ...

Zum Inhalt:
Als der Verbandsbürgermeister stirbt, ist man im Eifelörtchen Himmelrath höchst überrascht - galt er doch als allseits beliebt. Vier Freundinnen, die gemeinsam Rommé spielen, mischen sich ein, einerseits, um ein bisschen Pepp in den Alltag zu bringen, andererseits, weil der Bruder Barbaras der ermittelnde Kommissar und Evelyne mit der Frau des Opfers befreundet ist.

Mein Eindruck:
So ein bisschen kupfert die Autorin Birgit Zimmermann von der Fernsehserie "Golden Girls" ab - eine temperamentvolle Halbitalienerin mit einer Tochter, die den Stock im Hintern trägt, dazu eine an Männern interessierte (da geschiedene) Freundin und eine eher handfeste Bäuerin vom Land - wenn auch nicht ganz so überzeichnet, sind die Parallelen deutlich zu erkennen. Die Handlung bleibt dabei immer bei Evelyne, die Erkenntnisse der anderen Frauen erfahren die Leser wie diese Figur nur aus Gesprächen. Da das so ist, treten die Ermittlungen schnell in den Hintergrund und der Roman befasst sich viel mehr mit dem Liebesleben seiner Hauptfigur. Das ist zwar charmant, umso mehr, als dass die Facette "Liebe im Alter" nicht oft am literarischen Horizont glitzert - und die Autorin verstärkt das Funkeln noch dadurch, dass sie sehr viele der weiblichen Figuren in unterschiedlichsten Formen von der Liebe treiben lässt. Diese Strahlkraft wird jedoch so stark, dass sie die Krimihandlung verblassen lässt und diese - nach dem Abhaken fast jeder Person als "verdächtig, nein, doch nicht" - letztendlich in einer Aufklärung mündet, die nicht unbedingt überzeugt.

Mein Fazit:
Verspricht im Klappentext ein anderes Buch, trotzdem gut zu lesen

Veröffentlicht am 10.09.2024

Der Kreislauf des Lebens

Das Dorf
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Die Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Die Einwohnerzahl des Dorfs in den irischen Bergen muss konstant bleiben, sonst - so sagt die Legende - geschieht etwas Furchtbares. Wird ein Baby geboren, muss ...

Die Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Die Einwohnerzahl des Dorfs in den irischen Bergen muss konstant bleiben, sonst - so sagt die Legende - geschieht etwas Furchtbares. Wird ein Baby geboren, muss der Dorfälteste durch die Hand seines Sohnes sterben. Doch dann begeht ausgerechnet der Dorfälteste einen verhängnisvollen Fehler.

Mein Eindruck:
Dieses Hörbuch ist eine Melange unterschiedlicher Genres und erinnert damit an Geschichten von M. Night Shyamalan. Ein bisschen Hinterwald, ein bisschen spooky und dann doch ganz im Hier und Jetzt und darüber hinaus. Doch den Weg in das letzte Drittel kann man - je nach Gusto - auf zwei höchst unterschiedliche Arten beschreiben. Entweder "der Autor schafft es mit einem genialen Twist, seine Leser zu verblüffen" oder "der Autor biegt nach wunderbarem Beginn in eine absolut abstruse Richtung ab". Beide Statements zum Text wären richtig und dieser wird von dem Sprecher gut gelesen. Das offene Ende füttert auf Teil 2 an.

Mein Fazit:
Genial oder Wahnsinn, - das ist hier die Frage