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Veröffentlicht am 27.11.2024

Fesselnder Hamburgkrimi aus dem Jahre 1887

Der Herzschlag der Toten
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Ralf H. Dorweiler hat mit "Der Herzschlag der Toten" einen sehr atmosphärischen historischen Krimi geschrieben, der mich von der ersten bis zur letzten Seite fabelhaft unterhalten hat.
Ich muss zugeben, ...

Ralf H. Dorweiler hat mit "Der Herzschlag der Toten" einen sehr atmosphärischen historischen Krimi geschrieben, der mich von der ersten bis zur letzten Seite fabelhaft unterhalten hat.
Ich muss zugeben, dass ich durch die wunderbaren historischen Krimis von Alex Beer, die uns nach Wien in die 1920iger Jahre entführt, sehr verwöhnt bin. Die Latte für andere Autoren, die in diesem Genre schreiben, ist dadurch sehr hoch. Ralf H. Dorweiler hat es allerdings mit seinem ersten Band um Hermann Rieker und Johanna Ahrens geschafft! Ganz großes Kino!

Hermann Rieker ist erst zum Criminalcommissar befördert worden, als eine grausam zugerichtete Frauenleiche in einem alten Kontor gefunden wird. Es gibt keinerlei Hinweise auf die Identität der Toten. Riekers Beförderung wird in seiner Dienststelle nicht wirklich gern gesehen und noch weniger "anerkannt". Neider und Gegner hat er zuhauf und so bekommt er zusätzlich zum prekären Fall von seinem Chef noch ein Zeitlimit gesetzt, bis der Fall an seinen größten Konkurrenten Breiden übergehen soll.
Da kommt ihm Johanna Ahrens, die Tochter eines angesehenen Richters, zur rechten Zeit. Die eigenwillige junge Frau unterrichtet heimlich Frauen im Gängeviertel und vermisst Ansje, eine ihrer begabtesten Schülerinnen. Als sie von einer toten Frau hört, die Ansje ähnlich sehen soll, marschiert sie einfach aufs Commissariat. Rieker greift nach jeden Strohhalm und lässt Johanna die Tote identifizieren, was eigentlich verboten ist. Doch dadruch erhält er den ersehnten Namen der Toten. Johanna wird daraufhin Riekers "Schatten", die sich immer wieder in seine Ermittlungen einmischt und selbst herausfinden möchte, wer ihre Schülerin getötet hat.

Die Figuren sind sehr lebendig und vielschichtig gezeichnet. Johanna, die sich ihrer Stellung sehr wohl bewusst ist, setzt sich heimlich für Frauen ein, um ihnen Bildung zukommen zu lassen. Sie ist impulsiv und liebenswert.
Hermann Rieker kommt aus ärmlichen Verhältnissen und hat dementsprechend Gegner in den eigenen Reihen, die ihm keinen gesellschaftlichen Aufstieg gönnen. Seine Vergangenheit liegt noch etwas im Dunkeln und ich hoffe der Autor geht in den kommenden Bänden noch näher darauf ein.
Ein sehr interessanter Charakter ist der Totenfotograf. Durch ihn wird ersichtlich, wie früher das Abbild der geliebten Verstorbenen erhalten bleiben kann. Generell stand man dem Tod damals viel offener gegenüber, als heute.

Die Beschreibungen der Hansestadt Hamburg Ende des 19. Jahrhunderts ist sehr atmosphärisch und realistisch erzählt. Die verschiedenen Gesellschaftsschichten und der Dünkel der oberen Schicht gegenüber den einfachen Leuten erfährt auch Rieker. Armut und Not und die interessanten Einblicke in die Arbeit eines Totenfotografen werden bildhaft dargestellt.
Die Sprache ist der Zeit angepasst. Ralf H. Dorweiler verbindet alte französische Ausdrücke, aber auch plattdeutsch, mit der damals gebräuchlichen Hamburger Sprache. Auch die Schreibweise ist angepasst, wie z. Bsp. der vorhin genannte "Criminalcommissar", der damals noch mit "C" geschrieben wurde. Neben den schaurigen Beschreibungen kommt aber auch der Wortwitz nicht zu kurz.
Ich bin begeistert von dieser neuen historischen Krimireihe und freue mich auf weitere Bände!

Fazit:
Eine große Leseempfehlung für alle, die atmosphärische und spannende historische Krimis lieben! Ich habe die Geschichte innerhalb kurzer Zeit durchgesuchtet!

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Veröffentlicht am 26.11.2024

Furchtbar oberflächlich!

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
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Dieser Roman ist seit seinem Erscheinen nicht nur auf wirklich vielen Kanälen zu sehen, sondern hat schon letztes Jahr meine Neugierde geweckt, als ich die englische Ausgabe gesehen habe. Titel und Cover ...

Dieser Roman ist seit seinem Erscheinen nicht nur auf wirklich vielen Kanälen zu sehen, sondern hat schon letztes Jahr meine Neugierde geweckt, als ich die englische Ausgabe gesehen habe. Titel und Cover haben mich sofort angesprochen. Warum die Geschichte in der deutschen Ausgabe einen anderen englischen Titel erhalten hat, ist mir ein Rätsel und auch das deutsche Cover gefällt mir trotz Farbschnitt nicht wirklich. Aber das sind letztendlich nur Äußerlichkeiten und in Wirklichkeit kommt es alleine auf den Inhalt an.
Die Autorin heißt Laurie Gilmore, ziemlich sicher ein Pseudonym, welches wohl Fans der "Gilmore Girls" Reihe ansprechen soll. Ich muss zugeben, dass ich die Serie nie gesehen habe.
Neben dem Pseudonym der Autorin beinhaltet auch der Klappentext alles, was man sich bei einem Small Town Romance Buch im Herbst vorstellt: Kleinstadtidylle, Buchclub, Pumpkin Spice Café, eine Lovestory und Erntedankfeste. Wohlfühlatmosphäre de luxe!

Leider muss ich sagen, dass mich der Roman jedoch sehr enttäuscht hat. Unsere weibliche Hauptprotagonistin Jeanie soll das Café ihrer Tante übernehmen und in der Kleinstadt Dream Harbour einen Neustart wagen, nachdem sie in Boston ihren Chef tot am Schreibtisch gefunden hat. Sie möchte auf keinen Fall ebenso enden und flüchtet aus ihrer alten Umgebung, um das Pumpkin Spice Café zu übernehmen.
Hier kommt mein erster Kritikpunkt: Es gibt keinerlei weitere Hintergrundinformationen zu Jeanies Vorleben, keine Freunde und vor allem wird Jeanie auch nicht von ihrer Tante in ihrem völlig neuen Arbeitsbereich eingeführt. Sie übernimmt das Café einfach ohne jegliche Vorkenntnisse und gut ist es.....hm. Und dann tritt auch schon Logan, der "grumpy", aber gut aussehende Farmer ins Rampenlicht. Schon dieses erste Aufeinandertreffen von Jeanie und Logan ist mehr peinlich, als romantisch. Trotzdem erfährt man sofort, wie toll jeder den anderen findet. Danach werden Probleme geschaffen, die eigentlich keine sind, würden sie einfach nur richtig miteinander sprechen. Die Autorin versucht zusätzlich noch Spannung mit kleinen Übergriffen auf das Café aufzubauen, was ihr jedoch nicht richtig gelingt.

Die Charaktere sind und bleiben leider flach. Logan hat ein gebrochenes Herz, welches noch nicht richtig geheilt ist. Er hat Angst sich neu zu binden. Jeanie konnte ich nicht wirklich einordnen. Mir fehlten bei beiden Charakteren etwas Tiefgründigkeit und ich konnte auch die Anziehung nicht wirklich spüren...außer, dass sie "heiß aufeinander sind".
Auch die Nebencharaktere blieben oberflächlich. Die Dorfbewohner sind alles andere als sympathisch und liebenswürdig, sondern eher übergriffig.
Auch der Kulisse fehlt der Charme. Man sagt immer, als Autor soll man das Prinzip "Show, don't tell" verwenden. Daran hat sich Laurie Gilmore nicht gehalten.
Die Geschichte ist einfach und flach. Man kann sich davon berieseln lassen, denn wenn man ein paar Seiten weiter blättert, hat man nicht wirklich etwas verpasst. Wer also eine simple Wohlfühlgeschichte sucht, die man so nebenher lesen kann, sich einen Pumpkin Spice Latte dazustellt, eine Kerze anzündet und sich in die Decke mummelt, der kann zugreifen. Wer sich etwas mehr erwartet, der kann gut zu einem anderen Buch greifen.
Mit einem zugedrückten Auge vergebe ich gerade noch 3 Sterne.


Fazit:
Ich hatte mir bei diesem Roman keine tiefgreifende Geschichte erwartet, aber dass sie so flach ist, hätte ich auch nicht gedacht. Ich werde wohl den nächsten Band nicht mehr lesen. Sehr schade!

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Veröffentlicht am 23.11.2024

Komplexe Dilogie, die ich gerne weiterempfehle! Unbedingt vorher Band 1 lesen!

Sonnenwende
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Im Mai habe ich den ersten Band der Kaiserwald Dilogie gelesen. Teil zwei schließt nahtlos an "Kaiserwald" an und bleibt lange Zeit genauso mysteriös. Die Mischung aus Familiendrama und Kriminalroman, ...

Im Mai habe ich den ersten Band der Kaiserwald Dilogie gelesen. Teil zwei schließt nahtlos an "Kaiserwald" an und bleibt lange Zeit genauso mysteriös. Die Mischung aus Familiendrama und Kriminalroman, spielt diesmal ausschließlich in der Gegenwart. Zu Beginn dauert es ein bisschen, bis die die Handlung Fahrt aufnimmt, denn Anja Jonuleit greift kurz noch auf Ausschnitte aus dem ersten Band zurück. Somit hat man auch nach fünf Monaten keinerlei Probleme sofort wieder Mitten im Geschehen zu sein und sich genau an die Vorfälle im ersten Band zu erinnern. Dies ist jedoch nur eine kleine Hilfe für Leser, die den ersten Band bereits kennen und gilt nicht für Einsteiger. Mit "Sonnenwende" (ohne Vorkenntnisse) zu beginnen, kann ich nicht empfehlen, weil "Kaiserwald" sehr komplex ist und das Leseerlebnis nicht das Gleiche wäre!

Penelope/Mathilda hat ihren Plan nachzuforschen, was mit ihrer Mutter vor 25 Jahren passiert ist, natürlich nicht aufgegeben. Sowohl sie, als auch Falk von Prokhoff verstricken sich immer mehr in ihre Lügengebilde, während es Penelope doch länger als erwartet gelingt, ihre wahre Identität zu verbergen. Falk bereitet viel mehr die Stiftung seiner Eltern Kopfzerbrechen, die anscheinend Gelder veruntreut. Doch er bemerkt auch langsam, dass seine Frau etwas vor ihm zu verbergen hat. Und dann macht Penelope einen großen Fehler.....

Sie bricht nach Riga auf, wo sie als Kind mit ihren Eltern gewohnt hat, bis ihre Mutter verschwunden ist. Langsam kommen einige Erinnerungen zurück. Als sie für die Prokhoffs im Ökodorf »Tris Liepas« eintrifft, erwartet sie eine Überraschung. Kurz darauf geht es um Leben und Tod!

Mit dem Fortlaufen der Handlung spitzt sich die Lage immer mehr zu. Die Abgründe, die sich hinter den esoterisch angehauchten Ökodörfern auftun, die die Prokhoffs mitfinanzieren, sind erschreckend und sind keine Erfindung. Sie sind in Deutschland gegenwärtig und sollten nicht unterschätzt werden.
Nach und nach setzen sich die einzelnen Puzzleteile zusammen. Die wahrlich komplexe Geschichte ergibt plötzlich Sinn und alles fügt sich nahtlos zusammen.

Die Autorin versteht es den Spannungsbogen oben zu halten und den Leser bis zum Ende hinzuhalten. Caroline und ich haben gerätselt und sind doch immer wieder gescheitert. Die wahren Zusammenhänge lassen sich mit der Zeit erahnen, doch es entstehen immer wieder neue Fragen oder plötzliche Wendungen, die alles wieder verwerfen. Grandios gemacht und perfekt durchdacht! Chapeau, Anja Jonuleit!

Sehr interessant war das Nachwort der Autorin, denn ein Teil ihrer Idee wurde tatsächlich von der Gegenwart eingeholt, als ihre Geschichte bereits im Verlag war!

Fazit:
Eine komplexe Dilogie, die mich begeistert hat. Anja Jonuleit erzählt eine etwas andere Geschichte, als man oft vorgesetzt bekommt und führt uns in die menschlichen Abgründe. Spannend und empfehlenswert! Unbedingt zuerst den ersten Teil lesen!

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Veröffentlicht am 21.11.2024

Mysteriöse Botschaften

Tod auf dem Opernball
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Sarah Pauli ist für mich bereits eine Altbekannte, denn ich lese diese Wien Krimis schon sehr lange. In diesem 14. Band befinden wir uns auf den Wiener Opernball, DEN Society Event, das jedes Jahr Menschen ...

Sarah Pauli ist für mich bereits eine Altbekannte, denn ich lese diese Wien Krimis schon sehr lange. In diesem 14. Band befinden wir uns auf den Wiener Opernball, DEN Society Event, das jedes Jahr Menschen aus aller Welt anlockt. Gespannt blickt man auf die jungen Debütantinnen und Debütanten, die den Ball des Jahres eröffnen dürfen und fragt sich jedes Jahr aufs Neue, wer diesmal beim Baumeister in der Loge sitzen wird. (Was ab 2025 leider nicht mehr der Fall sein wird)
Auch Sarah Pauli ist diesmal für den Wiener Boten unterwegs und ist in dem Moment anwesend, als die junge und umschwärmte Schauspielerin Nina Seidling mitten im Interview zusammenbricht. Zuerst geht man von Drogenmissbrauch aus, doch Sarah hat kurz zuvor eine rätselhafte Nachricht in die Redaktion des Wiener Boten bekommen, die mit dem unerwarteten Todesfall zusammenhängen könnte. Als eine weitere mysteriöse Botschaft in der Redaktion eintrifft und es wieder einen Toten gibt, ist Sarah Pauli sicher, dass hier jemand ein böses Spiel treibt...

Die Wien-Krimis von Beate Maxian lassen sich sehr gut lesen und machen nach jeder Lektüre Lust, all diese Locations zu besuchen (wenn man sie noch nicht kennt). Der Schreibstil ist bildhaft und detailreich. In der Zwischenzeit sind mir die Hauptprotagonistin, sowie ihr Umfeld ans Herz gewachsen, was das Lesen zu einem "Treffen mit alten Freunden" macht, wenn ich einen weiteren Krimi dieser Reihe lese.
Ich mag das besondere Wien-Flair sehr und wie uns die Autorin immer wieder neue Plätze und Attraktionen vorstellt. Aber auch Sarahs Art zu "ermitteln" ist interessant, sowie ihr Aberglaube, der dabei immer wieder eine große Rolle spielt. Auch Kommissar Martin Stein hört vermehrt auf Sarahs Intuition und ihr Gespür für brisante Mordfälle. Doch von den dubiosen Botschaften, die in der Redaktion des Boten gelandet sind, hält Stein diesmal nicht sehr viel.
Bei den "Ermittlungen" erfahren wir diesmal auch etwas mehr über das Business einer Influencerin und stoßen auf Eifersüchteleien, Affären und Drogenparties.
Auch wenn Beate Maxian einige falsche Fährten legt, kommt man als geübter Krimileser diesmal fast zu früh auf die Lösung.
Trotzdem spitzt sich zum Schluss hin die Lage nochmals zu und man klappt am Ende das Buch wieder mit einem wohligen Seufzer zu. So geht Cosy Crime mit viel Lokalkolorit!

Fazit:
Ein weiterer Wien-Krimi von Beate Maxian, der uns diesmal auf den Wiener Opernball führt und hinter die Kulissen von Schauspieler und Influencern blicken lässt. Wie immer hat mich auch Teil 14 wieder gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Keine Empfehlung!

"Ich will aber Agnetha sein!"
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Ich bin, seitdem ich acht Jahre alt war, ein riesengroßer ABBA Fan und schäme mich auch nicht zuzugeben, dass mich die schwedische Popgruppe bereits seit Jahrzehnten begleitet, auch wenn mein Musikgeschmack ...

Ich bin, seitdem ich acht Jahre alt war, ein riesengroßer ABBA Fan und schäme mich auch nicht zuzugeben, dass mich die schwedische Popgruppe bereits seit Jahrzehnten begleitet, auch wenn mein Musikgeschmack nun eher in der Hard- & Heavy Region angesiedelt ist.

ABBA geht immer und macht gute Laune. Das Musical "Mamma Mia" könnte ich zum Beispiel immer wieder ansehen und es zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Auch die Wiedervereinigung via virtuellem Auftritt und Avataren in London 2021 und vier neuen Songs war vierzig Jahren nach dem Ende, welches nie offiziell verkündet wurde, ein grandioses "Comeback". Aber ehrlich? War ABBA eigentlich je weg? Vielleicht einige wenige Jahre, als man als ABBA Fan seltsam angeschaut wurde, aber selbst die Kinder und Enkelkinder der ersten ABBA Generation singen noch immer ihre Lieder.

Deshalb habe ich auch sofort "ja" gesagt, als ich gefragt wurde, ob ich "Ich will aber Agnetha sein!" lesen möchte. Auch Sabine Bode war von Beginn an Fan und analysiert in ihrem eher komödienhaften Sachbuch die Lieder und das Leben der berühmtesten schwedischen Popgruppe. Sie erzählt einige Anekdoten aus der Musikbranche und warum ABBA noch immer gehört wird.
Dabei erzählt sie aber viel mehr über sich und spielt auf deutsche Shows und "Berühmtheiten" an, die ich nicht kenne. Zur Zeit als ABBA ihre größten Erfolge hatte, gab es in Österreich nur ORF1 und ORF 2. Mir sind die meisten Begriffe oder Namen, die Sabine Bode verwendet fremd und kann deshalb keinen Bezug dazu herstellen. Generell finde ich, dass sich die Autorin viel zu viel selbst einbringt und ihren Humor kann ich leider ebenfalls so gar nicht teilen. Hier schlägt wahrscheinlich der Unterschied zwischen Norddeutschland und Österreich doch zu sehr durch...
Und wenn sie schon einen "Ösi" mit einbringt und zitiert, dann sollte sie bitte besser recherchieren, denn der ohne Namen genannte Ösi-Sänger ist eine Gruppe und heißt "STS".
Um die 240 Seiten aufzufüllen und den Anspruch auf Comedy zu erfüllen, gibt es meiner Meinung viel zu viele Einblicke in andere Themen, die sich nicht wirklich mit der Popgruppe beschäftigen. Auch die Sinnsprüche, die die Autorin in einem ganzen Kapitel durchkaut, haben keinerlei Bezug zu ABBA. Alles, was ich beim Lesen positiv verspüren konnte, waren die Songs, die erwähnt wurden und dessen Melodie ich sofort im Kopf hatte.

Amüsant fand ich einzig den kurzen Rückblick auf unsere Generation, die so gerne die Vergangenheit wieder aufleben lässt und kleine private Achtziger Jahre Parties veranstaltet, die meistens in die Hose gehen, wie auch die hier erwähnte. Da gab es doch einiges zum Schmunzeln..


Fazit:
Das war für mich leider nichts! Ich teile weder den Humor der Autorin, noch konnte mich der Inhalt begeistern. Als ABBA Fan der ersten Stunde gab mir "Ich will aber Agnetha sein!" keine richtigen ABBA vibes. Von mir gibt es leider keine Empfehlung!

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