Schockierender Roman
KüheW O W – andere Worte fallen mir nicht ein zu diesem Cover. Ich finde es wirklich unglaublich ansprechend. Ich habe mich wirklich gefreut dass ich das Buch vom Festa Verlag zugeschickt bekommen habe. Das ...
W O W – andere Worte fallen mir nicht ein zu diesem Cover. Ich finde es wirklich unglaublich ansprechend. Ich habe mich wirklich gefreut dass ich das Buch vom Festa Verlag zugeschickt bekommen habe. Das Buch habe ich dann in den Urlaub mitgenommen und war am Strand total gefesselt. Die Seiten flogen nur so dahin.
Das Buch ist sehr darum bemüht, mit einer Ansammlung von Widerlichkeiten zu schockieren. Kühe foltern und töten. Das ist eines der drei Themen des Buches – das Hauptthema sogar, dem dann doch ein Hauch zu wenig Platz eingeräumt wird.
Thema zwei ist der Kampf zwischen Steven und seiner Mutter, der zu ungelenk überzogen daherkommt, um zu packen – er überschreitet ein paarmal unfreiwillig die Grenze der unfreiwilligen Komik. Das dritte Thema ist die Beziehung von Steven und der gestörten Lucy, die hauptsächlich über Stevens Ideen vom Tdeal und durch eher ekelig geschilderte Sexakte definiert wird, die nach einem ersten Blick tatsächlich nur kurz und langweilig sind.
Die Figur des Cripps, des abartigen, geisteskranken, komplett irren Mentors, hätte mehr Platz in der Geschichte verdient. Auch hier ist viel verloren gegangen, eine ganze Vorgeschichte, sogar eine Mythologie wäre drinnen gewesen. Die knappen, emotionslosen Worte hingegen bieten nicht viel Futter. Auch mehr Kuh-Mythologie hätte es gebraucht anstatt der durch Wiederholung monotonen Zoophilie.
Cows wirkt ein wenig so, als wäre der Autor mit aller Gewalt einem inneren Zwang gefolgt, den abstoßendsten Roman überhaupt zu schreiben. Ist ihm leider nicht gelungen. Das Buch bietet viel Bäh und Würg und Uäh, aber nicht so viel, wie man meinen möchte. Das wird durch das versuchte Erzwingen des Schockeffekts tatsächlich abgemildert. Und – Steven ist ein unsympathischer Protagonist! Das hat man sehr schnell entdeckt und das verdirbt doch einiges an Wucht.
Wahrhaftig verstörend wäre der Roman, wenn man Steven verstehen würde, mit ihm fühlen könnte – das wäre richtig krass. So aber … ein Arschloch tut beschissene Dinge – im mehrfachen Sinn des Wortes. So bleibt eigentlich nur Lucy als Identifikationsfigur, als interessanteste Protagonistin. Sie ist aber leider nicht die Hauptfigur.