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Veröffentlicht am 18.09.2016

Ein wunderbares spannendes Buch

Sierra - Der rote Faden des Lebens
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Sierra und ihr Mann Alex leben mit ihren Kindern in einer Kleinstadt in Kalifornien. Doch Alex, der mexikanische Wurzeln hat, will mehr vom Leben, mehr Anerkennung, mehr Geld verdienen, endlich mal dazugehören ...

Sierra und ihr Mann Alex leben mit ihren Kindern in einer Kleinstadt in Kalifornien. Doch Alex, der mexikanische Wurzeln hat, will mehr vom Leben, mehr Anerkennung, mehr Geld verdienen, endlich mal dazugehören und so nimmt er - ohne Sierra zu fragen- ein Jobangebot in Los Angelos an. Sierra zieht widerwillig mit und kann weder mit der neuen Umgebung noch mit den neuen Bekanntschaften Freundschaft schliessen. Sie hadert mit ihrem Schicksal und mit Alex.
Doch es gibt noch einen weiteren Erzählstrang, die Tagebücher von Sierras Vorfahrin Mary Kathryn, die im 19. Jahrhundert den beschwerlichen Weg des "Oregon Trecks" nach Westen gezogen ist, um mit ihrem Mann neues Land zu besiedeln. Auch hier war es so, dass er umziehen wollte, auch sie folgte ihm widerwillig.

Francine Rivers hat einen ungemein fesselnden Schreibstil. Die abwechselnden Geschichten, die sich immer mehr verweben, die Ähnlichkeiten der Frauen und ihrer Geschichten, die ähnlich, aber nicht gleich sind, werden hier spannend erzählt, so dass mir beide Frauen ans Herz gewachsen sind. Es sind vor allem ihre Gefühle, ihre Gedanken, ihre Ängste, Zweifel und ihr Weg zu Gott, den die Autorin authentisch und lebhaft erzählt hat. Auch für den Leser waren diese Wege, die immer neuen Wendungen, spannend zu lesen.
Vor allem geht es hier um Einsicht, um Gespräche, um Eingeständnise und Zugeständnise. Es ist nicht immer alles schwarz oder weiß. Es geht um Fehler, große wie kleine, um Ehen, die auseinanderbrechen zu drohen, um die Liebe, um die man kämpfen muss, um Hoffnung und Glaube. Eine berührende, ans Herz gehende Geschichte.


Fazit:
Der rote Faden des Lebens - die christliche Botschaft, zieht sich durch diese Geschichte und als Leser verfolgt man gebannt diesem Faden und seiner Bedeutung.
Hier in diesem Buch passt einfach alles zusammen: Die zwei verwobenen Geschichten, die christliche Botschaft und das Finale. Der Roman ist sehr emotional und der aktuelle und der historische Teil überaus fesselnd !

Veröffentlicht am 17.09.2016

Gefühlvoller (vorläufiger) Abschluss der Adelina Reihe

Vergeltung im Münzhaus
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"Vergeltung im Münzhaus" ist nach

1. Tod im Beginenhaus
2. Mord im Dirnenhaus
3. Verrat im Zunfthaus
4. Frevel im Beinhaus
5. Verschwörung im Zeughaus

der 6. Band der Adelina Reihe, Es ist das Jahr 1408 ...

"Vergeltung im Münzhaus" ist nach

1. Tod im Beginenhaus
2. Mord im Dirnenhaus
3. Verrat im Zunfthaus
4. Frevel im Beinhaus
5. Verschwörung im Zeughaus

der 6. Band der Adelina Reihe, Es ist das Jahr 1408 und neben Adelina und ihrem Mann Neklas, spielt diesmal Griet die Hauptperson. Griet, die Tochter von Neklas aus einer früheren Beziehung.
Ein Mord im Münzhaus, der Vater der Hebamme Clara, wird ermordet. Clara wird verdächtigt und kommt ins Gefängnis, obwohl sie ihre Unschuld beteuert. Ihre Freundinnen Adelina und Griet glauben an sie und wollen ihr helfen. Zusammen mit Cristan, dem neuen Hauptmann der Stadtwache, der Ziehsohn und designierter Nachfolger vom Gewaltrichter Georg Reese. Und Cristan hütet genau wie Griet ein dunkles Geheimnis. Ein Geheimnis, das nicht bekannt werden darf. Doch Cristan ahnt schnell, was für eine Vergangenheit Griet hat und macht ihr einen Vorschlag......

Ich habe alle Adelina Bände gelesen und habe jeden verschlungen. Petra Schier hat einen unheimlich tollen Schreibstil, der einen in das historische Köln versetzt, einem an alltäglichen Begebenheiten teilhaben lässt und dabei niemals langweilig ist. Immer gibt es einen Mordfall, immer gibt es ein Familienmitglied, dass im Vordergrund steht. Die Familie um Adelina entwickelt sich im Laufe der Jahre, es wird geheiratet und auch gestorben, es wird geliebt und Kinder werden geboren, werden größer und selbst erwachsen. Und als Leser ist man dabei und die Figuren wachsen einem ans Herz.
Daher ist es schwer, sie nun nach dem angekündigten Ende ( ein kleines Hoffnungszeichen, ein aber...am Ende, lässt einem noch ein bisschen hoffen) auch wieder loszulassen.

Dieser 6. Band hat wieder einen spannenden Mordfall zu bieten, der wieder verwickelt ist und bei dem die Autorin wieder viele Fährten gelegt hat, so dass auch der Leser mitraten kann und lange auf dem Holzweg ist. Gut so ! Dieser Band besticht aber vor allem durch die Entwicklung, die Griet vollziehen muss, ihre Gedanken und Handlungen, ihre Sorgen und Nöte, sind glaubhaft, authentisch und vor allem emotional beschrieben worden.

Fazit:
Wer historische Romane voller Gefühl, voller Entwicklungen, voller Spannung mag, der muss einfach diese Reihe um Adelina lesen.
Jeder Band ist in sich abgeschlossen und kann für sich alleine gelesen werden, dennoch ist durch die Entwicklung der Familienbande und Familiengeheimnisse eine chronologische Reihenfolge zu empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Haus Gottes - ein Heimatort

Das Haus Gottes
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Wo fühlt man sich am wohlsten ? In einem Haus, dass uns bekannt ist, in dem wir uns wohlfühlen und in dem all unsere Bedürfnisse gestillt werden.
Max Lucardo hat das Vater unser aufgeteilt. Hat den einzelnen ...

Wo fühlt man sich am wohlsten ? In einem Haus, dass uns bekannt ist, in dem wir uns wohlfühlen und in dem all unsere Bedürfnisse gestillt werden.
Max Lucardo hat das Vater unser aufgeteilt. Hat den einzelnen Segmenten Zimmer zugeordnet.
Z.B. treffen wir unseren Vater als erstes im Wohnzimmer. Dort ist es heimelich, es brennt ein Feuer im Kamin und wir können in Ruhe Platz nehmen und ein "Gespräch" führen. Unser Vater im Himmel hört uns zu.
Es gibt die das Fundament des Hauses, die Sternwarte, die Kapelle, den Thron, das Studierzimmer, den Heizkessel, die Küche und das Dach. Die Diele, ein Familienzimmer, die Mauern.....alles zusammen ist ein Zuhause für unser Herz.


Viele Kapitel hat Lucardo sehr anschaulich erklärt. allerdings bin ich nicht so ein Kopfmensch, der sich Räumlichkeiten gut merken kann. Aber klar, bei vielen Sachen ist es von vornherein klar, dass "unser Brot gib uns heute" in der Küche spielt. Doch Sternwarte, Kapelle, Diele....da muss ich im nachhinein überlegen, was war wo ? Ich bin eher ein Zahlenmensch, Bilder kann ich nicht so gut abspeichern. Aber bei vielen ist es ja anders. Und in seinen Kapiteln erklärt der Autor nicht nur, sondern er lässt eigene Erfahrungen mit einfliessen, er theoretisiert nicht nur, sondern zeigt mit anschaulichen Worten auf, was das Vater unser bedeutet. Wie es uns anleitet richtig zu beten.
Die Sprache Lucardos ist verständlich, er zeigt uns den Weg. Es ist ein Buch, das einem Kraft gibt beim Beten, dass anleiten möchte, Hilfestellung bieten, aber auf eine sehr schöne und verständliche Art.

Im Anhang gibt es Anregungen zur Arbeit von Steve Halliday als Vertiefung, als Arbeitsmaterial gedacht. Diese sind auch für Gruppenarbeiten oder Hauskreise ein lohnenswerter Anleitungsbogen durch das Vater unser und das Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein packender historischer Roman

Ein Schritt ins Ungewisse
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1891, Washington D.C.
Kate arbeitet in einer ungeliebten Stelle, als sie einen Brief von einem berühmten Arzt aus dem Memorial Hospital bekommt, der sie einläd zu einem Vorstellungsgespräch. Sie ist verwirrt, ...

1891, Washington D.C.
Kate arbeitet in einer ungeliebten Stelle, als sie einen Brief von einem berühmten Arzt aus dem Memorial Hospital bekommt, der sie einläd zu einem Vorstellungsgespräch. Sie ist verwirrt, kann sich nicht vorstellen, wie sie zu der Ehre kommt. Doch als sie zum Gepräch erscheint, wird ihr es schlagartig klar. Dr. Kendall entpuppt sich als Trevor McDonough, der Junge, der sie in der Abschlussklasse vor 12 Jahren bei einem Wettstreit um den oder die Klassenbeste geschlagen hat. Dadurch konnte sie doch nicht den erhofften Collegeabschluss machen. Doch die Stelle, die er ihr anbietet, ist nicht nur interessant, sondern auch gut bezahlt und daher willigt sie ein. Auch wenn Trevor kalt wie ein Fisch ist.

Dieses Buch ist ein historischer Roman, der so einiges zu bieten hat. Es spielt Ende des 19. Jahrhunderts, es geht um die Forschung von Tuberkulose, denn Trevor betreut kein normales Krankenhaus, sondern hat eine Station im Krankenhaus, die mit aussichtslosen Patienten, die an TBC erkrankt sind.
Es geht in dem Buch aber auch um eine sich anbahnende, eigentlich aussichtslose Liebe. Darüberhinaus wird die Behandlung der Patienten sabotiert. Wer hat soviel kriminelle Energie, die nicht nur den Trevor schadet, sondern auch in Kates Zuhause für Unruhe sorgt?

Ein spannend geschriebenes Buch, dass durch den Mix an Liebesgeschichte mit vielen Ecken und Kanten, einem Kriminalfall und durch die historische Vermittlung der (Volks-)Krankheit Tuberkulose bei mir punkten konnte. Der Schreibstil ist flüssig und interessant. Elizabeth Camden schildert aus Sicht von Kate, man bekommt durch sie ihre Ängste und Gefühle mit. Kate ist eine sehr energische Person, die kein Blatt vor den Mund nimmt und sich für andere einsetzt. Sie klammert allerdings, da sie in ihrer Jugend zwei ihrer Brüder durch Diphterie verloren hat und ihren Ehemann durch einen Unfall und kann daher ihre Ängste um ihre (verbliebenen) geliebten Menschen nicht ausschalten. Daher will sie sie lenken, was natürlich nicht immer klappt und auch nicht richtig ist.

Mir hat dieser packende historische Roman sehr gut gefallen. Er hat alles zu bieten, was ein interessantes Buch ausmacht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

rasant, ungewöhnlich, aber traurig

Kopfzecke
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"Meine Mutter singt mit oder bewegt nur die Lippen. Wenn sie sich wohlfühlt, trägt sie Lippenstift. Ich halte mir die Ohren zu und wenn es endlich still ist, fehlt mir die Musik." S. 48

Die Geschichte ...

"Meine Mutter singt mit oder bewegt nur die Lippen. Wenn sie sich wohlfühlt, trägt sie Lippenstift. Ich halte mir die Ohren zu und wenn es endlich still ist, fehlt mir die Musik." S. 48

Die Geschichte ist ein langsamer Abschied von der Mutter, nicht leicht zu lesen, nicht leicht zu verdauen, schwere Kost. Anders geschrieben, sehr bildhaft, sehr ausdrucksstark, ungewöhnlich aber auf alle Fälle.

Moni, inzwischen selber weit über 50 und nicht mehr weit von der eigenen Rente, kümmert sich um ihre demente Mutter. Sie wohnen nicht zusammen, aber neben der täglichen Pflegekraft, die auch vorbeischaut, ist sie die einzige Bezugsperson. Sie weiß, die Erinnerungen ihrer Mutter sind löchrig geworden, sie versucht durch viele Gespräche ihre eigenen Gedächtnislücken aus der Vergangenheit zu füllen. Sie will sich noch ein vollständiges Bild ihrer Mutter machen, bevor es zu spät ist. Doch noch sind es Puzzleteile, nicht alles passt zusammen, viele Teile fehlen. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit.
Dabei kommen auch Moni viele Erinnerungen an ihre Kindheit. Den fehlenden Vater, die strenge Mutter. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter war und ist nicht immer einfach. Dennoch kann sich Moni von der Mutter nicht richtig lösen.

Iris Blauensteiner hat eine aussergewöhnliche, ungewöhnliche Sprache. Die Seiten im Buch sind nicht vollgeschrieben. Immer wieder nur ein Absatz oben auf der Seite. Dann Leere. Passend zur Geschichte - manchmal nur wie Fragmente wirkende Passagen. Dann wieder Wechsel zur Vergangenheit. Erinnerungen, Erlebnisse, zurückreichend auch zu den Großeltern.

"Mein Gesicht ist zu eng, es knittert und bricht. Ich denke, es ist die Pflege, ja und auch etwas anderes, etwas das stochert und ununterbrochen kurz vorm Platzen ist. Ausgesprochen wäre es in der Welt und würde wüten. ....Und dann merke ich, dass ich mich zu weit ausgedehnt habe und konturenlos bin..." S. 14

Nicht immer leicht zu lesen, man muss innehalten um zu verstehen, auch wenn die Autorin von "brechenden Salatherzen", oder vom essenden Großvater erzählt, dessen " Mund ist eine Höhle. Sie beginnt am Tellerrand" (S. 73) oder "ich spüre ein Stechen in der Brust, als würde es bersten, hohe, zerlaufene Töne" (S.155) schreibt.

Ein trauriger Roman, bei dem es um einen langen Abschied geht.
Ein melancholischer Roman, am Ende mit einem kleinen hoffnungsvollem Zeichen.
Ein nachdenklich machender Roman, der zeigt, dass man nicht ewig Zeit hat um sein eigenes "Puzzle" zu vervollständigen.