Ein Schneesturm, der Grenzen einschneit!
Credence von Penelope Douglas ist ein Buch, das die Komfortzone nicht nur betritt, sondern sie mit einem Schneesturm überrollt. Die Geschichte entführt uns in die verschneiten Berge von Colorado, wo Tiernan ...
Credence von Penelope Douglas ist ein Buch, das die Komfortzone nicht nur betritt, sondern sie mit einem Schneesturm überrollt. Die Geschichte entführt uns in die verschneiten Berge von Colorado, wo Tiernan nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Stiefonkel Jake und dessen Söhnen Noah und Kaleb ein neues Zuhause findet – oder besser gesagt, sich erst finden muss.
Der Schreibstil ist klar, intensiv und dabei so fesselnd, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich habe die knapp 700 Seiten in Rekordzeit verschlungen – das Kopfkino lief durchgehend auf Hochtouren und zwar wortwörtlich...
Die erste Hälfte des Buches hat mir am besten gefallen, da Tiernans innere Kämpfe im Fokus stehen. Ihre Einsamkeit und das Gefühl, nie wirklich geliebt worden zu sein, sind so greifbar, dass man ihre Gefühle für Jake gut nachvollziehen kann. Jake ist ein erwachsener, viel älterer Mann, der ihr genau das gibt, wonach sie sich sehnt: Liebe, Bestätigung und Halt. Diese Dynamik zwischen den beiden hat mich emotional sehr mitgerissen.
Allerdings hat mich der Part mit Noah und Caleb dagegen weniger überzeugt – hier fehlte mir die Tiefe, die die Verbindung zu Jake so besonders macht. Hier verliert die Handlung für mich etwas an Intensität und leider auch an Logik. Der Spice war gut ja, aber ab einem gewissen Punkt auch nicht mehr so authentisch.
Dementsprechend hat mir das Ende des Buches auch nicht sehr gefallen, auch wenn Tieran eine wahnsinnige Entwicklung durchgemacht hat.
Credence ist kein Dark Romance im klassischen Sinne, aber definitiv ein Buch, für das man seine Vorurteile in den Schnee werfen muss. Wer ein unkonventionelles Leseerlebnis sucht, wird hier fündig – allerdings nicht ohne ein gewisses Maß an Aufgeschlossenheit.