Cover-Bild Freunderlwirtschaft
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Regional
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 13.08.2024
  • ISBN: 9783832182014
Petra Hartlieb

Freunderlwirtschaft

Kriminalroman
Alma Oberkofler, Hauptkommissarin mit Hang zur Gerechtigkeit, hat es nicht leicht. Frisch nach Wien versetzt, bekommt sie es gleich mit einem Fall zu tun, der sogar im skandalerprobten Österreich für Schlagzeilen sorgt: Ein Minister hat in seiner Penthouse-Wohnung das Zeitliche gesegnet allem Anschein nach eher unfreiwillig. Das illustre Umfeld des Toten gibt sich charmant, aber wenig auskunftsfreudig. Kein Wunder, denn ob Kaffeehaus oder Kanzleramt: In der Hauptstadt der Freunderlwirtschaft scheint jeder jedem einen Gefallen zu schulden.
Bei der Wahrheitsfindung helfen Alma eine blitzgescheite Buchhändlerin, ein eventuell vertrauenswürdiger Verfassungsschützer und manchmal auch ein Achtel Veltliner.

Liebesgrüße aus Wien: Charmant, lässig und mit feinem Humor erzählt Petra Hartlieb einen Kriminalfall, der fast so originell ist wie die Realität.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2024

Nahe an der Realität...

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Kriminalkommissarin Alma Oberkofler tritt ihren Dienst als Leiterin der Abteilung Leib und Leben mit einem prominenten Todesopfer an: Landwirtschafts- und Tourismusminister Max Langwieser wird tot in seiner ...

Kriminalkommissarin Alma Oberkofler tritt ihren Dienst als Leiterin der Abteilung Leib und Leben mit einem prominenten Todesopfer an: Landwirtschafts- und Tourismusminister Max Langwieser wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Von seiner Verlobten Jessica fehlt jede Spur, schnell gerät sie ins Zentrum der Ermittlungen. Doch es ist nicht klar, ob der junge, aufstrebende Politiker tatsächlich ermordet wurde oder doch einem unglücklichen Unfall zum Opfer wurde...

Petra Hartlieb nimmt uns in "Freunderlwirtschaft" mit in die Welt der jungen, konservativen Politikergeneration Österreichs. Sie versucht nachzuzeichnen, was die mutmaßlich neuen Jungpolitiker antreibt und wie sich ihre hehreren Vorhaben durch die Erlangung von Macht verändern. Die Autorin portraitiert ihre Figuren mit Liebe zum Detail - besonders die beiden Hauptfiguren Alma Oberkofler und Jessica Pollauer bekommen eine umfangreiche Biographie. Abwechselnd erfahren wir mehr über ihren Werdegang, die Zeitebene springen regelmäßig zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Hartliebs Schreibstil ist kurzweilig, die unterschiedlichen Erzählperspektiven bringen Spannung und Bindung an die Charaktere zugleich, sodass der Krimi weggeht wie warme Semmeln. Besonders schön fand ich, dass wir viel über Beweggründe erfahren haben, warum Alma unbedingt Polizistin werden wollte. Da hier einiges offen blieb, hoffe ich auf eine Fortführung der Geschichte dieser sympathischen Kommissarin. Generell gelingt es der Autorin hervorragend eine interessante Entwicklung der Protagonist:innen aufzubauen. Auch Jessicas Handeln wird nachvollziehbar beschrieben, auch wenn diese Figur für mich nicht ganz so greifbar und ich etwas überrascht war, dass die zumeist naiv gezeichnete Protagonistin dann doch ein ziemliches Maß an Gerissenheit an den Tag legt.

Was ich beim Lesen aber festgestellt habe: auch ich bin politikverdrossen. Besonders diese jungen konservativen Politiker verursachen bei mir nicht nur ein ungutes Bauchgefühl, sondern vielmehr Aggression und absolutes Unverständnis. Dafür kann die Autorin nichts, ihr ist es meines Erachtens hervorragend gelungen, diesen Menschentypus gekonnt nachzuzeichnen. Für meinen Geschmack war das etwas zu viel Realität, beim Lesen bevorzuge ich mich daraus eher zu entfernen, zumindest wenn es um Politik geht. Demnach war bei der Verlauf der Geschichte bis hin zu seinem eher offenen Ende ziemlich vorhersehbar.

Mein Fazit: Freunderlwirtschaft ist ein empfehlenswerter Krimi rund um die jungkonservativen Politiker Österreichs ohne viel Gewalt, der einerseits spannend und äußerst kurzweilige geschrieben ist und es andererseits versteht, ein treffendes Portrait seiner Protagonist:innen zu zeichnen. Für Kenner:innen der österreichischen Politik dürften sich die Überraschungsmomente allerdings in Grenzen halten.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Solider Polit-Krimi mit viel österreichischem Kolorit

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"Freunderlwirtschaft" von Petra Hartlieb ist ein gelungener Polit-Krimi, der den Leser mit auf eine atmosphärisch dichte Reise ins österreichische Milieu nimmt. Die Autorin schafft es, die einzigartige ...

"Freunderlwirtschaft" von Petra Hartlieb ist ein gelungener Polit-Krimi, der den Leser mit auf eine atmosphärisch dichte Reise ins österreichische Milieu nimmt. Die Autorin schafft es, die einzigartige Stimmung und die Eigenheiten der österreichischen Gesellschaft präzise und mit einem feinen Gespür für Details einzufangen. Das Buch lebt von seinem authentischen Lokalkolorit, das Hartlieb mit spürbarer Liebe zu Land und Leuten zeichnet.

Der Krimi dreht sich um die dunklen Machenschaften und Verstrickungen im politischen Wien, und dabei gelingt es der Autorin, die subtilen Verflechtungen der "Freunderlwirtschaft" - ein typisches österreichisches Phänomen - treffend darzustellen. Die Charaktere sind sorgfältig ausgearbeitet und spiegeln die österreichischen Politik treffend wider, was dem Roman einen lebendigen und realistischen Anstrich verleiht. Die Dialoge sind scharf und oft humorvoll, was dem Buch eine angenehme Leichtigkeit verleiht.

Zwar ist die Spannung nicht die stärkste Seite des Romans, und auch das Ende bietet keine allzu großen Überraschungen, doch tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Vielmehr liegt die Stärke des Buches in der geschickten Verknüpfung von Gesellschaftskritik und Unterhaltung. Man wird nicht nur gut unterhalten, sondern auch dazu angeregt, über die politischen und sozialen Verhältnisse nachzudenken.

Die Einführung der Protagonistin Alma Oberkofler und deren Intention Polizistin zu werden, werden nicht weiter fortgeführt, was stark darauf schließen lässt, dass der Roman der Beginn einer Reihe ist.

Für Leser, die Interesse an einem Polit-Krimi mit starkem regionalen Bezug haben und die österreichische Kultur schätzen, ist "Freunderlwirtschaft" definitiv eine lohnenswerte Lektüre. Petra Hartlieb hat einen soliden Roman geschaffen, der durch seinen Charme und seine treffende Gesellschaftsanalyse besticht.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Edndlich Kommissarin

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Alma Oberkofler wollte schon als Kind Polizistin werden und sie hat sich durchgesetzt. Endlich ist sie leitende Ermittlerin bei der Leib und Leben Wien, sprich der Mordkommission. Dass ihr als erstes ein ...

Alma Oberkofler wollte schon als Kind Polizistin werden und sie hat sich durchgesetzt. Endlich ist sie leitende Ermittlerin bei der Leib und Leben Wien, sprich der Mordkommission. Dass ihr als erstes ein toter Minister vor die Füße fällt, kommt doch etwas unerwartet. Unklar, ob es ein Unfall gewesen sein könnte oder Mord. Verdächtig macht sich allerdings die Lebensgefährtin des Verstorbenen. Die ist nämlich plötzlich verschwunden. Alma und ihr Team beschäftigen sich zunächst mit der Suche nach der jungen Frau und mit den Lebensumständen des schicken jungen Politikers.

Mit ihrem ersten eigenen Kriminalroman beschäftigt sich Petra Hartlieb gleich mit der hohen Politik. Ihre Kommissarin Alma Oberkofler ist eine überzeugte Polizistin. Mit ihrer Haltung macht sie sich nicht immer beliebt. So soll Wien ein Neuanfang sein. Ob sie mit ihrem Team zusammenwächst wird sich finden. Ein weniger brisanter Fall wäre ihr für den Beginn schon lieber gewesen. Hilft ja nichts. Also ran ans Werk. Alma ist gespannt, wie lange man sie ihre Untersuchungen anstellen lässt. Schließlich geht es in die höchsten politischen Kreise. Und siehe da, bald bekommt sie einen einen Kollegen vom Verfassungsschutz zur Seite gestellt. Entzogen wird ihr und ihren Kollegen der Fall jedoch nicht.

Bekannt ist Petra Hartlieb wohl auch von ihrer Buchhandlung in Wien. Auch darüber hat sie sich bereits in liebenswürdig erfrischender Weise geäußert. Und nun gibt es einen Kriminalroman mit einer spannenden Kommissarin, deren Fähigkeiten sicher noch nicht ganz ausgereizt sind. Nicht ganz klar ist, ob es sich bei dem Fall überhaupt um einen Fall handelt. Schließlich kann ein Sturz auch ein Unfall sein. Spannend wird es, wenn es um den Hintergrund des Politikers geht. Sollte es da doch einen Grund gegeben haben, ihn aus dem Weg zu schaffen. Auch die gewitzte Art und Weise, wie es die Verlobte des Toten schafft, zu verschwinden, gefällt. Am Schluss hätte man sich möglicherweise etwas mehr Geradlinigkeit gewünscht, aber vielleicht passt es gerade so wie es ist in die Welt der Politik, in die Alma da unversehens hereingeraten ist. Ein lesenswerter erster Fall mit einem auffälligen Cover, den man gerne in seinem Buchregal aufnimmt.

Veröffentlicht am 09.09.2024

Doppeltes Spiel

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Dass Alma Oberkofler, unmittelbar nach ihrem Dienstantritt im Wiener Dezernat für Leib und Leben, mit einem politisch brisanten Fall konfrontiert wird, grenzt schon fast an Ironie. Davon unbeirrt setzt ...

Dass Alma Oberkofler, unmittelbar nach ihrem Dienstantritt im Wiener Dezernat für Leib und Leben, mit einem politisch brisanten Fall konfrontiert wird, grenzt schon fast an Ironie. Davon unbeirrt setzt Alma alles daran Licht ins Dunkel, dieser offensichtlich zum Himmel stinkenden Geschichte zu bringen. Doch die Beweismittellage ist äußerst dünn und so muss sie sich in zunehmendem Maß auf ihr Bauchgefühl verlassen. Damit sticht sie jedoch in ein Wespennest, das sie schneller ihren Job kosten könnte als sie es realisieren kann. Davon unbeirrt ermittelt sie unter Zuhilfenahme unkonventioneller Methoden beherzt weiter. So dass es ihr am Ende nicht nur gelingt den Fall aufzuklären, sondern auch einen Keil in das eingespielte Korruptionsgefüge zu treiben.

Fazit
Ein absolut ausbaufähiger Auftakt zu einer neuen Krimiserie, mit einer Kommissarin die noch am Anfang ihrer Karriere steht.

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Veröffentlicht am 15.08.2024

Seilschaften in der Politik

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Alma Oberkofler hat gerade ihre neue Stelle als Chefinspektorin bei der Wiener Kriminalpolizei angetreten, als sie es mit einem brisanten Todesfall zu tun bekommt: Der amtierende konservative Wirtschaftsminister ...

Alma Oberkofler hat gerade ihre neue Stelle als Chefinspektorin bei der Wiener Kriminalpolizei angetreten, als sie es mit einem brisanten Todesfall zu tun bekommt: Der amtierende konservative Wirtschaftsminister Max Langwieser, junger aufstrebender Stern am Politikhimmel, ist mit seinem Kopf auf das Eck seines massiven Glastisches geprallt und liegt tot in seiner Wohnung. Von seiner Verlobten Jessica fehlt derweil jede Spur. War es ein unglücklicher Unfall oder steckt doch mehr dahinter? Alma und ihre Kollegen forschen im privaten und beruflichen Umfeld nach, immer unter den strengen Argusaugen der Politprominenz und des Staatsschutzes.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Alma und Jessica erzählt, wobei die Handlung der Gegenwart gelegentlich durch Rückblenden in Almas und Jessicas Vergangenheit unterbrochen wird. Immer wieder fühlte ich mich beim Lesen an die Politskandale der letzten Jahre in Österreich erinnert, auch wenn die Story rein fiktiv ist.

Alma Oberkofler wirkt angenehm normal, realistisch und authentisch, ihr Privatleben wird thematisiert, spielt aber nur eine Nebenrolle. Ein Schwachpunkt war für mich Almas persönliche Motivation, Polizistin zu werden. Sie wurde als Jugendliche durch eine junge Kripobeamtin inspiriert, die in einem Mordfall in Almas persönlichem Umfeld ermittelt hat. Doch gerade diese Beamtin handelte für mich wenig engagiert und vorbildhaft.

Der Krimi wirft ein interessantes Schlaglicht auf Seilschaften und Korruption in der Politik, echte Spannung kam bei mir jedoch nicht auf. Die Ermittlungen entwickeln sich eher gemächlich, und einiges empfand ich beim Lesen als sehr vorhersehbar. Der Schreibstil war angenehm zu lesen, jedoch eher gewöhnlich. Leider fielen mir auch einige Flüchtigkeitsfehler auf (Karin lädt Jessica zu einer Geburtstagsfeier ein, die einige Seiten später plötzlich eine Hochzeit ist, Altersangaben sind nicht konsistent u.a.).

Insgesamt ein unterhaltsamer, aber recht braver Krimi, bei dem mir etwas Raffinesse gefehlt hat.

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