Cover-Bild Ihr mich auch
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Südpol Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 200
  • Ersterscheinung: 28.02.2019
  • ISBN: 9783943086935
Pia Herzog

Ihr mich auch

Eine wunderbare und ganz besondere Freundschaftsgeschichte - Jugendbuch Bestseller für Mädchen ab 12 Jahre
Eine Freundschaftsgeschichte, die unter die Haut geht!
Lu ist ziemlich angenervt – von ihrer Mutter, von den Jungs in ihrer Klasse, von der Schule. Nicht mal beim Boxtraining wird sie ihre Wut los. Der Einzige, mit dem sie klarkommt, ist Rhys, aber der zählt ja nicht wirklich. Als Lu und die eigensinnige Viola aufeinandertreffen, fliegen die Fetzen. Und ausgerechnet mit der soll Lu nach Mallorca fliegen?!

»Erwachsen werden ist eine wirkliche Herausforderung. Temporeich, lebendig und durchaus auch humorvoll beschreibt Pia Herzog diese besondere Freundschaftsgeschichte .« Maike Jacobs, Neue Presse Hannover

» Eine überzeugende Freundschaftsgeschichte, die auf die Probleme der Pubertät und das Gefühl des Unverstandenseins sehr feinfühlig eingeht .« Manuela Haselberger, eselsohr

» Ein sehr ausgefallenes, spezielles Buch abseits des Massengeschmacks. Die starken, aussagekräftigen Charaktere konnten mich mitreißen und haben mich auf dem Weg durch die Geschichte begleitet.« Karo, Buchlabor

» Eine nonkonforme Geschichte für starke Mädchen in mitreißend flüssigem Schreibstil .« Christina Weirich, Magazin querlesen

»Ihre Freundschaft hilft beiden, ihre Zukunft zu meistern und der Realität mit all seinen Herausforderungen mit neuem Mut und echten Freunden entgegenzusehen. Absolut empfehlenswert! « Christa Robbers, KidsBestBooks

»Packende Actionszenen und nachdenkliche Momente, Schulalltag und eine sich anbahnende Liebelei zeigen authentische Charaktere in einer für die Leser nachvollziehbaren Alltagswelt (...) "Ihr mich auch" ist ein packendes Buch, das besonders durch Luisas besonderen Charakter besticht. Bewertung: sehr empfehlenswert « www.ajum.de

»Schwere Themen - verpackt in eine spannende und leicht zu lesende Coming-of-Age-Geschichte , die aus dem Blickwinkel der Heldin erzählt wird und dabei glaubhaft und gleichzeitig unterhaltsam rüberkommt.« Stiftung Lesen

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2019

Ein wunderschönes und ganz besonderes Buch!

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Als ich das erste Mal über „Ihr mich auch“ gestolpert bin, konnte das hübsche Cover meine Neugier sofort wecken. Es hat so etwas wunderbar Harmonisches und Sommerliches, finde ich. Da mich auch der Klappentext ...

Als ich das erste Mal über „Ihr mich auch“ gestolpert bin, konnte das hübsche Cover meine Neugier sofort wecken. Es hat so etwas wunderbar Harmonisches und Sommerliches, finde ich. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest, dass das Buch unbedingt bei mir einziehen muss.

Lu rebelliert gegen alles und jeden. Ihre frisch knallpink gefärbten Haare spiegeln nur zu gut wieder, wie Lu ist: Frech, tough, rebellisch, aggressiv. Sie ist einfach von allem genervt: Von ihrer Mutter, die keinen richtigen Job findet, sodass sie ständig knapp bei Kasse sind und Lu die alten Klamotten ihrer Cousins tragen muss, von den Jungs in ihrer Klasse, die total gemein sind, von der Schule und von so einigen weiteren Dingen mehr. In Lu schlummert eine große Wut, die sie noch nicht einmal beim Boxtraining loswird. Mit Lu kommt einfach niemand zurecht, niemand außer Rhys. Rhys zählt aber eigentlich nicht, schließlich existiert er gar nicht wirklich...
Lus Leben soll sich schlagartig ändern, als ihre Mutter einen neuen Job bei der wohlhabenden Familie Kunzendorff annimmt. Ihre Aufgabe ist es, sich um Herrn Kunzendorffs Tochter Viola zu kümmern. Diese hat ein schlimmen Unfall hinter sich, bei dem sie nicht nur ein Auge und einen Arm verloren hat, sondern auch ihre Mutter. Als Lu das erste Mal auf Viola trifft, knallt es gewaltig. Die beiden können sich gar nicht leiden und feinden sich richtig an. Als Lu erfährt, dass die blöde Viola unbedingt möchte, dass sie mit nach Mallorca fliegen soll, ist sie entsetzt. Dieser Urlaub kann einfach nur der reinste Albtraum werden. Oder?

Mit „Ihr mich auch“ ist Pia Herzog ein ganz besonderes Jugendbuch gelungen, welches mir wundervolle Lesestunden beschert hat. Auf mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausüben, der mich einfach nicht mehr entziehen konnte, sodass ich dass Buch quasi inhaliert habe. Es liest sich unheimlich gut, Pia Herzog hat einen sehr leichten, jugendlichen und herrlich lebendigen Schreibstil.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Lu in der Ich-Perspektive. Mit ihr ist der Autorin eine außergewöhnliche Protagonistin gelungen. Lu ist vorlaut, kratzbürstig und wahrlich nicht auf den Mund gefallen. Sie befindet sich mitten in der Pubertät, was man nur zu deutlich spürt. Sie ist sehr oft wütend und aggressiv, lässt sich nichts gefallen und schert sich nicht darum, was andere über sie denken. Lu ist schon irgendwie sehr speziell und obwohl sie so rotzfrech ist, muss man sie einfach gernhaben. Ich fand Lu großartig und konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen, trotz des Altersunterschiedes. Ich denke, dass besonders die Zielgruppe sich prima mit der toughen Lu identifizieren wird.

Was ich zuerst etwas komisch fand, war die Sache mit Rhys, Lus Fantasiefreund. Ich fand die Idee schon super und wahnsinnig interessant, aber irgendwie auch etwas sonderbar. Man muss sich darauf einlassen können, was mir zum Glück auch gelungen ist.
Mich hat diese Idee mit dem unsichtbaren Freund richtig fasziniert. Rhys wird einfach so real und greifbar beschrieben, sodass man beim Lesen öfters mal vergisst, dass er gar nicht existiert, sondern nur Lus Fantasie entsprungen ist.
Ich persönlich habe nur nicht so ganz verstanden, warum Lu so ist. Das wird leider nicht genauer erklärt. Wir erfahren zwar, dass sie sich schon immer sehr schwer damit getan hat, Freunde zu finden, aber warum, erfährt man leider nicht.
Was wir aber erfahren, ist, dass Lu vor Rhys noch weitere unsichtbare Freunde hatte. Zuerst waren es nur Mädchen, aber schließlich war eines Tages Rhys da. Rhys gibt Lu halt, sie braucht ihn einfach, um mit allem klarzukommen. Sie hat das Gefühl, dass niemand für sie da ist, nur Rhys hält zu ihr. Lu lebt wirklich total in ihrer eigenen Welt, was sich aber dank Viola noch ändern soll.

Viola, muss ich gestehen, konnte ich anfangs gar nicht leiden. Über ihr fieses und zickiges Verhalten habe ich mich richtig aufgeregt. Da wir alles aus Lus Sicht erfahren, ist Viola vermutlich besonders krass dargestellt, denn Lu kommt mit Viola zuerst überhaupt nicht gut klar. Die beiden Mädchen bekriegen sich sogar richtig im Sommerurlaub auf Mallorca, sie streiten sich und spielen sich die gemeinsten Streiche. Kaum vorstellbar, dass aus den beiden schließlich noch die allerbesten Freundinnen werden.

Ich fand es so schön, wie einfühlsam und berührend die Freundschaft von Lu und Viola beschrieben wird. Beide Mädchen entwickeln sich wunderbar weiter, sie geben sich gegenseitig halt und helfen einander, um ihre Probleme in den Griff zu kriegen. Was ich dabei wirklich toll, zugleich aber auch ein wenig irritierend fand, ist, dass Viola Lu sofort glaubt, dass es Rhys gibt. Da war ich mir bis zum Schluss nicht sicher gewesen, ob sie Rhys nun auch sehen kann oder nicht. Die Geschichte rund um diesen unsichtbaren Freund ist schon etwas strange, aber auch so erfrischend anders und einzigartig.

Erfrischend anders, so lässt sich „Ihr mich auch“ perfekt beschreiben. Es ist definitiv ein Buch abseits des Mainstreams. Hier hoffe ich sehr, dass das Buch die Aufmerksamkeit erhalten wird, die es verdient. Es erzählt eine so wunderschöne Geschichte über Freundschaft, das Anderssein und das Erwachsenwerden. „Ihr mich auch“ beschert einem ein außergewöhnliches Leseerlebnis, welches einen zutiefst berührt, sehr zum Nachdenken anregt, öfters zum Schmunzeln bringt und durchweg mitfiebern lässt. 
 
Fazit: „Ihr mich auch“ ist ein wunderschönes und ganz besonderes Buch, welches einen von den ersten Seiten an mitreißt und nicht mehr loslässt. Die Geschichte ist einzigartig, sehr berührend, stellenweise richtig witzig und so erfrischend anders. Die Story rund um den unsichtbaren Freund fand ich zwar irgendwie etwas seltsam, zugleich aber auch genial und faszinierend. Ebenfalls ganz begeistert bin ich von Lu, mit der der Autorin eine großartige Buchheldin gelungen ist. Ich freue mich schon sehr über weitere Bücher von Pia Herzog, mein erstes Werk von ihr konnte mich richtig begeistern. Ich kann „Ihr mich auch“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 29.05.2019

Eine besondere Geschichte über Freundschaft

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Lu ist angenervt von ihrer Mutter, ihren Mitschülern und der Schule. Daher versucht sie beim Boxtraining ihre Wut loszuwerden. Doch das klappt nicht immer. Der einzige der sie versteht ist ihr bester Freund ...

Lu ist angenervt von ihrer Mutter, ihren Mitschülern und der Schule. Daher versucht sie beim Boxtraining ihre Wut loszuwerden. Doch das klappt nicht immer. Der einzige der sie versteht ist ihr bester Freund Rhys. Doch der zählt leider nicht richtig, da er nur in ihrem Kopf existiert...

Das Buchcover hat mich direkt angesprochen und macht total Lust das Buch zu lesen und direkt gute Laune. Und so kann man sich auch Lu vorstellen. Sie ist zwar oft von ihrem Leben und ihren Mitmenschen angenervt. Aber ebenso lustig und lebensfroh und eckt mit ihrer vorlauten Art auch schon mal an. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie sich ihren besten Freund einfach in ihrer Fantasie kreiert und mit ihm jede Menge Spaß hat. Rhys ist genauso verrückt und farbenfroh dargestellt wie Lu und daher habe ich ihm beim lesen liebgewonnen.

Aber Lu trifft in dieser Geschichte auch auf "echte" Menschen, die genauso wichtig und liebenswert sind. Da ist zu einem Viola, die die Tochter des neuen Chefs ihrer Mutter ist und auf die diese aufpassen soll. Viola hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich und ist daher sehr ruppig und abweisend zu anderen Menschen. Doch im Laufe der Geschichte macht sie eine erstaunliche Wandlung durch und die Szenen mit Lu und Viola haben mir beim lesen besonders Spaß gemacht. Aber auch Christopher, mit dem Lu anfangs immer aneinander gerät, macht diese Geschichte zu etwas ganz besonderem.

Dieses Buch erzählt eine Geschichte über besondere Freundschaften, die ich jedem ans Herz legen kann der kurzweilige Jugendromane mit wichtigen Botschaften mag.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Was das Leben so alles bereit hält

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Mit „Ihr mich auch“ ist der Autorin Pia Herzog ein wundervolles „coming of age“ Buch gelungen, welches eine originäre Leserschaft von ca. 11 bis 14/15 Jahre (und natürlich auch alle junggebliebenen) anspricht. ...

Mit „Ihr mich auch“ ist der Autorin Pia Herzog ein wundervolles „coming of age“ Buch gelungen, welches eine originäre Leserschaft von ca. 11 bis 14/15 Jahre (und natürlich auch alle junggebliebenen) anspricht.

Lu lebt zusammen mit ihrer Mutter, die konstant auf der Suche nach einem Job ist, mit dem sie ihr Studium und das Leben der beiden finanzieren kann. Da es ihr schwer fällt Freundschaften zu schließen hatte sie schon immer imaginäre Freunde. Und sie versteht sich gerade nicht allzu gut mit ihrer Mutter, da Lu in der Phase angekommen ist, in der Erwachsene – und besonders ihre Mutter – einfach nur nerven und sich in alles einmischen wollen. Zum Glück hat sie ihr Boxtraining, in dem sie all ihre Aggressionen rauslassen kann.

Nachdem ihre Mutter einen neuen Job angenommen hat (als Betreuerin eines jungen Mädchens, welches bei einem Autounfall stark verletzt wurde) muss Lu mit dieser Viola auch noch in den Urlaub fahren – ob das gut gehen kann?

Pia Herzog schafft es das Thema Freundschaft und erste Beziehung so leicht zu transportieren. Als Leserin hat man das Gefühl, direkt mit in dem Plot zu stecken. Auch die schwierige Situation einen imaginären Freund für uns Leserschaft greifbar zu gestalten ist ihr gut gelungen. Anfangs musste ich mich erst daran gewöhnen, aber dann ist er mir geradezu ans Herz gewachsen.

Ich denke, dass junge Leserinnen sich mit den Themen identifizieren können und insbesondere die anfängliche Hass-/Liebe zwischen Lu und Viola nachvollziehen. Insbesondere auch die Wut, die in den beiden steckt und die sich ihren Weg bahnt.

Für diesen wundervollen Ausflug in die Denke und das Leben eines Teenagers vergebe ich 4 von 5 Sterne und hoffe, bald wieder etwas von der Autorin lesen zu können.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Starke Heldin, starker Stil

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Lu, eigentlich Louisa, empfindet einen tiefen inneren Schmerz, es lodert eine Wut in ihr, die immer wieder in ihr hoch kommt und herausbricht. Sie lebt mit ihrer Mutter einer ewigen Studentin alleine, ...

Lu, eigentlich Louisa, empfindet einen tiefen inneren Schmerz, es lodert eine Wut in ihr, die immer wieder in ihr hoch kommt und herausbricht. Sie lebt mit ihrer Mutter einer ewigen Studentin alleine, mit sehr begrenzten Mitteln und trägt die alten Klamotten, ihres älteren Cousins auf. Diese ändert sie sich auf einer alten Nähmaschine um, damit sie individueller sind und passen. Sie hatte noch nie wirkliche Freunde, aber eine Menge Fantasie und jede Menge Aggressionen. Darum achtet ihre Mutter darauf, daß sie regelmäßig zum Boxtraining geht. Als Zeichen des Protests färbt sie sich die Haare knallig pink, ein starker Kontrast zu den schwarzen Klamotten. Ihre Mutter ist etwas lebensfremd. Sie leidet nicht nur unter Examensangst, ihre Jobs entpuppen sich auch regelmäßig als Flops. Daher ist ständig Ebbe in der Kasse. Doch nun scheint sie den idealen Job gefunden zu haben: Gesellschafterin für die traumatisierte Tochter eines wohlhabenden Geschäftsmannes, für 120,- € am Tag. Lu ist diese Prinzessin Viola gleich suspekt und so knallt es gleich bei ihrem ersten Treffen. Doch dann besteht Viola darauf, daß Lu mit in den Urlaub in die Finca auf Mallorca kommt. Ein Albtraum scheint für Lu wahr zu werden.

Lu ist in ihrer Wut, in ihrer Aggressivität ein fesselnder Charakter es scheint ihr gleichgültig zu sein, was andere von ihr denken. Wozu auch, sie hat ja eh keine Freunde, bis auf Rhys, der ihrer Fantasie entspringt und mit dem sie alles teilen kann. Allerdings ist er ausgerechnet ihrer Mutter ein Dorn im Auge. Diese Mutter leider auch mir. Wie kann man nur einerseits so intellektuell und psychologisch sensibel sein wollen und dann bei der eigenen Tochter und sich selbst so blind? Sie muss doch den Schmerz ihrer Tochter spüren und sich fragen, wo er herkommt. Ich habe mich das die ganze Zeit gefragt. Warum ist Lu, wie sie ist? Sie rebelliert teilweise heftig und nicht immer ungefährlich, da würde sie meine Geduld auch sehr strapazieren. Aber von vielen rebellischen Gefahren ihrer Altersgruppe lässt sie in weiser Voraussicht die Finger: kein Alkohol, keine Drogen, keine Zigaretten. Sie schließt sich auch keiner missratenen Clique an, sie ist wirklich absolut autonom, bis auf Rhys, mit seinen unverschämt grünen Augen. Er ist ein wunderbares Korrektiv für Lu, mit dem sie sich austauschen kann und der ihr auch ganz schön gehörig den Kopf zurecht rückt. Ein toller Charakter, für den die Mutter leider gar kein Verständnis hat, ebenso wenig wie für die Bedürfnisse ihrer Tochter, die sich durch ihn offenbaren.

Ich finde das Buch wahnsinnig gut geschrieben, es hat mich sofort in einen Sog gezogen. Ich wollte immer wissen, was ist eigentlich mit Lu los? Wird Viola mit der neuen Situation zurecht kommen? Auch wenn ich das Buch super fand, habe ich diese Fragen nicht wirklich beantwortet gefunden. Ich habe bei rund 20 Jahren Berufserfahrung erst einmal ein Kind ganz ohne Freunde getroffen, daß vom Jugendamt auch tatsächlich in eine spezielle Einrichtung gegeben wurde und auch in einem zweiten Fall kamen die Kinder sofort in verschiedene Einrichtungen, wo sich dann offenbarte, daß die Geschwister untereinander auch keine wirkliche Bindung haben. Die wenigen Kinder ohne Freunde, hatten alle ein gestörtes Eltern-Kind-Verhältnis und keine auffangenden Großeltern. Auch Lus Großeltern werden mit keinem Wort erwähnt. Das Problem war nicht Armut, es waren die Eltern, die das Bindungsverhalten stören, mit diagnostizierter Erziehungsunfähigkeit. Hier empfinde ich die Mutter auch als problematisch, da sie die Realität verkennt und etwas lebensfremd ist. Dennoch scheint Lu an ihr zu hängen und ihre Mutter nicht völlig egal zu sein. Bei allen Differenzen zwischen Lu und ihrer Mutter, ist Schule erstaunlicher Weise nie ein Thema. Sie geht offensichtlich nicht nur hin, sie scheint auch zu lernen, auch wenn es nicht explizit erwähnt wird. Das wird jetzt der Zielgruppe nicht so bewußt sein, da sie intakte Bindungen haben werden, daher gibt es hierfür nur einen Stern Abzug.

Die Jugendlichen in dieser Geschichte mag ich wiederum sehr gerne. Sie sind sehr einfühlsam beschrieben, man spürt ihren Schmerz, ihren Welthass, ihre Verachtung, ihre Verzweiflung und die aufkeimende Hoffnung. Bei Lu und Viola schätze ich sehr ihre Geradlinigkeit und Kompromisslosigkeit, bisweilen sind die zwei wirklich gnadenlos ihrer Umwelt gegenüber, aber dabei irgendwie menschlich. Emotional hat mich längere Zeit kein Buch mehr so bewegt, daher gehe ich über die für mich als Erwachsene bestehende Schwäche hinweg und gebe gerne noch gute 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Pinke Haare

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Klappentext: Lu ist ziemlich angenervt – von ihrer Mutter, von den Jungs in ihrer Klasse, von der Schule. Nicht mal beim Boxtraining wird sie ihre Wut los. Der Einzige, mit dem sie klarkommt, ist Rhys, ...

Klappentext: Lu ist ziemlich angenervt – von ihrer Mutter, von den Jungs in ihrer Klasse, von der Schule. Nicht mal beim Boxtraining wird sie ihre Wut los. Der Einzige, mit dem sie klarkommt, ist Rhys, aber der zählt ja nicht wirklich. Als Lu und die eigensinnige Viola aufeinandertreffen, fliegen die Fetzen. Und ausgerechnet mit der soll Lu nach Mallorca fliegen?!
Eine Freundschaftsgeschichte, die unter die Haut geht!


Persönliche Meinung: Schon allein bei diesem coolen Cover bekomme ich Lust mir auch die Haare Pink zu färben.
Lu ist eine tolle, freche Protagonistin, die aber leider anfangs keine Freunde hat, mal abgesehen von ihrem imaginären Freund. Der ist aber zugegebener Maßen echt der perfekte Kumpel, lustig, einfühlsam und immer mit Stil! Ich hätte wohl nicht so viel Kreativität wie sie um so einen tollen Freund zu kreieren.
Lu`s freche Persönlichkeit hilft ihr auch dabei, sich mit Viola anzufreunden, die es wertschätzt, endlich mal ganz normal von ihr behandelt zu werden.
Dank dem tollen Schreibstil bin ich nur so durch die Seiten geflogen und es gab einfach kein Kapitel an dem ich mich nicht erfreute.
Am Anfang hatte ich etwas Probleme zu unterscheiden, was man nun in der Realität sah oder nicht, wenn Rhys etwas tat, da er ja eigentlich gar nicht existiert.


Fazit: Eine wundervolle Geschichte über Freundschaft und vor allem über die Gleichberechtigung von Menschen, die ein Handicap haben.