Cover-Bild Frau im Mond
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Berlin Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 04.04.2025
  • ISBN: 9783827014993
Pierre Jarawan

Frau im Mond

Roman | Nominiert für den SPIEGEL Buchpreis 2025 | Eine tragikomische Familiengeschichte zwischen Kanada und dem Nahen Osten

Am 4. August 1966 zündet eine Gruppe Studenten – die Lebanese Rocket Society – eine Weltraumrakete, um den Libanon in eine blühende Zukunft zu führen. Auf den Tag genau 54 Jahre später kommt es im Beiruter Hafen zu einer Explosion, die das ganze Land erschüttert. Meisterhaft verknüpft Pierre Jarawan diese beiden historischen Ereignisse zu einer Kontinente verbindenden Familiengeschichte weit über das Schicksal des Nahen Ostens hinaus. Denn im kanadischen Montréal stoßen die Zwillingsschwestern Lilit und Lina auf Spuren ihrer armenischen Großmutter Anoush ...

»Frau im Mond« ist große Erzählkunst – vielschichtig, lebensprall und voller tragikomischer Ereignisse. Ein sagenhaftes Lesevergnügen!

» Frau im Mond nimmt uns schon auf den ersten Seiten wieder mit auf eine poetische Bilderreise und umfängt uns mit diesem zärtlichen Zauber und der unvergleichlichen Sprachmelodie die Pierre Jarawan so besonders machen.« Vera Kahl, Buchhandlung Blattgold, München

»Pierre Jarawan ist ein begnadeter Erzähler. Jeder seine Romane eröffnet ein Universum der Geschichte(n) und verankert gleichzeitig durch die Wuchten der Zeit unsere Menschlichkeit fest im Heute. Seine Figuren schreibt er direkt in unser lesendes Herz.« Maria-Christina Piwowarski

»Pierre Jarawans Geschichte um die Familie der Zwillinge Lilit und Lina sprüht nur so vor Farbigkeit. Einmal mehr hat er eine elegante, bildreiche Sprache gefunden, die wundervoll von Montreal bis in den Libanon führt. Ein Roman wie ein Fluss, der durch viele abzweigende Seitenarme trägt, er ist lehrreich, seine Figuren werden äußerst lebendig in Szene gesetzt. Themen wie Familie, Werte, Wurzeln, Zugehörigkeit, Verlust und Trauer finden ihren Platz und werden mit wachem Blick und großem Herzen behandelt.« Georg Schmitt, Buchhandlung am Sand, Hamburg

»Mit dieser Kontinente überspannenden Familiengeschichte vor dem Hintergrund der dramatischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts hat sich Jarawan selbst übertroffen: ein großer Wurf.«  Rainer Marquardt, Buchhandlung Reuffel, Koblenz

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2025

Leben wie ein Märchen

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Der Titel des Buches liefert einerseits den roten Faden, der sich durch das Buch zieht wie andererseits das Thema, was die Familie el Shami über mehrere Generationen hinweg, vom Libanon bis nach Kanada, ...

Der Titel des Buches liefert einerseits den roten Faden, der sich durch das Buch zieht wie andererseits das Thema, was die Familie el Shami über mehrere Generationen hinweg, vom Libanon bis nach Kanada, begleitet hat: die Raumfahrt.

Die Zwillinge Lilit und Lina wachsen nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Großvater Maroun auf. Der hat schon damals, am Tag ihrer Geburt bereits für Unruhe gesorgt, als er durch das Zünden einer Rakete vom Dach seines Altenheims aus beinahe einen Club in die Luft gejagt hätte. Die Raumfahrt war sein Leben und er gibt diese Leidenschaft weiter, als er Jahre später seiner Enkelin, der Filmemacherin Lilit, von seiner Arbeit bei der Libanesischen Raketensociety erzählt.

Diese kurze Zusammenfassung zeigt eigentlich schon ganz gut die Komplexität des Romans auf. Auch wenn wir "nur" drei Genereationen dieser Familie begleiten, fällt es mir vor allem zu Beginn sehr schwer, jedes Detail zu behalten und in eine Reihenfolge zu bringen.

Auch wenn ich den Schreibstil des Autors grundsätzlich als beinahe märchenhaft beschreiben würde- er findet mitunter ganz zauberhafte Formulierungen und behält trotz der komplexen Inhalte eine schöne Leichtigkeit bei- springt er mit überbordender Lust zwischen den Erzählebenen hin und her. Und das sehr oft ohne große Ankündigung.

Das macht es etwas schwer hinterher zu kommen und die Sprünge nachzuvollziehen. Zumal er oftmals Ereignisse anschneidet, um sie dann mehrere Kapitel weiter erst wieder aufzugreifen. Das bewundernswerte ist, dass er dabei nix vergisst (oder wenn, dann habe ich das nicht mitbekommen), aber es macht es auch schwer, ihm zu folgen.

Nichtsdestotrotz ist das Thema dieses Buches aber so verzaubernd und erinnert an Tausend und eine Nacht, sodass mich der Autor ähnlich wie Sheherazad an sich gefesselt hat.

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Veröffentlicht am 10.04.2025

Möge die Frau im Mond dir den Weg weisen

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Dieses Buch ist ein Kunstwerk und eine Herausforderung. Grundsätzlich ist es sehr hübsch, erzählt locker eine Familiengeschichte, liebevoll und mit Humor, nur muss man sie ein bisschen suchen.

Im Prinzip ...

Dieses Buch ist ein Kunstwerk und eine Herausforderung. Grundsätzlich ist es sehr hübsch, erzählt locker eine Familiengeschichte, liebevoll und mit Humor, nur muss man sie ein bisschen suchen.

Im Prinzip begibt sich eine junge Frau auf die Suche nach ihren Wurzeln. Lilith macht Dokumentarfilme, Recherche ist ihr Metier, und als ihr dementer Großvater plötzlich ins Plaudern kommt merkt sie auf. Ihre Familie lebt schon lange in Kanada, aber ihre Großeltern kommen aus dem Libanon. Anush, ihre Großmutter, ist als Kind von Armenien in den Libanon geflohen. Welche Geschichte steckt dahinter?

Es geht hier ziemlich wild durch die Zeiten. Großvater Maroun erinnert sich, wie man sich halt erinnert, hier ein Stückchen und da ein bisschen und wie war das nochmal? Auch Liliths Gedanken schweifen ab. Es springen ständig die Perspektiven, die Zeiten und die Handlungsorte. Es ist verwirrend, aber irgendwie auch nett, bis es dann gar nicht mehr nett ist. Der Genozid, der 1915 an den Armeniern verübt wurde, war grausig und ein paar Sprenkel davon erleben wir mit.

Zwischendurch bekommt man noch einen Schnupperkurs in Raketenwissenschaft. Fritz Langs Film „Frau im Mond“ hat Maroun als Kind im Kino gesehen, war quasi dabei, als der Countdown erfunden wurde und hat eine lebenslange Faszination für Raketen, den Weltraum und den Mond mitgenommen. Die Haigazian College Rocket Society in Beirut hat in den 30er Jahren wegweisende Erkenntnisse errungen, das ist nur nicht allgemein bekannt.

Ein Countdown durchzieht das ganze Buch. Die Kapitel zählen rückwärts, laut und deutlich. Bei Null haben wir eine Idee, wie alles zusammenhängen könnte und sind beeindruckt, wie vielfältig man eine Frau im Mond als Symbol benutzen kann. Wir sind außerdem ein klein wenig froh, es geschafft zu haben. Das war eine spannende Reise, aber anstrengend war sie auch.

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Veröffentlicht am 04.04.2025

Ein Teppich aus Geschichten

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“Frau im Mond”, geschrieben von Pierre Jarawan, ist die Erzählung von Lilit el Shami, einer Kanadierin libanesischer Abstammung, die den Leerstellen in ihrem Leben nachspürt. Dabei begibt sie sich auf ...

“Frau im Mond”, geschrieben von Pierre Jarawan, ist die Erzählung von Lilit el Shami, einer Kanadierin libanesischer Abstammung, die den Leerstellen in ihrem Leben nachspürt. Dabei begibt sie sich auf eine Reise durch die Generationen in die Vergangenheit und zurück in die Gegenwart. Sie entdeckt die politische Geschichte einer fremden Heimat und eines verleugneten Genozids, aber auch die Geschichten von Menschen, ihrem Leid, ihrem Überleben, ihren Kämpfen und ihrem Streben; Geschichten von grossen Träumen, Hoffnungen und der Reise zum Mond.

Pierre Jarawan erzählt mit “Frau im Mond” nicht nur eine Familiengeschichte oder die Geschichte eines Landes. Er kreiert ein komplexes Bild, eine Collage. Aus einzelnen Fetzen und Anekdoten schält sich beim Lesen erst allmählich ein roter Faden heraus. Zeitlinien wechseln sich ab, neue Fäden kommen hinzu, werden aufgedröselt, beiseite gelegt, später weiter verfolgt. Diese verschachtelte Erzählweise, kombiniert mit der unaufdringlich poetischen Sprache lädt zum Beobachten, Erkunden und Schwelgen ein - hat mitunter aber auch an den Grenzen meiner Geduld gekratzt. Immer wieder ergeben sich neue Perspektiven auf die Reise und die Umwege - nach zwei, drei Schritten zur Seite, vorwärts und wieder zurück. Und erst zum Schluss ist vollständig zu erkennen, wie Vergangenheit und Gegenwart, Individuen und Gesellschaft miteinander verwoben und verknüpft sind.

Pierre Jarawan versteht es, schier unzählige fein gesponnene Fäden aus Geschichten zu einem einzigen, dichten Teppich, einem meisterhaften Gesamtwerk zu verknüpfen. Als solches hat mich “Frau im Mond” nachhaltig beeindruckt. Meine Lesereise zu diesem Ziel ging aber auch mit gelegentlichem Frust und einem Hauch von “zu viel des Guten” einher.

Ich bedanke mich herzlichst bei Vorablesen und dem Berlin Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung bleibt natürlich und wie immer trotzdem meine eigene!

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Veröffentlicht am 02.04.2025

Vielschichtige Familiengeschichte

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Lilit und Lina Zwillinigsschwestern mit libanesischen Wurzeln wachsen in Kanada bei ihren Großvater Maroun, die Eltern sind Tot, Lilit reist nach Libanon um dort nach Spuren von ihrer Großmutter suchen, ...

Lilit und Lina Zwillinigsschwestern mit libanesischen Wurzeln wachsen in Kanada bei ihren Großvater Maroun, die Eltern sind Tot, Lilit reist nach Libanon um dort nach Spuren von ihrer Großmutter suchen, Lina bleibt zu Hause. In Libanon wird Lilit auch viel über ihren Großvater erfahren und über Libanese Rocket Society , Maroun war ganze Leben nach Raketen verrückt sogar noch in Altenheim, nein Seniorenheim. Wir begleiten Lilit und erfahren die ganze Geschichte von die Familie el Shami.

Ein schönes Buch welche überzeugt mit die bildhafte , leicht ironische Sprache, auch die Verwebung von die politischen, historischen und fiktiven Ereignissen ist sehr gelungen , einzige was mich gestört hat waren die Zeitsprungen in Kapiteln , mehrere Male muss ich nochmal der Anfang lesen um mich zu orientieren in welchen Zeit ich gerade bin. Die Idee mit die Nummerierung von 50 bis 0 beim Kapiteln finde ich auch sehr interessant.

Bin nicht sofort in die Geschichte reingekommen, weil der Schreibstil nicht ganz einfach ist auch die große Vielfalt an die Themen fordert große Aufmerksamkeit beim lesen, trotzdem ich werde das Buch weiter empfehlen weil die Geschichte zwischen Kanada und Libanon hat viel zum bieten und die Leser welche gut ausgebaute Familiengeschichten mögen werden hier die perfekte Lesestoff finden.

Das Cover entspricht den Inhalt , sehr viele Motive genauso so wie viel Themen in die Geschichte.

Veröffentlicht am 01.04.2025

Der Libanon ist kompliziert

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In Pierre Jarawans neuem Roman “Frau im Mond“ geht es um eine Fülle von historischen Ereignissen und Themen, die mit dem Libanon zu tun haben, aber auch um eine Familiengeschichte über drei Generationen. ...

In Pierre Jarawans neuem Roman “Frau im Mond“ geht es um eine Fülle von historischen Ereignissen und Themen, die mit dem Libanon zu tun haben, aber auch um eine Familiengeschichte über drei Generationen. Die Zwillinge Lilit und Lina el Shami sind Nachkommen libanesischer Auswanderer in der dritten Generation und wurden nach dem Tod ihrer Eltern von ihrem Großvater Maroun in Montréal aufgezogen. Eines Tages beschließt Lilit, in den Libanon zu reisen und dort Nachforschungen über ihre Großmutter Anoush anzustellen, die sie nicht mehr kennengelernt hat. Anoush hatte den Genozid an den Armeniern überlebt und kurze Zeit in einem Waisenheim im Libanon gelebt. Sie begegnet Maroun als junges Mädchen im kanadischen Montréal und dann Jahre später noch einmal. Sie werden ein Paar und bekommen die Tochter Dana. Sie und Ehemann Jules werden später die Eltern der Zwillingsmädchen. Lilith beschäftigt sich auch mit der Lebanese Rocket Society, denn ihr Vater hat zusammen mit Freunden jahrelang Raketen gebaut. Er wollte dazu beitragen, dass die erste Rakete vom Libanon aus in den Weltraum geschossen wurde. Am 4. August 1966 zündet die Gruppe eine Rakete, und genau 54 Jahre später gibt es eine riesige Explosion im Beiruter Hafen. Beide Ereignisse sind Teil des historischen Rahmens des Romans.
Jarawan schreibt eine sehr komplizierte, detailreiche Geschichte über drei Generationen, zwei Städte auf zwei Kontinenten, ein Raketenprojekt, politische Umbrüche, den Genozid an den Armeniern und seine Folgen, das Ende des Osmanischen Reichs und die aktuelle politische Situation im Libanon in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts inklusive Korruption, Energieproblemen, Inflation und daraus folgend wachsender Armut eines beträchtlichen Teils der Bevölkerung. Die Vielzahl der Themen spiegelt sich im bunten Cover, das eine große Zahl der angesprochenen Themen abbildet. Die grobe Einteilung in drei Stufen lässt an Raketen denken, um die es ja immer wieder geht, die von 50 bis 0 rückwärts gezählten Kapitel stellen einen Countdown dar. Der umfangreiche Roman mit seinen vielen Themen, den ständig wechselnden Zeitebenen und der ungeheuren Personenvielfalt liest sich nicht leicht, ist aber hochinteressant und unbedingt empfehlenswert.