Cover-Bild Opfer
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 329
  • Ersterscheinung: 25.08.2018
  • ISBN: 9783608503708
Pierre Lemaitre

Opfer

Thriller
Tobias Scheffel (Übersetzer)

Anne Forestier ist zur falschen Zeit am falschen Ort. In einem Juweliergeschäft wird sie Opfer eines brutalen Raubüberfalls. Da sie die Täter identifi zieren kann, setzen die Verbrecher alles daran, die Zeugin zu eliminieren. Doch es gibt jemanden, der sich ihnen in den Weg stellt, um die Frau zu schützen, die er liebt: Kommissar Camille Verhoeven, Chef der Pariser Mordkommission.

Der Tag von Kommissar Camille Verhoeven beginnt düster. Erst die Beerdigung seines besten Freundes, dann ein bewaffneter Raubüberfall auf den Champs-Élysées. Es ist der Tag, an dem Camille Verhoeven lernen wird, dass das Schicksal keine Rücksicht nimmt. Der Kommissar sitzt vor den Überwachungsbändern, sieht eine blutig geschlagene Frau auf dem Boden liegen, die mit flehendem Blick direkt in die Kamera schaut, hinter ihr ein Mann mit Gesichtsmaske und Pumpgun. Sieht die Frau sich bewegen, sieht, wie sie sich aufzurichten versucht. Glatter Selbstmord mit der Pumpgun im Rücken. Doch die Frau, sie sieht es nicht. Camille Verhoeven krallt die Finger in die Tischplatte, lernt in diesem Moment das Gefühl absoluter Machtlosigkeit kennen. Denn die Frau, die ihn aus dem Bildschirm heraus anzuflehen scheint, ist Anne Forestier, seine Lebensgefährtin.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2018

Brutal anders

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Zum Inhalt:
Camille Verhoeven, Chef der Mordkommission der Pariser Polizei, muss zu seinem Schrecken sehen, dass ein schwerverletztes Opfer eines brutalen Überfalls seine Lebensgefährtin Anne ist. In dem ...

Zum Inhalt:
Camille Verhoeven, Chef der Mordkommission der Pariser Polizei, muss zu seinem Schrecken sehen, dass ein schwerverletztes Opfer eines brutalen Überfalls seine Lebensgefährtin Anne ist. In dem Bestreben, sie vor dem gefährlichen Räuber zu schützen, überschreitet er seine Kompetenzen und muss zudem feststellen, dass er einem Gegner gegenübersteht, der seine Züge ähnlich gut wählt wie Camille selbst.

Mein Eindruck:
Dieses Buch ist aufgeteilt in drei Tage als Großkapitel mit Zeitangaben zu den chronologisch ablaufenden Vorkommnissen. Dazu gesellen sich Rückblenden in Form von Gedanken der Figuren. Die Geschichte spaltet dabei durch Lemaitres Schreibstil, die Brutalität und nicht zuletzt den Zügen der handelnden Personen. Der Stil des Autors ist sehr distanziert, da er nicht nur hauptsächlich in der dritten Person schreibt, sondern dafür fast keine wörtliche Rede und gerne das Passiv nutzt. So entsteht ein getriebener, nicht selbstbestimmter Eindruck, welcher noch dadurch verstärkt wird, dass der Killer seine Sicht der Dinge in der Ich-Form schildern darf. Beim Leser löst das zwiespältige Gefühle aus; einerseits fällt einem die Identifikation mit den „positiven“ Figuren schwer, andererseits kann diese unterkühlte Sicht als Beobachter den Vorteil haben, sich mehr vom Hirn als vom Herz leiten zu lassen. Dieses könnte vor allen Dingen ein Pluspunkt bei den mit unheimlicher Brutalität vorgenommenen Verhörmethoden seitens des Antagonisten sein, da diese jedoch meistens nicht mit dem gnädigen Abstand geschildert werden, erhält die Leserschaft das volle Pfund an allem, was einem Sadisten so einfallen kann. Die Konstellation mit einem eher kurz geratenen Kommissar und einer – vor dem Überfall – verführerisch wunderbaren Frau ist fast zu schön, um wahr zu sein und kann wohl in dieser Art nur von einem Franzosen erdacht werden.
Doch obwohl ich die Technik durchaus würdigen kann, bleibt ein schaler Geschmack zurück: Trotz aller Brutalität langweilt die Geschichte über weite Strecken, bevor sie im Laufe des letzten Tages (und damit im letzten Drittel des Buches) durch eine Wendung richtig Fahrt aufnimmt. Für meinen Geschmack zu spät und obwohl ich dieses letzte Drittel dann relativ schnell und gerne gelesen habe, kann ich dem Buch nicht verzeihen, dass die ersten beiden Tage wie zähes Kaugummi klebten.

Mein Fazit:
Handwerklich meisterhaft und mit einem großartigen Stil, den der Autor leider lange für brutale Langeweile missbraucht

Veröffentlicht am 22.07.2018

Ein Thriller anderer Art

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In der Einkaufshalle Champs-Élysées geschieht ein ziemlich brutaler Raubüberfall eines Juweliergeschäftes. Unglücklicherweise gerät Anne Forestier den Tätern genau in die Schusslinie und wird schwer verletzt ...

In der Einkaufshalle Champs-Élysées geschieht ein ziemlich brutaler Raubüberfall eines Juweliergeschäftes. Unglücklicherweise gerät Anne Forestier den Tätern genau in die Schusslinie und wird schwer verletzt und traumatisiert zurückgelassen. Kurz darauf muss sich Kommissar Camille Verhoeven auf den Überwachungsvideos das Geschehen anschauen und stellt mit Schrecken fest, dass die Frau auf dem Video seine Lebenspartnerin ist. Er tut alles um sie vor den Tätern zu schützen, die die einzige lebende Zeugin, die ihr wahren Gesichter gesehen hat, aus dem Weg räumen wollen. Dabei greifen sie zu drastischen Mitteln...

Die Geschichte wird chonologisch innerhalb von drei Tagen erzählt. Dabei werden die einzelnen Ereignisse zeitlich markiert, um dem Verlauf genau folgen zu können. Auffällig ist Lemaitres einzigartiger Schreibstil, den ich bereits aus einem anderen seiner Werke kenne und liebe. Etwas wie einen Überfall beschreibt er in einer anmutenden, literarisch anspruchsvollen Art und Weise, wobei er genau auf seine Worte achtet und besondere Metaphern und Beschreibungen nutzt, die mir sehr gut gefallen haben, wenngleich sie ungewöhnlich sind. In seinen Worten stecken so viele philosophische Aspekte, dass es ein Vergnügen ist sich gedanklich weiter mit ihnen zu beschäftigen. Leider bleibt aufgrund der außergewöhnlichen Schreibstils die Spannung auf der Strecke, die erst gegen Ende zunimmt. Die Protagonisten bleiben distanziert und es ist schwierig eine Beziehung zu ihnen aufzubauen oder überhaupt einen direkten Bezug zu de Geschehnissen. Aufgrund der Sprache schien es mir manchmal verwirrend und schwer nachvollziehbar zu verstehen warum jemand gerade das denkt oder tut, da hinter jedem ein tieferer Sinn gesucht wird, der die rasche Entwicklung der Geschichte behindert.

Ein sprachlich besonders ausgereifter Thriller mit distanzierten, ungewöhnlichen Protagonisten, einer Geschichte, welche die Sinnhaftigkeit und Tiefe des Schicksals zu erklären versucht, dadurch allerdings an Spannung verliert.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Spannend und Verwirrend zugleich

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Das Buch

Ein brutaler Raubüberfall eines Juweliergeschäfts wird Camille Verhoevens Leben gründlich verändern. Camille Verhoeven ist der Chef der Pariser Mordkommission und das Opfer des Raubüberfalls ...

Das Buch

Ein brutaler Raubüberfall eines Juweliergeschäfts wird Camille Verhoevens Leben gründlich verändern. Camille Verhoeven ist der Chef der Pariser Mordkommission und das Opfer des Raubüberfalls seine Lebensgefährtin Anne Forestier. Durch einen Vorwand ergattert sich Verhoeven den Fall und beginnt zu ermitteln. Doch was er herausfindet wird sein Leben zum zweiten mal verändern. Denn nicht alles ist so wie es scheint.

Meine Meinung

Dies ist das erste Buch von Pierre Lemaitre, dass ich gelesen haben. Mir gefiel auf anhieb das Cover. Es ist zwar einfach gehalten, aber erweckt den Eindruck von viel Spannung, welches das Buch auch in jeder hinsicht hatte. Jedoch muss ich gestehen, dass der Schreibstil doch sehr zu wünschen übrig lässt. Im Buch selbst findet man auch zwei verschieden Sichtweisen zur Geschichte. Doch am Anfang fällt es einem durch den Schreibstil schwer dies zu erkennen. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Geschichte nicht vorhersehbar ist und das Pierre Lemaitre tolle Figuren gestaltet hat.

Da ist natürlich der Hauptprotagonist Camille Verhoeven. Er ist ein kleiner Mann der mich jedoch mit seiner Art und seiner Willenskraft überzeugen konnte. Er hat bereits einen ziemlichgroßen Schicksalschlag in seiner Vergangenheit erlitten, dennoch kämpft er mit so viel Mut um das Leben von Anne Forestier.

Auch Anne Forestier ist einer der Hauptprotagonisten. Sie und Camille haben sich in einem Restaurant kennengelernt. Beide führen eher eine lockere Beziehung zueinander, wohl wissend, dass das alles nicht für immer halten könnte. Auch Anne hat in Ihrer Vergangenheit etwas erlebt, was im Buch selbst nicht groß zur Sprache kommt.

Weitere Figuren sind die Verbrecher die Geschichte, auch hier kennt Verhoeven einige bereits aus seiner Vergangenheit. Auch Sie fand ich gut beschrieben, sodass man direkt den Eindruck hat, denen möchte man jedenfalls nicht begegnen.

Fazit

Eine Spannende Geschichte mit vielen unerwarteten Wendungen. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Wer sich davon jedoch nicht abschrecken lässt wird das Buch gut finden. Für mich selbst weiß ich jedoch nicht ob ich weitere Bücher von Pierre Lemaitre lesen werde.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Kaputt geschrieben

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Es hätte ein spannendes Buch werden können, wenn...

Ja, wenn nur dieser verknappte Schreibstil nicht gewesen wäre!

Komissar Verhoeven muss zusehen, wie seine Lebensgefährtin bei einem Raubüberfall brutal ...

Es hätte ein spannendes Buch werden können, wenn...

Ja, wenn nur dieser verknappte Schreibstil nicht gewesen wäre!

Komissar Verhoeven muss zusehen, wie seine Lebensgefährtin bei einem Raubüberfall brutal zusammengeschlagen wird und macht sich natürlich auf die Jagd nach den Verbrechern.

Das klingt nach einer rasanten Verfolgungsjagd, die dem Leser den Atem raubt. Und irgendwie nach einer ziemlich emotionalen Geschichte, schließlich ist der Ermittler persönlich involviert.

Aber Herr Lemaitre schafft es, daraus ein graues Kammerspiel inklusive emotionslosem Gedankenstriptease zu machen. Ich kann es kaum in Worte fassen, aber er zerlegt die Handlung in kleine, scheinbar zusammenhanglose Bruchstücke aus Gedankenschnipseln, die mir als Leser keinerlei Gefühle vermitteln können. Komissar Verhoeven scheint mir mehr mit seiner geringen Körpergröße als mit den Schmerzen seiner Freundin zu kämpfen zu haben.

Der nächste Kritikpunkt: Anders als bei einem "gewöhnlichen" Thriller, bei dem Leser kleine Schnipsel mit Hinweisen zu Täter und Handlung vorgeworfen werden, aus denen er sich sein eigenes Bild zusammenbasteln kann, scheint man hier dem Komissar nur hinterher zu hecheln und hat ständig das Gefühl, als würden einem wesentliche Informationen fehlen, um die Handlung nachvollziehen zu können. Die Geschichte zeigt zwar ein paar überraschende Wendungen, die man aber kaum genießen kann, weil man ihre Bedeutung aufgrund fehlender Hintergrundinformationen einfach nicht begreift. Als würde man in der Mitte einer Geschichte feststecken, deren Anfang man verpasst hat (oder Band 3 einer Reihe lesen, ohne Band 1 und 2 zu kennen).

Ich möchte den Autor auch nicht grundsätzlich verschmähen, es ist das erste Buch von ihm, das ich gelesen habe. Vielleicht sind seine anderen Werke ganz anders und wesentlich verständlicher geschrieben, allerdings würde ich nach diesem Werk die Hände von ihm lassen, da in mir der Verdacht aufkeimt, dass sein Schreibstil und ich einfach nicht kompatibel sind.

Trotzdem möchte ich das Buch auch nicht vollkommen verteufeln. Es hatte durchaus ein paar gute Ansätze und der Grundtenor der Story hätte mir gefallen, wäre sie von einem anderen Autor geschrieben worden.

Fazit:
Meine Erwartungen gingen wohl in eine vollkommen andere Richtung als die Intentionen des Autors. Wer Lemaitre kennt, wird "Opfer" vielleicht lieben, ich tue es defintiv nicht.

Veröffentlicht am 18.07.2018

Außergewöhnlich

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Kommissar Camille Verhoeven, Chef der Pariser Mordkommission, ermittelt in einem Verbrechen, das er eigentlich nicht bearbeiten dürfte: Seine Freundin Anne Forestier wurde bei einem brutalen Raubüberfall ...

Kommissar Camille Verhoeven, Chef der Pariser Mordkommission, ermittelt in einem Verbrechen, das er eigentlich nicht bearbeiten dürfte: Seine Freundin Anne Forestier wurde bei einem brutalen Raubüberfall schwer verletzt. Auch danach wird sie verfolgt und bedroht. Camille setzt alles daran, Anne zu beschützen und die Verbrecher zu stellen und verstrickt sich dabei immer mehr in ein Netz aus Lügen, Rachegedanken und Angst. Kann es dem klein gewachsenen Kommissar wirklich gelingen fast im Alleingang diese abscheulichen Verbrechen aufzuklären? Und schafft er es, Anne vor dem skrupellosen Killer zu beschützen?
Der französische Autor Pierre Lemaitre hat mit „Opfer“ einen besonderen Thriller geschrieben. Schon der Protagonist ist auf Grund seiner geringen Körpergröße außergewöhnlich, aber auch sympathisch. Die Story ist etwas verworren, entwickelt sich aber mit einigen unvorhergesehenen Wendungen recht spannend – ich zumindest war von mancher Entwicklung sehr überrascht. Was mir nicht so gut gefallen hat, ist der Schreibstil. Anfangs fand ich den noch ganz in Ordnung, irgendwann war er aber für mich nervig. Es wird aus verschiedenen Perspektiven berichtet , das gefällt mir ja auch noch gut. Wenn aber plötzlich der Leser angesprochen wird, dann mag ich das nicht so gern. Zudem wirkt die Sprache manchmal etwas „lapidar“, besser kann ich es leider nicht beschreiben. Und dann gibt es noch angefangene Sätze, die nicht beendet werden – dieser Stil hat meinen Geschmack nicht so ganz getroffen. Das Cover dafür umso mehr: Das blutige Einschussloch in einer Glasscheibe fällt auf und passt gut zur Geschichte. Die schräge Anordnung der Buchstaben des Titels gefällt mir auch gut. Der Titel „Opfer“ passt auch sehr gut, würde aber wahrscheinlich zu fast jedem Thriller passen.