„Das Herz will, was es will, ungeachtet der Konsequenzen und ob es Sinn ergibt.“
(Kingston zu Stella in Memories of a Highschool Crush)
Worum geht’s?
Kingston Bailey traut seinen Augen nicht: Als er nach einem Arbeitsunfall im Krankenhaus landet, steht plötzlich seine Highschool-Liebe Stella vor ihm. Stella, mit der er nie zusammen sein konnte, weil sie die Ex seines besten Freunds ist. Nach dem Abschluss war sie damals nach New York gezogen und hatte Alaska hinter sich gelassen. Nun ist sie zurück, um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern. Doch dieses Mal wird Kingston sie nicht gehen lassen und will endlich ihr Herz erobern. Er ahnt nicht, dass ihm schon wieder jemand zuvor gekommen ist …
Memories of a Highschool Crush ist Band 8 der Baileys-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere der Vorbände und des Folgebands kommen jedoch vor und entsprechend gibt es viele Spoiler. Vorkenntnisse sind jedoch nicht zwingend nötig.
Inhaltliche Hinweise
Die Geschichte wird durch Kingston und Stella in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.
Meine Meinung
Als bekennender Baileys-Fan habe ich mich eigentlich sehr auf die Rückkehr nach Lake Starlight gefreut. Zwar hatten Kingston und Stella in den Vorbänden selten Erwähnung gefunden, aber zumindest in den Grundzügen wusste man, dass es hier um zweite Chancen, verpasste Chancen und verschmähte Liebe gehen wird. Dass ich tatsächlich beim Lesen des Buches das Buch abbrechen werde, hätte ich allerdings niemals gedacht.
Die Geschichte beginnt wie immer mittendrin. Stella ist nach Lake Starlight zurückgekehrt, das wusste man bereits aus den Vorbänden, wo sie auf dem Blind Speed Dating Event von Juno aufgetaucht war. Sie ist wegen ihrer Mutter zurückgekehrt und arbeitet nun im örtlichen Krankenhaus als Assistenzärztin. Kingston tut das, was Kingston immer tut: In Brände laufen, Menschenleben retten, mit Frauen flirten. Es ist klar, dass sich im Krankenhaus ihre Wege kreuzen werden und das geschieht, als Kingston verletzt wird. Die Aufregung in der Bailey-Familie ist groß: Stella ist zurück. Denn jeder erinnert sich, dass Stella, Kingston und Kingstons ehemals bester Freund Owen damals unzertrennlich waren, bis alles auseinanderbrach, Owen und Kingston sich zerstritten und hierbei auch Kingstons angedachte Zukunft den Bach runterging. Auslöser? Eine Dreiecksgeschichte. Und jetzt? Datet Stella ausgerechnet Lou, einen der engsten Freunde und Kollegen von Kingston…
Es fällt mir wahnsinnig schwer, es zu sagen, aber dieses Buch konnte mich gar nicht catchen. Ich weiß nicht einmal, wieso. Aber nach knapp der Hälfte war bei mir so sehr die Luft raus, dass ich gar kein Interesse mehr hatte, weiterzulesen. Und auch bis dahin war es mehr Krampf als Freude. Liegt es daran, weil ich die Vibes zwischen Kingston und Stella von Anfang an nicht mag? Daran, dass es ein klassischer Fall von „Die Geschichte wiederholt sich“ ist oder vielleicht daran, dass es einfach zu viel mittlerweile alles ist? Denn zum ersten Mal ging mir der Bailey-Clan auf die Nerven. Und zwar so richtig. Denn ein Großteil des Buches dreht sich nicht um Kingston und Stella, nein, um den Rest und das ganze Drumherum. Stella stolpert sofort munter in das Leben der Baileys zurück, darf miterleben, wer jetzt schon wieder alles schwanger ist (gefühlt jeder), welche Babys gerade auf die Welt gekommen sind (und Stella bringt noch eins selbst auf die Welt) und sowieso war alles nur Baby, Baby, Baby. Es war für mich einfach nur anstrengend und ich habe es einfach gar nicht mehr fühlen können.
Der ganze Witz und Charme der Baileys kam für mich in diesem Buch gar nicht rüber, es fehlte die Leichtigkeit und der Spaß. Grandma Dori hat mich genervt, die Charaktere (hier vor allem Phoenix und Sedona) fand ich wahnsinnig anstrengend und auch das Drumherum, was Stella und Kingston immer wieder auf die Situation anspricht, war irgendwie unangenehm. Ich habe zwischen beiden leider gar keine Chemie spüren können, Stella macht Kingston auch recht eindeutig klar, dass sie kein Interesse daran hat, mit ihm was anzufangen. Normalerweise ist es ja toll, wenn der Mann nicht aufgibt, aber hier wirkte es einfach gezwungen. Ganz übertrieben gesagt: Es wirkte fast so, als wäre Kingston einfach nicht darüber hinweg, dass er das Mädchen damals nicht bekommen hat. Wieso er sie überhaupt möchte, was Stella für ihn ausmacht, das alles bleibt offen und fehlte mir, bis zu dem Zeitpunkt, wo ich entnervt aufgegeben habe. Denn während beide unnötig herumeiern, sich immer wieder mit „nein, ich will doch nicht“ voneinander stoßen. Als es dann darauf hinausläuft, dass beide zufälligerweise zu einem gemeinsamen Wochenende unterwegs sind, von dem man genau weiß, wie es eh verlaufen wird, war für mich einfach der Ofen aus. Wenn ich nach der Hälfte des Buches nicht einmal ansatzweise die Faszination der Charaktere füreinander verstehen kann (oder es in meinen Augen keine gibt), dafür aber gefühlt 20 Schwangerschaftsstories, eine Hochzeit, eine Geburt und jede Menge sinnloses Drumherum gelesen habe, ist es einfach nicht mein Buch.
Daher kann ich nur sagen, dass ich schweren Herzens und leider komplett unbegeistert das Buch nach gut der Hälfte abgebrochen habe. Ob ich für den finalen Band nach Lake Starlight noch einmal zurückkehren werde? Mal schauen. Aber das hier war definitiv nicht mein Buch.
Mein Fazit
Memories of a Highschool Crush hat mich leider enttäuscht und nicht abholen können. Ich habe Stella und Kingston nicht verstanden, es war mir zu viel Drumherum und zu viel Fokus auf die anderen Baileys, sodass ich letztendlich nach der Hälfte das Buch abgebrochen habe.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]