Inhalt:
Whitneys Leben ist an einem Tiefpunkt angelangt. Die Vergangenheit lässt sie nicht los, die Jobsuche bleibt erfolglos. Nun sieht sie sich gezwungen, in ihre alte Heimatstadt zurückzukehren. Sie findet Unterkunft bei ihren Großeltern, die Tierheimhunde in Pflege nehmen.
Auch eine ihrer besten Freundinnen hat Anschluss gefunden, endlich ist ein neuer Partner in ihr Leben getreten. Whitney hingegen flüchtet sich in ihrer neuen/alten Heimat zunächst in eine Bar und genießt dort einen Drink nach dem anderen. Dass der attraktive Barkeeper eine Nacht mit ihr verbringen will, davon wagt sie gar nicht zu träumen. Doch am nächsten Morgen erwacht sie in einem fremden Bett neben genau diesem Mann.
Sicher scheint, dass sie Cole, bestimmt nicht mehr wiedersehen wird. Solche Männer verlieben sich nicht in Frauen wie sie. Doch wie es der Zufall will, begegnet ihr Cole erneut. Doch nicht in dem Kontext, den sie erträumt hatte. Plötzlich verändert sich das Leben der jungen Frau von einem Tag auf den anderen.
Schreibstil:
The Bartender hat mein Interesse geweckt, als ich hörte, die Geschichte sei von feinem Humor durchzogenen.
Auf den ersten Seiten des Buches lernt der Leser Whitney und ihre zwei Freundinnen Tahlia und Lennon kennen. Die drei Mädchen sind von ihrer Art her sehr unterschiedlich und dennoch sind sie beste Freundinnen, die füreinander einstehen. Tahlia hat vor einiger Zeit den Mann fürs Leben gefunden, mit dem sie nun Hochzeitspläne schmiedet. Ihr Alltag lässt ihr derzeit nur wenig Freizeit. Lennon hingegen ist eine Frau, die sich nicht binden möchte. Sie denkt und spricht den ganzen Tag nur über das Eine: Sex. Sie ist gut in ihrem Job als Tätowiererin, doch irgendwie erfüllt sie dieser Job derzeit nicht völlig. So beschließt sie eine Sexspielzeugfirma zu gründen. Ihre beiden Freundinnen sollen ihr dabei helfen, das neue Produkt (einen pinken Vibrator) auszutesten.
Der Anfang des Buches lebt unter anderem von Whitneys Talent, sich in unangenehme Situationen zu bringen. Der Gedanke an eine Nacht mit einem heißen Kerl ist stets präsent. Diese Umstände führen zu einigen humorvollen Szenen. So vergisst Whitney das neue Versuchsobjekt, den pinken Dildo, im Haus eines heißen Barkeepers. Als wäre es nicht schon schlimm genug gewesen, dass sie sich aufgrund des Katers an keine Sekunde dieser Nacht erinnern kann, muss sie sich nun auch noch mit der Frage auseinandersetzen, was ihr One-Night-Stand nun von ihr denken mag. Kaum hat Whitney diesen Dildo wiedergewonnen, schnappt sich ihr Pflegehund das Lustobjekt und rennt damit durch den Park. Gerade der Anfang des Buches wimmelt von solchen Szenen, die bestimmt dem ein oder anderen Leser einen Lacher entlocken. Leider schlug diese Art von Humor bei mir oft nicht an.
Über die Seiten hinweg setzt die Geschichte ihren Fokus immer mehr auf die sich anbahnende Beziehung zwischen Cole und Whitney. Beide empfinden etwas füreinander, das wird schnell klar. Doch Cole scheint ein Geheimnis zu haben.
Der Spannungsbogen des Romans ist auf Coles Geheimnis und Whitneys Bemühung, ihrem Leben Kontur zu geben, abgestimmt.
Konflikte kommen eher subkutan daher. Großes Drama erwartet den Leser nicht. Dafür jedoch einige romantische und viele explizite Sexszenen.
Zum Ende hin überraschen die Autorinnen mit einer Wendung, die das Leben der Protagonistin noch einmal aus den Fugen wirft.
Fazit:
Der Auftakt der San Francisco Hearts Reihe „The Bartender“ startet mit der Geschichte von Whitney, einer von drei Freundinnen, die sich gerade an einem Tiefpunkt in ihrem Leben befindet. Whitneys Talent, sich in missliche Situationen zu bringen, aber auch der allgegenwärtige Gedanke an Sex und heiße Kerle, sorgen für einige humorvolle Szenen am Anfang des Buches. Über die Geschichte hinweg verliert sich dieser Fokus. Stattdessen geht es um die Liebesgeschichte zwischen Whitney und dem Barkeeper, den sie in einer trostlosen Nacht in einer Kneipe kennenlernen durfte. Durch eine Laune des Schicksals sind beide gezwungen, ihre Zeit miteinander zu verbringen. Doch statt Kitsch gibt es in dem Buch vor allem Komik, aber auch eine Handvoll Romantik. Auch der Erotik kommt in dem Buch, das von vielen Sexszenen durchzogen ist, eine zentrale Bedeutung zu.
The Bartender kommt wie der neueste American Pie Film daher. Wer keine konzentrierten Lesestunden mit Tiefgang sucht, sondern auf der Suche nach ausgedehnter Zerstreuung ist, der ist hier richtig.
Buchzitate:
Man muss über Lennon wissen, dass sie selten ernst ist, einen immer aus der eigenen Komfortzone schubst und stolz darauf ist, dass sie in zehn Sekunden mit der Zunge einen Knoten in einen Kirschstiel machen kann. Genug gesagt.