Geht an die Nieren
Inhalt
Im der Zukunft sind die Frauen fast alle unfruchtbar. Nur durch eine langwierige und schmerzhafte Prozedur haben sie eine minimale Chance, noch schwanger zu werden. Doch haben sie erst mal ein Kind, ...
Inhalt
Im der Zukunft sind die Frauen fast alle unfruchtbar. Nur durch eine langwierige und schmerzhafte Prozedur haben sie eine minimale Chance, noch schwanger zu werden. Doch haben sie erst mal ein Kind, müssen sie perfekte Eltern sein. Haben sie ihr Kind zu oft nicht genug im Auge behalten, zu kalt angezogen, oder sonstige Nichtigkeiten, wird es ihnen weggenommen.
Kit will eigentlich keine Kinder, entscheidet sich letztendlich aber doch dafür, da sie immer mehr zur Außenseiterin in der Gesellschaft wird. Dann ist ihre Tochter Mimi da und Kit versucht verzweifelt, gegen die Mühlen des Systems anzukämpfen.
Eigene Meinung
Polly Ho-Yen hat ein schreckliches Zukunftsszenario ausgearbeitet. Frauen werden Mütter und können praktisch nichts tun, um ihr Kind zu behalten. Früher oder später muss jede ihren Nachwuchs abgeben und das wegen teilweise wirklich lächerlichen Vergehen.
Das ist schon so schlimm, aber als Mutter ist es noch mal tausendmal schlimmer zu lesen. Ich war beim Lesen einfach nur fassungslos und hatte richtig Herzschmerz.
Jedes Kapitel wechselt zwischen "damals" und "jetzt". Immer relativ kurz, aber beide gleichermaßen interessant.
Kit ist eine unglaublich sympathische Protagonistin, deren handeln ich komplett nachvollziehen konnte.
Der Schmerz und die Verzweiflung der Familien ist förmlich greifbar, das Buch trieft nur so davon. Ehrlich gesagt ging mir das Thema ganz schön an die Nieren und ich war gleichermaßen froh und traurig, dass es vorbei war.
Mehr und mehr wird die grausame Wahrheit hinter dem System aufgedeckt. Das ganze ist so nervenaufreibend, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Fazit
Sollte man nah am Wasser gebaut sein und einen schlimme Schicksale immer sehr mitnehmen, sollte man die Geschichte eher nicht lesen. Ansonsten ist es ein wirklich starkes Buch, das bis jetzt mein Jahreshighlight ist.