Wunder ist ein wundervolles Buch
Der junge August hat einen schlimmen Gendeffekt, weshalb prognostiziert wurde, dass er nicht lange leben wird. Nun ist er mittlerweile 10 Jahre alt, hat unzählige Operationen über sich ergehen lassen und ...
Der junge August hat einen schlimmen Gendeffekt, weshalb prognostiziert wurde, dass er nicht lange leben wird. Nun ist er mittlerweile 10 Jahre alt, hat unzählige Operationen über sich ergehen lassen und hat ein deformiertes Gesicht. Er ist die Reaktionen der Menschen bereits gewöhnt und weiß genau, wie sie sich verhalten werden. Trotzdem schmerzt es ihn, dass er wegen seinem Aussehen auffällt und möchte normal sein. Nachdem er jahrelang in seiner behüteten Familie aufgewachsen ist, soll er nun eine Schule besuchen. August stößt auf Mitschüler, die ihn mobben und auf solche, die sich mit ihm anfreunden. In dieser Geschichte wird erzählt, wie Menschen mit besonderen Merkmalen ausgegrenzt und gemobbt werden, aber auch, wie einige wenige Menschen sie so behandeln, als hätten sie diese Besonderheit nicht. Es geht darum, wie Augusts Mitschüler ihn sehen, wie sie ihn behandeln und darum, wie sich seine Krankheit auf die Beziehungen in seiner Familie auswirkt.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, sehr einfühlsam und beschreibend. Die Charaktere werden vor dem inneren Auge sehr lebendig und gefühlvoll dargestellt. Aufgrund der bildlich dargestellten Charaktere, deren Empfindungen und der einfühlsamen Schreibweise hatte ich am Ende oft Tränen in den Augen.
Ich glaube, es ist so: Der einzige Grund dafür, dass ich nicht normal bin, ist der, dass mich niemand so sieht.
August, S. 9
Das besondere an diesem Buch ist nicht nur die tolle Erzählweise der Autorin, sondern auch, dass abschnittsweise andere Protagonisten das Geschehen schildern. In der Geschichte geht es immer um August, wie seine Krankheit ihn einschränkt und sich auf seine Mitmenschen auswirkt. Zunächst schildert er einige Kapitel lang, wie seine Eltern ihm mitteilen, dass er eine Schule besuchen soll und wie er dort aufgenommen wird. Anschließend erzählen seine Schwester, seine Freunde, Mitschüler und andere Personen jeweils einige Kapitel lang die Geschichte weiter.
Fazit:
„Wunder“ ist ein wundervolles Buch über Freundschaft, Liebe, Freundlichkeit und Empathie. August hat ein sehr auffälliges Gesicht, weshalb seine Mitmenschen mit mitleidvollen Blicken und sogar Mobbing auf ihn reagieren. Andere jedoch sehen hinter seine Fassade und freunden sich mit ihm an. Raquel J. Palacios Schreibstil ist sehr gefühlvoll und einfühlsam, weshalb man den Protagonisten des Buches sehr nahe kommt.