Zum Inhalt
Das Buch setzt irgendwann nach den Ereignissen des ersten an. Ich wollte in erster Linie natürlich endlich wissen, was in der Vergangenheit geschehen ist, dass die beiden solch eine Beziehung zueinander haben. Antworten habe ich bekommen, wenn auch nur zum Teil neue.
Scarletts Herz ist mal wieder von Dante gebrochen worden. Wie geht sie damit um? Richtig, sie ertränkt ihren Kummer in Alkohol und badet im Selbstmitleid und ehrlich, ich hatte nach nur 3 Kapiteln schon wieder keine Lust auf sie. Ihre Beziehung zu Dante ist echt nicht mehr normal und sie wissen nicht so wirklich, was sie überhaupt wollen. Durch die Beziehung zur Zyninkerin mutiert, betont sie, wie sie Dante und alles auf der Welt - einschließlich Kinder, weil die ja so gemein sind! - hasst, geht aber trotzdem immer wieder ans Telefon oder zieht sich, bereit zum Sex, vor ihm aus, wenn er eigentlich gekommen ist, um vernünftig mit ihr zu reden. Okay??
Noch immer geht dieses, wie sie es auch selbst nennen, krankhafte Spiel weiter. Sie hassen sich, nein wartet: Scarlett hasst Dante und Dante verletzt sie - der Grunde dafür war im ersten Band schon zu erahnen, weshalb es mich da auch schon nicht groß überraschte, warum er Schluss gemacht hat -, woraufhin er danach wieder versucht, sie zu zurück zu bekommen, sie aber die gleichgültige spielt. Okay, wir haben es verstanden. Trotz allem können sie nicht ohne einander, dafür haben sie in der Vergangenheit zu viel gemeinsam durch gestanden. Und, Lob an die Autorin - auch wenn sie damit auch gefühlt ewig hat warten lassen -, das war echt einiges und lässt zumindest begründen, wie tief ihre Verbindung geht. Aber wie sich das geäußert hat?
Für mich ist das absolut nichts und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das gesund für eine Beziehung sein soll, mit diesen Tatsachen als Grundstein.
Auch kommt es in diesem Band wieder vor, dass die Autorin in die Vergangenheit springt und erzählt, mit wie vielen Kindern Dante sich angelegt hat, um Scarletts Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und sie zu schützen - nichts Neues, das hatten wir doch schon in so gut wie jedem Kapitel im ersten Band. Genauso wie die Entwicklung der Beziehung der beiden. Nur leider lief es immer gleich ab: Eifersucht, der verschiedene Status der beiden, ... Die wirklich entschiedenen Flashbacks lassen auf sich warten. Die, die auch für mich als unwissenden Leser entscheidend waren und das Buch wenigstens etwas hochgezogen haben.
Was mich bereits im ersten Band genervt hat und hier nicht anders war: Es wird immer in Rätseln gesprochen, aber als offensichtlich hin gestellt, und für den Leser ist es teils unglaublich verwirrend durchzublicken, was gemeint ist. Natürlich soll es irgendwo als Spannungsaufbau dienen, aber der komplette erste Band und die erste Hälfte des 2. sind teils so nichts aussagend, bevor überhaupt etwas kommt, was die Handlungsweisen der Charaktere begründet.
Auch mit den Erotikszenen konnte die Autorin nicht groß glänzen. Scarlett und Dante haben in den unpassendsten Momenten Sex und das zu lesen, war echt nicht schön und die Gefühle kamen für mich einfach nicht herüber.
In den letzten Seiten kommt dann nochmal ein Lichtblick, wo die Autorin zeigt, dass Scarlett und Dante tatsächlich auch vernünftig sein können. Einige neue Zusammenhänge wurden aufgedeckt, die die Dramatik nochmal steigern. Na gut. lassen wir ihnen das.
Charaktere
Dass ich Scarlett nicht mag, ist kein Geheimnis.^^ Auch hier konnte sie mich nicht überzeugen. Gleich zu Anfang bekommt man ihre ganzen Charakterzüge wieder vor die Füße geworfen. Sie ist "zynisch", oberflächlich, mega eifersüchtig und zeigt Dante die gleichgültige Seite. Sie beteuert, wie sehr sie ihn hasst, lässt sich aber immer wieder darauf ein. Versucht, ihn eifersüchtig zu machen, ihn genauso leiden zu lassen wie sie. Sie kann eben nicht von ihm, obwohl er ihr nicht gut tut. Ist das gesund für eine Beziehung? Für mich nicht.
Die beiden verbindet etwas, das habe ich ja auch verstanden, aber die Art und Weise, wie sich das in ihrer Beziehung äußert, kam bei mir überhaupt nicht an. Es ist, vor allem in der ersten Hälfte, die reinste Kinder Show gewesen und eine Wiederholung vom ersten Band gewesen.
Auch hier trenne ich nochmal die "Vergangenheit" Scarlett. Ich würde nicht sagen, dass sie mir da besser gefiel, aber zumindest war sie noch eher auszuhalten. Was die Autorin über ihre Vergangenheit noch preisgegeben hat, fand ich aber echt interessant und zeigt, wie gesagt, nochmal, wieso Dante und sie diese Bindung haben.
Dante. Ja gut, im ersten Band konnte ich vor allem in der Gegenwart nicht viel mit ihm anfangen. Um es zusammen zu fassen, kann man bei ihm sagen, dass sein oberstes Ziel immer ist, Scarlett zu beschützen. Seinen Charaktere fand ich in der Vergangenheit besser ausgearbeitet und da gefiel er mir auch mehr. Für mich kamen da die Gefühle etwas mehr herüber und ich konnte mir mehr ein Bild von ihm machen. Teils hätte ich mir gewünscht, dass er sich in der Gegenwart etwas mehr durchsetzt und nicht mit unpassenden Sex zufrieden stellen lässt.
Die Nebencharaktere waren okay. Natürlich spielen einige auch entscheidene Rollen und bringen endlich Licht, sodass einiges auch erst aufgeklärt werden kann. Man trifft einige wieder, wie etwa Dantes bösartige Mutter, Tiffany, das eifersüchtige reiche Mädchen, das unbedingt eine Durant werden will und dessen Ende ich einfach nur lächerlich fand und auch Scarletts Großmutter, über die man mehr erfährt.
Fazit
Auch Band 2 konnte mich nicht für sich gewinnen. Allein die Tatsachen, dass die Geheimniskrämerei ein Ende gefunden hat, durch die Vergangenheit Kapitel, und es in den letzten Seiten bei den beiden Protagonisten eine kleine Wendung im Charakter gab, haben dafür gesorgt, dass das Buch nicht noch schlechter ausgefallen ist. Die Charaktere sind mir noch immer unsympathisch und ihre Beziehung ist absolut nichts für mich. Die Gefühle gehen etwas unter, was wirklich schade war.