Meine Meinung
Die Idee, zwei Köche als Protagonisten einzusetzen fand ich sehr interessant. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht daran, diese Konstellation genauso schon einmal gesehen zu haben und war sehr gespannt auf das Buch. Die Autorin kannte ich vorher nicht.
Der Roman ist in der Ich-Form aus Veras Perspektive geschrieben und ich fand es sehr schön, dass es nur bei ihrer Sicht bleibt und wir Killian Quinn nur so kennen lernen. Der Schreibstil war angenehm und leicht zu lesen, nicht besonders, aber sehr schön.
Vera Delane hatte schon als kleines Mädchen den Wunsch, Köchin zu werden. So hat sie als junge Erwachsene eine teure Kochschule besucht und ist schließlich für ein Jahr nach Europa ausgewandert. Nun musste sie zurück und steht mit fast leeren Händen da und erfüllt sich den „Traum“, einen Food Truck zu führen, Foodie.
Killian Quinn könnte der Traumtyp für jede junge Köchin sein. Er hat alles erreich, wovon junge Köche nur träumen können und sieht dabei auch noch unverschämt gut aus. Leider ist er sich dessen zu bewusst und zeig nur selten seine Freundlichkeit.
Ich muss zugeben, dass ich Vera als ziemlich naiv abstempeln würde, auch wenn ihre Vergangenheit ein wenig daran schuld ist. Alleine, zwar mit ausreichend Start-Kapital, aber dennoch alleine, eröffnet sie einen Food Truck – natürlich direkt gegenüber des wohl angesagtesten Restaurants der Stadt. Schnell merkt sie, dass sie den Truck bei Hoch-Zeiten nicht alleine führen kann. Das hätte man vielleicht zuvor überdenken können. Zudem hat es mich anfangs unglaublich genervt, dass sie ihren Truck „Foodie“ genannt hat und dieses Wort in so gut wie jedem zweiten Satz auftauchte. Das hat sich zum Glück gelegt und letztendlich hat mich auch der Name nicht mehr gestört.
Kommen wir zu Killian. Der wird von Vera als ziemliches Arschloch dargestellt, was ich nicht bestätigen kann. Er ist nicht der aller freundlichste und weiß auch ganz genau, dass er gut kocht und gut aussieht. Aber… Aber! Er hilft Vera von Anfang, er gibt ihr Tipps, die er zwar nicht nett verpackt, die aber weiterhelfen. Er übt Kritik an ihr, aber eben Kritik, die umsetzbar ist! Er gibt sich zwar ziemlich hochnäsig, ist aber eigentlich ein super lieber Kerl.
Die Handlung hat mich anfangs nicht begeistern können, aber schnelle habe ich mich in die Welt des Food Trucks und der Restaurants eingefunden. Es wurde in meinen Augen immer besser und hat mich schließlich vollends fesseln können.
Die Aufarbeitung Veras unschöner Vergangenheit fand ich sehr gelungen und auch das dargestellte Bild von Killian hat sich schön entwickelt. Was mir besonders gut gefallen hat, war der dauerhafte Bezug zum Kochen und der Arbeit als Koch. Vera war immer in ihrem Truck, hat neue Rezepte probiert, verkauft, wurde kritisiert und gelobt. Besonders schön fand ich, dass die Autorin sich tatsächliche Rezepte ausgedacht hat. Natürlich nicht samt Zutatenliste und alles drum herum, aber jede Woche hat Vera Foodies Speisekarte überarbeitet und so hat die Autorin immer wieder neue Inspirationen geben müssen. Zudem haben die Protagonisten auch wirklich gearbeitet und konnten sich nicht magischerweise nach erstem Aufeinandertreffen dauerhaft frei nehmen, um ganz viele schöne Dinge zu unternehmen.
Fazit
Nach einem ziemlich holprigen Start hat die Handlung mich vollends einnehmen können. Ich habe angefangen, die Charaktere zu mögen und auch das Geschehen rund um den Food Truck und seine Besitzerin hat mich schließlich begeistert. Ich kann es für ein Buch für Zwischendurch wirklich weiter empfehlen.