Cover-Bild Eine Kiste voller Weihnachten
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Kindler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 15.10.2019
  • ISBN: 9783463406978
Ralf Günther

Eine Kiste voller Weihnachten

Andrea Offermann (Illustrator)

Eine liebevoll illustrierte Geschichte, die den Erfolg von Ralf Günthers Bestseller "Das Weihnachtsmarktwunder" fortschreibt:

Dezember 1890.Vinzent Storch stellt in seinem kleinen Betrieb «Dresdner Pappen» her, Figuren aus Papier, die als Christbaumschmuck sehr beliebt sind. Heiligabend vormittags entdeckt er mit Schrecken eine Kiste, deren Lieferung versäumt wurde. Schnell macht er sich mit dem Pferdewagen auf, um die Ware noch vor dem Fest zu überbringen.
Unterwegs bittet ein Mädchen darum, mitgenommen zu werden. Storch lehnt ab. Dass Lisbeth heimlich auf seinen Wagen steigt, bemerkt er nicht. Doch als das Schneegestöber immer dichter wird, sind die beiden bald aufeinander angewiesen. Und mitten im kalten Winter geschieht ein wahres Weihnachtswunder.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2019

Vom Zauber der Weihnacht!

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Ein Buchhighlight 2019!



Wir befinden uns im Jahr 1890 im schönen Dresden. Vinzent Storch, ein alter Kauz wie es im Buche steht, hat einen ganz besonderen traditionellen Beruf: er fertigt Christbaumschmuck ...

Ein Buchhighlight 2019!



Wir befinden uns im Jahr 1890 im schönen Dresden. Vinzent Storch, ein alter Kauz wie es im Buche steht, hat einen ganz besonderen traditionellen Beruf: er fertigt Christbaumschmuck aus Pappe. Am 24.12. jedoch entdeckt er eine Kiste, die wohl vergessen wurde abzuholen. Also, kurzentschlossen, begibt er sich selbst auf den Weg die Ware auszuliefern. Zinnwald ist sein Ziel. Auf seinem Weg begegnet er einem Mädchen die höflich bittet ein Stück des Weges mitgenommen zu werden. Der alte Storch lehnt ab. Das Mädchen, mit Namen Lisbeth, lässt sich davon aber nicht abwimmeln und steigt heimlich auf den Pferdewagen auf. Das Wetter wechselt im Gebirge schlagartig auf einen heftigen Wintersturm um und der Weg nach Zinnwald ist nicht mehr zu erahnen. Nur das Mädchen kennt den Weg....Kann Storch sich dazu durchringen ihr zu vertrauen? Und dann geschieht das unfassbare...



Ralf Günther hat mit „Eine Kiste voller Weihnachten“ ein haptisch, optisch und inhaltlich traumhaft schönes Weihnachtsbuch geschaffen. Die Geschichte um Vinzent und Lisbeth erinnert ein wenig an Dickens Weihnachtsgeschichte, aber sie hat doch ihren eigenen Zauber inne und wirkt keineswegs wie ein billiger Abklatsch des alten Klassikers. Günther nimmt uns auf eine sehr besondere Reise mit und als Leser taucht man sehr schnell und intensiv in eine kleine Wunderwelt ein. Die Charaktere, die hier spielen dürfen, sind wunderbar beschrieben. Auch die landschaftlichen Beschreibungen lassen die Geschichte förmlich leben. Sein Schreibtsil ist unheimlich gefühlvoll, selbstbewusst und klar. Er bringt Traditionen mit dazu, erklärt diese sehr gut und gibt dadurch einen wunderbaren Einblick in die Welt des Erzgebirges. Da ich selbst gebürtig aus der beschriebenen Region stamme, war es für mich ein Heimspiel, aber auch alle anderen Leser werden sich wunderbar wohl fühlen.

Ein weiteres Highlight sind die wunderbaren Illustrationen. Sie fügen sich sehr harmonisch in die Geschichte ein und geben den Figuren ein Bild. Das Kopfkino ist immer an und man kann sehr gut abtauchen. Die Geschichte ist wunderbar zum vorlesen geeignet aber auch zum selbst lesen. Hier wird ein besonderes Weihnachtsflair eröffnet...

Eine weitere Besonderheit ist die Buchgröße. Es ist außergewöhnlich aber unheimlich edel gebunden. Der Leinenrücken wirkt stilvoll und passend. Auch die Gestaltung der einzelnen Seiten ist sehr gelungen und lassen das gesamte Werk wertig erscheinen.





Dieses Buch ist in jeder Hinsicht ein Highlight und gehört zu meinen Buchhighlights 2019. Es ist ein ganz besonderes Buch das unbedingt gelesen werden muss!

Veröffentlicht am 07.11.2019

Wunderschöne Geschichte

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„...In der Expedition brannten ein paar Lampen. Storch löschte sie, schloss die Augen und sog den rußigen Geruch ein. Die Arbeit des Jahres war getan...“

Wir schreiben das Jahr 1890. Wie nach jeder normalen ...

„...In der Expedition brannten ein paar Lampen. Storch löschte sie, schloss die Augen und sog den rußigen Geruch ein. Die Arbeit des Jahres war getan...“

Wir schreiben das Jahr 1890. Wie nach jeder normalen Arbeitswoche geht Vincent Storch auch am 24. Dezember als letzter durch seine Manufaktur. Das Werk stellt Dresdner Pappen her, eine besondere Art von Weihnachtsschmuck. Dabei fällt ihm auf, dass eine Kiste nicht ausgeliefert wurde. Er entschließt sich, sie selbst mit der Kutsche zur Kirchgemeinde nach Zinnwald zu bringen.
Die 11jährige Lisbeth hat ihre Mutter aus dem Gebirge nach Dresden ins Hospital begleitet, weil es Komplikationen bei der Geburt gab. Nun befindet sich die Mutter in professionellen Händen. Deshalb schickt sie ihre Tochter zurück ins Gebirge, denn als ältestes Kind wird sie bei der Betreuung der jüngeren Geschwister gebraucht. Sie versteckt sich heimlich auf Storchs Kutsche.
Der Autor hat eine berührende Weihnachtsgeschichte geschrieben. Er lässt nicht nur zwei Menschen aufeinander treffen, die sich erheblich im Alter unterscheiden. Auch ihre Lebenswirklichkeiten und ihre Erfahrungswelten haben nur wenig gemeinsam.
Der Schriftstil passt sich der besinnlichen und trotzdem spannenden Geschichte an.
Vincent ist als Geschäftsmann korrekt bis aufs letzte i – Tüpfelchen. Seine Gefühle allerdings hat er tief in sich verschlossen. Er hat sich in eine Welt der Einsamkeit zurückgezogen. Was außerhalb des Stadtlebens geschieht nimmt er, wenn überhaupt, nur marginal wahr.
Lisbeth weiß trotz ihrer jungen Jahre schon, wie das Leben spielt. Sie hat es gelernt, Verantwortung zu übernehmen und besitzt viele praktische Fähigkeiten. Trotzdem ist sie ein Kind und schnell zu begeistern. Aus dem Dunkel der Kutsche wirkt Dresden auf sie so:

„...Was sie sah, ließ ihre Augen groß werden: Sie kamen am Schloss vorbei mit seinen Schneckengiebeln und Ziergesimsen, dann an einem großen Haus. Was ihr den Atem nahm, waren die vier Raubkatzen, hoch über dem Portal, die so etwas wie eine Kutsche zogen...“

Als das Wetter umschlägt und heftiger Schneefall einsetzt, sind beide aufeinander angewiesen. Jetzt nimmt Lisbeth die Zügel des Handelns in die Hand. Sie brauchen ein neues Gefährt und Storch gesteht:

„...“Ich kann nicht bitten“,sagte er. „Ich habe vergessen, wie das geht.“...“

Nach und Nach gelingt es Lisbeth, das Eis um Storchs Herz zum Schmelzen zu bringen. Dazu tragen außerdem die Gastfreundschaft und die Hilfsbereitschaft bei, die Storch im Gebirge erlebt. Auf der Fahrt beginnt Storch zu reden. Er erzählt Lisbeth, wie es zur Gründung der Manufaktur kam. Ein Blick in die Kiste mit den Pappen überwältigt Lisbeth.

„...Storch hatte nicht übertrieben. Die ganze Weihnacht holte er aus der Kiste. Lisbeth blieb der Atem weg vor so viel Schönheit...“

Wunderschöne Zeichnungen illustrieren die Geschichte. Zwei Engel aus Dresdner Pappen unterteilen die Geschichte in Kapitel.
Die innere Umschlagseite zeigt die Abreise der Kutsche aus dem winterlichen Dresden.
Das Buch gehört zu den Weihnachtsgeschichten, die man jedes Jahr neu lesen kann. Es enthält von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Dresdner Pappen

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Sofort in weihnachtliche Stimmung wird man durch die Lektüre dieses schönen Buches versetzt. Es ist romantisch, ohne kitschig zu wirken, unterhaltsam und einfach gut zu lesen. Die Handlung ist mitreißend ...

Sofort in weihnachtliche Stimmung wird man durch die Lektüre dieses schönen Buches versetzt. Es ist romantisch, ohne kitschig zu wirken, unterhaltsam und einfach gut zu lesen. Die Handlung ist mitreißend und teilweise auch sehr spannend, denn zwei bis dahin fremde Personen, ein kleine Mädchen und ein alter Mann, erleben gemeinsam ein kleine Weihnachtswunder.

Es geht mit den berühmten Dresdener Pappen im Gepäck, dem damals schon so beliebten Weihnachtsschmuck, mit dem Pferdewagen und später auch Schlitten, bis ins Osterzgebirge.

Die beiden Protagonisten erleben unfreiwillig wohl das Abenteuer ihres Lebens.

Das Buch erscheint in hochwertiger Ausführung, mit Lesebändchen und sehr hübschen Illustrationen. Also auch noch eine gute Geschenkidee.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Eine zauberhafte Geschichte, die den Geist der Weihnacht in die Welt trägt

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„Was andere entzückte, erzürnte Storch. Er hasste den Schnee ebenso wie dies ganze festliche Gesumm der Weihnachtsvorbereitungen, hasste die Lieder, die das Herz in Samt packten, den Geruch von Backpflaumen ...

„Was andere entzückte, erzürnte Storch. Er hasste den Schnee ebenso wie dies ganze festliche Gesumm der Weihnachtsvorbereitungen, hasste die Lieder, die das Herz in Samt packten, den Geruch von Backpflaumen und Zimtsternen, hasste erst recht die Stille, die über die Stadt sank, je schneller es dem Heiligen Abend entgegenging.“ (S. 27)
Dresden 1890: Vincent Storch hat eine Fabrik für die von ihm erfundenen „Dresdner Pappen“ – aus Papier geprägte goldene Figuren für den Weihnachtsbaum. Ausgerechnet an Heiligabend entdeckt er auf dem Hof eine Kiste, die für Zinnwald bestimmt war. Die dortige Kirche hatte den neuen Schmuck bestellt. Storch hat einen Ruft zu verlieren („Ohne uns gibt es kein Weihnachten! Ich werde nicht zulassen, dass Orders nicht ausgeliefert werden.“ (S. 23)) und selbst keine Familie. Also spannt er das Fuhrwerk an und macht sich auf den Weg in Richtung ins Erzgebirge, obwohl der Schnee immer dichter fällt.

Lisbeth will dringend zurück nach Geising zu ihrer Familie, doch zu Fuß hat sie keine Chance, der Weg ist zu weit. Sie irrt durch Dresden und entdeckt ein fürstliches Käsegeschäft (als Dresdnerin habe ich Pfunds Molkerei anhand der Beschreibung natürlich sofort erkannt). Leider kann man ihr dort keine Mitfahrgelegenheit nennen. Auch Storch, dessen Fabrik direkt nebenan liegt, weist sie ab, aber sie schmuggelt sich auf sein Fuhrwerk und gibt sich erst zu erkennen, als er nicht mehr weiter weiß …

Seit 2011 das erste Buch der kleinen Weihnachtsreihe im Kindler Verlag erschienen ist, habe ich jedes Jahr gespannt auf die nächste Geschichte bekannter historischer Romanautoren gewartet und war etwas traurig, als 2015 der vorerst letzte Band erschien: „Das Weihnachtsmarktwunder“, ebenfalls von Ralf Günther. Um so mehr habe ich mich gefreut, als ich in der Ankündigung für dieses Jahr „Eine Kiste voller Weihnachten“ entdeckte.

Ralf Günther lässt „mein“ historisches Dresden lebendig werden: die Neustadt mit ihren kleinen Geschäften, Manufakturen und Fabriken, die Pferdestraßenbahn, erste Automobile und der Striezelmarkt. Ich finde es spannend, mich mit Storch und Lisbeth durch das immer dichtere Schneetreiben bis nach Zinnwald im Erzgebirge durchzukämpfen und zu beobachten, wie Lisbeth und die Menschen, denen sie unterwegs begegnen, aber auch alte Bräuche und Aberglauben, Storchs Herz wie eine Schneeflocke zum Schmelzen bringen und wieder für den Geist der Weihnacht erwärmen.
Die Illustrationen von Andrea Offermann lassen mein bibliophiles Herz höherschlagen und machen das Buch wieder zu einem kleinen Kunstwerk.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Eine nostalgische Weihnachtsgeschichte

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Inhalt: Dezember 1890: Vinzent Storch ist Eigentümer eines kleinen Betriebs, in dem die berühmten "Dresdner Pappen“ hergestellt werden. Heiligabend entdeckt er zufällig eine Kiste, die versehentlich nicht ...

Inhalt: Dezember 1890: Vinzent Storch ist Eigentümer eines kleinen Betriebs, in dem die berühmten "Dresdner Pappen“ hergestellt werden. Heiligabend entdeckt er zufällig eine Kiste, die versehentlich nicht ausgeliefert wurde. Damit die Figuren aus Papier noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest an ihr Ziel kommen, macht er sich mit der Pferdekutsche selbst auf den Weg nach Zinnwald im Erzgebirge. Er merkt nicht, dass unterwegs ein kleines Mädchen, die elfjährige Lisbeth, auf die Kutsche hinaufhüpft und unter die Decke schlüpft. Erst als ein schwerer Schneesturm einsetzt, gibt sich das Mädchen zu erkennen und zeigt Storch den richtigen Weg in ihr Heimatdorf Zinnwald.

Meine Meinung: „Eine Kiste voller Weihnachten“ ist eine nostalgische und warmherzige Weihnachtsgeschichte und die 120 Seiten des kleinen Buches lassen sich problemlos an einem Stück lesen. Am besten mit einem heißen Tee vor dem Ofen. Die Illustrationen von Andrea Offermann sind wunderbar stimmig zu Text und Atmosphäre der Geschichte und haben mir gut gefallen.
Vinzent Storch erinnert mit seiner eigenbrötlerischen und unfreundlichen Art sehr an Dickens Ebenezer Scrooge, obwohl Storch nicht ganz so herzlos ist. Die kleine Lisbeth ist die älteste von mehreren Geschwistern und hat schon sehr früh gelernt viel Verantwortung zu übernehmen. Die beschwerliche Fahrt im dichten Schneetreiben bewältigen Storch und Lisbeth gemeinsam und Lisbeth schafft es durch ihre direkte und unverblümte Art, sowie durch ihre eigene traurige Geschichte, Storchs Herz zu erwärmen.
Die "Dresdner Pappen“ - filigrane gestanzte Figuren aus Papier, die mit Gold überzogen werden und ihre Verwendung hauptsächlich als Christbaumschmuck finden - gibt es wirklich und sie werden auch heute noch hergestellt und verkauft.

Fazit: Eine zauberhafte historische Weihnachtsgeschichte. Das kleine Buch im Format 14,6 cm x 18,5 cm ist auch eine schöne Geschenkidee in der Adventszeit.