Cover-Bild Ein Präsident verschwindet
Band 2 der Reihe "Die Philipp-Gerber-Romane"
(43)
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Spionage
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 15.02.2022
  • ISBN: 9783499004773
Ralf Langroth

Ein Präsident verschwindet

1954: Über Nacht verschwindet Verfassungsschutzpräsident Otto John – und taucht in Ost-Berlin wieder auf. Wurde er, wie er später behauptet, tatsächlich entführt? Auf Wunsch von Konrad Adenauer übernimmt Philipp Gerber von der Sicherungsgruppe Bonn die Ermittlungen. Gerber hat dem Bundeskanzler schon einmal geholfen, doch diesmal hat er auch ein persönliches Interesse: Seine Geliebte, die Journalistin Eva Herden, ist verschwunden, ein Foto zeigt sie an der Seite von Otto John. Als ein Barbesitzer aus dem Rotlichtmilieu ermordet wird, der viele Geheimnisse der Polit-Elite kannte, steht Eva unter doppeltem Verdacht: als Mörderin und kommunistische Agentin, die den Mann im Auftrag der Sowjets ausgeschaltet haben soll. Auf der Suche nach Eva und den Beweisen ihrer Unschuld gerät Gerber zwischen die Fronten der Geheimdienste.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2022

Konflikt zwischen Ost und West

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Im Juli 1954 verschwindet der Bonner Verfassungsschutzpräsident Dr. Otto John. Tage später entdeckt man ihn in Ostberlin. In seiner Begleitung ist die junge Journalistin Eva Herden, die sich offen zum ...

Im Juli 1954 verschwindet der Bonner Verfassungsschutzpräsident Dr. Otto John. Tage später entdeckt man ihn in Ostberlin. In seiner Begleitung ist die junge Journalistin Eva Herden, die sich offen zum Kommunismus bekannt hat und für eine kommunistische, westdeutsche Zeitung schrieb. Sind die beiden freiwillig dort, wurde sie gekidnappt, sind sie übergelaufen? In Westdeutschland macht man sich Sorgen und beauftragt die Sicherungsgruppe mit Philipp Gerber, Klarheit in die Sache zu bringen. Philipp Gerber, ehemaliger Agent der Amerikaner und Geliebter von Eva, ausgerechnet er wird höchstpersönlich von Konrad Adenauer nach Berlin entsandt. Bevor er aufbricht möchte er mit Evas Chef sprechen. Er findet den Redakteur angeschossen und nur noch knapp am Leben vor. Wenig später ist auch seine Sekretärin Opfer des selben Täters, einem ehemaligen Soldaten der Fremdenlegion, der sich Walter nennt. In Berlin treffen Philipp und der sogenannte Walter wieder aufeinander.
Der kalte Krieg, der Konflikt zwischen Kommunismus und Kapitalismus, das geteilte, aber teilweise noch passierbare Berlin werden in teils geschichtlich korrekten, teils fiktiven Handlungen erzählt. Das Naziregime ist zwar beendet, die gleichen Personen sind jedoch wieder in wichtigen Positionen vertreten. Das Leben mit den Besatzermächten, der Wiederaufbau und die neue deutsche Politik werden interessant erzählt.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Spannender Spionage-Thriller mit realem Hintergrund

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Seit Ende des Jahres 1950 ist Otto John kommissarischer Leiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz, dementsprechend ist die Verunsicherung groß, als er im Jahre 1954 bei Feierlichkeiten in West-Berlin ...

Seit Ende des Jahres 1950 ist Otto John kommissarischer Leiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz, dementsprechend ist die Verunsicherung groß, als er im Jahre 1954 bei Feierlichkeiten in West-Berlin die Seiten wechselt und in der Sowjetunion gesichtet wird. Konrad Adenauer persönlich beauftragt daher Kriminalhauptkommissar Philipp Gerber, der das volle Vertrauen des Bundeskanzlers genießt, die Hintergründe der Tat zu recherchieren und John zurück in den Westen zu holen. Gerber hat noch ein persönliches Interesse an dem Fall, da seine Geliebte Eva Herden an der Seite des Verfassungsschutzpräsidenten vermutet wird. Es entwickelt sich ein Kampf zwischen den Fronten der jeweiligen Geheimdienste...

Mit "Ein Präsident verschwindet" hat der Autor Ralf Langroth den zweiten Band um den Kriminalhauptkommissar der BKA Philipp Gerber veröffentlicht. Nach vielen guten Bewertungen des ersten Teils bin ich mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in das Buch gestartet. Langroth erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich in die Zeit des Kalten Krieges entführte und die Geschehnisse lebendig vor Augen führte. Aus meiner Sicht gelingt es hier ausgesprochen gut historische Fakten mit einer spannenden und fesselnden Handlung greifbar zu machen. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Verschwinden des Präsidenten gut aufgebaut und über die packenden Spionage-Tätigkeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine komplexe und gut herausgearbeitete Story, die beim Lesen schon die volle Konzentration verlangt, aber auch einen Lesesog entstehen lässt, die mich das Buch kaum noch aus der Hand legen ließ.

Insgesamt ist "Ein Präsident verschwindet" ein für mich äußerst gelungener historischer Thriller, der die Zeit des Kalten Krieges wieder lebendig macht und damit im Hinblick auf den Ukraine-Konflikt aktueller nicht sein kann. Ich empfehle den Thriller daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Spannender Thriller

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Zuerst einmal möchte ich das gelungene Cover des Krimis "Ein Präsident verschwindet" loben. Es hat ein sehr schönes grünes Metallic-Finish, dass den Blick auf sich lenkt.
Das Buch ist bereits der zweite ...

Zuerst einmal möchte ich das gelungene Cover des Krimis "Ein Präsident verschwindet" loben. Es hat ein sehr schönes grünes Metallic-Finish, dass den Blick auf sich lenkt.
Das Buch ist bereits der zweite Band über den Kriminalhauptkomissar Philipp Gerber. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, fand das aber nicht schlimm und konnte der Geschichte trotzdem ohne Probleme folgen.
Die Geschichte um die es geht soll von einem echten Fall inspiriert sein, was ich sehr spannend finde! Es geht um Otto John, ein Verfassungsschutzpräsident der verschwindet und dann in Ost-Berlin wieder auftaucht. Der Ermittler Gerber gerät dabei zwischen die Fronten der unterschiedlichen Geheimdienste.
Ich fand diesen Polit-Thriller wirklich spannend geschrieben. Der Inhalt war interessant und ich finde Bücher über politische Spannungen grade in dieser Zeit interessant. Ich kann dieses Buch absolut weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Verräter oder Patriot?

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Dies ist der zweite Fall des BKA-Ermittlers Philipp Gerber und spielt vorallem im Jahr 1954. In einem geheimen nächtlichen Treffen beauftragt der Kanzler Adenauer Philipp Gerber und dessen Chef Wesler ...

Dies ist der zweite Fall des BKA-Ermittlers Philipp Gerber und spielt vorallem im Jahr 1954. In einem geheimen nächtlichen Treffen beauftragt der Kanzler Adenauer Philipp Gerber und dessen Chef Wesler das Überlaufen des Verfassungsschutzpräsidenten Otto John nach Ost-Berlin dezent zu untersuchen. Hierbei sollen die beiden BKAler Unterstützung durch die Geheimorganisation Gehlen erhalten. Gehlens Mitarbeiter Herr Zaunert, der Leiter der Sektion Berlin, besitzt belastende Fotos von Eva, die Freundin von Philipp Gerber. Offiziell soll Philipp Gerber jedoch nur seine Freundin Eva suchen, die zur gleichen Zeit verschwunden ist und zusammen mit Otto John in Ost-Berlin gesehen wurde.
Die Geschichte beginnt neun Tage nach Otto Johns Verschwinden in Berlin und Philipp Gerber sieht seine flüchtende Freundin Eva aus einer Schwulenbar und hört, dass sie verdächtigt wird, den Barbesitzer ermordet zu haben. In den folgenden Kapitel gibt es erst einmal einen Rückblick, der 3 Tage nach Otto Johns Verschwinden beginnt. Anhand der Kapitelüberschriften hat man ein gutes Zeitgefühl für die erzählte Handlung.
Aufgrund des flüssigen Schreibstils von Ralf Langroth zieht das Buch einen gleich in den Bann und man möchte wissen, ob Otto John entführt wurde oder ob er freiwillig die BRD verlassen hat, um dann ein paar Tage später wieder in Ost-Berlin aufzutauchen.
Mich hat auch auch das Bonusmaterial des Autors im Nachwort mit weiteren zeitgeschichtlichen Informationen sowie die Zeittafel über den Lebenslauf von Otto John begeistert.
Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle Leser, die sich für die Skandale der Nachkriegszeit interessieren.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Der Fall Otto John

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„...Nach den langen Tagen und Nächten der Suche fühlte Gerber sich erschöpft und musste gegen die aufsteigende Müdigkeit ankämpfen, obwohl der Sommerhimmel über Berlin noch hell war...“

Wir schreiben ...

„...Nach den langen Tagen und Nächten der Suche fühlte Gerber sich erschöpft und musste gegen die aufsteigende Müdigkeit ankämpfen, obwohl der Sommerhimmel über Berlin noch hell war...“

Wir schreiben das Jahr 1954. Am 20. Juli ist der Verfassungsschutzpräsident Otto John nach Ostberlin gefahren und nicht zurückgekehrt.Mit ihm verschwunden ist die Journalistin Eva Herden. Der Kommissar Philipp Gerber vom BKA wurde nach Berlin geschickt, um den Fall zu untersuchen. Er kennt Eva gut. Adenauer selbst beauftragt Gerber.

„...Wenn der Leiter unseres Verfassungsschutzes plötzlich im Ost - Berlin auftaucht, das ist schon eine Katastrophe. Aber genau das darf es nicht sein, jedenfalls nicht nach außen hin...“

Der Autor hat einen fesselnden Politthriller geschrieben. Dem Buch liegt ein tatsächliches Geschehen zugrunde.
Der Schriftstil unterstützt einerseits die rasante Handlung, bringt aber andererseits die gesellschaftlichen Verhältnisse des Jahres 1954 auf den Punkt.
Philipp Gerber soll mit Gehlen zusammenarbeiten. Die beiden aber können sich auf den Tod nicht ausstehen. Philipp hat auf amerikanischer Seite gegen die Nazis gekämpft. Für ihn ist es nicht nachvollziehbar, dass selbst SS – Männer jetzt wieder in führenden Positionen sind. Gehlen hofft auf den Posten von John. Er wird von dem Amerikanern protegiert, obwohl er aus Kriegszeiten als Mitglied der SS ziemlich viel Dreck am Stecken hat.

„...Wir sind zwar gezwungen, mit Gehlens Spürhunden zusammenzuarbeiten, wohl oder übel, aber wir müssen sie nicht über jeden unserer Schritte unterrichten...“

Doch es bleibt nicht allein bei dem Fall John. Im Umfeld der Zeitung, für die Eva gearbeitet hat, gibt es mehrere Morde. Der Täter verschwindet jedes Mal unerkannt.
Deutlich wird die Polarisierung in der Bevölkerung und selbst im Staatsapparat. „Rote Wanzen“ treffen auf „braunes Ungeziefer“.
Seine Reise nach Berlin bringt Philipp an seine psychischen und physischen Grenzen. Auch für mich als Leser ist nicht immer einschätzbar, was welche Seite wirklich will. Es gibt mehrere überraschende Wendungen. Auch das erneute Auftauchen von Colonel Anderson, Gerbers ehemaligen Chef, sorgt für mehr Fragen als für Antworten.

„...Aber ein seltsamen Unwohlsein beschlich ihn, als er den zufriedenen Ausdruck auf Andersons Gesicht sah: das Gefühl, einen Pakt mit dem Teufel geschlossen zu haben...“

Eines wird schnell deutlich. Auf dem Schachbrett der Politik waren die Deutschen zu beiden Seiten der Grenze Spielfiguren im Kampf der Großmächte. Das zeigen auch die eingestreuten Lebensbilder einiger Protagonisten.
Ab und an blitzt ein feiner Humor auf:

„...“Wo ist der andere hin?“, fragte Wesler. „Weg in die Nacht“, antwortete Gerber. „Ein kluger Soldat weiß, wann er den Rückzug antreten muss.“ „Wer einmal flieht, kann wieder siegen“, sagte Sattler...“

Gehlens Unterkunft in Pullach wirkt wie ein Staat im Staat. Noch haben die Amerikaner die Hand darauf.
Ein ausführliches Nachwort vermittelt die Fakten, die hinter der Geschichte stehen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Dazu beigetragen haben für allem die politischen Spitzfindigkeiten. Vertuschung, Lüge, Erpressung – nichts sit zu schade, um das Ziel zu erreichen.

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