Kleines auf und ab in diesem Finale
Inhalt:
Das Letzte, was Jacob Portman sieht, bevor die Welt untergeht, ist ein schreckliches, vertrautes Gesicht. Dann erwachen er und Noor Pradesh an jenem Ort, an dem alles begann – im Haus von Jacobs ...
Inhalt:
Das Letzte, was Jacob Portman sieht, bevor die Welt untergeht, ist ein schreckliches, vertrautes Gesicht. Dann erwachen er und Noor Pradesh an jenem Ort, an dem alles begann – im Haus von Jacobs Großvater Abe in Florida.
Jacob weiß zwar weder, wie sie dort hingelangt sein können, noch, weshalb sie überhaupt noch leben. Aber eines weiß er mit tödlicher Sicherheit: Caul ist aus der Bibliothek der Seelen zurückgekehrt. Jetzt bleibt den besonderen Kindern nur noch eine letzte Hoffnung: Noor zum Treffpunkt der sieben Prophezeiten zu bringen. Falls sie die Hinweise auf dessen geheime Lage entschlüsseln können …
Meinung:
Jacob und seine Freundin Noor erwachen im Haus von Jacobs Großvater in Florida. Hier hat vor so vielen Jahren alles begonnen und nun ist es an Jacob alles zu beenden. Dabei wissen weder Noor noch Jacob, wie sie an diesen Ort gelangt sind. Das ist aber auch nicht weiter wichtig. Viel mehr müssen Jacob und die Besonderen Kinder alles daran setzen ihren Erzfeind Caul zu besiegen. Denn dieser hat es tatsächlich geschafft und ist aus der Bibliothek der Seelen zurückgekehrt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn die Freunde müssen so schnell es geht versuchen Noor zum Treffpunkt der sieben Prophezeiungen zu bringen.
Hierbei handelt es sich um den sechsten Band der Reihe „Die Besonderen Kinder“. Es ist daher zwingend erforderlich die vorherigen fünf Bände der Reihe gelesen zu haben, da man ansonsten nur Bahnhof verstehen dürfte.
Da es sich hierbei um das Finale der Reihe handelt, bin ich mit recht hohen Erwartungen an diesen Abschluss herangegangen.
Vorweg muss ich sagen, dass ich damals etwas zwiegespaltene Gefühle hatte, als ich erfahren habe, dass Autor Ransom Riggs seine eigentliche Trilogie noch um weitere drei Bände erweitern würde. Natürlich habe ich mich sehr auf das Wiedersehen mit alten Bekannten wie Jacob, Emma oder Miss Peregrine gefreut. Zum anderen musste ich schnell festhalten, dass für mich die Bände 4-6 leider nie so wirklich an den Erfolg der eigentlichen Trilogie anknüpfen konnten.
So war für mich dieses Finale eine nette Geschichte, konnte mich jedoch nicht in Begeisterungsstürme versetzen. Vielmehr merkt man der Geschichte an, dass alles auf den finalen Kampf zwischen dem Bösen Caul und den Guten, den Besonderen Kindern, hinausläuft. Es gibt wenig Überraschungen auf den mehr als 500 Seiten und ich ertappte mich doch manches Mal dabei, dass ich innerlich froh war, die Reihe bald beenden zu können. Irgendwie wirkte Band 6 auf mich wie ein Abklatsch des dritten Bandes.
Auch die Bilder, die in den ersten drei Bänden absolute Highlights waren, konnten mich bei weitem nicht mehr so überzeugen. Sie haben für mich etwas an Reiz verloren und sind bedauerlicherweise nicht mehr so besonders, skurril oder gar gruselig.
Dennoch kann man Ransom Riggs nicht abstreiten, dass er ein Talent zum Schreiben hat. Mich persönlich hat vor allen Dingen die Reise auf die Schlachtfelder des 1. Weltkriegs sehr berührt und mitgenommen. Dies war für mich auf jeden Fall eine der einprägsamsten Szenen der gesamten Reihe.
Auch beim Ende schafft es Ransom Riggs einen wunderbaren Bogen zu spannen. Denn es endet alles an dem Punkt, an dem es vor so langer Zeit begonnen hat. Dies fand ich wirklich wundervoll und sehr stimmig.
Fazit:
Für mich war dieser finale Band ein kleines auf und ab. Es war schön mit Jacob und seinen Freunden ein weiteres Abenteuer zu erleben. Auf der anderen Seite war für mich einfach die Luft aus der Reihe raus. Für mich wirkte dieses Finale ein wenig wie ein Abklatsch des dritten Bandes. Ich bin daher froh, dass der Autor ein wirklich sehr, sehr schönes Ende geschrieben hat und bin gespannt auf die neuen Projekte, die er plant.
Ich vergebe knappe 4 von 5 Hörnchen.