Cover-Bild Tod in der Schorfheide
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 22.07.2021
  • ISBN: 9783740812546
Richard Brandes

Tod in der Schorfheide

Kriminalroman
Hochspannung in der Einsamkeit Brandenburgs.

In einem alten Forsthaus in den Wäldern der Schorfheide wird ein Mann bei lebendigem Leib verbrannt. Hauptkommissarin Carla Stach steht vor einem Rätsel: Warum diese Grausamkeit, woher dieser Hass? Tags darauf wird eine Schülerin als vermisst gemeldet, und es mehren sich Hinweise, dass die Fälle zusammenhängen könnten. Der Druck auf die Kommissarin wächst – wenn sie das Mädchen wiederfinden will, muss sie die Hintergründe des Mordes verstehen. Aber die Zeit läuft ihr davon.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2021

Wenn die Vergangenheit dich einholt...

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Carlas Ermittlungen im Mordfall Nico Römer sind nichts für schwache Nerven. Wer hat so viel Wut und Hass im Bauch, um den jungen Mann bei lebendigem Leib verbrennen zu lassen ? Welche Beweggründe stecken ...

Carlas Ermittlungen im Mordfall Nico Römer sind nichts für schwache Nerven. Wer hat so viel Wut und Hass im Bauch, um den jungen Mann bei lebendigem Leib verbrennen zu lassen ? Welche Beweggründe stecken hinter so einer grausamen Tat ? Aber wie passt dieser Mord mit der eingetroffenen Vermisstenmeldung eines Mädchens zusammen ? Carla steht vor einem unlösbaren Rätsel und doch weiß sie, dass sie die Lösung für den Mord nur finden kann, wenn sie die Zusammenhänge der beiden Taten verstehen lernt...


Ich bin immer neugierig, wenn es um Debütromane geht und so habe ich auch voller Aufregung die ersten Seiten von "Tod in der Schorfheide" regelrecht inhaliert. Doch mit einer solchen Wucht habe ich nicht gerechnet, die hier auf mich einprasselt und Bilder vor dem inneren Auge einbrennt, die mich wirklich noch lange beschäftigen werden. Richard Brandes beschreibt das Feuer in der Hütte und die Schreie des Opfer so authentisch, dass man beim Lesen des Kapitels das Holz bersten und die Flammen knistern hört...aber das eindringlichste sind die markerschütternden Schreie von Nico Römer, die sich einbrennen und unter die Haut gehen. Die Bilder bekomme ich über den kompletten Verlauf des Buches nicht mehr los und ich sehe ständig die verkohlte Brandleiche vor mir....

Der Fall brilliert mit psychologischen Feinheiten und hier merkt man den beruflichen Hintergrund des Schreibenden sehr deutlich. Einen so tiefen Einblick in die Seele eines Peinigers habe ich bisher in noch keinem Kriminalroman erhalten und die offenbarten Qualen lassen das Leid erahnen, das hier in frühester Kindheit ertragen werden musste.

Sexuelle Gewalt gegen Kinder ist leider immer noch ein Tabu-Thema, doch Richard Brandes bricht die Unantastbarkeit auf und beschreibt hier sehr anschaulich, wie die kleinen Seelen verletzt und gebrochen wurden. Die Spätfolgen sind die fesselnde, erschütternde und aufwühlende Handlung dieses Romans. Keine leichte Kost, aber für die Leserschaft so aufbereitet, dass man Zugang zum Thema findet und sich einem unglaublich spannenden Krimiszenario bewegt.

Die Figuren wirken sehr realitätsnah und es gelingt dem Autor, zu ihnen allen eine Verbundenheit herzustellen. Es wächst der Unmut auf Nico Römer, die Angst um das entführte Mädchen schnürt mir fast die Luft zum Atmen ab und ich hoffe und bange mit Carla mit, ob man sie noch rechtzeitig findet. Kleine Seitenhiebe auf persönliche Befindlichkeiten sind im täglichen Umgang zwischen den Kollegen im Revier sind ebenso zu finden wie der Zoff zwischen stressgeplagten Eltern und ihren pubertierenden Jugendlichen, Ausschweigen statt Reden bei (Ehe)Paaren und Erinnerungen, die zwar gut vergraben sind, sich aber langsam wieder den Weg zurück an die Oberfläche suchen.

"Tod in der Schorfheide" ist ein Krimi, der mit grausamen Bildern und einem gut erzählten Plot im Gedächtnis bleibt, zum Nachdenken anregt und dafür sorgt, Augen und Ohren offen zuhalten, um für die kleinen Hinweise sensibilsiert zu werden, die auf einen Missbrauch von Kindern hinweisen.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Tödliche Schorfheide

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Inhalt:

Hauptkommissarin Carla Stach und ihr Team erschüttert ein grausamer Mord. Nico Römer, der ein Geschäft für Computerreparaturen hat, wurde bei lebendigem Leib verbrannt. Die Kommissare finden seine ...

Inhalt:

Hauptkommissarin Carla Stach und ihr Team erschüttert ein grausamer Mord. Nico Römer, der ein Geschäft für Computerreparaturen hat, wurde bei lebendigem Leib verbrannt. Die Kommissare finden seine verkohlte Leiche in seinem Haus in den Wäldern der Schorfheide. Nico war gefesselt und hatte keine Chance zu entkommen. Seine Schreie wurden zwar gehört, doch die herbeigerufene Hilfe kam zu spät. Wer hatte einen solchen Hass auf das Opfer? Als dann noch ein Mädchen spurlos verschwindet, muss sich Carla die Frage stellen: hängen die beiden Fälle etwa zusammen?

Leseeindruck:

"Tod in der Schorfheide" ist das Krimidebüt von Richard Brandes. Gleich zu Anfang geht es rasant los. Die einzelnen Figuren lernt man erst nach und nach kennen. Der Fall ist komplex. Man muss am Ball bleiben. Was ich schnell gemerkt habe. Eine längere Unterbrechung und ich hatte den Faden verloren. Nachdem meine Konzentration jedoch ausschließlich auf "Tod in der Schorfheide" gelegen hat, bin ich ebenso schnell wieder in die Geschichte hinein gekommen. Der Krimi ist anders. Jedenfalls hatte ich vorher noch keinen in dieser Art gelesen. Jede Figur verkörpert ein anderes gesellschaftspolitisches Thema. Oft kommen die Aussagen wie aus dem Nichts. Für mich hat es sich wie vor eine Wand laufen angefühlt. Das musste ich erst einmal verdauen. Erst mit der Zeit konnte ich mich darauf einlassen und habe es nicht bereut. Den Fall selbst fand ich spannend und hat mich zum Miträtseln animiert. Bis zum Schluss dachte ich, ich wüsste wer der Mörder ist. Tja. Falsch gedacht. Chapeau.

Fazit:

Wenn man sich auf "Tod in der Schorfheide" einlässt, bekommt man einen spannenden Fall und Figuren, die in einer Art gesellschaftspolitische Themen verkörpern, die polarisieren. Jedenfalls ging es mir so. Oft sind meine Emotionen hochgekocht. Auch an Lokalkolorit mangelt es nicht. Ein ganz kleines bisschen mehr Konzentration auf die Ermittlungsarbeit und etwas weniger Extreme bezüglich der Charaktereigenschaften der Figuren hätte mir persönlich besser gefallen. Nichtsdestotrotz konnte der Krimi mich gut unterhalten, weshalb ich ihn gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Wird nicht mein Lieblingsbuch

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Darum geht es:
Es brennt in der Schorfheide. Mitten in der Nacht wird ein Feuer in einem alten Forsthaus gemeldet. Als das Feuer gelöscht ist, wird eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche gefunden? ...

Darum geht es:
Es brennt in der Schorfheide. Mitten in der Nacht wird ein Feuer in einem alten Forsthaus gemeldet. Als das Feuer gelöscht ist, wird eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche gefunden? Es stellt sich heraus, dass der Mann bei lebendigem Leib verbrannt ist. Wer ist der Mann? Und warum musste der auf so grausame Weise sterben? Kurze Zeit später wird eine Schülerin vermisst. Sie ist nicht mit ihrer Klasse von einer Klassenfahrt zurückgekommen. Schnell stellt sich heraus, dass sie an der Klassenfahrt gar nicht teilgenommen hat. Doch wo steckt das Mädchen? Nach und nach wird deutlich, dass beide Fälle in Zusammenhang stehen könnten. Doch worin liegen ihre Gemeinsamkeiten? Kommissarin Stach stochert im Dunkeln. Die Hintergründe für den Mord führen sie in die Vergangenheit. Doch sämtliche Zeugen hüllen sich in Schweigen. Wird es Kommissarin Stach gelingen, das vermisste Mädchen lebend zu finden?

Meine Meinung:
Es geht direkt spannend los mit dem Feuer und der Leiche im alten Forsthaus. Ein weiterer spannender Fall mit der vermissten Schülerin schließt sich an. Man kommt gut in die Geschichte hinein. Die Charaktere sind treffend beschrieben. Man hat direkt zu jedem ein Bild vor Augen. Nachdem man dann in beiden Teilen angekommen ist, zieht sich die Geschichte allerdings doch recht in die Länge. Über weite Teile wird ermittelt aber ohne Ergebnis. Das ist auf Dauer für den Leser doch recht ermüdend. Auch werden hier im Buch viele Klischees bedient. Die eine Kommissarin ist mit einer Frau verheiratet und hat ihre liebe Mühe mit dem pubertierenden Sohn der Partnerin. Die zweite Kommissarin ist eine alleinerziehende Mutter und obendrauf noch Farbig. Dessen neuer Vorgesetzter hat ein Problem mit arbeitenden Müttern ... Das war mir dann doch etwas viel. Und obendrein hat das alles für die Geschichte nicht wirklich was getan. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Der Schreibstil ist flüssig. Das 383 Seiten lange Buch ist in 66 Kapitel unterteilt. So kann man es bequem auch in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Spannend ja, aber mit etlichen Längen. Für mich ist das nicht unbedingt ein Page-Turner. Ich habe es nicht in einem Rutsch durchgelesen und vergebe hier 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Ein Krimidebüt mit leichten Schwächen

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Dieser Krimi ist das Debüt von Richard Brandes und ist durchaus gelungen, obwohl die eine oder andere kleine Kritik anzubringen ist. Doch davon später.

Worum geht’s?

In der Schorfheide, einem eher unberührten ...

Dieser Krimi ist das Debüt von Richard Brandes und ist durchaus gelungen, obwohl die eine oder andere kleine Kritik anzubringen ist. Doch davon später.

Worum geht’s?

In der Schorfheide, einem eher unberührten Teil Brandenburgs, kommt ein Mann beim Brand seines Hauses ums Leben. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um einen brutalen Mord handelt.

Fast gleichzeitig wird eine fünfzehnjährige Schülerin als vermisst gemeldet.
Die Ermittlungen im Mordfall leitet Carla Stach und als dann herauskommt, dass das Mordopfer und die Schülerin einander kannten, läuft Stach die Zeit davon. Sie muss zuvor den Mord aufklären, um das Mädchen zu finden.

Meine Meinung:

Der Krimi ist fesselnd geschrieben. Die komplexen Zusammenhänge erschließen sich Lesern und Ermittlern erst nach und nach. Das ist meiner Ansicht nach sehr gut gelungen.

Spannend ist der Krimi durch die zahlreichen Wendungen und Sackgassen. Denn kaum glauben Ermittler und Leser, den Täter ausfindig und dingfest gemacht zu haben, entwindet sich dieser dem Zugriff, unter anderem durch Selbstmord.

Die Charaktere haben noch einiges Potenzial sich zu entwickeln. So wirkt Maik ein wenig farblos und manchmal nur wie ein Handlanger von Carla. Dem Macho Uli Rösler habe ich anfangs wenig Sympathie entgegenbringen können. Das hat sich, nachdem sein eigenes privates Schicksal bekannt worden ist, ein wenig gebessert. Er hat sich eben eine raue, unnahbare Schale zugelegt.

Was mir weniger gut gefällt?

Richard Brandes hat so etwas wie einen „Anfängerfehler“ gemacht: Er packt eine große Zahl von gesellschaftspolitischen Themen in sein Buch. Da ist z.B. Carla Stach, die mit einer Frau verheiratet ist und deren familiäre Probleme, wie der die Schule schwänzende Stiefsohn Toni, für mein Gefühl, einen zu großen Raum einnehmen. Auch die frauenfeindlichen Aussagen von Uli Rösler, eines Ermittlers, die vor allem seine farbige und allein erziehende Kollegin Julia treffen, sind ein wenig zu dick aufgetragen.

Nicht missverstehen - diese Themen sind wichtig, gehören angesprochen, aber nicht alles in einem (Debüt)Krimi. Diese Seitenblicke in Carlas und Julias Familienleben hätten ein wenig gestrafft werden können. Denn, dass Toni die Schule schwänzt, bringt den Fall keinen Deut weiter.

Die mehrfachen Perspektivenwechsel können die Spannung dann doch aufrecht erhalten, die durch die Familieneinblicke ein wenig verlangsamt worden sind.


Wie es sich für einen Regionalkrimi gehört, spielen die stillen Wälder Brandenburgs eine große Rolle. Auch neugierige Nachbarn gehören zum Lokalkolorit dazu.

Fazit:

Ein durchaus gelungenes Krimidebüt, das noch einige kleine Schwächen aufweist. Daher reicht es diesmal nur für 3 Sterne.