Justice ist der „Trainer“, der die Frauen wieder auf die richtige Bahn bringt. Seine Methoden sind unorthodox, aber scheinen zu helfen, denn er muss nur ein paar Tage im Jahr arbeiten. Die Nachfrage ist riesig und Justice fühlt sich pudelwohl in seiner Rolle.
Bis ihm Ally auffällt, zu der er sich hingezogen fühlt. Was nicht sein darf, er versucht es zu ignorieren und sich anders Erleichterung zu verschaffen. Doch es misslingt und er hört auf zu kämpfen, wird ein Freund und versucht sie schließlich in sein Bett zu bekommen. Justice schafft es und ihm ist klar, das er mit Ally ein Leben verbringen will. Und sie nicht an den Mann zurückgeben möchte.
Man erfährt nicht gerade viel über den Menschen, der Justice vor seinem heutigen Beruf war. Es gibt kleine Ausschnitte, aber keine Rückblenden. Hauptsächlich dreht es sich um den derzeitigen Justice, der reihenweise Männer mit „neuen“ Frauen glücklich macht. Er liebt seinen Job und hält sein Leben sehr geheim.
Ally ist eine der Frauen, die von ihrem Mann zu Justice geschickt worden sind. Während sie weg ist, kann er seinen Affären nachgehen und muss sich nicht um sie kümmern. Ally glaubt, das es mit ihrem Mann wieder besser wird, freundet sich aber trotzdem mit dem „Trainer“ an und verbringt einige Abende mit ihm. Je intensiver die Tageskursthemen werden, desto stärker wird die gegenseitige Anziehungskraft und irgendwann geben die beiden nach und beginnen eine Affäre. Sie verlieben sich ineinander und plötzlich platzt die Bombe um den unbekannten Justice…
Ally ist eine nette und sympathische Frau, die den Kurs kaum nötig hat – zumindest sagt das Justice. Ihr Mann will sie „upgraden“ und sie hat nichts dagegen. Dem Essen kann sie in der Unterkunft nicht viel abgewinnen, sodass sie sich gerne ein Extra-Eis genehmigt. Man erfährt ein paar kleine Details aus ihrem Leben, mehr aber nicht, was ich manchmal etwas schade fand. Auch die anderen Frauen sind mehr oder weniger nur kleine Nebenfiguren, von denen man den Namen, den Kleidungsstil oder ein wenig über die Person selbst erfährt. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Story zu gewünscht.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird aus der Sicht von Justice, was einen guten Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Ich hätte mir aber gewünscht, dass die Frauen ebenfalls kurze Abschnitte bekommen hätten. Was denken sie über den heißen Unbekannten, der sie unterrichten soll? Was sagen sie zu seinen Methoden? Vielleicht hätte mir auch Ally als zweiter erzählender Charakter gereicht – mich hat es wirklich interessiert, was in ihrem Köpfchen zu ab geht.
Vom Klappentext her klingt „Taint – verdorben“ nach einer intensiven und spannenden Geschichte, die mich allerdings nicht vollkommen von den Socken gehauen hat.
Ich habe mich von Kapitel zu Kapitel geangelt, ohne wirkliches Interesse für die Geschichte zu bekommen. Weder Justice, noch seine Praktiken oder Ally konnten mich wirklich für sich begeistern. Es liest sich ganz nett, aber es ist nichts, was ich längerfristig im Hinterkopf behalten würde. Auch wenn es von der Thematik her etwas Neues ist.
Das Ende hat mir leider überhaupt nicht gefallen, denn der Fall von Justice ging etwas zu schnell und wirkte einfach nur geschickt geplant um den größtmöglichsten Schaden zu richten. Die Flucht von Justice fand ich sehr oberflächlich und das Wiedersehen mit Ally zu vorhersehbar. Die beiden hätten etwas anderes verdient – einen kleinen süßen Epilog oder ähnliches.
??? Sterne