Cover-Bild Kosakenberg
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 222
  • Ersterscheinung: 14.03.2024
  • ISBN: 9783351039691
Sabine Rennefanz

Kosakenberg

Roman

Was ist Heimat und wie lässt man die Provinz hinter sich, davon erzählt Sabine Rennefanz voller Ironie und Melancholie.

Kathleen hat es geschafft. Sie ist erfolgreich, redegewandt, attraktiv. Seit Jahren lebt sie als Grafikerin in London. Woher sie kommt, hat sie hinter sich gelassen. Zumindest glaubt sie das. Doch die Besuche bei ihrer Mutter im brandenburgischen Kosakenberg konfrontieren sie mit einer Welt, der sie in den neunziger Jahren zu entkommen versuchte und die nun eine ungeahnte Kraft entfaltet. Mit starken Bildern führt Sabine Rennefanz in ein Dorf im Osten des Landes, in dem fast nur Männer geblieben sind und die wenigen Frauen, die nicht das Weite gesucht haben, mit Eiern handeln, von der Liebe träumen und über die reden, die weggegangen sind. 

»Sabine Rennefanz erzählt davon, wie es ist, wenn man auf der Reise zwischen alter und neuer Heimat sich selbst nicht nur findet, sondern sich auch verlorengeht. Ein sehr berührendes, kluges und nachdenklich machendes Buch.« 
Jenny Erpenbeck

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2024

Das Haus und das Land

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Als Kathleen 1997 das Abi macht, will sie einfach nur raus aus ihrem brandenburgischen Heimatdorf Kosakenberg. Sie verlässt ihre Mutter und die Provinz und macht sich erst nach Berlin und dann später ins ...

Als Kathleen 1997 das Abi macht, will sie einfach nur raus aus ihrem brandenburgischen Heimatdorf Kosakenberg. Sie verlässt ihre Mutter und die Provinz und macht sich erst nach Berlin und dann später ins große London. Im Buch begleiten wir sie durch ihr Leben, in das Kosakenberg und vor allem ihr Elternhaus es jedoch immer wieder schaffen einzudringen.

Das Thema in "Kosakenberg" ist eines, das mich und sicher auch viele andere enorm beschäftigt: Was macht der Umzug in die "große Stadt" mit uns? Wie viel Heimat bleibt im Laufe der Jahre in uns drin? Können wir uns je vor ihr losreißen oder ist sie immer Teil von uns, auch wenn wir irgendwann keine familiären Bindungen mehr zu ihr haben? Diese Probleme werden auf 220 Seiten gerade unter dem besonderen ostdeutschen Aspekt extrem gut beleuchtet und das auf eine Art und Weise, die vor allem gegen Ende sehr berührend wird.

Auch der Humor kommt in diesem Buch nicht zu kurz, obwohl es hier manchmal auf etwas arrogante Art und Weise auf Kosten der vermeintlich zurückgebliebenen Landbevölkerung geschieht. Ob das bewusst gemacht wurde, um die Veränderung der Protagonistin betont wurde oder unbewusst die Meinung der Autorin wiedergibt, war für mich nicht immer deutlich, auf jeden Fall war es manchmal ein bisschen unangenehm.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt war, dass mir in den ersten zwei Dritteln der Geschichte ein bisschen der Tiefpunkt gefehlt hat und ich nicht so richtig wusste, wohin die Story gehen wollte. Bis zu einem einschneidenden Erlebnis später wirkt das ganze Buch nur wie eine zwar unterhaltsame, aber etwas ziellose Beschreibung von unwichtigen Ereignissen im Leben der Hauptfigur.

Trotzdem konnte mich vor allem das Ende des Buchs umhauen, womit es sich 4 Sterne definitiv verdient hat.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Dazugehörig oder nicht?

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In diesem Roman geht es um Kathleen und ihren verlorenen Bezug zu dem Ort ihrer Geburt und Heranwachsens, Kosakenberg. Sie hat sich mittlerweile in London ein neues und erfolgreiches Leben aufgebaut, welches ...

In diesem Roman geht es um Kathleen und ihren verlorenen Bezug zu dem Ort ihrer Geburt und Heranwachsens, Kosakenberg. Sie hat sich mittlerweile in London ein neues und erfolgreiches Leben aufgebaut, welches ihr zu einer neuen Identität verhalf. Während ihrer Aufenthalte in der besagten Provinz wird ihr immer wieder deutlich, dass bei ihr kein Gefühl von Zugehörigkeit aufkommt, was wiederum schmerzt, da sie sich mit ihren Wurzeln verbunden fühlen möchte. Themen wie Entwurzelung und Heimatsgefühl werden aus Kathleens Perspektive geschildert.
Der Lesefluss ist angenehm sowie sachlich gehalten und man wird bereits nach wenigen Seiten in die Geschichte verwickelt. Die Entwicklung Kathleens fand ich ebenfalls spannend mitzuverfolgen und ich habe mich tatsächlich gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzt, da ich Rückschlüsse auf meine eigene Biografie ziehen konnte.

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Hat was

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Zum Inhalt:
Kathleen aus dem brandenburgischen Kosakenberg ist eine erfolgund attraktive Grafikerin, die mittlerweile seit Jahren in London lebt. Die alte Heimat hat sie hinter sich gelassen und kommt ...

Zum Inhalt:
Kathleen aus dem brandenburgischen Kosakenberg ist eine erfolgund attraktive Grafikerin, die mittlerweile seit Jahren in London lebt. Die alte Heimat hat sie hinter sich gelassen und kommt nur noch selten in die alte Heimat. Aber genau diese Besuche machen ihr auch klar, dass sie eben doch nicht alles hinter sich gelassen hat.
Meine Meinung:
Das ist so ein Buch, in dem nicht wirklich etwas spektakuläres passiert und dennoch etwas mit einem beim Lesen macht, denn man spürt die Stimmung, die wechselt, wenn Kathleen in die alte Heimat kommt oder auch wieder zurückin London ist. Man kann die Gefühle nachvollziehen als das Elternhaus plötzlich verändert wird. Was mich aber auch beeindruckend hat, war wie die Veränderungen im Osten geschildert wurden, die mir sehr nachvollziehbar schienen. Für mich ein Buch, dass leise daher kommt ohne große Aktion und irgendwie berührt.
Fazit:
Hat was

Veröffentlicht am 12.03.2024

Kosakenberg und die Eier

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Kosakenberg ist die Geschichte von Kathleen, die von diesem Dorf im Osten in der Nähe von Berlin weggezogen und nach London gegangen ist.
Die Kapitel sind betitelt als "die erste Heimfahrt" und so weiter ...

Kosakenberg ist die Geschichte von Kathleen, die von diesem Dorf im Osten in der Nähe von Berlin weggezogen und nach London gegangen ist.
Die Kapitel sind betitelt als "die erste Heimfahrt" und so weiter bis zur zehnten Heimfahrt.

Wenn Kathleen wieder nach Hause zurückkommt und vor allem die Mutter besucht, realisiert man mit ihr, dass sie nicht ganz mit Kosakenberg abschließen kann, obwohl sie das will, oder?
Gänzlich funktioniert es nun nicht, und gleichzeitig merkt sie, dass sie nicht richtig in London ankommt, obwohl sie dort ihr eigenes Leben aufgebaut, Freunde, und einen guten Job hat.

Diese Diskrepanz, in zwei Welten und doch in keine zu gehören beschreibt Sabine Rennefanz mit so einer emotionalen Tiefe, dass es nicht schwer fällt, sich da selbst hineinzuversetzen, selbst wenn die eigene Situation eine ganz andere ist. Und trotzdem merkt man, dass das eigene Leben auch oft von dem Gefühl überzogen ist, nicht richtig dazuzugehören.

Für mich war es faszinierend mitzubekommen, wie unterschiedlich das Leben im Osten sein kann, und welch eine große Rolle Eier spielen können. Dabei spricht die Autorin versöhnlich über die Unterschiede zwischen Ost und West.

Dieses Buch hallt nach und regt mit Witz und viel Trauer zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Was ist Heimat?

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Was ist Heimat?

Auch ich bin in Brandenburg groß geworden. Nicht auf dem Dorf, aber in eine kleinen Stadt. Nichts für die Jugend und keine gute Aussicht für die Erwachsenen. Auch ich wollte einfach nur ...

Was ist Heimat?

Auch ich bin in Brandenburg groß geworden. Nicht auf dem Dorf, aber in eine kleinen Stadt. Nichts für die Jugend und keine gute Aussicht für die Erwachsenen. Auch ich wollte einfach nur weg und höchstens zurück kommen um meine Mutter zu besuchen. Daher hat mich das Buch wohl etwas in seinen Bann gezogen. Ich wollte wissen, wie es Kathleen dabei geht. Wenn sie zurück kommt. Aus der großen und bunten Stadt London. Zurück ins graue Brandenburg.

Dem Leser werden in einer recht ruhigen Sprache die Gegensätzlichkeit näher gebracht. Wie ist das Leben oder wie kann man es sich vorstellen.

An sich habe ich das Buch gern gelesen und auch ein paar eigene Parallelen gesehen. Doch irgendwas hat mir gefehlt. Das, was das Buch besonders macht. Auch war mir Kathleen die ganze zeit über etwas unnahbar. Ich hätte gern mehr mit ihr mitgefühlt, doch war es für mich eher eine Fremde. Obwohl man ihr ja die ganze zeit gefolgt ist.

Alles in allem jedoch ein gutes, kurzweiliges Buch.

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