Ein hexenstarker Urlaub
Auch ein noch so fleißiger Bäckermeister braucht mal Erholung und so beschließt Familie Kuchenbrand sich eine Woche Ferien auf dem Bauernhof zu gönnen. Petronella hütet unterdessen die Familienhühner und ...
Auch ein noch so fleißiger Bäckermeister braucht mal Erholung und so beschließt Familie Kuchenbrand sich eine Woche Ferien auf dem Bauernhof zu gönnen. Petronella hütet unterdessen die Familienhühner und den Garten. Sollte Not am Mann sein, können die Zwillinge Lea und Luis über eine Tüte Milchstraßenstreusel Hilfe von Petronellas Cousine erbitten, die in der Nähe des Bauernhofs wohnt. Der Bauernhof ist auch wirklich toll und mit Rudi, dem Sohn des Hofs verstehen sie sich auch prima. Aber es kann der Frömmste nicht in Frieden leben... ja in der Ferienwohnung nebenan ist eine Familie mit Autopanne und zwei boshaften unerzogenen Kindern abgestiegen. Aus Langeweile ärgern sie nicht nur Lea und Luis, sondern auch die Tiere und auch vor dem Wald machen sie nicht Halt... Petronella will unterdessen zu Hause die Sturmschäden beseitigen. Da sie ihre geliebten Apfelmännchen vor der sehr schweren körperlichen Arbeit wie dem Ausbuddeln umgestürzter Bäume und dem Graben von neuen Pflanzlöchern verschonen will, hat sich extra einen Gartenzwerg als Aushilfe engagiert, ganz ohne ihre treuen Helfer zu fragen. Da steht auch ihr Ärger ins Haus.
Lea, Luis, Petronella und ihre magischen, sowie tierischen Freunde wiederzutreffen ist immer wieder eine große Freude. Der Einfallsreichtum der Geschichten kennt kein Ende und auch diesmal gibt es neben Abenteuern auf dem Bauernhof, eine Geschichte über den Umgang miteinander. Denn Petronella hat ziemlich eigenmächtig gehandelt und das kommt bei ihren treuen Freunden gar nicht gut an. An deren Missmut ist ganz leicht zu erkennen, daß es besser gewesen wäre, hätte sie vorher mit ihnen gesprochen. Doch die Apfelmännchen fühlen sich nicht nur nicht ausreichend wertgeschätzt, sie misstrauen dem unbekannten Gartenzwerg! Den kennen sie nicht, der kennt ihre Arbeitsweise nicht, der macht alles falsch! So machen es die Vorurteile und die fehlende Kommunikation nur noch schlimmer und Petronella hat alle Hände voll mit Streitschlichtung zu tun. Klar treffen Kinder normalerweise nicht auf Gartenzwerge, doch das Problem kommt in ihrem Alltag immer wieder vor: ein neuer Mitschüler kann als spannend oder fremd und störend angesehen werden. Alles eine Frage der Einstellung, aber es hilft sicher behutsam aufeinander zu zugehen, sich kennenzulernen und miteinander zu reden. Ist auch viel netter als zu zanken! Denn eigentlich sind die Apfelmännchen und Gartenzwerg Gambur ja ganz nette Typen. Ganz anders die Brummund Kinder. Die sind es gewöhnt einfach immer ihren Willen durchzusetzen und ohne Rücksicht auf andere. Da wird im Zweifel so lange gequengelt, bis die Eltern nachgeben. Auf den ersten Blick sehr praktisch, aber schlecht für den Charakter und wer will schon wirklich so fies sein wie Rita und Knut? Eigentlich niemand, denn Lea und Luis sind viel sympathischer. Aber natürlich wäre es kein Petronella Buch, wenn es einfach nur um normale Kinderprobleme ginge. Neben Petronellas Hexencousine, entdecken die Zwillinge noch einen eingesperrten Heidelbär, der eigentlich über das Wohl der Waldheidelbeeren wachen sollte und nicht im Kühlschrank der Brummunds eingesperrt sein.... Natürlich treten Lea und Luis sofort zur Rettungsmission an, zum Schutz des Waldes und des kleinen Magischen. Diese Mischung aus Abenteuer, Magie, Freundschaft und Alltagsproblemen kommt unheimlich gut an! Dabei hilft natürlich auch das Lesebändchen, das sicherstellt, daß man immer die richtige Seite auf Anhieb aufschlägt und die wirklich süßen Illustrationen von SaBine Büchner, die zahlreich die Seiten und die Textmenge auflockern! Mit rund 200 ist es echt schon für junge Leser ab der 3. Klasse schon echt ein dickes Buch, aber das scheint nur so. Durch die zahlreichen und teilweise ganzseitigen Illustrationen, kommt man sehr gut voran und diese Reihe hat ein ganz dickes Plus: die Schrift ist ziemlich groß, wenn auch nicht mir mit Fibellettern, aber auch der Zeilenabstand ist größer als üblich. Das hilft gerade unsicheren Lesern die zu lesende Zeile nicht zu verlieren und entspannt das Lesen ganz erheblich. Aus diesem Grunde lesen meine Lesemuffel diese Bücher auch wirklich gerne, man kommt schnell und entspannt voran und freut sich nicht nur über die tolle, liebevolle Geschichte, sondern ist relativ schnell stolz über den Erfolg ein so dickes Buch gelesen zu haben! Es ist gerade für Kinder, die sich mit dem Lesen schwertun sehr zu empfehlen.
Sabine Städing verzichtet auf Anglizismen, modernen Schnickschnack wie Smartphones - die Kinder lieben die Natur und die Tiere und brauchen, anders als die Quengelkids kein Wlan. Mit ihren immer neuen Einfällen hat sie uns auch dieses Mal wieder verzaubert.